> > Man muss davon ausgehen, dass für Neo1 eine Optimierung rein nach der
> > Häufigkeit einzelner Buchstaben vorgenommen wurde und
> > Einfingerkollisionen überhaupt keine Berücksichtigung fanden.

Das ist mit Sicherheit nicht so. Ich glaube, dass alle die häufigsten
Buchstaben erst auf die guten Plätze gelegt wurden. Danach wurde auf die
im Deutschen häufigst vorkommende Bigramme und Trigramme geschaut (z.B.
„ch“) und die Tasten umhergetauscht, bis sie gut zu schreiben gingen.

> Es stimmt sicherlich, dass Einfingerkollisionen nicht gesondert beachtet 
> wurden. Allerdings hat insbesondere Hanno sich auch mit wissenschaftlichen 
> Texten befasst.

Diese Unterlagen einzusehen wäre sehr interessant

> Ich befürchte, dass für einen Neo3-Ansatz gute Programme entstehen werden, 
> die 
> Belegungen auf Bigramme oder Kollisionen hin untersuchen, dass aber 
> bisheriges Wissen über Layouts nicht berücksichtigt wird. Nur eigene 
> Untersuchungen führen nicht zu einer guten Tastatur, wenn sämtliche 
> wissenschlaftlichen Texet zu diesem Thema nicht beachtet werden.

So ist es.

> Der erste Schritt zu einer wirklich guten Neo3 muss also das Lesen 
> wissenschftlicher Veröffentlichung sein!
> Ich biete jetzt nur ein kurzes pdf dazu an: 
> http://forschung.goebel-consult.de/de-ergo/rohmert/Rohmert.pdf

Mir war der bereits bekannt.

> Darüber hinaus ist es strittig, ob Einfingerkollisionen überhaupt einen so 
> großen Einfluss auf das Tippen haben – sie werden nicht völlig unwichtig 
> sein, werden auf dieser Liste aber stark überbewertet.

Das sind meine Worte in meinem ersten Mail gewesen. Die
Fingerwiederholungen werden als lästig empfunden, führen aber zumindest
bei den drei lateralen Fingern kaum zum Vertippen. Was mich persönlich
ein bisschen stört ist Wiederholungen vom Typ „km“ oder „nk“, „oc“ und
„ew“, also „Schrägwanderungen“ des Zeigefingers, insbesondere von unten
nach oben — „nk“ und „ew“.

Hier muss ich daran denken, dass Dvorak das „u“ auf den Zeigefinger hat,
daneben das „i“. „iu“ und „ui“ kommt kaum vor. Neben „u“ schräg nach
oben dann „y“. „uy“ kommt auch kaum vor. Nach unten dann „x“. „ux“ kommt
auch kaum vor. In der rechten Hand haben wir schräg oben „f“. Die
Schrägbewegung nach oben, „hf“ kommt auch kaum vor.

Ich habe also den Verdacht, dass Prof. Dvorak die mittleren Plätze — das
sind bei uns „woz“ und „ksb“ — gezielt mit selteneren Buchstaben belegt
hat, und zwar besonders so, dass diese nicht Kombinationen bilden mit
dem Zeigefinger.

Die Nebenwirkung dieser Behandlung ist, dass all das Wichtige nach der
Seite hin verschoben wird.

Ich meine nach wie vor, dass „al“ nicht zum Vertippen führt, „zw“ aber
schon.

Sollte jemals eine Neo-3 erwogen werden, könnte man versuchen, die
„mittleren Plätze“ mit (1) selteneren und (2) mit „e“ und „n“ weniger
kombinierenden Buchstaben zu belegen. Komma und Punkt wären denkbare
Kandidaten.


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