Am Donnerstag, 16. April 2015, 16:21:22 schrieb Frederik Ramm:
> Hi,
> 
> On 04/16/2015 02:48 PM, Roland Olbricht wrote:
> > Bei solchermaßen aufgeteilten Straßen gibt es nun die Tendenz, den
> > üblicherweise auf einem Straßenschild auf dem Fußweg
> > http://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:IMG_20150416_125451.jpg
> > angebrachten Namen nicht nur zusätzlich auch auf der PKW-Fahrbahn
> > unterzubringen, sondern auch vom Fußweg wieder zu löschen.
> 
> Ich verstehe nicht ganz, worum es geht - wer löscht hier was?
> 
> Grundsätzlich sollten in OSM nur Dinge ein name-Tag haben, die auch so
> heissen.
> 
> Wenn ich also frage: "Welches Objekt ist die Talstraße", dann möchte ich
> als Antwort nicht den abgetrennten Fussweg entlang der Talstraße haben,
> sondern die Straße selbst.

Das kannst du über eine leichte Modifikation der Abfrage problemlos erreichen, 
wir taggen nicht für Renderer, Router - und auch nicht für bestimmte Abfragen.

> 
> Der abgetrennte Fussweg entlang der Talstraße ist in meinen Augen nicht
> die Talstraße und sollte auch nicht dieses name-Tag tragen.

Das sehe ich anders. Wenn der Fußweg zur Straße gehört, trägt er, ebenso wie 
die Fahrbahn, auch den Namen der Straße. Gleiches gilt für einen abgetrennt 
gemappten Radweg.

Die Frage ist nur, ob wir den Namen an alle separaten Objekte taggen, oder 
eine Art "Hauptobjekt" ernennen, dass den Namen der Straße trägt. Ich sehe 
aber nicht, dass dies grundsätzlich eine Fahrbahn sein muss.

Möglich wäre hier, grundsätzlich in der Straßenmitte den Namen zu taggen, also 
üblicherweise an die Fahrbahn, wenn sie in der Mitte liegt, bei 
Fahrbahntrennung auf eine imaginäre Mittellinie oder ggf. an einen Fußweg, der 
in der Mitte zwischen beiden Fahrbahnen verläuft (in manchen Innenstädten). 
Das würde eine Menge Rendererprobleme lösen. Übrig bliebe aber die Frage, wie 
die einzelnen Linien dann zum Gesamtobjekt "Straße" zusammengebunden werden.

> 
> Das Bild, das Du verlinkt hast, ist mir unklar; hier scheinen Rad- und
> Fussweg entlang der Strasse zu verlaufen und daher m.E. nicht einmal
> eine eigene Geometrie zu verdienen, während das Namensschild nach links
> zeigt und daher einen anderen, im Bild nicht sichtbaren Weg zu betreffen
> scheint?
> 
> > Der einzige, der mir bisher genannt wurde, sind technische
> > Unzulänglichkeiten in einigen Renderern (Unerwünschtes
> > Mehrfach-Rendering des Namens). Das würde ich aber nicht als einen
> > Grund ansehen, von der On-The-Ground-Regel (Schild steht ja meist im
> > Fußweg oder an der Hauswand oberhalb des Fußwegs) abzuweichen und nur
> > willkürlich ausgewählte Fahrbahnteile ohne physisch vorhandenes
> > Schild mit Namen zu versehen.
> 
> Wenn ich Dich richtig verstehe, argumentierst Du, dass aufgrund der
> Platzierung des Schildes viele Straßen in deutschen Innenstädten ihr
> "name"-Tag nur verdient haben, weil die Gehweg-Geometrie nicht
> eigenständig erfasst ist, und sobald die Gehweg-Geometrie eigenständig
> erfasst wäre, das Schild selbstverständlich für den Gehweg gälte (weil
> es diesem physikalisch näher ist) und nicht für die Straße.
> 
> Dieser Argumentation kann ich nicht folgen. Die Platzierung von
> Schildern folgt nicht der Regel "das Schild gilt für das Objekt, dem es
> physikalisch am nächsten ist".

+/-1 
Üblicherweise stellt man Schilder schon so auf, dass sie dem benannten Objekt 
möglicht nahe stehen, sonst weiß niemand, welches Schild nun für welche Straße 
gelten soll ;-)

Aus der Lage des Schildes auf dem Fußweg folgern zu wollen, es gelte nur für 
den Fußweg, halte ich allerdings auch für abwegig. Es gilt für das ganze 
Objekt "Straße", und wenn wir das Objekt in 6 Wege aufteilen, weil die 
Fahrbahnen getrennt sind und Fuß- und Radwege separate ways erhalten, gilt das 
Schild eben für alle 6 Wege, s. o..

> 
> > Wenn es keinen triftigen Grund gibt, würde ich das dann gerne im Wiki
> > ordentlich dokumentieren, dass der Name an allen Teilen eines
> > Straßenzugs vermerkt wird.
> 
> Ich habe dabei kein gutes Gefühl. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
> das Fussgänger-Routing dadurch wirklich verbessert wird. Da kommen doch
> dann so Instruktionen raus wie "folgen Sie 200m lang dem Fußweg
> Hauptstraße". Was ich eigentlich bei einem getrennten, aber zu einer
> Straße gehörigen Fußweg will, ist eine explizite Verknüpfung, die mir
> sagt: Dieser Fußweg gehört zu dieser Straße. Dann kann ich eine
> Routing-Anweisung generieren, die heißt: "folgen Sie 200m dem Fußweg
> entlang der vierspurigen Hauptstraße" oder so - viel klarer.

Wie verknüpfst du das? Relation street? associated_street?

> 
> > Es würde das Fußgängerrouting dann enorm erleichtern, wenn man nicht
> > darüber spekulieren müsste, welcher Fußweg, gerade in Grenzfällen,
> > noch dem Namen einer nahegelegenen Fahrbahn zuzuordnen ist und
> > welcher nicht.
> 
> Hier argumentierst Du, dass die Software durch eine Änderung in den
> Daten einfacher würde; zugleich hast Du vorhin das ebenso konstruierte
> Argument "das Rendering ist einfacher, wenn der Name nur an einer Straße
> steht", als wertlos weggewischt. Genau die Raterei, die Du im
> Fußgängerrouting gern vermeiden willst, muss der Renderer dann aber
> machen, will er seien Job gut machen - "hat dieser Fussweg hier zufällig
> den gleichen Namen wie eine benachbarte Straße, für geeignete Werte von
> 'benachbart', dann schreibe den Namen nicht extra rein".

Das ist das gleiche Problem bei getrennten Fahrbahnen und bei Radwegen. 
Einerseits die Raterei, zu welcher Straße die Wege gehören, andererseits die 
Namen auf mehreren Ways.

Ein weiteres Problem für den Renderer besteht darin, dass die Rad- und Fußwege 
mit Verkleinerung des Maßstabes unter oder über die Signatur der Fahrbahn 
geschoben werden. Entsprechend sehen die Karten dann auch aus, die Radwege 
liegen wie eine Straßenbahn in der Fahrbahnmitte.

Gruß, Wolfgang

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