Jan Tappenbeck, den die Rechtschreibprüfung in "Klappenbewegung"
umbenennen möchte, schrieb:
> Moin !
>
> neben meiner Mitarbeit für OSM bin ich auch ein geschichtlich sehr 
> interessierter Mensch insbesondere was meinen Heimatort angeht (nicht 
> mein User:Name-Ort Lübeck !) da dort heute noch immer gerne diese Zeit 
> unter den Teppich gekehrt wird.
>
> Nun habe ich aus Erzählungen und auch aus der Literatur einige 
> Straßennamen im Ort und Umfeld zu wissen bekommen die mit den Personen 
> des 3. Reiches in Verbindung stehen. Wie ich weiter erfahren habe haben 
> diese Bezeichnungen es teilweise nicht einmal in das amtl. Kataster 
> geschafft.
>   

Aber offiziell waren die Namen schon?

> Nun überlege ich auf der einen Seite dieses Wissen über die Geschichte 
> nicht versickern zu lassen auf der anderen Seite sind das alles "braune" 
> Namen und sollen auch nicht Mißverstanden werden, wenn diese erfaßt 
> werden. Für alte Straßenbezeichnungen gibt es in OSM das Tag NAME_OLD 
> [1] - würdet Ihr diese Namen unter entsprechenden Quellenangabe mit 
> einpflegen oder sollten wir lieber davon Abstand halten und 
> entsprechenden Personen nicht "Futter bei die Fische" zu geben?
>   

Fakten sind Fakten. Die Straße hieß eben nunmal so. Wie man dazu steht,
bleibt jedem selbst überlassen. Wir mappen Fakten und nehmen keine
Wertung vor - sonst müssten wir ja bei jeder Straße erst einmal schauen,
ob der Name "belastet" ist... Wenn die Straße eben so hieß, war das die
Entscheidung früherer Entscheidungsträger, die sich wie die gesamte
andere Geschichte nicht mehr ändern lässt - im Gegensatz zum
Straßennamen. Dadurch, dass die Straße umbenannt wurde, ist ja schon
deutlich geworden, dass man (also die heutige Gesellschaft) sich davon
distanziert - was mit osm trotzdem nix zu tun hat.
<Trollmode>*
Sonst müssten wir auch sämtliche ehemaligen Konzentrations- und
Vernichtungslager (die teilweise recht gut gemappt sind) wieder löschen,
Gedenkstätten und -tafeln rauswerfen (und abmontieren), Geschichtsbücher
zensieren (am besten gleich "stilecht" verbrennen) und sämtlichen noch
lebenden Augenzeugen verbieten, ein Wort über die Vergangenheit zu
verlieren.
</Trollmode>
In der Wikipedia findet man ja auch genügend Artikel, die sich mit
diesen Zeitabschnitten befassen, und niemand (ernstzunehmendes) stört
sich daran...
Wir sollten uns nicht von ein paar Spinnern mit fragwürdigem
ideologischen Hintergrund (die gibt es überall, es stören sich auch
Personen an der zufälligen Zeichenfolge "ns" in Captchas) zu einer
Zensur zwingen lassen.

Das selbe "Problem" (das imho keins ist) gibt es auch mit anderen
Diktaturen (ehemaliger Ostblock, div. andere
kommunistische/islamistische/sonstwie seltsame Regimes überall in der Welt).

Grüße


* Vorsicht, kann Spuren von Ironie/Sarkasmus/Bissigkeit enthalten,
Diskussion unnötig und zwecklos

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