Hi! 2008/8/10 Sven Sommerkamp <[EMAIL PROTECTED]>: > Aber dieser Fall mit oneway ist nicht der einzige Fall wo etwas unklar > geregelt oder mit Konventionen vershen ist. > Da gibt es viel andere. > Es geht auch darum, nicht ein Wirr Warr zu schaffen, durch das keiner mehr > durchsieht. > Ihm geht es um klare Linien wie etwas gemacht wird und zu denen müssen wir > auch kommen. > Dann müssen Dinge halt abgestimmt werden und was heraus kommt ist dann > Standard. > Das ist demokratisch und widerspricht sicher nicht unserem keiner ist Chef > Grundsatz.
Doch, das wiederspricht dem "jeder kann und darf mappen was und wie er will" Grundsatz ganz erheblich. Wen du von Demokratie sprichst, holst du uns alle Probleme ins Haus, die die Demokratie nun mal mitbringt. Das was mir da zuerst einfällt, ist die Legitimation: Demokratie funktioniert nur, wenn sie legitimiert ist. Mit scheint dir geht es nicht um Legitimation von unten oder "Government by the people": Das das Volk die Regeln festsetzt. Denn das betreiben wir ja jetzt schon. Allerdings ohne Institutionen, ohne formalisierte Prozesse und ohne politische Elite. Dir geht es aber um Legitimation von oben oder "Government for the people": Es muss Regeln geben, um das Volk vor seiner eigenen Dummheit zu bewahren. Wenn man das weiter denkt, ist man ganz schnell bei Totalitarismus - denn: Was nutzen Regeln, wenn sich keiner dran halten muss - wenn wir also Regeln haben, brauchen wir auch jemand, der sich darum kümmert das sie auch eingehalten werden und viel wichtiger: Wir brauchen Sanktionen für den Fall, das sich jemand nicht daran hält. Alles das nutzt OSM überhaupt nicht beim Ziel, die ultimative freie Geodatenbank zu werden, im Gegenteil: Es erstickt unsere Dynamik: Sieh dir exemplarisch mal die Diskussionen um die Hausnummern an. Es gab da viele mehr oder weniger gute Vorschläge, wie man das machen könnte. Die Meinungen gingen dann regelmäßig von "brauchen wir dringend - aber nicht so" über "brauchen wir überhaupt nicht" über "brauchen wir erst wenn alle Straßen erfasst sind" über "geht aber in Spezialfall XYZ nicht" jedesmal total auseinander. Zusammengefasst: Es wurde jeder Vorschlag solange totdiskutiert, bis niemand mehr Lust auf die Diskussion oder Hausnummern im allgemeinen hatte- Dann kam das Karlsruher Hausnummerschema mit dem schönen Untertitel "You may use or ignore it. This is how we do it." Seitdem werden Hausnummern eingetragen und nichtmehr darüber gequatscht ob, oder wie das überhaupt sinnvoll ist. Wenn es jetzt eine restriktive API gäbe, die Key/Value Kombinationen von vorneherein zurückweisen würde, wenn sie nicht vorher in einer "von oben" verwalteten Liste drinstehen würde, dann gäbe es keine einzige Hausnummer in der DB - und es würde auch nie welche geben: Keine irgendwie geartet Abstimmung hätte jemals eine Mehrheit gefunden, weil eben keine Lösung (inkl. der Karlsruher) perfekt genug sein kann, allen Ansprüchen zu genügen. Dein Beispiel mit den Goldfischgläsern habe ich ja auch schon ein paar mal kommentiert: Dich interessieren Goldfischgläser, Laternen oder Kaugummis überhaupt nicht - mich auch nicht. Ich gehe deshalb aber nicht davon aus, das es *niemand* interessieren könnte, oder das irgendwelche Tags die ich eintrage wichtiger sein könnte als die von irgendjemand anders. Wenn jemand sich die Mühe macht welche soetwas zu erfassen, dann finde ich es allein deshalb schon wahrscheinlich genug, das es auch andere Leute interessieren wird - Eintragen ist schließlich kein Selbstzweck. Jeder der hier etwas beiträgt, macht das weil er hofft das die Daten für andere nützlich sind - sowohl in Form, als auch inhaltlich. Gruß, Stefan _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de