Moin,

ich finde Jans Ansatz grundsätzlich sinnvoll.

Für die meisten Relationstypen wäre auch eine universelle
Vorverarbeitung möglich, bei der alle key/value Paare der
Relation mit einem Präfix in die Mitgliedselemente kopiert
werden. Dann könnten die bestehenden Programme diese Daten
wie üblich verarbeiten.

OSM wird bislang hauptsächlich zum Kartenmalen benutzt.
Dafür reicht es meist aus, wenn jedes Teilobjekt unabhängig
existiert und alle Eigenschaften enthält. Möchte man OSM
eher als Geodatenbank verstehen, die die Kartenerstellung
nur als eine Anwendung unter vielen unterstützt, dann wird
es nötig, einem Objekt der realen Welt auch genau ein Objekt
in OSM zuzuordnen.

Bislang liefert z.B. eine Suche nach "Kreuz Rendsburg" in
Nominatim vier unabhängige Treffer; eine Relation, die die
Abfahrten zusammenfasst, könnte einen Treffer im Mittelpunkt
erzeugen.
Abfragen "wieviele Objekte mit Eigenschaft X gibt es im
Bereich Y" (z.B. wieoft gibt es "Goethestraße" in Deutschland)
wären dann kein Problem. Mit den aktuellen Datenstrukturen
könnte man nur eine Heuristik nutzen ("zwei Straßen mit gleichem
Namen gehören zusammen, wenn der Abstand ...." ) um mit sehr viel
Mühe einen ungenauen Wert zu erhalten.
Selbst die Kartendarstellung könnte profitieren, wenn nicht jede
Aufteilung eines Weges (z.B. Geschwindigkeitsbegrenzungen bei
Straßen) zu zwei unabhängigen Objekten mit gleichem Namen führt,
sondern ein zusammenhängendes Objekt den Namen trägt.

Ich sehe durchaus die von den anderen Beteiligten genannten
Probleme bei der Relationserstellung, -pflege und -auswertung.
Insbesondere bleibt das Henne-Ei-Problem zwischen Softwareanpassung
und Relationsnutzung. Trotzdem betrachte ich die Zusammenfassung
mehrerer Teilobjekte in Relationen als Zukunftsmodell von OSM.

Viele Grüße
Stephan


_______________________________________________
Talk-de mailing list
Talk-de@openstreetmap.org
http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de

Antwort per Email an