Peter Wendorff <wendo...@uni-paderborn.de> schrieb:
Wenn eine Anwendung nicht mit Relationen umgehen kann, ist das ihr Problem, das ist richtig. Wenn aber die Nutzung von Relationen die Hürde sowohl für Anwendungsentwickler als auch für Mapper anhebt, dann ist das für mich ein eindeutiges Signal, dass es anders vermutlich besser ist. > Auf Relationen wird nicht aus Gründen der Anwendungskompat. verzichtet, wenn > sie der klar einfachere und intuitive Weg sind, Daten einzutragen. Richtig. Momentan sind sie das aber nicht - weder einfach noch intuitiv einzutragen - und noch weniger gut korrekt zu halten. Das ist Ansichtssache. Ich finde sie einfach und intuitiv und möchte in Gebieten mit hohen Datendichten diese Art der Modellierung nicht missen. Sie erhöht die Verständlichkeit und Übersichtlichkeit enorm. Zudem beendet sie das Gezerre um die Debatte, ob Wege überlappend oder ganz dicht beieinander gezeichnet werden sollen. Man zeichnet eine Flächengrenze und ordnet diese den Flächen zu, an denen sie 'teilnimmt' - fertig. Im Prinzip wiederholst Du hier einen ähnlich gelagerten Fall, der zwischen - nur POI für ein Geschäft - nur building+tags für ein Geschäft - beides parallel eingetragen bestand. Es gab einen Zeitpunkt, da reichte es aus, nur die POIs zu betrachten, aber der OSM-Planet hat sich weiter gedreht und sämtliche Software, die heute ernsthaft Geschäfte auswertet, wertet getaggte buildings aus (und transformiert ggf.). Gleiches wird auf absehbare Zeit für Relationen gelten, insbes. MPs. Wenn es eine legacy Software gibt, die damit nicht umgehen kann, müssen die Daten geeignet transformiert werden - wie das z.B. m.W. mkgmap für die POIs macht. Eine einfache Fläche gleich als MP anzulegen, bedeutet gewissermaßen Zukunftssicherheit, denn i.d.R. grenzt jede Fläche an irgendeine oder mehrere andere. Der closed way ist hier nicht die bessere Darstellungsform, sondern ein Überbleibsel aus den Anfängen von OSM. Er wird allenfalls der Bequemlichkeit wegen oder weil man es nicht besser weiß verwendet. Er lässt sich mal schnell eben grob anlegen ohne weiter nachzudenken, aber für die langfristige Pflege der Daten eignet sich ein MP viel besser, weil nur die Abschnitte der Flächengrenze betrachtet/geändert werden müssen, die auch bearbeitet werden sollen, statt immer den kompletten closed way zu bearbeiten. Je größer oder komplexer die zu bearbeitende Fläche ist, umso spürbarer wird dieser Vorteil. Dein Argument, dass Relationen die Hürde anheben, empfinde ich als hypothetisch. Relationen und im speziellen MPs sind als Lösung für Probleme entstanden, die es vorher gab. Wer sich davon abwendet, kehrt zu den alten Problemen zurück - schwacher Datenzusammenhang, approximative Rechnerei als Krücke fehlender Relationen, etc. pp. Ich empfinde als bedenklich, sie zu vermeiden, nur weil sie schlecht gepflegt werden oder von Editoren nur beschränkt unterstützt werden, von unnötigen Sammelrelationen, die sich eindeutig anders zusammensetzen lassen, einmal abgesehen. Das hat etwas von Selbstgeißelung. Ich mache mir doch auch keine Gedanken darüber, ob es ohne Gesundheit geht, nur weil das Gesundheitssystem schlecht funktioniert.. Gruß Christian _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de