Hallo.

Am Sonntag 05 April 2009 13:20:42 schrieb qbert biker:
> > Der Unterschied war hier aber, dass man gesagt hat, schaut, das ist
> > unser Schema, das wir uns ausgedacht haben. Wenn ihr Spaß daran habt und
> > es gut findet nutzt es. Außerdem ist das auch schon in ein paar schöne
> > Programme intergriert.
> > Wenn ihr aber nicht wollt, dann nutzt halt einfach ein anderes.
> Womit du das Vorurteil gut herausgearbeitet hast, das hier immer
> unterstellt wird. Es wird immer so passieren wie gerade beschrieben.
> Wo soll denn der Mechanismus herkommen, der die Mapper auf ein
> Schema zwingt? Die, ich sags mal krass, Lüge ist ja dass ein harter
> Schnitt durch die Mapper geht, bei dem auf der einen Seite die
> Regelfetischisten stehen und auf der anderen Seite die freien
> Mapper.

Bei denen, die sich hier lautstark beteiligen, ist das wohl auch so.
Die anderen sind eher leise.

Stellen wir mal gegenüber, wie das beim KA-Schema (Hausnummern) und deinem 
Vorschlag für Autobahnausfahrten meiner Auffassung nach gelaufen ist.
Beim KA-Schema wurde in einer kleinen Gruppe diskutiert, was man mit 
Hausnummern irgendwie machen könnte, wofür man welche Daten evtl. braucht und 
wie man das folglich taggen könnte.

Heraus kam etwas, das nichts anderes "deprecated" hat, das nichts anderes als 
"schlechter" darstellte sondern wo es einfach hieß: So machen wir das jetzt 
mal in Karlsruhe, Osmarender zeigt das ab sofort auch hübsch an und wir haben 
hier ne Liste mit Daten die man erfassen kann. Zudem könnte man vielleicht mit 
den Daten noch dies und das machen.

Du hattest gesagt, dass du gerne ein anderes Schema hättest, wie man 
Autobahnausfahrten richtig (!) eintragen kann.
Du hast es abstrakt (so mit "da muss man diese und jene Information 
eintragen") mal gepostet. 
Was deinem Vorschlag gefehlt hat, war eine praktische Unterstützung in irgend 
einer Weise. Es war außer einem abstrakten Vorschlag nichts da. 

Möglicherweise ist dein Vorschlag total cool. Ich weiß es nicht.
Der Frage, warum das jetzt so viel besser ist als die bisherigen uneindeutigen 
Methoden bist du stets ausgewichen. Es war dir offenbar klar, dass eine 
formale Methode die alles wesentliche abbilden kann immer aus Prinzip besser 
ist.

Natürlich ist dein Vorschlag formaler und daher aus Sicht eines Theoretikers 
schöner. Aber um die Praktiker zu überzeugen brauchst du mehr als Ästhetik des 
Schemas, du brauchst ein Argument, was man damit jetzt tolles machen kann was 
man vorher nicht konnte. Das Argument resp. Beispiel muss im hier und jetzt 
existieren und so toll sein, dass du andere Leute für deine Idee begeistern 
kannst.

So lange du das nicht lieferst, wirst du hier einigen Leuten als Theoretiker 
und Regelfetischist abgestempelt.


> > Der Ansatz Superschlau und Jahresplan ist aber, hier ist unser
> > Jahresplan, den wir ausgearbeitet haben und der gut ist. Ihr müsst den
> > jetzt befolgen oder ihr habt hier nichts mehr verloren.
> 'Superschlau' ist die Gemeinschaft aller Mapper, niemand sonst.
> Die Frage ist nur, ob man dieser Gemeinschaft Ziele geben soll,
> die über nodes, ways und realtions hinausgehen können.

Es läuft über Anreize, nicht Regeln.
Mach was total tolles mit einem Feature und die Leute werden es alle so machen 
wie du.


> > Nun, für mich ist da ein großer Unterschied und der 1. Ansatz der
> > bessere.
> Dieser erste Ansatz hat einen Haken, dass er keinen stabilen
> Prozess der verbesserung darstellt. Die Gemeinschaft der Mapper
> kann den Ansatz entweder zerreden oder annehmen. Eine iterative
> Verbesserung, die wieder bei einem stabilen Ergebnis rauskommt,
> ist mehr als Glückssache.

Die Evolution ist auch nie ein stabiler Prozess der Verbesserung gewesen. Im 
Endeffekt hat es dennoch funktioniert, dass sich einfach die Dinge die Mist 
waren irgendwie aussortiert haben.
Hätte jemand vorher gesagt: Die Dinosaurier sind die zukunftsträchtigsten 
Lebewesen, es darf jetzt nur noch Dinge geben, die den Dinosauriern zuträglich 
sind, wär's jetzt vermutlich Essig mit OSM. ;-)

Aber deinen letzten Satz verstehe ich nicht. Grade durch das was momentan 
gemacht wird, ergibt sich doch eine iterative Verbesserung! 
Mit jeder Anwendung die ein Feature unterstützt, sieht man ob es taugt oder 
nicht. Taugt es nicht, gibt es einen anderen Vorschlag und der ist dann 
besser. Das stabile Ergebnis ist halt nicht das wünschenswerte Ziel, denn 
iterative Verbesserung und stabiles Ergebnis sind orthogonale Konzepte, die 
sich einfach nicht so richtig vereinbaren lassen.

Gruß, Bernd

-- 
Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon
hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.
  -  Alfred Polgar

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