Am 20. Juni 2009 02:18 schrieb Heiko Jacobs <heiko.jac...@gmx.de>:
> Genau. Beide mapping-Varianten sind derzeit erlaubt.

na, zurück von der Reise?
Dass beide Mapping-Varianten erlaubt sind muss aber nicht bedeuten,
dass das Löschen der Ways auch erlaubt/guter Stil ist, sondern dass
man sich bei der Neuanlage entscheiden kann. Klar darf man auch
jederzeit alles Löschen, aber sofern man damit Schaden anrichtet, ist
es eben nicht gewünscht.

>> [Wikiergänzung]
> Das halte ich für sehr verfrüht. BEIDE Modelle haben teilweise
> gravierende Nachteile, die noch SEHR FERN einer befriedigenden Lösung
> sind, daher ist derzeit keines der beiden Modelle aufgebbar und
> durch das andere ersetzbar, sondern man muss gut abwägen, welches
> der beiden man wo nimmt.

und dann ist es doch richtig, dem Mapper die beiden Möglichkeiten
aufzuzeigen, damit er abwägen kann?

> Separate ways haben als Mangel:
> 1. Weder Renderer, noch Router haben derzeit die Möglichkeit,
> die Zusammenhänge verschiedener paralleler Wege zu erkennen.

bei baulicher Trennung hängen die gar nicht so sehr zusammen. Auch die
Parallelität ist meist gar nicht so absolut wie hier unterstellt. Das
meine ich z.B. auch mit "Lagegenauigkeit".

> 2. ALLE derzeitigen Renderer sind nicht mal im entferntesten
> dazu in der Lage, dieses Problem irgendwann in den Griff zu kriegen....

Du weisst doch gar nicht, was derjenige rendern will. Vielleicht
interessiert in die Straße auch gar nicht, oder er rendert nur den
Radweg fett, und die Straße dünn. Solange man die Lage der beiden Ways
hat, ist das wesentlich einfacher als nachdem Du den Weg gelöscht
hast.

> 3. Schon das Mappen solcher komplexen Wegenetze überfordert
> manche Mapper, ...

schon das Eintragen einer Telefonzelle überfordert meine Oma, na und?

> 4. Ein darauf aufbauendes Routing wird abenteuerlich, wenn man
> nicht sehr aufpasst mit den Verknüpfungen aller Wege. Und
> die Routinganweisungen werden auch abenteuerlich durch
> mehrfaches Abbiegen, was real aber nicht da ist, sondern nur
> den Verknüpfungen des Datenmodells und seiner Üergänge
> geschuldet ist. Und was zählt als Abbiegen (davon hatten wir
> es auch schon vor einiger Zeit...)

das stimmt so nicht. Als Radfahrer hat man diese ganzen Kreuzungen und
Übergänge in der Realität sehr oft, nicht nur in unserem OSM-Modell.

> einfacher haben so. Das Mappen ist einfacher, übersichtlicher,
> keine komplexen Kreuzungsgeflechte...

ja, aber auch keine Details. Alles schön simpel und ein bisschen auf
den Autofahrer konzentriert.

> Angehängte Wege haben als Mangel:
> 1. Es gibt noch kein allgemein akzeptiertes Tagging-Modell,
> um Eigenschaften anzuhängen,

ja, defakto gehen die Informationen dazu nirgends ein. Und wenn es je
zu einem allg. akzt. Modell kommen sollte wird dieses komplizierter
und unübersichtlicher sein (weil alle möglichen Tags zu allen
möglichen Wegen alle an einem einzigen Weg hängen).

> 2. Ungelöst ist auch das verwandte Problem der nur einseitigen
> Wege oder links- und rechtsseitig unterschiedlichen Wege

naja, eine Kleinigkeit, wen interessiert schon, ob die Radlerspinner
von links oder rechts kommen, warten werden sie sowieso.

> (rechts track, links lane oder nix, rechts gemeinsamer Weg,
> links getrennter Geh-/Radweg, ...) und das nicht nur beim Taggen,
> sondern auch vorrangig beim Rendern, denn wie oben bei den
> separaten ways erfordert es entweder a) ein Verschieben von
> Geometrien ider b) ein Warten auf einen neuen SVG-Standard,
> der nicht nur in Wegrichtung Strichlieren erlaubt (dasharray)

ja, warten wir halt, bis es neue Renderer gibt, dann werden die Radler
auch wieder sehen, auf welcher Seite der Weg läuft.

> 3. Komplexe lokale geometrische Strukturen können nicht
> abgebildet werden.

> 4. ganz einfach gestrickte Router könnten Probleme haben

> Separate Wege können dagegen über unterschiedliche Seiten
> und Eigenshaften und Verknüpfngen nur müde lächeln:
> alles kein Problem. Und für jeden Routingwunsch der passende Weg da
> (wobei die Zusammenhänge fehlen, womit sich der Kreis schließt...)

>> Gerade bei baulich getrennten Wegen ist man sich ja grundsätzlich
>> einig, dass sie getrennt gemappt werden, und daher ist track
>> eigentlich Quatsch und widerspricht dem allgemeinen Datenmodell.
>
> 5. fällt mir gerade noch ein: wohin gehören dann lanes?
> Baulich gehören sie zur Fahrbahn, sie sind ja auf dieser.
> Rechtlich gehören richtige Radstreifen (breiter, durchgezogene Linie)
> aber meiner Erinnerung nach NICHT zur Fahrbahn, Angebotsstreifen
> (schmaler, gestrichelte Linie) aber sehr wohl.

ist das von praktischer Relevanz?

> Wie geagt habenbeide Modelle schwerwiegende Nachteile.
> Deswegen muss man abwägen, wann man welches Modell anwendet.

ehrlich gesagt habe ich kaum Nachteile des getrennt Mappens gefunden
(Du nennst etwas unschönes Rendern, "Nichtparallelität" (bei in der
Realität unabhängigen Wegen!), zu schwierig für Dumme (was ich in
Frage stelle, da es in meinen Augen die einfachere, transparentere
Lösung ist) und mögliche Mapping-Fehler an den Verbindungsstellen).
Also neben Schönheitsfehlern nur _mögliche_ Fehler bei unachtsamem
Mappen.

Dem stellst Du eine ganze Reihe z.T. schwerwiegender Probleme beim
Mappen als Tag am Weg gegenüber (s.o.).

> ... hängt der Radweg ziemlich nahe an der Fahrbahn. Stellenweise
> klebt der Radweg wirklich direkt am Bordstein der Fahrbahn,
> stellenweise nur durch einen schmalen Grünstreifen abgetrennt,

schon ein Grund, ihn getrennt zu lassen. Der nächste zeichnet
vielleicht den Grünstreifen ein, weisst Du's?

> Und weil sich
> in der Praxis kaum ein Radler dran hält...

im Gegensatz zu Autos sind Fahrradfahrer eben flexibel. Dieselben
rigiden Regeln anzuwenden, die für Autos geschaffen wurden, macht
daher auch keinen Sinn, sowas können sich nur Bürokraten ausdenken,
die selbst nicht mit dem Fahrrad fahren...

> ... gilt das auf längerer Strecke (Rheinbrücke inklusive bis
> Abfahrt Knielingen. Auf einem kürzeren Abschnitt hätte sich die
> Umstellung nicht gelohnt.) weswegen ich auch den einen vergleichsweise
> kurzen Abschnitt mit größerer Distanz "mitgenommen" habe.

Du hast nichts "mitgenommen", sondern "weggenommen". Verstehst Du das?

> Bei einem separat getaggten way hat man im Übrigen eher die Erwartung,
> etwas vorzufinden, das typischer für außerörtliche Radwege
> an Landstraßen ist: nämlich eine Trennung von Fahrbahn und
> Radweg durch Gebüsch oder eine Baumreihe. Das gibt's hier nicht.
> Hier werden nur taube Feinstaubfetischisten wirklich glücklich...

was soll man machen, wenns keinen anderen Weg gibt. Ob die Trennung
nun ein Gebüsch oder eine Leitplanke ist, spielt doch keine große
Rolle.

> oder die Straße erschlugen (cyclemap)
das ist doch kein Problem, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist
(=cyclemap), ist es doch richtig, wenn die Radwege über den Straßen
liegen. Im umgekehrten Fall ebenfalls.

Gruß Martin

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