Matthias Peick wrote:
> Markus Raab wrote:
>> 1) Der Hauptpunkt von Debian ist für mich immer noch das Paketsystem. Es ist
>> nicht nur apt-get oder die feine Konfliktauflösung, sondern vorallem die
>> strenge Hierachie (/usr, keine Verwendung von /usr/local oder /opt...) und
>> die Sorgfalt bei der Zusammenstellung.
> 
> Kann ich nichts mit anfangen. Wenn ich weiß, wo etwas ist, dann ist es dort.
> Und da sollte es auch immer sein.

Nein, die klare Struktur von Debian ist wirklich einmalig. Schau mal unter
/usr/share/sounds, und du findest alle kleine Systemsounds zum abspielen. Oder
unter /usr/share/doc/ ist die gesamte Dokumentation, oder /usr/lib sind alle
Bibliotheken usw... Bei anderen Distributionen konnte ich eine so extreme
Selbstdisziplin noch nicht erkennen. So ist z.b: qt, kde, gnome fast immer
einfach in /opt installiert.

> Nein. Die Suse-Doku ist um Längen besser. Trotz zehn Jahren Unix- und sieben
> Jahren Linux-Erfahrung musste ich auf spezielle Debian-Doku zurück greifen,
> die zu einem Drittel falsch war.

Schon mal: http://www.openoffice.de/linux/buch/ gesehen, ist recht gut. Und für
wirklich jedes Programm ist eine man page da. Wie man irgendeinen Server
konfiguriert braucht man dann natürlich meistens doch das Internet.

>> 4) Echt toll ist die Gewissenhaftigkeit bei den Lizensen. Wenn ein Paket bei
>> Debian dabei ist, braucht man nicht kontrollieren, ob es opensource ist.
> 
> Interessiert kaum. Als Privatanwender kann ich von der Verwendungsfähigkeit
> ausgehen, bei allen anderen Varianten muss ich es auf jeden Fall prüfen!

Ist aber *deine* Meinung, mir ist es nicht egal ob es freeware, public domain
oder opensource ist (für andere mag es gleich sein...).

>> 6) Die Konfiguration von Programmen ist schlicht genial. Schon alleine, dass
> 
> Wenn ich mir ansehe, wie viel Aufwand ich in die Wahl der Sprache stecken
> muss, damit ich "meine" Sprachen und Zeichen in den mir wichtigen Sprachen
> benutzen kann... Nein, von "genial" ist das weit entfernt, ohne Google wäre
> es unmöglich gewesen.

Dann hast du noch nicht genug damit gearbeitet:) Die Spracheinstellungen sind
wirklich ziemlicher pfusch bei der Installation, hat bei mir auch nicht
funktioniert. Ich hab aber nie erwähnt das die Installation so besonders ist.

>> 7) Keine Reinpfuscherei bei Konfigurationsdateien und initskripts. Debian
>> ist die einzige "große" Distribution, wo man nicht 10 mal nachschauen muss,
>> ob es eine .local Datei gibt oder ob irgendwo steht, dass diese Datei
>> automatisch neu generiert wird.
> DAS ist der große Vorteil. Suse hat mich mit ihrem jährlich geändertem
> Privatkram zur Verzweiflung getrieben. Aber /etc/modules.conf wird auch
> automatisch generiert.

Nein, /etc/modules.conf wird über update-modules generiert. Wenn du es nicht
ausführst, wird nichts gepfuscht! Genauso wie das Menüsystem usw...

>> 8) Super finde ich auch die Einteilung in stable/testing/unstable. Am Anfang
>> habe ich es nicht ganz verstanden was testing bringt, aber IMHO bringt es
>> folgendes:
> 
> Das System wird immer groß heraus gestellt, aber es ist für die meisten
> Anwender völlig unwichtig. Bei Neulingen praktisch unbekannt, aber viel, viel
> wichtiger, ist die Sache mit den Backports. Aktuelle Software mit minimalem
> Risiko. Bedauerlich, dass diese segensreiche Einrichtung praktisch nicht
> beworben wird.

Ich habe kde und gnome als Backports, mir gefallt die Einrichtung auch /relativ/
gut, aber gegen original Debianpakete können die Backports einfach nicht
mithalten!

Schlicht genial ist checkinstall, damit kann man jedes Programm (Source)
installieren und erhält ein Debianpaket. So etwas wird auch überhaupt nicht
beworben, und Anfänger kommen dann immer mit fragen: Wie bekomme ich ein
Programm wieder weg, welches ich mit "make install" installiert habe.

mfg Markus

-- 
Linux, the choice          | Achten die Menschen auf sich selbst, so
of a GNU generation   -o)  | achten sie gewöhnlich auch die fremde
Kernel 2.4.21          /\  | Persönlichkeit.  -- S. Smiles, Die
on a i686             _\_v | Selbstbeherrschung  


-- 
Haeufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ): 
http://www.de.debian.org/debian-user-german-FAQ/

Zum AUSTRAGEN schicken Sie eine Mail an [EMAIL PROTECTED]
mit dem Subject "unsubscribe". Probleme? Mail an [EMAIL PROTECTED] (engl)

Antwort per Email an