Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-18 Diskussionsfäden Andreas Perstinger

On 2010-12-18 01:58, Heiko Jacobs wrote:

In der Wikipedia stehen durchaus viele doppelt lizenzierte Bilder und
der Screenshot einer Wikipedia-Seite kann eine bunte Mischung aus
sortenrein lizenzierten Texten mit einer bunten Mischung an
Bildlizenzen haben.


Das funktioniert für Wikipedia deshalb weil sie ja ein Sammelwerk ist, 
wo die Bilder und Texte auch unabhängig voneinander verwendet werden 
können. In Analogie zu OSM sind die einzelnen Pixel der Bilder bzw. 
Buchstaben/Wörter der Texte jedoch nicht geschützt bzw. lizenziert.
(Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass man Wikipedia und OSM 
sowieso nicht vergleichen kann)


Bei mir entsteht bei der ganze Diskussion der Eindruck, dass einigen 
nicht ganz klar ist, dass die einzelnen Daten und die Datenbank zwei 
verschiedene Dinge sind. Einzelne Koordinaten und Tags nur für sich 
alleine und unabhängig von einander sind ziemlich wertlos. Erst zusammen 
ergeben sie eine Karte.


 Dazu will ich erst mal Meinungen hören von Leuten,

die an diese Frage rangehen mit der Motivation, für eventuell
auftauchende Probleme Lösungne zu finden. Reine
Bedenkensuchermeinungen, die dann gleich alles wieder zerreden,
interessieren mich weniger ...


Mir ist schon klar, dass Dir meine Meinung nicht gefällt, aber so ist 
das eben bei Diskussionen :-).



Man kann sich generell fragen, welche Daten an sich überhaupt mit
ccbysa (also mittels copyright/Urheberrecht) geschützt sind. Da bin
ich aber der Meinung, dass das nur sehr wenige Teile in OSM sind.
Mich würde daher interessieren, was ihr überhaupt als
urheberechtlich geschützt anseht: Ist die Lage einer Strasse
geschützt, ihr Name, der Umriss eines Hauses,Waldes,...?


Vermintes Diskussionsgelände ;-)


Darauf läuft die ganze Sache aber letztendlich hinaus :-).

Welche Urheberrechtsgesetze kommen eigentlich in Betracht: britische 
(weil der Server/Datenbank dort steht) bzw. die Gesetze im jeweiligen 
Land des Mappers?
(Für Österreich kann ich ziemlich ausschliessen, dass die Daten 
urheberrechtlich geschützt sind: 
http://www.it-law.at/uploads/tx_publications/Rechtsvorschriften_fur_Geodaten_in_Oesterreich.pdf 
Punkt 2.1 ab Seite 32)


Tschau, Andreas

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-18 Diskussionsfäden Andreas Perstinger

On 2010-12-18 01:42, Heiko Jacobs wrote:

Mir springen in solchen Diskussionen zu viele rum, die nix verwerfliches
dran finden, das Werk anderer einfach wegzuwerfen, oder gar Spaß
am Neuerfassen entstehender weißer Flecken bekundeten.


Mir wäre auch lieber, wenn man die Daten einfach übernimmt, aber wir 
zwei sind nicht alleine bei OSM :-).



Diejenigen, die gegen die Relizenzierung sind wegen des damit
verbundenen zwangsläufigen (nicht erreichbare!) Datenverlustes
(oder auch Datenverfälschungen, wenn unreine nodes und tags
rausgelöst werden), deren Bedenken wären durch diesen neuen Prozess
in der Tat völlig zerstreut und könnten sofort zustimmen.
Ein großer Schwung nicht mehr wegen Lizenz zu sichtender Daten.
Meine gesammelten Daten würden zu dieser Gruppe gehören ...


Der Argumentation, dem Lizenzwechsel nicht zuzustimmen, weil ein 
Datenverlust entstehen könnte, kann ich überhaupt nicht verstehen. Denn 
mit genau dieser Hinhaltetaktik erzeugt man Unsicherheit. Wo ist das 
Problem einfach zuzustimmen (vorausgesetzt man hat wirklich keine 
Bedenken gegen CT/ODbL)? Die Daten bleiben bis zur Umstellung weiterhin 
so wie jetzt und dann kann man sich ja immer noch entscheiden, ob man 
bei OSM oder bei einem Fork (den es meiner Meinung nach sowieso nicht 
geben wird) weitermacht.
So wie es momentan ausschaut wird die ganze Umstellerei sowieso ein 
schönes Beispiel für Massenpsychologie, da ich ziemlich sicher bin, dass 
ab einer gewissen Schwelle die Zustimmerrate abrupt zunimmt :-).



Dann gibt es noch eine durchaus relevante Gruppe, die nicht
zustimmen KÖNNEN, weil ihre verwendete CC-kompatible Datengrundlage
nicht ODBL-kompatibel zu kriegen ist o.ä.
Da habe ich Probleme in Australien (Luftbilder) und Polen (Übernahme
aus anderem Projekt) in Erinnerung, keine Ahnung wie da der aktuelle
Stand ist. In Australein war's wohl eher die CT, die eine Migration
in andere freie Lizenzen zugelassen hätte, die Mindestanforderungen
des Luftbildanbieters verletzt hätte.


Langfristig ist es sowieso besser für OSM, wenn man auf Importe, die 
nicht PD sind, verzichtet. Dadurch bleibt OSM unabhängig von Dritten 
bzw. muss sich um deren Lizenzen nicht den Kopf zerbrechen. Ausserdem 
denke ich, dass OSM mittlerweile so gross ist, dass wir uns erlauben 
können, Forderungen zu stellen.



Ich vermute, dass diese eventuellen Probleme deutlich kleiner
sind als die durch den Ärger, der bei Datenverlusten entstehen wird.


Kommt auf den Ärger an.
Moralische Bedenken habe ich persönlich weniger (Pattsituation zwischen 
demjenigen Mapper an einem Objekt, der nicht zustimmt und demjenigen der 
auf dem Objekt aufbaut bzw. es selbst erstellt hätte, der zustimmt - 
einer ist grundsätzlich verärgert).
Rechtlich möchte OSMF natürlich auf Nummer sicher gehen und ich habe 
soviel Grundvertrauen in die LWG, dass man dort mit den Anwälten eine 
sichere Vorgangsweise erarbeitet.


Tschau, Andreas

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-18 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Heiko Jacobs wrote:
Das war mein Hintergedanke, das latent schwelende Lizenz-Problem in ein 
Win-Win für fast alle umzuwandeln.

Aber die Bedenkenträger und Hardcore-Datenüberbordwerfer sind ja schon
fleißig am Zerreden ...


Deine Loesung ist erstens keine Win-Win-Loesung fuer fast alle und 
zweitens mit den gegebenen Ressourcen nicht umsetzbar. Sie ist ein 
Luftschloss. Aber nach Deiner Definition ist nur einer, der diese nicht 
umsetzbare Loesung umzusetzen beginnt, berechtigt, Dir das mitzuteilen...


Und was das Hardcore-Datenueberbordwerfen betrifft - in der Tat 
verhaertet sich meine persoenliche Meinung mit der Zeit. Ich bin weiss 
Gott kein begeisterter Freund der ODbL, aber


1. Ich will die Sache endlich erledigt haben, und ich bin den Affentanz 
um den angeblich so furchtbaren Datenverlust leid. Ich bin fuer Respekt 
vor den Mappern - bis zu einem gewissen Grad. Aber irgendwann muss man, 
wenn einer halt nicht mitmachen will, auch einfach seine Daten 
rauswerfen und neu machen, anstatt so zu tun als ob wir in Indien waeren 
und jeder Node eine Kuh.


2. Ich empfinde die von einigen vorgebrachte Haltung ich stimme nur zu, 
wenn ihr dies und das und das macht und wenn der Datenverlust in 
Norddeutschland nicht groesser als X und der in Bayern nicht groeser als 
Y ist und... zunehmend als Erpressung und habe weniger und weniger 
Lust, mit diesen Leuten zu verhandeln. Wer gegen die neue Lizenz ist, 
weil er an ihr irgendwelche Maengel sieht oder Sorgen fuer die Zukunft 
von OSM hat, mit dem diskutiere ich gern und versuche, ihn zu 
ueberzeugen. Wer aber seine eigenen Daten als Druckmittel einsetzen 
will, weil es ihm nicht passt, dass der OSMF-Vorstand ihn nicht 
persoenlich angerufen hat, der - pardon - soll seinen Krempel doch 
einfach loeschen und gehen. Diese Leute, gar nicht aus Bedenken gegen 
die neue Lizenz, sondern lediglich aus Trotz drohen, Loecher in unsere 
Daten zu reissen und sich dabei selbst noch als die Kaempfer gegen den 
Datenverlust hinstellen, richten Schaden an, statt ihn zu verhindern.


Das beste, was mir tun koennen, ist, unsere Bedenken zu ueberwinden, den 
Lizenzwechsel endlich abzuschliessen und uns danach wieder - alle 
zusammen - auf das zu konzentrieren, was wesentlich ist.


Bye
Frederik

--
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-18 Diskussionsfäden C. Brause

Am 17.12.2010 16:17, schrieb Heiko Jacobs:
 Meiner Meinung nach ginge mit einer Sichtungsmöglichkeit
 deutlich flotter als wenn man rausgeschmissene Daten neu
 erfassen muss, von daher habe ich da keine Sorge.
 Mehr im Nachtsprung ;-)

 Gruß Mueck


Meiner Meinung nach ist das Humbug. Mit dem Sichten könnte man dann 
doch auch das abmalen aus amtlichen Karten oder Google begründen.


Ich habe viel passives Geowissen, dass ich durch Sichten nutzen kann. 
Ich kenne einen Großteil der Straßen meiner Heimatstadt. Deswegen könnte 
ich die aber nicht einfach aus dem Kopf zeichnen. Sichten kann ich 
die. Als korrekte Erfassung würde ich das aber deswegen nicht bezeichnen.
Die Schwelle, einfach alles blind zu sichten liegt sehr niedrig. Da 
kann man auch direkt alles unter die neue Lizenz stellen...


LG
Christian

PS: Falls das in einem Unterthread schon geschrieben wurde, tut es mir 
Leid. Ich habe noch nicht alles gelesen.


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-18 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Am 18.12.2010 20:12, schrieb C. Brause:

Ich habe viel passives Geowissen, dass ich durch Sichten nutzen kann.

 Ich kenne einen Großteil der Straßen meiner Heimatstadt.

Deswegen könnte ich die aber nicht einfach aus dem Kopf zeichnen.

 Sichten kann ich die. Als korrekte Erfassung würde ich das aber
 deswegen nicht bezeichnen.

Im Kleingedruckten ;-) meiner ersten Mail und in einer weiteren Mail stand ja
genauer, was ich mir unter Sichten (jemand anders nannte es gerade eben
auch Bürgen) vorstelle. Man sollte wirklich Geometrie und/oder (!)
Eigenschaften erfassen können. Deswegen muss man vermutlich auch
Geometrie und Eigenschaften (evtl. jede einzeln) getrennt sichten können.
Mit Bing kann man nun relativ einfach die Geometrie sichten, aber
nicht unbedingt die Eigenschaften, Du könntest mit Deiner Ortskenntnis
in erster Linie die Eigenschaften sichten, aber ohne eigene Tracks
oder wenn die Bingbilder nix taugen eben nicht die Geometrie.


Die Schwelle, einfach alles blind zu sichten liegt sehr niedrig.
Da kann man auch direkt alles unter die neue Lizenz stellen...


Wie an anderer Stelle geschrieben: Man kann bei Potlatch auch eine
OSM-Karte in den Hintergrund packen, unreine ways löschen und die
OSM-Karte abmalen. Die Schwelle liegt auch nicht besonders hoch.
Zur Unterstellung von Unehrlichkeit schrub ich auch eine Mail.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Markus

Guten Morgen Heiko!

endlich mal eine kluge kreative Idee, wie das Lizenz-Debakel für alle 
sinnvoll gelöst werden könnte - ein echter Mehrwert! - herzlichen Dank.



A.
Wir lassen alle Daten auf Dauer in OSM drin, auch die CC-Daten.

Wer die Daten für Anwendungen braucht, bei denen es egal ist, ob sie
unter CC oder ODbL stehen, zieht sich einfach ALLE Daten.

Wer die Daten lizenzrein braucht, greift auf Auszüge:
planet-odbl.osm, planet-pd.osm (!) oder planet-odbl50.osm.


Dann hat der Spezialanwender, der eine besondere Lizenz braucht, auch 
die erforderliche Motivation, diese zu fördern, bei den Mappern zu 
bewerben, und die erforderlichen Tools bereitzustellen.



So gäbe es keine Datenverluste und die, die ODbL zwingend brauchen,
können im Prinzip ab sofort (sobald es diese Tools gibt) loslegen


Ja.
Und die Mapper können nahtlos weitermachen, die ganze 
kulturpessimistische Diskussion wäre vom Tisch, und wir hätte (siehe B) 
gleichzeitig noch ein geniales Qualitätstool, mit dem wir unsere 
Altdaten vitalisieren können.



Dass der Bestand an ODbL-Daten innerhalb dieser Mischdatenbank
anteilsmäßig wächst, dafür können zwei Effekte sorgen:
zum einen die wachsende Zahl neuer User, die nur noch ODbL-kompatibel
einsteigen, zum anderen die ohne Datenverlustgespenst stärker steigende
Zahl der Lizenzwechsler.


So schön einfach!
Und der bisherige Widerstand (die machen mit uns ja eh was sie wollen) 
würde sich mit einem Schlag in Luft auflösen :-)



B:
Sobald man in den Daten ein l=o o.ä. drin hat, kann man das
natürlich auch anzeigen.

Sichten!

Zeitstempel des Anlegezeitpunktes:
- ist das Objekt wirklich unverändert?
- oder ist der Stand veraltet?

Lizenzstatus und Alter des Objekts anzeigen:
- Objekt unter neuer Lizenz neu mappen
- bestätigen, dass das Objekt immer noch genau so existiert
- die Geometrie
- die Eigenschaften
aus eigenen GPS-Tracks oder Luftbilder,
durch in Augenscheinname.


Das bringt eine massive Verbesserung der Qualität.


veraltete Daten?
Mit Sichtungstools und -anzeigen kann man das Alter erfassen
und so Ecken erkennen, die kontrolliert/bearbeitet werden sollten.


:-)


Sichtung aufheben,
erweiterte Verknüpfung mit OpenStreetBugs


So entsteht direkte Kommunikation im System (ohne dass man den einzelna 
Mapper anschreiben muss), und jeder kann den kommunizierten 
Verbesserungsbedarf aufgreifen.



Tools und Schritte


Das ist m.E. ein richtig gutes Konzept!
Es bringt viel mehr als nur Lösung des Lizenzproblems.
Für OSM ist das ein Quantensprung.


Vorteile:
- Datenverlust vermieden
- Lizenzübergang gleitend
- Problem gemeinsam bearbeiter Daten nicht mehr so schwerwiegend für viele
- schneller ODbL-Datensätze für Spezialanwender verfügbar
- aber auch schneller besserer Schutz, weil schneller von CC-only-DB weg
- eventuell migriert OSM so irgendwann auch langsam gleitend zu PD
- überhaupt ist es die einzige Möglichkeit für PD-Fans PD zu extrahieren?
Und:
- langfristig durch Sichtung und Versionskontrolle bessere Qualität


:-)


Nachteile:
- ODbL-only-Datenbank dauert länger
- mehr Aufwand im laufenden Betrieb


ad länger:
a) dauert es jetzt schon gefühlt ewig
b) beendet es sofort den schleichenden sozialen Schaden

ad Aufwand:
a) der Aufwand, den sozialen Schaden zu kitten wäre wesentlich höher
b) der Aufwand, nach dem Verlust die Datenintegrität wiederherzustellen 
ist bisher noch nicht abschätzbar



Mit Sichtung wird der Nachteil, dass noch CC-Daten da sind, aber vielleicht
schneller ausgeglichen, als wenn CC-Daten gelöscht und neu gemappt werden
müssten.


Mit Sicherheit.


Im Prinzip läuft ja gerade ein riesengroßer Sichtungsprozess an:
Mit Freigabe der Bing-Luftbilder wird verstärkt abgemalt.


Das ist der ideale Zeitpunkt, Sichtungs- und Qualitäts-Attribute 
einzuführen.
Erforderlich wäre auch ein HowTo, wie man verschiedenen Positionen von 
GPS, Yahoo, Bing (und andere Quellen) optimal behandelt.

(damit nicht endlos hin und her geschoben wird)


Werde einen Crosspost über die div. Kommunikationskanäle machen:
Möge es so die richtigen Leute erreichen


Wer entscheidet das eigentlich bei OSM?
Wer sind die da oben?

Heiko, danke für Dein Engagement!
Markus

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Georg Feddern

Moin,

Markus schrieb:

Guten Morgen Heiko!

endlich mal eine kluge kreative Idee, wie das Lizenz-Debakel für alle 
sinnvoll gelöst werden könnte - ein echter Mehrwert! - herzlichen Dank.



A.
Wir lassen alle Daten auf Dauer in OSM drin, auch die CC-Daten.

Wer die Daten für Anwendungen braucht, bei denen es egal ist, ob sie
unter CC oder ODbL stehen, zieht sich einfach ALLE Daten.

Wer die Daten lizenzrein braucht, greift auf Auszüge:
planet-odbl.osm, planet-pd.osm (!) oder planet-odbl50.osm.


Dann hat der Spezialanwender, der eine besondere Lizenz braucht, auch 
die erforderliche Motivation, diese zu fördern, bei den Mappern zu 
bewerben, und die erforderlichen Tools bereitzustellen.


Nix für ungut - aber die hat er doch sowieso ...




So gäbe es keine Datenverluste und die, die ODbL zwingend brauchen,
können im Prinzip ab sofort (sobald es diese Tools gibt) loslegen


Ja.
Und die Mapper können nahtlos weitermachen, die ganze 
kulturpessimistische Diskussion wäre vom Tisch, und wir hätte (siehe 
B) gleichzeitig noch ein geniales Qualitätstool, mit dem wir unsere 
Altdaten vitalisieren können.


Da stellt sich mir allerdings doch eine Frage:

Man muss bei der Markierung der Daten dann zwischen echten ODbL-Gegnern 
und Karteileichen (wie erkennt man die eigentlich eineindeutig?) 
unterscheiden können, denn:
Wie kommt der ODbL-Verwender zu für ihn geeignete Daten - die jedoch 
schon als  CC-only in der Datenbank sind und bleiben sollen ('echter' 
ODbL-Gegner)?
a) Durch einfaches Sichten und markieren? = Das stellt sich für die 
ODbL-Gegner wie eine feindliche Übernahme a la 'Die Daten sind ja eh 
nicht geschützt' dar.
b) Durch 'Ein Mapper löscht und erfasst neu' = Das stellt sich für die 
ODbL-Gegner wie ein Vandale! dar.
c) Diese Daten werden von der OSMF gelöscht und müssen neu erfasst 
werden = Das ist genau der Status, der jetzt auch existiert.


Der Vorschlag klingt gut, eine Markierung der Daten und die Tools sind 
auch sinnvoll und notwendig - aber das Grundproblem wird dadurch m. E. 
nicht gelöst - weil es schlichtweg ein unvereinbares Problem ist, das 
ohne schmerzhafte Einschnitte für die eine oder andere Seite nicht 
lösbar ist.
Wer nur aufgrund des zu erwartenden Datenverlustes gegen eine 
Lizenzumstellung ist, und nicht aus anderen Gründen - die ihm völlig 
frei und ohne Beeinträchtigung zugestanden werden -, der muss evtl. auch 
mal über seinen Schatten springen, und darauf vertrauen, das die OSMF 
selbst nicht von ganz vorne anfangen möchte.
Schade ist nur, das sich die OSMF eine echte Probeabstimmung vorab 
verbaut hat - das hätte die Situation nicht so eskalieren lassen, denke ich.


Gruß
Georg

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Freitag 17 Dezember 2010, 10:52:59 schrieb Georg Feddern:
 Schade ist nur, das sich die OSMF eine echte Probeabstimmung vorab 
 verbaut hat - das hätte die Situation nicht so eskalieren lassen, denke
 ich.

Sollten wir mal Herrn Geißler fragen ob er im Frühjahr mal Zeit hat? ;-)

scnr.

Gruß, Bernd

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Markus

Moin Georg!

ich fände schön, wenn wir die Idee von Heiko aufgreifen und da wo sie 
noch Entwicklungsbedarf zeigt verbessern.



Dann hat der Spezialanwender, der eine besondere Lizenz braucht, auch
die erforderliche Motivation, diese zu fördern, bei den Mappern zu
bewerben, und die erforderlichen Tools bereitzustellen.


aber die hat er doch sowieso ...


Im Prinzip ja - aber bisher erscheint dem Mapper vor Ort der 
Lizenzwechsel eher als da verlieren wir Daten (und dadurch unsere 
Motivation). Der Ansatz von Heiko ist der m.E. bisher beste und 
konstruktivste, um dem zu begegnen.



muss man bei der Markierung der Daten dann zwischen echten ODbL-Gegnern
und Karteileichen (wie erkennt man die eigentlich eineindeutig?)
unterscheiden können


Wäre m.E. sinnvoll.

Wobei ich vermute, dass bei den echten Gegnern die meisten deswegen 
gegen den Lizenzwechsel sind, weil sie den damit verbundenen 
Datenverlust nicht akzeptieren (und einige deswegen, weil sie die 
bisherige Vorgehensweise unpartnerschaftlich finden).


Erkennen kann man echte Gegener, in dem man die Gegener nach ihren 
Gründen fragt (Stichwort: echte Community-Befragung).


Wenn also Heiko's Idee Datenverlust verhindert, und sogar 
partnerschaftlich rüberkommt (Win-Win), dann werden es m.E. nur noch 
wenige echte Gegener übrigbleiben, die ernsthafte Gründe gegen die 
ODbL haben.



a) Durch einfaches Sichten und markieren? = Das stellt sich für die
ODbL-Gegner wie eine feindliche Übernahme a la 'Die Daten sind ja eh
nicht geschützt' dar.
b) Durch 'Ein Mapper löscht und erfasst neu' = Das stellt sich für die
ODbL-Gegner wie ein Vandale! dar.


Da müssen - im Sinne von Win-Win - sachlichen Argumente und Motive 
ausgetauscht und abgewogen werden. Damit solche Phantasien wie 
feindliche Übernahme oder Vandalismus aufgelöst werden können.



c) Diese Daten werden von der OSMF gelöscht und müssen neu erfasst
werden = Das ist genau der Status, der jetzt auch existiert.


Heiko's Idee sieht ja vor, dass sowohl alte als auch neue Daten 
koexistent in der DB sind. Eine Löschung - und der damit verbundene 
Datenverlust - soll dadurch verhindert werden.



Der Vorschlag klingt gut


:-)


eine Markierung der Daten und die Tools sind sinnvoll und notwendig


:-)


aber das Grundproblem wird dadurch m. E. nicht gelöst
weil es ein unvereinbares Problem ist, das ohne schmerzhafte
Einschnitte für die eine oder andere Seite nicht lösbar ist.


So erschien es mir bisher auch.
Aber die *Koexistenz der Daten unter verschiedener Lizenz*
ist ein grundlegend neuer Ansatz.


Wer nur aufgrund des zu erwartenden Datenverlustes gegen eine
Lizenzumstellung ist der muss evtl. auch mal über seinen
Schatten springen, und darauf vertrauen, das die OSMF
selbst nicht von ganz vorne anfangen möchte.


Da hat m.E. die OSMF bisher zuwenig analytisches Material vorgelegt, das 
durch Modellrechnungen oder so für verschiedene Szenarien zeigt, wie 
gross der Datenverlust sein wird.


Dadurch ist bei den Mappern vor Ort ein derart grosses Misstrauen 
entstanden, dass die Umstellung dem Projekt massiv schaden wird.
Das Über-den-Schatten-springen ist nur vordergründig eine Lösung, 
dahinter bliebe ein ernsthafter Vertrauens- und Motivationsverlust.


Jede Lösung, die den Schaden minimiert ist Gold wert.

Heiko's Idee geht m.E. noch wesentlich darüber hinaus:
Sie bringt uns durch ein neues zukungtsträchtiges Qualitätskonzept einen 
echten Mehrwert!


Gruss, Markus

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Andreas Perstinger

On 2010-12-17 12:38, Markus wrote:

a) Durch einfaches Sichten und markieren? = Das stellt sich für die
ODbL-Gegner wie eine feindliche Übernahme a la 'Die Daten sind ja eh
nicht geschützt' dar.
b) Durch 'Ein Mapper löscht und erfasst neu' = Das stellt sich für die
ODbL-Gegner wie ein Vandale! dar.


Da müssen - im Sinne von Win-Win - sachlichen Argumente und Motive
ausgetauscht und abgewogen werden. Damit solche Phantasien wie
feindliche Übernahme oder Vandalismus aufgelöst werden können.


c) Diese Daten werden von der OSMF gelöscht und müssen neu erfasst
werden = Das ist genau der Status, der jetzt auch existiert.


Heiko's Idee sieht ja vor, dass sowohl alte als auch neue Daten
koexistent in der DB sind. Eine Löschung - und der damit verbundene
Datenverlust - soll dadurch verhindert werden.


Koexistenz ist aber nicht möglich. Beispiel: Eine Strasse ist ccbysa - 
in der ODbL-Datenbank kann dann diese Strasse nie aufscheinen, ansonsten 
wären wir wieder bei a) oder b).
Oder ist die Idee, dass eine Strasse zweimal eingetragen ist (einmal 
ccbysa und einmal ODbL)?


Generell denke ich, dass die Daten überhaupt nicht trennbar sind. Du 
kannst ja auch in einem Bild nicht einfach einen Strich/Pixel anders 
lizenzieren als einen zweiten Strich/Pixel. Das Bild existiert nur als 
Ganzes und genauso sehe ich unsere Datenbank an.
Man kann sich generell fragen, welche Daten an sich überhaupt mit ccbysa 
(also mittels copyright/Urheberrecht) geschützt sind. Da bin ich aber 
der Meinung, dass das nur sehr wenige Teile in OSM sind. Mich würde 
daher interessieren, was ihr überhaupt als urheberechtlich geschützt 
anseht: Ist die Lage einer Strasse geschützt, ihr Name, der Umriss eines 
Hauses,Waldes,...?


Tschau, Andreas

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Fabian Schmidt


Am 17.12.10 schrieb Markus:

ich fände schön, wenn wir die Idee von Heiko aufgreifen und da wo sie noch 
Entwicklungsbedarf zeigt verbessern.


das geht, wenn die Grundannahme haltbar ist, dass ein Lektor durch seine 
Arbeit Rechte am Werk eines Autors übernimmt. Ich bin kein Jurist, aber 
das widerspricht meinem Rechtsverständnis.


[Heikos Idee] bringt uns durch ein neues zukungtsträchtiges 
Qualitätskonzept einen echten Mehrwert!


Das schon.


Gruß, Fabian.___
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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

On 12/17/10 12:38, Markus wrote:

So erschien es mir bisher auch.
Aber die *Koexistenz der Daten unter verschiedener Lizenz*
ist ein grundlegend neuer Ansatz.


Eine reine Ko-Existenz der Daten kann erreicht werden, indem man beim 
Rendern auf zwei verschiedene Datenbanken zugreift, eine alte und eine 
neue. Das ist schon vor einem halben Jahr als Moeglichkeit auf den Tisch 
gebracht worden und das koennte man mit vergleichsweise geringem Aufwand 
bauen (vorallem, ohne dass dadurch an Editoren oder zentralen 
Komponenten was geaendert werden muesste).


Jede Art des Verbleibens alter Daten als Rohdaten in der zentralen 
Datenbank birgt die Gefahr, dass weitere davon in irgendeiner Form 
abgeleitete Daten entstehen und ist daher problematisch. Entgegen Heikos 
Darstellung waere eine solche gemischte Datenbank auch nur sehr begrenzt 
nutzbar - nimm als Beispiel meine Geofabrik-Extrakte: Die duerfte ich 
daraus schon nicht mehr produzieren, denn die ODbL-Anteile darin wuerden 
die Veroeffentlichung des gesamten Extrakts unter ODbL erfordern, was 
wiederum den CC-BY-SA-Anteilen unrecht taete.


Die gemischte Datenbank waere ausschliesslich zur Produktion von Werken, 
die selbst keine Datenbanken sind, geeignet - und diese koennten relativ 
einfach, wie oben skizziert, auch ohne eine Durchmischung der Daten 
produziert werden.



Jede Lösung, die den Schaden minimiert ist Gold wert.


Jede Loesung, die den Lizenzwechsel *noch* weiter hinauszoegert, kostet 
aber auch Nerven. Das muss man gegeneinander aufwiegen. Heikos Loesung 
ist ein grosser Wurf, der alles in allem hunderte von 
Programmierer-Manntagen verschlingen wuerde. *Wenn* sich denn jemand 
findet, der das alles umsetzen will. Woran hier zunaechst gearbeitet 
werden muesste, ist, das Konzept klar und einfach darzustellen, 
Mitstreiter zu werben, Prototypen zu basteln und so weiter.


Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Simon Poole


Ohne Zweifel hätte man die letzten 2 Jahre über die 
Abstimmungsmodalitäten genauso gestritten wie über den aktuellen Prozess 
(und da steckt eher noch mehr Zündstoff drin), nur um -nach- der 
Abstimmung dann mit dem Streit über die ODBL und später die CTs anzufangen.


Das -einzige- was die Katastrophe hätte verhindern können wäre vor 2  
Jahren die CTs (mit CC-by-SA als damalige Ziellizenz) einzuführen. Aber 
eben hätte, die einzige Methode die Fehler der Vergangenheit zu 
vermeiden, ist CTs annehmen und auch OSMF Mitglied werden, und die 
führenden Leute ersetzen.


Simon

Am 17.12.2010 10:52, schrieb Georg Feddern:


Schade ist nur, das sich die OSMF eine echte Probeabstimmung vorab 
verbaut hat - das hätte die Situation nicht so eskalieren lassen, 
denke ich.






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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Freitag 17 Dezember 2010, 13:13:50 schrieb Frederik Ramm:
 Jede Art des Verbleibens alter Daten als Rohdaten in der zentralen 
 Datenbank birgt die Gefahr, dass weitere davon in irgendeiner Form 
 abgeleitete Daten entstehen und ist daher problematisch.

Nicht nur das:
Wie geht man mit solchen Daten um? Darf ich die jetzt neu mappen weil die in 
der alten Lizenz sind? Oder ist das dann verpöhnt weil man sonst dem 
bisherigen Autor Unrecht tut?


Das fundamentale Missverständnis hier ist, dass manche Leute glauben, eine 
Datenbank unter CC-BY-SA-Lizenz wäre von realem Wert. Es hat sich aber 
gezeigt, dass für ernsthafte (nicht-private) Nutzung die CC-Lizenz eben gar 
nicht funktioniert. Man muss also strikt darauf hin arbeiten, alle Daten 
irgendwann in neuer Lizenz zu haben. Und das geht prinzipiell nicht, wenn man 
die alten, nicht umlizenzierbaren Daten erhalten will.

Da kann sich Markus noch so sehr als der Mediator hin stellen, das ist einfach 
ein logischer Widerspruch und kann nicht gehen. Egal nach welcher Methode.

Gruß, Bernd

-- 
Hängt die Grünen, solange es noch Bäume gibt!
  -  Mehmet Scholl (dt. Fußballer)


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Am 17.12.2010 13:13, schrieb Frederik Ramm:

Eine reine Ko-Existenz der Daten kann erreicht werden,

 indem man beim Rendern auf zwei verschiedene Datenbanken zugreift,

eine alte und eine neue. Das ist schon vor einem halben
Jahr als Moeglichkeit auf den Tisch gebracht worden und
das koennte man mit vergleichsweise geringem Aufwand bauen

 (vorallem, ohne dass dadurch an Editoren oder zentralen

Komponenten was geaendert werden muesste).


Ich erinnere mich dunkel. Jedoch wirft eine solche Lösung die
Datenintegrität zwischen den Datenbanken auf. Sobald in der
einen was verschoben oder geändert wird, in der anderen aber
nicht, passt da nix mehr zusammen. Das auseinander fieseln
wäre schon beim Lizenzübergang nach bisheriger Planung ein
ziemlicher Akt, Wiederzusammenführungen wären ein ähnliches
Problem hoch drei.
Ähm, beim Schreiben fiel mir eben schon ein, dass schon alleine
durch das Rausnehmen unreiner Daten genug auseinander fallen
wird, dass man das Übereinanderlegen mit brauchbaren Ergebnis
grad vergessen kann. Wenn der letzte Bearbeiter als Nur-CCer
Knoten verschiebt und damit aus ODBL rausfliegt, passen die
Wege ja nicht mehr zusammen, da muss man noch nicht mal nach
dem Lizenzwechsel was editieren, aber es würde ja stetig schlimmer.


Jede Art des Verbleibens alter Daten als Rohdaten in der
zentralen Datenbank birgt die Gefahr, dass weitere davon in
irgendeiner Form abgeleitete Daten entstehen und ist daher
problematisch. Entgegen Heikos Darstellung waere eine solche
gemischte Datenbank auch nur sehr begrenzt nutzbar - nimm als

 Beispiel meine Geofabrik-Extrakte: Die duerfte ich

daraus schon nicht mehr produzieren, denn die ODbL-Anteile
darin wuerden die Veroeffentlichung des gesamten Extrakts
unter ODbL erfordern, was wiederum den CC-BY-SA-Anteilen
unrecht taete.



Die gemischte Datenbank waere ausschliesslich zur Produktion von
Werken, die selbst keine Datenbanken sind, geeignet -
und diese koennten relativ einfach, wie oben skizziert,
auch ohne eine Durchmischung der Daten produziert werden.


Den genauen Umgang müssen die Lizenzbewanderten noch genauer prüfen.
Gemischte Lizenzierung kommt bspw. in der Wikipedia ständig vor.
Der text scheint zwar einheitlich lizenziert zu sein, aber bei
den Bildern kommen dutzendweise verschiedene Lizenzen zum Zuge
und oft genug steht ein einzelnes Bild auch unter mehreren Lizenzen
(Gnu und CC bspw. beim zweiten auf der bei mir zufällig offenen
Seite zur Rollenden Landstraße).

Es scheint also prinzipiell zu gehen, ein und dasselbe Werk
parallel unter zwei Lizenzen zu halten.
Demnach sollte es schon Erfahrungen damit geben, von denen man
lernen können sollte, was das für Auswirkungen auf Folgeprodukte hat.
Und was das dann für unsere Produkte genau heißt in Abhängigkeit
von der genauen Formulierung, die man dabei findet.

Im Prinzip sind die Daten ja jetzt schon teilweise doppelt lizenziert,
weil alle neuen und zustimmenden der OSMF das Recht geben, unter
beiden zu veröffentlichen, und dieses Recht bleibt auch dauerhaft
drin auch nach CT 1.2 und sobald sich 2/3 finden, kann diese Option
gezogen werden.

Wenn es also eh die Option gibt, jederzeit zu einer (vielleicht
irgendwann besseren Version 47.11 der) CC zurückzukehren,
dann darf die Frage erlaubt sein, ob wir wirklich die CC
spurlos ausmerzen müssen aus der einen wahren Datenbank ...

Davon abgesehen stehe ich ja bekanntermaßen eh auf dem Standpunkt,
dass es gar nicht so einfach ist, die CC loszuwerden, wenn man
die ODBL-Datenbank aus einer CC-Datenbank ableitet und anders
geht das technisch ja m.E. gar nicht ... ;-)
Das Problem hätte man bei einer Doppellizenzierung ja erstmal
auch nicht mehr.

Das Problem, dass planet.osm ja auch die Verwendung von ODBL
fordern würde, sehe ich so nicht direkt, denn das ist ja das,
was wir wollen: ODBL.
Reine ODBL-Daten gibt's als Auszug im planet-odbl.osm
Doppelt lizenzierte unter planet.osm
Wenn's reine CC-Daten (die im planet.osm wären ja 100% CC)
ohne ODBL-Makel nicht gibt, ja nu, die CC wollten wir ja
eh loswerden, dann kann's ja nicht so schlimm sein, wenn es
CC pur nicht mehr gibt ...

Aber die ganzen Folgewirkungen muss man vielleicht wirklich ma
alle durchdenken, sobald man sich in die Problematik doppelt
lizenzierter Werke a la Wikipedia-Bilder etwas genauer
eingearbeitet hat und vielleicht daher schon eine Idee hat,
auf was man dabei achten muss.

Dass der planet.osm dann ODBL-infiziert wäre, muss ja kein
Schaden sein, weil es ja bisher heißt, unter CC alleine
wäre der Schutz der Daten zu schwach. Sobald sie AUCH unter
ODBL stehen, ist es ja vermutlich nicht mehr so trivial,
sie aufgrund zu schwacher CC zu klauen.
Insofern kann es von Vorteil sein, die doppelte Lizenzierung
möglichst schnell einzuführen, evtl. auch schon, bevor die
Mechanismen stehen, ODBL-pur-Planeten zu generieren.


Jede Lösung, die den Schaden minimiert ist Gold wert.


Jede Loesung, die den Lizenzwechsel *noch* weiter hinauszoegert,
kostet aber auch Nerven. Das muss man gegeneinander 

Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Am 17.12.2010 15:00, schrieb Bernd Wurst:

Nicht nur das:
Wie geht man mit solchen Daten um? Darf ich die jetzt neu mappen weil die in
der alten Lizenz sind? Oder ist das dann verpöhnt weil man sonst dem
bisherigen Autor Unrecht tut?


Dazu später mehr, wiel ich jetzt gleich weg muss.


Das fundamentale Missverständnis hier ist, dass manche Leute glauben, eine
Datenbank unter CC-BY-SA-Lizenz wäre von realem Wert. Es hat sich aber
gezeigt, dass für ernsthafte (nicht-private) Nutzung die CC-Lizenz eben gar
nicht funktioniert. Man muss also strikt darauf hin arbeiten, alle Daten
irgendwann in neuer Lizenz zu haben. Und das geht prinzipiell nicht, wenn man
die alten, nicht umlizenzierbaren Daten erhalten will.


Meiner Meinung nach ginge mit einer Sichtungsmöglichkeit
deutlich flotter als wenn man rausgeschmissene Daten neu
erfassen muss, von daher habe ich da keine Sorge.
Mehr im Nachtsprung ;-)

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo Heiko,

On 12/17/10 16:04, Heiko Jacobs wrote:

Du vergisst dabei, dass wir die Grundmechanismen sowieso brauchen,
wenn wir eines Tages auf ODBL umsteigen wollen.
Das angesprochene Problem der geteilten und vereinigten Wege
muss man in Angriff nehmen und auch die Beurteilung, welches
Element nun unter welcher Lizenz steht.


Ja, aber beim Umstieg auf ODbL kann das ein kleines Team mit ein paar 
zusammengehackten Skripten machen, ohne dass man dazu API, Editoren und 
Datenformate anpassen muss.



Was eventuell anders ist, ist die Stelle, wo das eingebaut werden müsste.
Für einen puren Lizenzwechsel reichen eventuell stand alone Lösungen,
wobei die schon alleine wegen des Wunsches, die Auswirkungen zu sehen,
mehrfach lauffähig sein müssten und somit dem dauerhaften Einsatz
nahe kommen müssten.


Fuer den Lizenzwechsel reicht es durchaus, irgendwas zu haben, was zwei 
Tage lang einen Planet durchnudelt und am Ende mit einem neuen Planet 
rauskommt, da braucht es keine Echtzeitberechnung. Ich denke, dass es 
auf sowas hinauslaufen wird.



Die Sichterei ist ja auch zudem eine dauerhaft sinnvolle Sache.


Ja, da kann man sich Gedanken drueber machen, aber ich wuerde das nicht 
mit dem Lizenzwechsel verknuepfen, denn ich denke nicht, dass irgendeine 
Art der Sichterei schon vor dem Lizenzwechsel kommen wird.



Wenn erstmal Einigkeit hergestellt wäre, dass man den Weg der
Doppellizenzirung gehen möchte,


Ich halte das fuer unwahrscheinlich. Entgegen Deiner vorherigen 
Darstellung ist eine Doppellizensierung zu keinem Zeitpunkt vorgesehen 
oder de facto vorhanden; OSMF erhaelt zwar per CT vom Mapper die 
Erlaubnis, die Daten unter CC-BY-SA und/oder ODbL zu publizieren, aber 
die OSMF publiziert die Daten bis zum Zeitpunkt X ausschliesslich unter 
CC-BY-SA und danach ausschliesslich unter ODbL. Wuerde man danach zwei 
separate Datenbanken anbieten, eine unter ODbL und eine unter CC-BY-SA, 
so haette die CC-BY-SA-Datenbank stets mehr Daten und waere attraktiver 
(denn alle Daten, auch die der zwischenzeitlich verstorbenen, waeren in 
der CC-BY-SA-Datenbank). Das Sicherheitsloch, das mit der ODbL 
gestopft werden soll, wuerde nach wie vor weit offen stehen und in dem 
Moment, wo man die CC-BY-SA-Datenbank abschafft, gaebe es das gleiche 
Gejammer wie jetzt.



Arbeitet überhaupt schon wer an Prototypen für die Module,
die für den Lizenzwechsel nötig sind?


Weiss ich nicht. Aber der Aufwand, den die LWG treiben muss, um den 
Wechsel am Ende tatsaechlich durchzufuehren, ist m.E. von ein ganz paar 
wenigen Kernkomponenten abgesehen unabhaengig von dem Aufwand, den Dein 
Konzept verursachen wuerde. Das eine ist einfach nur ein grosser 
offline-Batch-Lauf, das andere eine grosse Umstellung am Livesystem.



Eher mache ich mir Sorgen, dass der pure Lizenzwechsel sich verzögern
würde, weil eben DA noch niemand dran arbeitet und somit auch noch
keine Vorstellungen hat, was für ein komplexes Auseinandergefiesel
das wird.


We mehr Leute zustimmen, desto weniger muss man auseinanderfieseln. Wenn 
man genuegend Zustimmer hat, dann kann man es sich erlauben, zu sagen: 
Alles, was je mit einem nicht-Zustimmer in Beruehrung kam, fliegt raus 
bzw. fliegt in eine Quarantaene-Datenbank, wo interessierte Mitglieder 
der Community, wenn sie wollen, einzelne Sachen einer Pruefung 
unterziehen und ggf. von Hand wieder in die richtige DB uebernehmen koennen.


Nur, wenn man viele Nichtzustimmer hat, mussm an sich Gedanken machen, 
was man aus den Scherben noch zusammenkleben kann.


Ich habe den Eindruck, dass man es in der LWG vorzieht, anzunehmen, es 
wuerde schon nicht so viele Scherben geben ;) Immerhin sind die 
Italiener angeblich schon so weit, dass 90% aller Objekte von 
Zustimmern sind - und das BEVOR ueberhaupt die ganze Community 
angemailt wurde.


Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Simon Poole


Italien ist zwar schon sehr weit (was mir sehr spanisch :-) vorkommt), 
aber 90% der Objekte haben sie auch nicht:


Created on: 2010-12-16
Nodes total=23899007, ODbL created nodes=18668446 (78.11%)
last edit was ODbL=2651430 ? (89.21%)
Ways total=2037869, ODbL created ways=1323863 (64.96%)
last edit was ODbL=524807 ? (90.72%)
Relations total=23953, ODbL created relations=15972 (66.68%)
last edit was ODbL=6887 ? (95.43%)

Simon

Am 17.12.2010 16:44, schrieb Frederik Ramm:


Ich habe den Eindruck, dass man es in der LWG vorzieht, anzunehmen, es 
wuerde schon nicht so viele Scherben geben ;) Immerhin sind die 
Italiener angeblich schon so weit, dass 90% aller Objekte von 
Zustimmern sind - und das BEVOR ueberhaupt die ganze Community 
angemailt wurde.



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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Am 17.12.2010 16:44, schrieb Frederik Ramm:

Ja, aber beim Umstieg auf ODbL kann das ein kleines Team mit ein

 paar zusammengehackten Skripten machen, ohne dass man dazu API,
 Editoren und Datenformate anpassen muss.

und weiter unten:

 Arbeitet überhaupt schon wer an Prototypen für die Module,
 die für den Lizenzwechsel nötig sind?

 Weiss ich nicht. Aber der Aufwand, den die LWG treiben muss,
 um den Wechsel am Ende tatsaechlich durchzufuehren, ist m.E.
 von ein ganz paar wenigen Kernkomponenten abgesehen
 unabhaengig von dem Aufwand, den Dein Konzept verursachen wuerde.
 Das eine ist einfach nur ein grosser offline-Batch-Lauf,
 das andere eine grosse Umstellung am Livesystem.

Niemand arbeitet offenabr an sowas, aber das Schreckgespenst,
dass das eine so deutlich viel mehr Aufwand wäre als das andere
wird schon mal an die Wand gemalt.


Für einen puren Lizenzwechsel reichen eventuell stand alone Lösungen,
wobei die schon alleine wegen des Wunsches, die Auswirkungen zu sehen,
mehrfach lauffähig sein müssten und somit dem dauerhaften Einsatz
nahe kommen müssten.


Fuer den Lizenzwechsel reicht es durchaus, irgendwas zu haben,

 was zwei Tage lang einen Planet durchnudelt und am Ende mit einem
 neuen Planet rauskommt, da braucht es keine

Echtzeitberechnung. Ich denke, dass es auf sowas hinauslaufen wird.


Siehe mein zitierter Text:
Die community will durchaus sehen, wie sich in Lizenzwechsel aussieht
und das qualifizierter als die bisherige rot-gelb-grün-Karte.
Da reicht ein lauf alleine sicher nicht ..


 Wuerde man danach zwei separate Datenbanken anbieten,

 eine unter ODbL und eine unter CC-BY-SA, so haette die
 CC-BY-SA-Datenbank stets mehr

Daten und waere attraktiver (denn alle Daten, auch die der
zwischenzeitlich verstorbenen, waeren in der CC-BY-SA-Datenbank).


Ich rede ja gerade nicht von zwei Datenbanken, sondern genau einer
mit doppelt und einfach lizenzierten Daten drin, bei der keine
CC-pur Daten hinzukommen können sollen und die Migration von CC only
zu ODBL möglichst gefördert werden soll ohne irgendwelche komischen
Neumappereien wie im anderen Diskussionsfaden von Dir angeschnitten.


Das Sicherheitsloch, das mit der ODbL gestopft
werden soll, wuerde nach wie vor weit offen stehen


Das wäre noch die Frage. Ein Klau von bereits auch unter ODBL
stehenden Daten würde ja ggfs. gegen diese Lizenz verstoßen.
Wobei man sich das noch genauer anschauen müsste, wie man das
am besten hinktriegt.

Überhaupt ist die ODBL etc. ja aus unseren Kreisen selbst gestrickt,
von daher stünde es uns ja auch frei, diese noch leicht zu modifizieren,
wenn eine Prüfung zur Doppellizenzierung Bedarf an kleineren Änderungen
aufzeigen sollte.


und in dem Moment,
wo man die CC-BY-SA-Datenbank abschafft,

 gaebe es das gleiche Gejammer wie jetzt.

Nein, weil man dank der Tools die Auswirkungen exakt sehen kann
und ggfs. VORHER sich drum kümmern kann, die Datenlage an betroffenen
Orten ODBL-sicher zu machen.


Eher mache ich mir Sorgen, dass der pure Lizenzwechsel sich verzögern
würde, weil eben DA noch niemand dran arbeitet und somit auch noch
keine Vorstellungen hat, was für ein komplexes Auseinandergefiesel
das wird.


We mehr Leute zustimmen, desto weniger muss man auseinanderfieseln.


Nein. Das methodische Problem ist stets dasselbe komplexe Problem, ganz egal,
wieviel Objekte dank wievieler (Nicht)zustimmer auseinanderzufieseln sind.

Gruß Mueck



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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo Heiko,

Heiko Jacobs wrote:

Niemand arbeitet offenabr an sowas, aber das Schreckgespenst,
dass das eine so deutlich viel mehr Aufwand wäre als das andere
wird schon mal an die Wand gemalt.


Also fuer mich ist das kein Schreckgespenst, sondern offensichtlich. 
Aber ich werde aller Voraussicht nach nicht der sein, der das eine oder 
das andere programmiert - also wenn irgendjemand eine gute Idee hat, wie 
man Deine Plaene in zwei Monaten statt zwei Jahren umsetzen kann, dann 
werde ich dem nicht im Weg stehen.



Siehe mein zitierter Text:
Die community will durchaus sehen, wie sich in Lizenzwechsel aussieht
und das qualifizierter als die bisherige rot-gelb-grün-Karte.
Da reicht ein lauf alleine sicher nicht ..


Es kann ja sein, dass die Community das will. Ob sie es kriegt, haengt 
davon ab, ob genug Programmierkapazitaet dafuer bereitsteht. Das ist 
durchaus keine zentral entschiedene Sache - ausnahmslos alle Tools, die 
wir derzeit haben, sind von Communitymitgliedern privat gebastelt, und 
evenutell kommen da ja auch noch viel bessere Sachen. Keines der 
existierenden Tools ist vorher angekuendigt worden, alle waren einfach 
ploetzlich da.



Ich rede ja gerade nicht von zwei Datenbanken, sondern genau einer
mit doppelt und einfach lizenzierten Daten drin, bei der keine
CC-pur Daten hinzukommen können sollen und die Migration von CC only
zu ODBL möglichst gefördert werden soll ohne irgendwelche komischen
Neumappereien wie im anderen Diskussionsfaden von Dir angeschnitten.


Wenn vom urspruenglichen Autor keine Zustimmung kommt, dann ist die 
Neumapperei nicht komisch, sondern unumgaenglich. Alles andere waere 
eine Verletzung der Rechte des urspruenglichen Autors. Das 
nicht-relizensierte Objekt in der Datenbank zu lassen, waere 
Augenwischerei - es MUSS neu gemappt werden, so oder so. Also dann doch 
besser gleich...



Nein, weil man dank der Tools die Auswirkungen exakt sehen kann
und ggfs. VORHER sich drum kümmern kann, die Datenlage an betroffenen
Orten ODBL-sicher zu machen.


Da bin ich auch dafuer - aber das ist genau die komische Neumapperei, 
von der ich spreche. Ab April 2011 duerfte ziemlich klar sein, wo die 
Luecken sein werden - die Luecken sind in dem Augenblick noch nicht 
da, denn die Datenbank ist noch unter CC-BY-SA, wir haben also Zeit, die 
betr. Daten neu zu erfassen, so dass beim Wechsel dann so wenig wie 
moeglich Probleme auftreten.


Nein. Das methodische Problem ist stets dasselbe komplexe Problem, ganz 
egal,

wieviel Objekte dank wievieler (Nicht)zustimmer auseinanderzufieseln sind.


Also auf 1% der Daten verzichte ich gern, da hab ich gar keinen Schmerz. 
Wenn eine Situation entsteht, bei der 0,5% der Daten garantiert verloren 
sind, 0,5% so komische halb-halb-Faelle sind und der Rest ist gruen, 
dann zerbreche ich mir ueber die halb-halb-Faelle keinen Kopf, dann ist 
das was, was die Community in Handarbeit loesen kann - methodisches 
Problem hin oder her. Bloss wenn 60% ok sind, 39% so halb-halb-Faelle, 
und 1% garantiert verloren, dann waere es von der Community zu viel 
verlangt, die 39% manuell auseinanderzudroeseln.


Bye
Frederik

--
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Moin

Am 17.12.2010 10:52, schrieb Georg Feddern:

Dann hat der Spezialanwender, der eine besondere Lizenz braucht,

 auch die erforderliche Motivation, diese zu fördern, bei den Mappern
 zu bewerben, und die erforderlichen Tools

bereitzustellen.


Nix für ungut - aber die hat er doch sowieso ...


Schön wär's ...
Gewisse Vertreter dieser Gruppe haben anscheinend eher die Motivation,
einfach alles unklare zu löschen und zu hoffen, dass irgendwer Spaß
dran findet, weiße Flecken neu mappen zu können.


Da stellt sich mir allerdings doch eine Frage:

Man muss bei der Markierung der Daten dann zwischen echten ODbL-Gegnern
und Karteileichen (wie erkennt man die eigentlich eineindeutig?)


Nur wenn man neben accept auch noch einen not accept Button anbietet,
denn dann sind die, die nix davon klicken und eh schon ewig nix
mehr gemappt ahaben, als Karteileichen anzunehmen


unterscheiden können, denn:
Wie kommt der ODbL-Verwender zu für ihn geeignete Daten -

 die jedoch schon als CC-only in der Datenbank sind und bleiben sollen
 ('echter' ODbL-Gegner)?

a) Durch einfaches Sichten und markieren?

   = Das stellt sich für die ODbL-Gegner wie eine feindliche Übernahme

  a la 'Die Daten sind ja eh nicht geschützt' dar.
b) Durch 'Ein Mapper löscht und erfasst neu'

   = Das stellt sich für die ODbL-Gegner wie ein Vandale! dar.

c) Diese Daten werden von der OSMF gelöscht und müssen neu erfasst werden

   = Das ist genau der Status, der jetzt auch existiert.

Für mich ist auch c) Vandalismus an mühsam gesammelten Daten und,
sofern es Daten von schon verstorbener Mapper wären, was sicher
bei den vielen Jahren Laufzeit von OSM schon vorgekommen sein wird,
auch ein merkwürdiger Umgang mit einem Teil des Lebenswerks Verstorbener ...
Da dachte man mal, wenigstens das für die Community gesammelte würde
von einem überleben, wenn's einen mal beim Sammeln von GPS-Tracks
auf enem grade5-track beim Radeln über die Baumwurzel vom Rad reißt
und man mit den Kopf auf den Stein und exitus ...
Aber nix dergleichen ...

a) und b) unterscheiden sich eigentlich nur durch die eventuell
erfolgreiche Verschleierung ...

b) geht relativ einfach, da man ja bei potlatch auch OSM-Karten
als Bildhintergrund einstellen kann. Man muss sich nur mal kurz
Name der Straße und tags merken ... Oder mit r übernehmen ...

Eine Sichtung nach a) sollte in meinen Augen nur dann gemacht werden,
wenn man damit wirklich bestätigt, dass man das bestätigte auch
tatsächlich selbst mappen könnte, weil man für dessen Geometrie
einen GPS-track hat oder das Objekt bspw. in Bing-Luftbildern
gut erkennbar ist und/oder man für die Eigenschaften entsprechende
lokale Kenntnisse hat.

Da verlässt man sich in der Tat auf die Ehrlichkeit der Mapper,
das nur in diesen Fällen zu sichten (wenn es um den Lizenzstatus
geht, wenn es um die erweiterte Idee der Sichtung der Aktualität
geht, macht ein Schwindeln ja eh keinen Sinn ...).

Aber man verlässt sich ja auch bisher auf die Ehrlichkeit der
Mapper, dass sie nur CC-kompatible Quellen nutzen.

Man kann schlecht im einen Fall auf die Ehrlichkeit vertrauen
und im anderen Fall von vorneherein Unehrlichkeit unterstellen.

Bing macht die Geometrie-Sichtung ja mittlerweile sehr einfach,
zumindestens dort, wo die vernünftige Bilddaten haben.
Mit der weltweiten Abdeckung von Bing habe ich mich noch nicht
so auseinander gesetzt ...
Von daher wäre es bei der Geometrie-Sichtung seit kurzem dank Bing
völlig verwegen Unehrlichkeit zu unterstellen.

Und da sich die meisten Hintertupfinger Mapper vorrangig um die Lizenz
der Hintertupfinger Daten kümmern dürften und die Kleinkleckersdorfer
Mapper um die der Kleinkleckersdorfer Daten, wäre es auch bei den
Eigenschaften verwegen, da wegen Unkenntnis der Lokalität
Unehrlichkeit anzunehmen.

Von daher gehe ich nicht davon aus, dass man einfach nur Sichten
anklicken täte um Daten zu kapern ...
Im Gegensatz zu b) und c) bleibt ja die Objekthistorie erhalten
und man erkennt, dass es nur eine Sichtung ist und könnte somit
Massen-Sichtungen, nur um eine grüne Lizenzstatuskarte zu bekommen,
erkennen und ggfs. die Sichtung zurücknehmen.

Dank Bing gehe ich aber davon aus, dass die meisten Sichter auch
gleich die gröbsten Ungenauigkeiten beseitigen. Das wäre dann
eine hochwertige Sichtung.


Wer nur aufgrund des zu erwartenden Datenverlustes gegen eine
Lizenzumstellung ist, und nicht aus anderen Gründen -
die ihm völlig frei und ohne Beeinträchtigung zugestanden
werden -, der muss evtl. auch mal über seinen Schatten springen,

 und darauf vertrauen, das die OSMF selbst nicht von ganz vorne

anfangen möchte.


Ein solches Grundvertrauen besteht nicht, so lange alle Vorschläge
zur Vermeidung des Datenverlustes abprallen ...
Mir springen in solchen Diskussionen zu viele rum, die nix verwerfliches
dran finden, das Werk anderer einfach wegzuwerfen, oder gar Spaß
am Neuerfassen entstehender weißer Flecken bekundeten.

Aber die Motivation der ODBL-Gegnergruppen zu hinterfragen und wie
für diese ein solcher 

Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Am 17.12.2010 12:38, schrieb Markus:


Wobei ich vermute, dass bei den echten Gegnern die meisten deswegen gegen

 den Lizenzwechsel sind, weil sie den damit verbundenen Datenverlust nicht 
akzeptieren (und einige

deswegen, weil sie die bisherige Vorgehensweise unpartnerschaftlich finden).

Erkennen kann man echte Gegener, in dem man die Gegener nach
ihren Gründen fragt (Stichwort: echte Community-Befragung).


Das wäre eine Idee, ja.


Wenn also Heiko's Idee Datenverlust verhindert, und sogar partnerschaftlich

 rüberkommt (Win-Win),

Das war mein Hintergedanke, das latent schwelende Lizenz-Problem in ein Win-Win
für fast alle umzuwandeln.
Aber die Bedenkenträger und Hardcore-Datenüberbordwerfer sind ja schon
fleißig am Zerreden ...


dann werden es m.E. nur noch wenige echte Gegener übrigbleiben, die ernsthafte
Gründe gegen die ODbL haben.


Das ist auch meine Vermutung.



Heiko's Idee sieht ja vor, dass sowohl alte als auch neue Daten koexistent
in der DB sind. Eine Löschung - und der damit verbundene Datenverlust -
soll dadurch verhindert werden.



aber das Grundproblem wird dadurch m. E. nicht gelöst
weil es ein unvereinbares Problem ist, das ohne schmerzhafte
Einschnitte für die eine oder andere Seite nicht lösbar ist.


So erschien es mir bisher auch.
Aber die *Koexistenz der Daten unter verschiedener Lizenz*
ist ein grundlegend neuer Ansatz.


Eben


Das Über-den-Schatten-springen ist nur vordergründig eine Lösung,
dahinter bliebe ein ernsthafter Vertrauens- und Motivationsverlust.


Exakt


Jede Lösung, die den Schaden minimiert ist Gold wert.


!


Heiko's Idee geht m.E. noch wesentlich darüber hinaus:
Sie bringt uns durch ein neues zukungtsträchtiges Qualitätskonzept

 einen echten Mehrwert!

Genau!

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Am 17.12.2010 13:02, schrieb Andreas Perstinger:

Koexistenz ist aber nicht möglich. Beispiel: Eine Strasse ist ccbysa -

 in der ODbL-Datenbank kann dann diese Strasse nie aufscheinen,

ansonsten wären wir wieder bei a) oder b).


Richtig, a) heißt die Lösung, dass die Straße auch in planet-odbl.osm
auftauchen könnte, weil ein Mapper per Klick bestätigt, er könnte
die Straße jederzeit unter ODBL neu mappen, wenn er nur wollte.


Generell denke ich, dass die Daten überhaupt nicht trennbar sind.
Du kannst ja auch in einem Bild nicht einfach einen Strich/Pixel
anders lizenzieren als einen zweiten Strich/Pixel.

 Das Bild existiert nur als Ganzes und genauso sehe ich unsere Datenbank an.

In der Wikipedia stehen durchaus viele doppelt lizenzierte Bilder
und der Screenshot einer Wikipedia-Seite kann eine bunte Mischung
aus sortenrein lizenzierten Texten mit einer bunten Mischung an
Bildlizenzen haben.
Und auch die ODBL wurde ja explizit dazu geschaffen, um bei der
Mischung unterschiedlich lizenzierter Daten weniger Probleme zu haben.
Lizenzen mischen muss als nichts per se unmögliches sein.
Dazu will ich erst mal Meinungen hören von Leuten, die an diese
Frage rangehen mit der Motivation, für eventuell auftauchende Probleme
Lösungne zu finden. Reine Bedenkensuchermeinungen, die dann gleich
alles wieder zerreden, interessieren mich weniger ...


Man kann sich generell fragen, welche Daten an sich überhaupt mit ccbysa

 (also mittels copyright/Urheberrecht) geschützt sind.
 Da bin ich aber der Meinung, dass das nur sehr

wenige Teile in OSM sind. Mich würde daher interessieren,
was ihr überhaupt als urheberechtlich geschützt anseht:
Ist die Lage einer Strasse geschützt, ihr Name, der Umriss eines
Hauses,Waldes,...?


Vermintes Diskussionsgelände ;-)

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Heiko Jacobs wrote:

Richtig, a) heißt die Lösung, dass die Straße auch in planet-odbl.osm
auftauchen könnte, weil ein Mapper per Klick bestätigt, er könnte
die Straße jederzeit unter ODBL neu mappen, wenn er nur wollte.


Das reicht nicht. Das ist genauso wie eine CD kopieren und dann sagen 
ich haette sie jederzeit nachsingen koennen, wenn ich nur gewollt haette.


Bye
Frederik

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Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel ohne Datenverlust + besse re Versionskontrolle + Qualität durch Sichtung

2010-12-17 Diskussionsfäden Bernd Wurst
Am Freitag 17 Dezember 2010, 12:38:40 schrieb Markus:
 Jede Lösung, die den Schaden minimiert ist Gold wert.

Kannst du Schaden vollumfänglich definieren?
Hier wird Schaden viel zu oft mit gelöschten Daten gleich gesetzt. Das ist 
hahnebüchen!


Der größte Schaden den wir haben können ist meiner Meinung nach dass in den 
kommenden Jahren die Verwendung von OSM noch schwieriger wird weil die 
Lizenzfrage völlig verkompliziert wird.

Wenn es jetzt einen ODbL-only-Auszug geben soll, dann ist das der, mit dem 
andere Leute arbeiten können. Bedenke: Mit CC-BY-SA kann man sich niemals 
korrekt an den Wortlaut der Lizenz halten sondern nur an irgendwelche 
Interpretationen, die irgend jemand mal ins Wiki geschrieben hat, das ist der 
Grund warum wir die ODbL unbedingt brauchen: Rechts-Sicherheit!

Der ODbL-Auszug wäre dann aber genau das was wir noch haben wenn wir einfach 
alles nicht relizensierte löschen. Nur dass beim umgehenden Löschen auch 
umgehend klar wird, dass man da was neu machen muss.

Gruß, Bernd

-- 
Die Internet-Komponente von Usenet nennt sich NNTP.
Das Usenet ist das soziale Gewölbe, unter dem das alles stattfindet.
Das Usenet existiert in den Köpfen der Menschen, sozusagen die
8. OSI-Schicht.


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