Hallo Max und andere Neolinge,

On 2020-05-02 10:30, Max Schillinger wrote:

Dazu kommt die allgemein schlechtere Lesbarkeit auf mobilen Geräten.
Thunderbird bricht Zeilen standardmäßig nach 72 Zeichen um. K-9 Mail
kann auf meinem Smartphone ca. 50 Zeichen darstellen, bricht dann um.
Die restlichen ~22 Zeichen stehen in der nächsten Zeile, dann wieder der
harte Umbruch. Das heißt, man sieht immer abwechselnd eine lange und
eine kurze Zeile.

Ich hab die harten Umbrüche mal deaktiviert, aber dann musste ich sogar
am Laptop horizontal scrollen (bin mir nicht mehr ganz sicher, ob es das
war, aber irgendwas hat mich dabei gestört). Auf dem Smartphone sehen
solche E-Mails jedenfalls besser aus. Zumindest der Fließtext. Obige
Beispiele aus der Konsole werden trotzdem unlesbar gemacht.

das Problem ist schon seit längerer Zeit (vormut lich schon länger als HTML-Mails populär sind) gelöst und nennt sich "format=flowed". Die Idee ist, dass man Zeilenumbrüche, die keine semantische Bedeutung haben, sondern nur der besseren Lesbarkeit dienen, mit Leerzeichen am Ende der Zeile escapt. Ähnlich wird mit Zitaten umgegangen. Der MUA des Empfängers kann die entsprechenden Zeilenumbrüche dann schön auf die persönlichen Präferenzen des Empfängers abgestimmt rewrappen und alles ist gut. Tabellen und ähnliches funktioniert weiterhin problemlos, da man da dann die Zeilen nicht mit Leerzeichen beendent. Der Vorteil der Lösung ist, dass man trotzdem wunderbar lesbare Mails hat, wenn der MUA es nicht unterstützt. Man sieht die Mails lediglich nicht rewrapped, sondern schön mit 70 Zeichen langen Zeilen.

Einige MUAs verwenden format=flowed standardmäßig bei Textmails (z.B. Thunderbird), andere bieten die Funktion optional an. Bei Lösungen, die das Verfassen von Mails in externen (besseren) Editoren erlauben, muss dieser natürlich dafür sorgen, dass die Zeilenumbrüche entsprechend gekenntzeichnet sind (vim hat dafür beispielsweise die w formatoption und ich hatte sie für mail nicht aktiviert, Schande über mein Haupt).

Am besten fände ich es ja, wenn E-Mail-Programme Markdown verstehen
könnten. Dann könnte man einen Code-Block entsprechend markieren und
E-Mail-Programme würden das dann in Monospace darstellen und keine
Zeilen umbrechen (idealerweise könnte man den Code-Block auf dem
Smartphone separat horizontal scrollen/wischen). Und sonstiger Text
würde am Bildschirmende (visuell) umgebrochen. Ich hab auch mal das
Chrome-/Firefox-/Thunderbird-Plugin *Markdown Here*
(https://markdown-here.com) ausprobiert. Aber das wandelt die
Markdown-E-Mails vor dem verschicken in HTML um, welches dann von allen
E-Mail-Programmen richtig dargestellt wird, außer von Outlook (nur das
für Windows), welches leider weit verbreitet ist (zumindest im Büro).

Auch Markdown ist wunderbar rückwärtskompatibel zu Plaintext: Du versendest dein Markdown einfach ganz normal, schreibst oben drüber Content-Type: text/markdown und MUAs, die davon keinen Ahnung haben, zeigen das sehr gut lesbare Markdown an, ohne es zu rendern. Fühle dich also frei, es ab sofort zu benutzen :)

Wie seht ihr das? Lest ihr keine E-Mails auf dem Smartphone? Oder habt
ihr eine bessere E-Mail-App? Oder haltet ihr eure Smartphone zum
E-Mail-Lesen quer? Oder akzeptiert ihr einfach, dass E-Mails bei manchen
Empfängern ungünstig dargestellt werden?

Ich lese am Smartphone fast nie Mails. Wenn es unbedingt sein muss, verwende ich einen ssh-client und ein Mailprogramm auf einem Server. Das ist wenigstens so unbenutzbar, dass ich nicht auf die Idee komme, permanent meine Mails zu checken, wenn ich unterwegs bin :) Bisher habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht, dass Leute mit sehr schmalen Bildschirmen (also wohl vor allem Smartphonebenutzer) meine Mails potentiell nicht besonders gut lesen können, aber jetzt soltle das mit f=f eigentlich kein Probleim mehr sein.

Liebe Grüße
hrnz

P.S. Immer schön weiter HTML-mails boykottieren! :]
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