Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Wolfgang Jeltsch
Am Montag, 15. März 2004 22:46 schrieb Andreas Barth:
 * Wolfgang Jeltsch ([EMAIL PROTECTED]) [040315 20:10]:
  Vielleicht reicht woody jetzt noch.  Allerdings wäre es vielleicht schön,
  wenn das System, was wir jetzt aufsetzen, in zwei drei Jahren noch seinen
  Zweck erfüllt. Und da sarge ja nun doch langsam seinem Release als 3.1
  entgegen zu gehen scheint, war unsere Idee, jetzt sarge zu installieren
  und es dann irgendwann zum stabilen sarge zu aktualisieren.

 Naja, aber ob ihr ein Update von sarge (testing) auf sarge (stable)
 macht, oder von Woody auf sarge, ist nicht so der grosse Unterschied.
 Meine klare Empfehlung fuer Produktivsysteme: woody sowie, falls
 notwendig, vertrauenswuerdige Backports.

Wir werden schon z.T. neuere Software-Versionen brauchen. Mit woody müssten 
wir auf Backported Packages zurück greifen und die machen ja m.W. einige 
Probleme beim dist-upgrade.

Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein testing-System während der 
paar Monate, die sarge vermutlich noch testing ist, einem Hackerangriff zum 
Opfer fällt? Werden Sicherheitslöcher in testing-Paketen eigentlich in 
akzeptabler Zeit gefunden und werden solche Löcher immer als Bugs gemeldet? 
Dann könnte man sich ja anhand der einschlägigen Bugübersichten ein Bild 
davon machen, inwieweit der Einsatz von testing die Serversicherheit gefärden 
würde.

 [...]

 Gruesse,
 Andi

Viele Grüße
Wolfgang



Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Barth
* Wolfgang Jeltsch ([EMAIL PROTECTED]) [040315 21:10]:
  Aber was soll ich sagen, wenn ich so ohne weiteres keine antiquarischen
  Infos mehr zu den alten OpenLDAP-Versionen kriege? Ich hätte längst
  entsprechende Argumente gebacht. Dann kann ich auch nicht sagen, ob wir die
  alten Versionen gebrauchen können :-(
 
  Ist LDAP over TLS oder SASL ein hinlängliches Argument? Oder wollt Ihr gerne
  mit SSH rumtunneln, um an unseren LDAP-Server heranzukommen? Was ist mit
  UTF-8-Unterstützung? Natürlich können unsere User die Umlaute in ihren Namen
  auch gern dudenkonform in ASCII konvertieren.

Wenn er einen aktuelleren LDAP-Server braucht, dann kann er ihn sich
problemlos von backports.org holen. BTW: OpenLDAP+openSSL ist
rechtlich kritisch, deswegen hat Debian ziemlich viel Aufwand in den
GnuTLS-Port gesteckt.

Wobei meine Erfahrung ist: Immer einfach die aktuellen Anleitungen
nehmen, und erst wenn was konkret nicht laeuft, dann kann man schauen,
ob eine neuere Version bessere Ergebnisse zeitigt.


  Es hat keinen Sinn, Apologetik für Debian zu betreiben. Ein echtes
  Debian-Argument für mich ist eine Hilfe, wie ich kongkräd eine Installation
  hinkriege. Kongkräd.

woody CD1 laden, einlegen, installieren, laeuft. Auch wenn er sarge
installieren moechte: Auch das kann man von der Woody-CD aus.


Gruesse,
Andi
-- 
   http://home.arcor.de/andreas-barth/
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-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Kai Schindelka
  Hallo Wolfgang;

ich bin seit ca. einem Jahr recht zufriedener Debian-Woody-Nutzer, was meinen 
Privatrechner anbelangt.
auf dem Rechner meiner Frau und meinem eigenen läuft seit jeher Debian
Woody. Mit Firefox/Thunderbird von backports.org und OpenOffice ist der
WAF (Women's Acceptance Factor) hier im grünen Bereich. :)
Außerdem bin ich Mitglied in einem Verein, welcher sich als Mini-Provider 
betätigt. Wir haben in Kürze einen Serverumzug vor uns und stellen uns in 
diesem Zusammenhang die Frage nach der geeigneten Linux-Distribution. Ich 
befürwortete sehr stark Debian.
Aus der Erfahrung auf dem Gebiet kann ich diese Befürwortung nur
unterstützen. Allenfalls könnte ich noch zu *BSD raten, aber das
würde ich mir ohne Vorkenntnisse für den genannte Zweck nicht antun
wollen (meine Meinung).
Dabei gibt es allerdings das große Problem, dass die in woody enthaltene 
Software z.T. viel zu alt ist.
Für einen ISP? Was wollt ihr denn anbieten?

Ok, Probleme wird es in Bezug auf PHP, GD, Ming, Sablotron u. a. geben,
falls da aktuelles benötigt wird (und was PHP betrifft, ist das sehr
wahrscheinlich).
Wenn es schnell gehen soll und man sich statt mit Kompatibilitäts-
lieber mit Konfigurationsproblemen herumschlagen möchte, dann kann ich
LAMPP [1] empfehlen. Auf einem Debian stable auspacken, starten, läuft.
Auf der anderen Seite scheint sarge noch nicht 
ausgereift genug zu sein, um uns gute Dienste zu leisten.
Auf einem /Server/ würde ich keine Distribution einsetzen wollen, für
die keine Sicherheits-Updates bereitgestellt werden! Mit dem Flicken
eventuell vorhandener bzw. bekanntwerdender Sicherheitslücken ist sonst
ein mittleres Admin-Team vollauf ausgelastet. Wenn man seine Server oben
halten will, heißt das. Übrigens ist dann auch LAMPP davon betroffen.
Andere Frage: Warum ein ganzes - stabiles - System upgraden, wenn man
lediglich die aktuelle Version eines einzelnen Paketes braucht?
Ein anderes Vereinsmitglied befürwortet SuSE sehr stark, was ich überhaupt 
nicht toll finde.
Meine Voreingenommenheit als Debian Admin und Nutzer beiseitegelassen,
mit dem Serverbetrieb von SuSE-Installationen habe ich äußerst schlechte
Erfahrungen gemacht. Wenn es nicht in punkto Stabilität war, dann in
punkto Update- und Upgrade-/Downgrade-Fähigkeit. Mag sein, daß sich die
Situation seit SuSE 8.1 Prof. maßgeblich geändert hat. Aber mir selbst
kommt diese Distribution nicht mehr auf einen Server, solange ich das
verhindern kann.
SuSE ist toll für Workstations. Punkt.

Dieser Mensch hat sich jetzt mal an eine Probeinstallation 
von Debian drangemacht und damit seine herbe Enttäuschung erlebt.
Ohne Vorkenntnisse bzw. jemanden mit diesen ist dieser Ausgang nicht
ganz unwahrscheinlich, zugegebenermaßen. Ich kenne das von Kollegen.
Ich finde, die Versionsbezeichnung Sarge hat einen Buchstaben zuviel,
nämlich den letzten. Eigentlich müßte das Zeug Sarg heißen. Wenn man
nämlich - so wie ich am vergangenen Wochenende - viel Zeit, Nerven,
CD-Rohlinge und Traffic-Kontingent beerdigen will, dann muß man nur
anfangen, mit Sarg herumzuspielen.
Humor hat er ja. :) Trotzdem frage ich mich gleich zwei Dinge: Weshalb
nimmt man für temporäre Installationsimages keine CD-RW her, und seit
wann sind Traffic-Kontingente in dem dafür nötigen Umfang für einen ISP
(-Verein) ein Problem?
Warum ich überhaupt so bescheuert bin und damit angefangen habe? - Nun, ich
finde, Ihr wart ja nicht ganz unschuldig daran, nicht? - Eigentlich
ausschlaggebend war aber das schockierende Alter der LDAP-Version von Woody:
05.11.2000.  Das treibt einem ja die Zornesröte und Übelkeitsgrüne
ins Gesicht  :-(  Das sind DREIEINHALB JAHRE. Schluck ...
Das war ein Fehler von ihm, da er das Datum der Man-Page genommen hatte. 
Allerdings hat er diesen Fehler bemerkt und meinte, das Paket wäre trotzdem 
noch knapp drei Jahre alt.
Das Alter einer stabil laufenden Software ist ein K.O.-Kriterium?
Das erzähle er mal unserem Novell-Admin. :)
Persönlich würde mir das als Begründung nicht ausreichen: Welche
lebenswichtigen Features fehlen, welche Bugs sind darin nicht gefixt,
was für Gründe gibt es noch, unbedingt das aktuellste Paket einsetzen
zu wollen? Man darf nicht vergessen, daß neue Features i.d.R. auch neue
Probleme mit sich bringen - und neue Bugs und Inkompatibilitäten.
Letztere äußern sich auch im Zusammenspiel mit anderer Software und
sind im Gesamtbild manchmal extrem schwer aufzuspüren.
Unser Oracle-Admin war ursprünglich auch der Ansicht, daß man als Basis
nur zertifizierte Distributionen (SuSE) einsetzen solle. Mittlerweile
haben ihn der stabile Wirkbetrieb unter Debian stable (und ein eigenes
Installationsskript) davon überzeugt, daß es auch anders geht.
In der Zwischenzeit hat sich noch einiges an LDAP getan, und ich finde auch
keine passend antiquarische LDAP-Dokumentation dazu. Insbesondere weigere
ich mich hartnäckig, einzusehen, daß es irgendeinen Sinn haben soll, sich
noch mit so altem Zeug auseinanderzusetzen!! Also insofern dürfen wir 

Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Pakulat
On 15.Mar 2004 - 20:02:36, Wolfgang Jeltsch wrote:
 Am Montag, 15. März 2004 19:45 schrieb Andreas Pakulat:
  On 15.Mar 2004 - 18:29:41, Wolfgang Jeltsch wrote:
  Welche speziell - sarge ist IMHO ungeeignet fuer Server, da es keine!!
  Sicherheitsupdates gibt. Eventuell findest du vertrauenswuerdige
  Backports? Und stell dir auch die Frage welche speziellen Features der
  neueren Versionen ihr unbedingt braucht. In woody's Paketen werden
  alle bekannten Sicherheitsloecher gestoppft und per security-update
  bereitgestellt.
 
 Vielleicht reicht woody jetzt noch.  Allerdings wäre es vielleicht schön, wenn

^

Das solltet ihr erstmal checken..

 das System, was wir jetzt aufsetzen, in zwei drei Jahren noch seinen Zweck 
 erfüllt. Und da sarge ja nun doch langsam seinem Release als 3.1 entgegen zu 
 gehen scheint, war unsere Idee, jetzt sarge zu installieren und es dann 
 irgendwann zum stabilen sarge zu aktualisieren.

Was spricht dagegen, wenn woody jetzt funktioniert woody zu
installieren und dann sobald sarge stable ist ein dist-upgrade zu
machen? Debian's Paketmanagment sollte dafuer sorgen dass das ohne
Probleme geht. Ich hab das selbst nie gemacht, dafuer bin ich nicht
lange genug bei Debian dabei, aber soweit ich gehoert habe war das
Update von potato auf woody ohne Probleme moeglich. Man kann auch
gleich in der Sources.list woody durch stable ersetzen, dann kommt man
nie vom stabilen Weg ab. Naja und KDE braucht ihr wohl auf nem
Server nicht oder? Also da hat SuSE definitiv schlechte Karten, denn
die kann doch AFAIK nicht ohne X11 installiert werden oder?

  Sarge ist ein Name aus Toy Story, so wie all die anderen Debian-Namen
  auch.
 
 Wieder einer, der die Ironie nicht verstanden hat?

Doch doch, hab ich schon. Reitet er ja spaeter noch drauf
rum, dachte nur ich schreib das mal drunter, falls du die Antworten an
den SuSi-Typen weiterleitest...

  s.o. Er soll mal bitte genau die Sachen nennen die er nur mit dem
  neuen LDAP kriegt und die ihr unbedingt braucht. Wenn er das kann:
  www.backports.org bzw. www.apt-get.org. Der gute Mann hat sich
  vielleicht 5 Minuten mit Debian und entsprechender Doku
  beschaeftigt, das reicht nicht mal ansatzweise aus..
 
 Wie lange er sich mit Doku beschäftigt hat, weiß ich nicht. Auf alle Fälle hat 
 er sich mit Debian insgesamt schon was weiß ich wie viel Stunden herum 
 geschlagen.

Naja, wenn ich nach ner Stunde aufgebe und wieder von vorne anfange
kann ich das auch... Hat sich halt fuer mich alles nicht danach
angehoert als ob der Mensch verstanden hat in welchem Stadium die
CD-Images und der Debian-Installer sind und das zeigt mir das er sich
nicht darueber informiert hat was testing bedeutet. 

Ich unterstelle auch mal das der gute Mann ein wenig verwoehnt von dem
ganzen X11-Install-Zeug von SuSE ist??

Andreas

-- 
To generalize is to be an idiot.
-- William Blake


-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Pakulat
On 15.Mar 2004 - 23:01:06, Wolfgang Jeltsch wrote:
 Am Montag, 15. März 2004 22:46 schrieb Andreas Barth:
  * Wolfgang Jeltsch ([EMAIL PROTECTED]) [040315 20:10]:
  Naja, aber ob ihr ein Update von sarge (testing) auf sarge (stable)
  macht, oder von Woody auf sarge, ist nicht so der grosse Unterschied.
  Meine klare Empfehlung fuer Produktivsysteme: woody sowie, falls
  notwendig, vertrauenswuerdige Backports.
 
 Wir werden schon z.T. neuere Software-Versionen brauchen. Mit woody müssten 
 wir auf Backported Packages zurück greifen und die machen ja m.W. einige 
 Probleme beim dist-upgrade.

Das kommt auf die Backports an, ihr muesst erst einmal feststellen bei
welche Software ihr definitiv neuere Versionen braucht, da helfen euch
packages.debian.org und die Changelogs der Pakete ( die von der
Paketseite aus verlinkt sind). Dann muesst ihr pruefen fuer welche
dieser Pakete ihr Backports findet und die Quellen checken, das heisst
mit den Maintainern der Quellen sprechen ob man erwarten kann das ein
upgrade ohne Probleme verlaeuft. Ihr muesst auch bedenken, die meisten
Backports werden aus unstable gebaut, was prinzipiell ein Problem ist,
da in sarge vermutlich eine etwas aeltere Version einziehen wird. 

 Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein testing-System während der 
 paar Monate, die sarge vermutlich noch testing ist, einem Hackerangriff zum 
 Opfer fällt?

Das kommt drauf an was dort fuer Software laeuft, wie aufmerksam man
Logs beobachtet, in was fuer einer Netzwerkinfrastruktur der Rechner
steht.

 Werden Sicherheitslöcher in testing-Paketen eigentlich in 
 akzeptabler Zeit gefunden

Nun gefunden werden die meisten Sicherheitsloecher in den Quellcodes,
denke ich. Also im Upstream

 und werden solche Löcher immer als Bugs gemeldet? 

keine Ahnung.

 Dann könnte man sich ja anhand der einschlägigen Bugübersichten ein Bild 
 davon machen, inwieweit der Einsatz von testing die Serversicherheit gefärden 
 würde.

Das Problem ist, dass du diese Loecher dann selbststaendig flicken
musst! Denn nur unstable und stable bekommen Sicherheitspatches
schnell. Bei unstable durch die neue Quellcodevariante, bei stable
durch einen Patch vom Security Team. Bei testing muss man warten bis
das Paket aus unstable nachrutscht, das dauert bei den meisten Paketen
mindestens 10 Tage, bei manchen (libc6, kdelibs4) nur 2. Aber oftmals
dauerts laenger, da ja auch die rc-bugs und alle Depends nach testing
muessen Du siehst fuer ein Produktivsystem ist testing die absolut
falsche Wahl, ausser natuerlich man hat Lust die ganzen Loecher selbst
zu flicken...

Andreas

-- 
optimist, n:
A bagpiper with a beeper.


-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Christian Schmidt
Hallo Andreas,

Andreas Barth, 15.03.2004 (d.m.y):

 * Christian Schmidt ([EMAIL PROTECTED]) [040315 20:55]:
 
  Einige unserer Server an der Uni laufen aus genau diesem Grund mit
  Woody. Und bisher konnten wir immer noch jeden Dienst zur absoluten
  Zufriedenheit aller Beteiligten damit bereitstellen. Ohne Backports
  usw.
 
 Wobei ich beim Aufsetzen von exim durchaus exim4 empfehlen wuerde,
 also den Backport. Das ist aber auch so ziemlich der einzige Backport
 (neben Virenscannern), den ich auf Servern verwende.

Nun - unser eMail-Handling habe wir in die Haende eines kommerziellen
Unix-Systems gelegt...
Hier bei mir zu Hause werkelt aber mittlerweile ein selbstkompilierter
exim4 - das Prinzip der verteilten Konfiguration des Debian-Pakets
muss ich mir noch einmal in einer ruhigen Minute zu Gemuete fuehren.

Prinzipiell stimme ich Dir aber zu: exim4 kann so einiges mehr als
exim3...

Gruss,
Christian
-- 
Es lohnt sich nicht, sich an einen Strohhut zu klammern.
-- Heinz Erhardt


pgp0.pgp
Description: PGP signature


Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Pakulat
On 15.Mar 2004 - 21:00:31, Wolfgang Jeltsch wrote:
 Am Montag, 15. März 2004 20:37 schrieb Christian Schmidt:
  [...]
 Hallo Christian,
 
 zur Beantwortung dieser Frage zitiere ich einfach mal die letzte Mail des 
 besagten SuSE-Kollegen:

Oh, also ich glaube da schneidet sich dein Kollege jetzt ins eigene
Fleisch. Vorne weg: Ich bin nur mein eigener Admin, habe also nur
meine bisherige Erfahrung (mit apache, tomcat, zope, my/psql, db2,
websphere), meinen gesunden Menschenverstand und das bisschen was
ich hier und privat schon mit Admin's geredet habe.

  also naja, ich bin natürlich kein Versionsfetischist. Im Gegenteil, ich
  denke gemäß meiner Mentalität genauso, und ich bin für die Argumente pro
  Debian und gegen SuSE ja eigentlich dankbar.

Ok.

  Aber was soll ich sagen, wenn ich so ohne weiteres keine antiquarischen
  Infos mehr zu den alten OpenLDAP-Versionen kriege?

apt-cache search ldap | grep doc. Woody bringt einen ziemlichen Haufen
an Doku zu den Paketen mit, die sich natuerlich auch auf die
Woody-Versionen bezieht. Weiterhin ist kaum eine Doku im Netz fuer die
Bleeding-Edge Versionen, allein weil die Entwickler keine Lust
verspueren Doku zu schreiben...

  Ist LDAP over TLS oder SASL ein hinlängliches Argument? Oder wollt Ihr gerne
  mit SSH rumtunneln, um an unseren LDAP-Server heranzukommen? Was ist mit
  UTF-8-Unterstützung? Natürlich können unsere User die Umlaute in ihren Namen
  auch gern dudenkonform in ASCII konvertieren.

Ok, also UTF-8 lasse ich mal noch gelten. Da hatte ich auf meinem
Desktop System auch ein oder 2 Probleme, aber eigentlich vor allem mit
den grafischen Programmen, weniger mit den Konsolenprogrammen...

  Was weiß ich, ob OpenLDAP Version 2.0.annoschnuff das schon kann?

www.openldap.org - Suche nach Changelog...

  Wenn ich
  all diese Infos haargenau zusammentragen würde, würde ich noch mehr Zeit
  verlieren. Das hat nix mit Versionsfetischismus zu tun.

Wenn er es nicht macht ist er als Admin dort nicht in der richtigen
Position. Er muss doch wissen welche Anforderungen der Server
erfuellen muss und das kann man alles recht fix checken. Wie gesagt
changelogs und wenn man solch einen Umzug nicht ordentlich plant geht
sowas bestimmt schief, ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen wie so
ein Umzug voellig planlos ablaufen soll und hinterher alles noch
funktionieren. Ich brauche ja sogar auf meinem Laptop mind. 1 Tag
Vorbereitung wenn ich nur mal die Platte tausche und ich hab hier nun
wirklich nicht viel zu beachten oder viel an den Standardconfig's
geaendert..

  Oder nehmen wir mal Mailman. Ist mehrsprachigkeit ein Argument? Für Euch
  sicher nicht, aber für Wort und Wissen sehr wohl. Also ist es wohl
  angemessen, neuere Versionen zu installieren, wenn die Version, ab der das
  möglich ist, relativ jung ist, nicht?

Kompilier die neue Version und baue ein Debian Paket draus. Das ist
IMHO nicht schwer, besonders einfach wenn man erstmal 3-4 Pakete aus
unstable gezogen und selbst gebackportet hat. Die meiste Arbeit
machen da denke ich die Abhaengigkeiten.

  Das sind Anwendungen, die haben sich in den letzten Jahren eben doch
  gemausert.

Keine Frage.

  Es hat keinen Sinn, Apologetik für Debian zu betreiben. Ein echtes
  Debian-Argument für mich ist eine Hilfe, wie ich kongkräd eine Installation
  hinkriege. Kongkräd.

Das heisst wohl eher konkret (SCNR).

Weiterhin ist eine Installation wohl so am einfachsten: Woody-CD1
besorgen. In CD-Laufwerk schieben. PC anschalten. Am Lilo-Prompt bf24
eingeben und Enter druecken. Dann den weiteren Bildschirmanweisungen
folgen. Aber Achtung: dselect ist kein schoenes Tool IMHO, lieber
ueberspringen (ebenso tasksel) und dann ein apt-get install aptitude.

Wenn dann konkrete Fragen auftauchen, mit den Problemen ist man hier
immer gern gesehen.

Achso: Ich war frueher SuSi-Nutzer und ich hab mir dort die Zaehne
dran ausgebissen mal etwas Bleeding-Edge reinzubekommen ohne gleich
die halbe Distri neu zu installieren. Ausserdem wollte mir nicht in
den Kopf wieso ich da nur noch mit grafischer Oberflaeche rankomme?? 

Andreas

-- 
DIDI ... is that a MARTIAN name, or, are we in ISRAEL?


-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Kai Schindelka
Wolfgang Jeltsch schrieb:
Wir werden schon z.T. neuere Software-Versionen brauchen. Mit woody müssten 
wir auf Backported Packages zurück greifen und die machen ja m.W. einige 
Probleme beim dist-upgrade.
Welche? Quelle in /etc/apt/sources.list eintragen, und gut ist.
(Unter vertrauenswürdiger Quelle verstehe ich persönlich einen Package
Maintainer, der in der Lage ist, updatefähige .debs zu bauen...)
Ach so, beim Umstieg auf sarge, Entschuldigung. Nun, beim Hochziehen des
Systems werden sicher so oder so Anpassungsarbeiten notwendig werden.
Die Migration eine Produktivsystems würde ich immer als eigenes Projekt
betrachten, deshalb würde ich _vorsichtshalber_ nicht einmal davon
ausgehen, daß ein Upgrade von Woody nach Sarge reibungslos über die
Bühne geht. Man kann IMHO gar nicht erwarten, daß sich Backports dann
glatt integrieren würden.
Aber andererseits - schon mal versucht, eine andere Distribution als
Ganzes über eine Versionsnummer hinweg zu hieven?
Been there, done that, and chose to reinstall.

Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein testing-System während der 
paar Monate, die sarge vermutlich noch testing ist, einem Hackerangriff zum 
Opfer fällt?
Das hängt von der verwendeten Security Policy ab und wie gut das Konzept
ausgearbeitet ist. Aus irgendeiner Quelle (deshalb völlig unzuverlässig)
habe ich einmal die Information erhalten, daß es bei bekannten IP-Ranges
von z. B. Unis keine Viertelstunde dauert, bis die ersten Script-Kiddies
an den Vorder- und Hintertüren neu angeschlossener Systeme prokeln.
Jetzt setze das genau so auf eine Maschine um, die 24/7 am Netz hängt.
Reicht da die Firewall-Hardware allein zum Schutz wirklich aus? - Ich
gehe mal davon aus, daß die Applikationen, die darauf laufen werden,
unternehmenskritisch sind und man sich deshalb keine längeren Downtimes
leisten kann.
Das heißt, Security by Obscurity (= darauf hoffen, daß das installierte
System für ein einige Monate nicht gefunden wird und nicht weiter
auffällt) ist in etwa äquivalent damit, den nackerten Hintern im
Erdgeschoß aus dem Fenster zu hängen und zu glauben, daß keiner
im Vorbeigehen draufklatschen wird - sehr bildlich gesprochen. :)
Einmal ganz abgesehen davon, daß das erstere wohl auch etwas dem
angestrebten Geschäftskonzept widersprechen würde, nehme ich an.
Werden Sicherheitslöcher in testing-Paketen eigentlich in 
akzeptabler Zeit gefunden und werden solche Löcher immer als Bugs gemeldet? 
Dann könnte man sich ja anhand der einschlägigen Bugübersichten ein Bild 
davon machen, inwieweit der Einsatz von testing die Serversicherheit gefärden 
würde.
Es geht ja nicht nur um Sicherheitsupdates allein. Nach einem der
letzten Wochenberichte (man korrigiere mich, wenn ich falsch liege) will
man die Anzahl noch vorhandener Bugs im nächsten Schritt auf ca. 200
drücken. Selbst wenn dieser Wert lediglich exotische Pakete betrifft,
warte ich lieber noch, bevor ich mir einen Auszug derart vieler
bekannter(!) Fehler auf einen Server hole.
--
Viele Grüße, Kai
--
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Kai Schindelka
Andreas Pakulat schrieb:
Was spricht dagegen, wenn woody jetzt funktioniert woody zu
installieren und dann sobald sarge stable ist ein dist-upgrade zu
machen? Debian's Paketmanagment sollte dafuer sorgen dass das ohne
Probleme geht. Ich hab das selbst nie gemacht, dafuer bin ich nicht
lange genug bei Debian dabei, aber soweit ich gehoert habe war das
Update von potato auf woody ohne Probleme moeglich.
Es war tadellos sauber. Selbst der laufende Oracle-Server hat das
Upgrade ohne Mucken verkraftet, wenn ich mich recht entsinne.
Also da hat SuSE definitiv schlechte Karten, denn
die kann doch AFAIK nicht ohne X11 installiert werden oder?
Doch, das geht. Es gibt eine Text-only- und eine Minimalinstallation
(oder beide sind identisch). Das Dumme daran ist nur, man muß dann ganz
genau wissen, welche Pakete man braucht, weil eine sinnvolle Vorgabe
seitens des Installers AFAIR nicht erfolgt. Und bei den insgesamt sehr
aussagekräftigen Paketbezeichnungen und noch informativeren
Zusatzbeschreibungen wird das Zusammenstellen zum Vabanquespiel.
--
Viele Grüße, Kai
--
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Re: FreeBSD-Kuerzestrezension war: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Dieter Franzke
Hi,

Am Dienstag, 16. März 2004 00:00 schrieb Christian Schmidt:
 Hallo Kai,

 Kai Schindelka, 15.03.2004 (d.m.y):
  Außerdem bin ich Mitglied in einem Verein, welcher sich als
   Mini-Provider betätigt. Wir haben in Kürze einen Serverumzug
   vor uns und stellen uns in diesem Zusammenhang die Frage nach
   der geeigneten Linux-Distribution. Ich befürwortete sehr stark
   Debian.
 
  Aus der Erfahrung auf dem Gebiet kann ich diese Befürwortung nur
  unterstützen. Allenfalls könnte ich noch zu *BSD raten, aber das
  würde ich mir ohne Vorkenntnisse für den genannte Zweck nicht
  antun wollen (meine Meinung).

 ...wobei sich die Einarbeitung in z.B. FreeBSD durchaus lohnen
 kann. Ich habe mal ein wenig damit herumprobiert und muss sagen, es
 fuehlt sich durchaus gut an - lax formuliert: Ein wenig wie Debian,
 nur noch flexibler.

Es fühlt sich mehr wie ein echtes Unix an

 In den Ports findet man i.d.R. auch recht aktuelle Software, die
 das System auf Wunsch in Quellform herunterlaedt, vor dem Bau die
 Abhaengigkeiten ueberprueft und ggf. beruecksichtigt.
 Im Anschluss werden dann Abhaengigkeiten und die gewuenschte
 Software kompiliert und als Paket incl. Eintrag im
 Paketmanagement-System installiert.
 Die Compile-Flags kann man anpassen, global wie individuell.

An der Kernelconfiguration und Kompilierung unter BSD hat man echt 
seine Freude...

 Der Gewohnheitsdebianer muss sich bei FreeBSD allerdings an
 andere Pfade zu den Startskripten, ein anderes Prozedere beim
 Kernelbau usw. gewoehnen, man bekommt aber ein IMO sehr stabiles
 und performantes System...

Das ganze Startsystem ist ein anderes.

auch ich habe mal erst probeweise vor eineinhalb Jahren angefangen, 
mich mit *BSD zu beschäftigen.
Es hat sich gelohnt. Man wird mit einer Flexibilität belohnt, die 
seinesgleichen sucht.
Mittlerweile laufen alle meine Web- und Mailserver unter BSD.

Als jemand, der während seines Studiums (vor etlichen Jahren, 
eigentlich 2 Jahrzehnten) Kontakt mit Unix hatte, liegt mir das BSD 
eigentlich mehr.

Für multimediale Anwendungen und für Workstations kommen bei uns aber 
noch Linuxsysteme (Debian) zur Anwendung.
Linux ist da halt wesentlich weiter


ciao und gute Nacht


dieter



Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Wolfgang Jeltsch
Am Montag, 15. März 2004 23:23 schrieb Kai Schindelka:
 [...]

  ich bin seit ca. einem Jahr recht zufriedener Debian-Woody-Nutzer, was
  meinen Privatrechner anbelangt.

 auf dem Rechner meiner Frau und meinem eigenen läuft seit jeher Debian
 Woody. Mit Firefox/Thunderbird von backports.org und OpenOffice ist der
 WAF (Women's Acceptance Factor) hier im grünen Bereich. :)

;-)

 [...]

  Dabei gibt es allerdings das große Problem, dass die in woody enthaltene
  Software z.T. viel zu alt ist.

 Für einen ISP? Was wollt ihr denn anbieten?

Siehe die Mail, die ich kürzlich auf diese Liste weiter geleitet habe!

 [...]

  Auf der anderen Seite scheint sarge noch nicht ausgereift genug zu sein,
  um uns gute Dienste zu leisten.

 Auf einem /Server/ würde ich keine Distribution einsetzen wollen, für
 die keine Sicherheits-Updates bereitgestellt werden! Mit dem Flicken
 eventuell vorhandener bzw. bekanntwerdender Sicherheitslücken ist sonst
 ein mittleres Admin-Team vollauf ausgelastet. Wenn man seine Server oben
 halten will, heißt das. Übrigens ist dann auch LAMPP davon betroffen.

 Andere Frage: Warum ein ganzes - stabiles - System upgraden, wenn man
 lediglich die aktuelle Version eines einzelnen Paketes braucht?

Okay, es scheint sich also von Mail zu Mail immer mehr heraus zu 
kristallisieren, dass wir besser woody mit Backported Packages nehmen 
sollten. Ich frage mich bloß, wie lange wir dann bei woody bleiben sollen. 
Wenn sarge stable wird, wird dann ein Update auf sarge mit vertretbarem 
Aufwand möglich sein? Kann es z.B. passieren, dass die Konfigurationsdateien 
von Backported Packages nicht mit den später eingespielten Paketen aus sarge 
verträglich sind?

 [...]

   Ich finde, die Versionsbezeichnung Sarge hat einen Buchstaben zuviel,
   nämlich den letzten. Eigentlich müßte das Zeug Sarg heißen. Wenn man
   nämlich - so wie ich am vergangenen Wochenende - viel Zeit, Nerven,
   CD-Rohlinge und Traffic-Kontingent beerdigen will, dann muß man nur
   anfangen, mit Sarg herumzuspielen.

 Humor hat er ja. :) Trotzdem frage ich mich gleich zwei Dinge: Weshalb
 nimmt man für temporäre Installationsimages keine CD-RW her, und seit
 wann sind Traffic-Kontingente in dem dafür nötigen Umfang für einen ISP
 (-Verein) ein Problem?

Wir sind ein gemeinnütziger Verein (e.V.), der sich für seine Providerzwecke 
einen Server gemietet hat. Die Testinstallationen von testing macht der 
besagte Mensch zu Hause über sein DSL-Modem.

 [...]

   Drei Rohlinge und 6 weitere Stunden im Sarg...

 Bitte das nächste Mal ein Paket CD-RWs verwenden...

Werde ich ihm ausrichten. ;-) Wobei CD-Rs ja heutzutage auch nicht so teuer 
sind. Ist eher schlecht für die Umwelt.

 [...]

Vielen Dank für deine ausführlichen Infos!

 Viele Grüße, Kai

Viele Grüße
Wolfgang



Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Kai Schindelka
Christian Schmidt schrieb:
Einige unserer Server an der Uni laufen aus genau diesem Grund mit
Woody. Und bisher konnten wir immer noch jeden Dienst zur absoluten
Zufriedenheit aller Beteiligten damit bereitstellen. Ohne Backports
usw.
Ich bin irgendwann mal in einer der hinteren Ecken eines Serverraumes
auf einen alten Desktop-Rechner gestoßen, der schon ein wenig Staub
angesetzt hatte. Da das Teil völlig antiquiert aussah, aber offenbar
noch lief, habe ich mich daran gemacht, herumzufragen, was das für
eine Kiste sei. Erst der dienstälteste Angestellte konnte mir verraten,
daß das der zentrale Software-Distributionsserver sei.
Es war ein P90, der unter einer Vorversion von Debian Potato lief. Und
zwar so stabil, daß er offenbar allnächtlich rege in Anspruch genommen
wurde, ansonsten aber ganz in Vergessenheit geraten war.
Ein weiterer Pluspunkt von Debian: es ist per se und von Haus aus nicht
sehr resourcenhungrig.
--
Viele Grüße, Kai - das Teil dient mir jetzt hochgetaktet als Router.
--
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Wolfgang Jeltsch
Am Dienstag, 16. März 2004 00:16 schrieb Kai Schindelka:
 [...]

  Also da hat SuSE definitiv schlechte Karten, denn
  die kann doch AFAIK nicht ohne X11 installiert werden oder?

 Doch, das geht. Es gibt eine Text-only- und eine Minimalinstallation
 (oder beide sind identisch). Das Dumme daran ist nur, man muß dann ganz
 genau wissen, welche Pakete man braucht, weil eine sinnvolle Vorgabe
 seitens des Installers AFAIR nicht erfolgt. Und bei den insgesamt sehr
 aussagekräftigen Paketbezeichnungen und noch informativeren
 Zusatzbeschreibungen wird das Zusammenstellen zum Vabanquespiel.

Also m.W. läuft YaST2 genauso gut (oder schlecht) auf der Textconsole, wie es 
unter X11 läuft. Also sollte man ohne X11 die gleichen Features haben wie mit 
X11.

 Viele Grüße, Kai

Viele Grüße
Wolfgang



Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Pakulat
On 16.Mar 2004 - 00:16:06, Kai Schindelka wrote:
 Andreas Pakulat schrieb:
 Doch, das geht. Es gibt eine Text-only- und eine Minimalinstallation
 (oder beide sind identisch). Das Dumme daran ist nur, man muß dann ganz
 genau wissen, welche Pakete man braucht, weil eine sinnvolle Vorgabe
 seitens des Installers AFAIR nicht erfolgt. Und bei den insgesamt sehr
 aussagekräftigen Paketbezeichnungen und noch informativeren
 Zusatzbeschreibungen wird das Zusammenstellen zum Vabanquespiel.

Naja, hoert sich so an als ob diese Art der Installation nicht
sonderlich von SuSE gepflegt wird.. Als ich das letzte Mal mit yast1
zu tun hatte kamen mir die Paketbeschreibungen auch immer sehr
wochlueberlegt vor ;-) 

Andreas

-- 
Sacher's Observation:
Some people grow with responsibility -- others merely swell.


-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Pakulat
On 16.Mar 2004 - 00:47:13, Wolfgang Jeltsch wrote:
 Am Dienstag, 16. März 2004 00:16 schrieb Kai Schindelka:
  [...]
  Doch, das geht. Es gibt eine Text-only- und eine Minimalinstallation
  (oder beide sind identisch). Das Dumme daran ist nur, man muß dann ganz
  genau wissen, welche Pakete man braucht, weil eine sinnvolle Vorgabe
  seitens des Installers AFAIR nicht erfolgt. Und bei den insgesamt sehr
  aussagekräftigen Paketbezeichnungen und noch informativeren
  Zusatzbeschreibungen wird das Zusammenstellen zum Vabanquespiel.
 
 Also m.W. läuft YaST2 genauso gut (oder schlecht) auf der Textconsole, wie es 
 unter X11 läuft. Also sollte man ohne X11 die gleichen Features haben wie mit 
 X11.

Bei meiner letzten SuSE (7.2) wurde das Ding noch yast1 genannt und
war IMHO wesentlich unkomfortabler als z.B. aptitude, ganz zu
schweigen von den ungemein aussagekraeftigen Paketkurzbeschreibungen.
Wie das mit neueren SuSi's aussieht kann ich nicht beurteilen, aber
SuSE's Kurs ist IMHO mittlerweile mehr in Richtung Desktopsystem (die
normale SuSE nicht das Enterprise Teil) als in Richtung eines auch
noch so kleinen Servers.

Andreas

-- 
Sanaya you guys are all sick!  sick sick sick I tell ya ;)


-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Kai Schindelka
Jakob Lenfers schrieb:
Ein Provider(-Admin) sollte fähig sein sich die Pakete, die neuer
benötigt sind zu backporten.
Auch ein guter Admin hat immer Wissenslücken in Teilgebieten. Dafür ist
die Spezialisierung inzwischen nun wirklich zu weit fortgeschritten. Den
Anspruch, daß ein Admin als quasi Allwissender sein heilendes Händchen
auf jede beliebige Kiste eines präferierten OS auflegen können muß,
halte ich für etwas übertrieben bis, mit Verlaub gesagt, arrogant.¹
Wenn euer Admin nicht fähig ist sich die Software selber
nachzuinstallieren und ins Paketmanagement einzugliedern sollte er den
Job nicht machen. Den das ist sein Job. Das bekomme sogar ich hin und
ich bin weit davon entfernt einen Server mit fester Netz-Anbindung zu
administrieren.
Es wird auch gesagt, man wachse an seinen Aufgaben. Oder: es ist noch
kein Meister vom Himmel gefallen. Außerdem glaube ich nicht, daß sich
ein ISP-/Verein/ einen Admin von der genannten Qualität leisten wollen
wird. Dem werden schlicht pekuniäre Aspekte entgegenstehen.
Zudem spielt oft der Faktor Zeit ebenfalls eine große Rolle. Klar, man
kann die allermeiste Software selbst kompilieren und installieren. Und
wie lange und unter welchen Konditionen will man dann, bitteschön, die
Installation auf Herz und Nieren und das Zusammenspiel mit dem Rest des
Systems testen? Wer schreibt die Lasttests, die Fault Injections, etc.?
Wer übernimmt die Verantwortung, wenn das Ganze dann doch nicht so glatt
spielt wie geplant? Was ist mit Updates, Patches, Bugfixes? Existiert
dafür eine Testsuite? Wer bedient die? Fragen über Fragen.
Wenn das Ganze so wie kompiliert gleich aufs Produktivsystem wandert,
na, dann gute Nacht. Das verstehe zumindest ich nicht unter der
Vorgehensweise eines guten Admins. Einen Admin, der mir erzählt, daß er
bei einem komplexen Softwarepaket, das er noch nie zuvor in Augenschein
genommen hat, durch Doku, Features und Kompilationsparameter innerhalb
von weniger als einer Stunde durchsteigt, frage ich jedenfalls, wieviel
Bier er zu Mittag hatte. :)
Wozu braucht ihr die neuere Software? Welche Funktion fehlt wo? Liste
erstellen, die Paket-Sourcen aus Testing/Unstable holen, wie im Netz
gut beschrieben mit drei Befehlen ein .deb draus machen und
installieren. Vorher testen. Das ist nicht schwer. Wirklich nicht. So
polemisch es auch klingen mag, wenn der Verantwortliche *das* nicht
hinbekommt sollte er es nicht versuchen, auch nicht mit SuSE oder
einer anderen Distribution.
Ich weiß nicht. Ich weiß wirklich nicht. Selbstüberschätzung von daran
Beteiligten hat schon so manches große Projekt zu Fall gebracht. Und die
obigen Worte klingen in meinen Ohren fatal nach das mach ich mal eben.
Auf diese Wortwahl (mal eben schnell) reagiere ich inzwischen
allergisch, denn erfahrungsgemäß kosten Hauruckaktionen ähnlicher Art
insgesamt weitaus mehr Zeit, als sie im Vorfeld angeblich einsparen.
Nicht zuletzt: was ist, wenn selbst Unstable nicht ausreicht? Schon
mal versucht, die Upstream-Sourcen von PHP 5 als *.debs in Woody zu
integrieren, inklusive oci8, aktueller GD-lib und dem sonstigen
Geraffel? - Zeitvorgabe: 8 h mit Doku. Bitte HowTo an mich. :)
¹ ...Zumindest, solange sein Gehaltsscheck nicht ähnlich magische Werte
  annimmt, jedenfalls.
--
Viele Grüße, Kai
--
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Andreas Pakulat
On 16.Mar 2004 - 00:25:23, Wolfgang Jeltsch wrote:
 Am Montag, 15. März 2004 23:23 schrieb Kai Schindelka:
  [...]
  Andere Frage: Warum ein ganzes - stabiles - System upgraden, wenn man
  lediglich die aktuelle Version eines einzelnen Paketes braucht?
 
 Okay, es scheint sich also von Mail zu Mail immer mehr heraus zu 
 kristallisieren, dass wir besser woody mit Backported Packages nehmen 
 sollten. Ich frage mich bloß, wie lange wir dann bei woody bleiben sollen. 
 Wenn sarge stable wird, wird dann ein Update auf sarge mit vertretbarem 
 Aufwand möglich sein? Kann es z.B. passieren, dass die Konfigurationsdateien 
 von Backported Packages nicht mit den später eingespielten Paketen aus sarge 
 verträglich sind?

Das kommt drauf an ob die Maintainer des Paketes dies vorsehen, ohne
Gewehr z.B. koennte ich mir das bei den Paketen von Adrian Bunk ganz
gut vorstellen. Auch bei anderen (Ex-) Debian Maintainern kann ich mir
das vorstellen, im Zweifelsfall einfach mal ne Mail schreiben und
fragen wie das ist.. Es kann ja auch passieren dass ihr am Ende ein
Downgrade machen muesst um mit allen Paketen auf Sarge-Niveau zu
kommen...

  Humor hat er ja. :) Trotzdem frage ich mich gleich zwei Dinge: Weshalb
  nimmt man für temporäre Installationsimages keine CD-RW her, und seit
  wann sind Traffic-Kontingente in dem dafür nötigen Umfang für einen ISP
  (-Verein) ein Problem?
 
 Wir sind ein gemeinnütziger Verein (e.V.), der sich für seine Providerzwecke 
 einen Server gemietet hat. Die Testinstallationen von testing macht der 
 besagte Mensch zu Hause über sein DSL-Modem.

DSL aber keine Flatrate? Ist auch merkwuerdig, besonders fuer jemanden
der nen Server betreiben will...

Andreas

-- 
tausq Q. What's the difference between Batman and Bill Gates?
tausq A. When Batman fought the Penguin, he won.


-- 
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Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Jakob Lenfers
Kai Schindelka [EMAIL PROTECTED] writes:
 Jakob Lenfers schrieb:

 Ein Provider(-Admin) sollte fähig sein sich die Pakete, die neuer
 benötigt sind zu backporten.
 Auch ein guter Admin hat immer Wissenslücken in Teilgebieten. Dafür ist
 die Spezialisierung inzwischen nun wirklich zu weit fortgeschritten. Den
 Anspruch, daß ein Admin als quasi Allwissender sein heilendes Händchen
 auf jede beliebige Kiste eines präferierten OS auflegen können muß,
 halte ich für etwas übertrieben bis, mit Verlaub gesagt, arrogant.¹

Ack, das ist vollkommen richtig. Aber wir reden beide von einem
guten Admin und der hat dann IMHO sich zu informieren. Natürlich
weiß man nicht alles, aber man sollte fähig sein diese Informationen
zu finden.

 Zudem spielt oft der Faktor Zeit ebenfalls eine große Rolle. Klar, man
 kann die allermeiste Software selbst kompilieren und installieren. Und
 wie lange und unter welchen Konditionen will man dann, bitteschön, die
 Installation auf Herz und Nieren und das Zusammenspiel mit dem Rest des
 Systems testen? Wer schreibt die Lasttests, die Fault Injections, etc.?
 Wer übernimmt die Verantwortung, wenn das Ganze dann doch nicht so glatt
 spielt wie geplant? Was ist mit Updates, Patches, Bugfixes? Existiert
 dafür eine Testsuite? Wer bedient die? Fragen über Fragen.

Patches, Updates, etc gibts bei Sarge (die Lösung die im
Ursprungsposting genannt wurde) auch nicht. Da ist man besser
dran, wenn man sich über Fehler in den gebackporteten Paketen
informiert und dann halt entsprechend reagiert.

 Wenn das Ganze so wie kompiliert gleich aufs Produktivsystem wandert,
 na, dann gute Nacht. Das verstehe zumindest ich nicht unter der
 Vorgehensweise eines guten Admins. Einen Admin, der mir erzählt, daß er
 bei einem komplexen Softwarepaket, das er noch nie zuvor in Augenschein
 genommen hat, durch Doku, Features und Kompilationsparameter innerhalb
 von weniger als einer Stunde durchsteigt, frage ich jedenfalls, wieviel
 Bier er zu Mittag hatte. :)

Ich schrieb doch vorher testen. In welchem Maße hängt vom
Anwendungsgebiet ab, ich habe keine Ahnung was für Anforderungen ein
ISP-Verein hat.

 Wozu braucht ihr die neuere Software? Welche Funktion fehlt wo? Liste
 erstellen, die Paket-Sourcen aus Testing/Unstable holen, wie im Netz
 gut beschrieben mit drei Befehlen ein .deb draus machen und
 installieren. Vorher testen. Das ist nicht schwer. Wirklich nicht. So
 polemisch es auch klingen mag, wenn der Verantwortliche *das* nicht
 hinbekommt sollte er es nicht versuchen, auch nicht mit SuSE oder
 einer anderen Distribution.
 Ich weiß nicht. Ich weiß wirklich nicht. Selbstüberschätzung von daran
 Beteiligten hat schon so manches große Projekt zu Fall gebracht. Und die
 obigen Worte klingen in meinen Ohren fatal nach das mach ich mal eben.

Das soll vorallem so klingen wie wir merken, dass die neue Software
(fast) nicht nötig ist. 

 Auf diese Wortwahl (mal eben schnell) reagiere ich inzwischen
 allergisch, denn erfahrungsgemäß kosten Hauruckaktionen ähnlicher Art
 insgesamt weitaus mehr Zeit, als sie im Vorfeld angeblich einsparen.

Das kann dann aber geplante Arbeit sein, nicht als wenn es dann in
Sarge Sicherheitslücken gibt, die nicht schnell geschlossen werden
oder man sein SuSE dist-updaten will. 

 Nicht zuletzt: was ist, wenn selbst Unstable nicht ausreicht? Schon
 mal versucht, die Upstream-Sourcen von PHP 5 als *.debs in Woody zu
 integrieren, inklusive oci8, aktueller GD-lib und dem sonstigen
 Geraffel? - Zeitvorgabe: 8 h mit Doku. Bitte HowTo an mich. :)

Das ist in der Tat viel Arbeit, aber wenn es nicht in unstable liegt,
wird es auch nicht in Sarge oder in SuSE 9 sein. Mit PHP hast Du Dir
natürlich ein böses Beispiel ausgesucht. :-)


Nichts für ungut, 
Jakob
-- 
Gnus sieht gut aus. Guckst Du:   http://www.jl42.de/pub/gnus/desktop_03.jpg
de.comm.software.gnus  http://www.jl42.de/pub/gnus/gnus-group-buffer_03.jpg
http://my.gnus.org   http://www.jl42.de/pub/gnus/gnus-summary-buffer_03.jpg
Wie das klappt? = http://my.gnus.org/node/view/39



Re: Serverumzug und Debian

2004-03-15 Diskussionsfäden Timo Kirst
Hallo,

 Dabei gibt es allerdings das große Problem, dass die in woody enthaltene
 Software z.T. viel zu alt ist. Auf der anderen Seite scheint sarge noch
 nicht ausgereift genug zu sein, um uns gute Dienste zu leisten.

Ersteres stimmt mit Sicherheit. Woody hinkt dem aktuellen Linuxgeschehen 
meilenweit hinterher, was aber fuer produktive und sensitive Bereiche 
keinesfalls schlecht ist, bekommt man auf der Gegenseite doch ein sehr hohes 
Maß an Stabilitaet geliefert.

Sarge nicht ausgereift? Nun, ich finde, das ist etwas uebertrieben. Sarge hat 
IMHO ein Level, das einen guten Kompromiss zwischen Aktualitaet und 
Stabilitaet bringt.

 Ein anderes Vereinsmitglied befürwortet SuSE sehr stark, was ich überhaupt
 nicht toll finde. Dieser Mensch hat sich jetzt mal an eine
 Probeinstallation von Debian drangemacht und damit seine herbe Enttäuschung
 erlebt. Ich schicke euch hier mal einen Auszug aus seiner Mail, um seine
 Kritikpunkte zu sehen und vor allem seinen Frustrationsgrad abschätzen zu
 können.

Tja, woher kenne ich das bloß. Mehr dazu unten.

 Hier nun der besagte Mail-Auszug:
  Ich finde, die Versionsbezeichnung Sarge hat einen Buchstaben zuviel,
  nämlich den letzten. Eigentlich müßte das Zeug Sarg heißen. Wenn man
  nämlich - so wie ich am vergangenen Wochenende - viel Zeit, Nerven,
  CD-Rohlinge und Traffic-Kontingent beerdigen will, dann muß man nur
  anfangen, mit Sarg herumzuspielen.

Humor hat er tatsaechlich :)

 Ich habe sarge noch nicht selbst getestet. Stimmt das z.B. dass man mit
 debian-installer kein Basissystem installiert bekommt?

Jup... der Installer kann einem tatsaechlich schoene Brechreizorgien 
verschaffen. Er ist alles andere als fertig und auf neuer Hardware hat er 
teilweise massivste Probleme.

Eine aehnliche Odyssee hab ich auch erst kuerzlich hinter mir.
Auf meinen diversen Routern und Servern laeuft schon seit Jahren Debian, 
nachdem ich in kurzer Verwirrtheit einige Zeit auf SuSE gesetzt hatte ;)
Im Desktop Bereich hab ich mich lange nicht an einen ernsthaften Umstieg vom 
Redmonder System auf den Pinguin rangetraut.
Nun, irgendwann im Januar hab ich mir dann ein Herz gefasst und bin die Sache 
angegangen.
Der Frustrationsgrad hat in Etwa den Level erreicht, den Dein Kollege 
beschreibt. Will man Debian testing oder unstable mit neuerem 2.4er kernel 
installieren und betreibt leider Hardware, die noch keine zwei bis drei Jahre 
alt ist, kann man _verdammt_ alt aussehen.
Ich habe alle Versuche durch gehabt, Network install, Diskettenimages, CD 
Isos.
Der Installer lies sich nie erwaermen, die Installation auch nur _einmal_ 
komplett abzuschliessen, egal wieviele verschiedene Variationen ich auch 
versuchte.
Eine Woody-Installation scheiterte dann an meiner neuen 160gb Platte, der 
Partitionierer konnte mit der nicht umgehen.

Nach unzaehlbaren entnervenden Stunden nahe an der resignierten Aufgabe des 
Umstiegsversuches hab ich es dann mit einem zusammengequirlten Mischmasch aus 
Allem hinbekommen.
Ein Woody Basissystem lief und nach Austausch der apt sourcen funktionierte 
auch ein upgrade problemlos. Dann hab ich mit der hervorragenden 
Paketverwaltung den ganzen Rest nachinstalliert und da lief dann auch alles 
wie es soll.

Sehr lange Rede, kurzer Sinn:

Ich kann Deinen Kollegen voll und ganz verstehen. Erst recht, wenn ich lese, 
dass er von SuSE kommt.
Dort darf man einfach etwas besseres gewohnt sein, SuSE zielt eben genau auf 
die Linux Anfaenger und heimst unheimlich viele Pluspunkte schon bei der 
Installation ein.

Ich wuerde an Deiner Stelle etwas tricksen. Zeige ihm eine problemlose 
Installation auf irgendeiner Kiste. Schoen Schritt fuer Schritt. Eben zeigen, 
dass sich auch Debian installieren laesst, wenn man sich ausgiebig damit 
befasst hat und die anfaenglichen Huerden irgendwie hinter sich gelassen hat.
Und Debian entfaltet erst dann seine ausgezeichneten Staerken. Wenn es mal 
installiert ist und laeuft. Dann moechte man selbst schnell nichts anderes 
mehr sehen. Erst recht nicht SuSE, die einen doch shr eigenwilligen Weg 
in der Linuxwelt gehen.
Letzteres ist aber auch ein Nachteil fuer Leute, die man von SuSE wegbekommen 
will. Die finden sich zuerst gar nicht recht zurecht in einem anderen System, 
da SuSE das OS schon an einigen Stellen erheblich anders aufbaut und 
strukturiert.

Auf jeden Fall wuerde ich fuer den Debian Server kaempfen.
Es soll doch auch kein Anfaengerrechner werden, oder? :)
Also gib Dein Bestes.

Viel Glueck,

-- 
Gruss, Timo

 Viele Grüße
 Wolfgang



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