Am 02.05.20 um 10:48 schrieb Olli:
> kennst du „Use plaintext email“?
> https://useplaintext.email/
Das kannte ich noch nicht. Ist ja cool, dankeschön!


Am 02.05.20 um 13:15 schrieb hrnz:
das Problem ist schon seit längerer Zeit (vormut lich schon länger als
HTML-Mails populär sind) gelöst und nennt sich "format=flowed". Die Idee
ist, dass man Zeilenumbrüche, die keine semantische Bedeutung haben,
sondern nur der besseren Lesbarkeit dienen, mit Leerzeichen am Ende der
Zeile escapt. Ähnlich wird mit Zitaten umgegangen. Der MUA des
Empfängers kann die entsprechenden Zeilenumbrüche dann schön auf die
persönlichen Präferenzen des Empfängers abgestimmt rewrappen und alles
ist gut.  Tabellen und ähnliches funktioniert weiterhin problemlos, da
man da dann die Zeilen nicht mit Leerzeichen beendent. Der Vorteil der
Lösung ist, dass man trotzdem wunderbar lesbare Mails hat, wenn der MUA
es nicht unterstützt. Man sieht die Mails lediglich nicht rewrapped,
sondern schön mit 70 Zeichen langen Zeilen.
Das mit dem "format=flowed" hab ich schon gelesen. Ich wusste nur nicht,
dass es mit Leerzeichen am Zeilenende funktioniert. Mich wundert es nur,
dass deine Mail sowohl in Thunderbird als auch in K-9 die
Bildschirmbreite ausnutzt, ohne unerwünschte Zeilenumbrüche. Meine Mails
in diesem Thread sehe ich in Thunderbird mit 72 Zeichen, in K-9 mit
ebenfalls mit harten (unpassenden) Umbrüchen. Wenn ich in die Mailheader
reinschaue, sehe ich aber sowohl bei dir als auch bei mir
`format="flowed"`. Mein `charset` ist noch anders (kein utf-8) und
`Content-Transfer-Encoding` ist anders. Aber daran sollte es doch nicht
liegen!? Was ich auch merkwürdig finde, ist dass die Mail, die ich
gerade schreibe, keine Umbrüche nach 72 Zeilen enthält. Ich bin mal
gespannt, wie die in K-9 aussieht.


Einige MUAs verwenden format=flowed standardmäßig bei Textmails (z.B.
Thunderbird), andere bieten die Funktion optional an. Bei Lösungen, die
das Verfassen von Mails in externen (besseren) Editoren erlauben, muss
dieser natürlich dafür sorgen, dass die Zeilenumbrüche entsprechend
gekenntzeichnet sind (vim hat dafür beispielsweise die w formatoption
und ich hatte sie für mail nicht aktiviert, Schande über mein Haupt).
Ich hab mir mal E-Mail in der Komandozeile eingerichtet, mit
OfflineIMAP+Notmuch+Alot+vim+msmtp. Was für ein Aufwand!


Auch Markdown ist wunderbar rückwärtskompatibel zu Plaintext: Du
versendest dein Markdown einfach ganz normal, schreibst oben drüber
Content-Type: text/markdown und MUAs, die davon keinen Ahnung haben,
zeigen das sehr gut lesbare Markdown an, ohne es zu rendern. Fühle dich
also frei, es ab sofort zu benutzen :)
Ich fürchte nur, das versteht gar kein Mail-Programm.


Grüße
Max
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