Hallo Ihr Lieben,

da Neo2 zum Abschluss gebracht werden und deshalb das Thema
Navigationsblock wieder aufgegriffen werden soll, sei - der Zufall
spielte eine Rolle - mag das hier mittendrin geschehen.


Am Fri, 18 Sep 2009 04:16:48 +0200
schrieb Martin Roppelt <m.p.ropp...@web.de>:

> Eine Abstimmung mehr nach diesem Vorbild wäre mir lieber:
> 
> http://dudle.inf.tu-dresden.de/Neo Nav4/

Zufällig stolperte ich darüber und stelle nun fest, dass ich der
einzige bin, der für die vi-Belegungen gestimmt hat.

Das hängt nicht mit vi zusammen; vi nutze ich nicht. Mir ging es darum,
die Cursorsteuerungstasten in der Grundpostition der Hand zu haben.

Seit die AT-Tastatur eingeführt wurde, kam ich nie zufriedenstellend
damit zurecht, dass ↑ außerhalb der Zeile ←↓→ liegt. Am besten gelang
mir die Cursorsteuerung bei Anwendungen, in denen die vier
Cursorsteuerungsfunktionen nebeneinander lagen. Vier
Cursorsteuerungstasten, vier Finger, aber nur drei Finger liegen auf
den Tasten, einer muss ständig zum Greifen wechseln -
irgendwie chaotisch, widersinnig.
Vielleicht ist mein Arm zu lang, dass eine erwünschte Information vom
Gehirn auf dem langen Weg übers Rückenmark bis zu den Fingerspitzen
irgendwo auf der Strecke bleiben. ;-:

Machen wir uns Erkenntnisse der Hirnforschung zunutze - was (bewusst
oder unbewusst) bei Neo in vielfacher Hinsicht ohnehin geschieht.
Ähnlichkeiten ordnet das Gehirn unmittelbar nebeneinander an.
Nach Ähnlichkeiten wurde auch bei den Überlegungen zur Belegung des
Neo-Steuerungsblocks gesucht. So wird z. B. die Ähnlichkeit der
Funktionen von ⇟ zu ↑, ⇞ zu ↓, ⇱ zu ← und ⇲ zu → beachtet.
Die stärkste Ähnlichkeit der Funktionen dürfte ebenfalls klar sein:
←↑↓→ bewirkt den jeweils kleinstmöglichen Schritt,
⇱⇞⇟⇲ bewirken jeweils einen Schritt zu bzw. über eine Grenze.
Vergleichbare Ähnlichkeiten gibt es beim Greifen mit den Fingern:
Der kleinstmögliche Schritt ist das Niederdrücken des Fingers,
ein Reihenwechsel ist ein Schritt über die Gebietsgrenze Grundreihe.

Genau das ergibt die wichtigste Ähnlichkeit, die eine für den Menschen
optimierte Belegung erfordert:
vier Finger - kleinste Schritte == kleinste Schritte - vier Funktionen
Also: ←↑↓→ nebeneinander auf die Grundposition gelegt.
vier Finger - Grenzübertritt ==  vier Funktionen - Grenzübertritt
Also: ⇱⇟⇞⇲ so legen, dass die Finger einen Reihenwechsel machen.

Manche Tastschreiber mögen sich angewöhnt haben, ←↓→ in einer Zeile
zu tippen und ↑ mittels Reihenwechsel: Nun denn, das ist - ebenso
Qwertz-Tippen - eingeübt, allerdings nicht gehirngerecht, nicht dem
Menschen entgegenkommend.

Genau den Hauptanpruch erfüllen nur die die beiden vi-Vorschläge.
Sie, und denkbare Varianten davon, verdienen größere Beachtung. Wer die
nicht gehirngerechte Anordnung von ←↓→ und ↑ gewohnt ist, merkt erst
nach einer Weile, dass sich ←↑↓→ in einer Reihe angeordnet besser
handhaben lassen.

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Gäbe man Qwertz-Tastschreibern einen Treiber an die Hand, der nur
die Neo-Ebene3 zur Qwertz-Belegung hinzufügt, dann würden selbst
eingefleischte Qwertz-ler nach einer - für die Ebene leicht fallenden -
Umgewöhung dafür bald nicht mehr freiwillig in die Zahlenreihe greifen
(und mehr von Neo haben wollen ;-) ). (Mit nur CapsLock als M3 würden
die Zeichen der rechten Hand bevorzugt auf dem Hauptfeld getippt, die
der linken weiterhin auf der Zahlenreihc.)
Spätestens dann wird klar, dass gut Eingeübtes leicht aufgegeben wird,
sobald etwas gehirngerechtes angeboten wird. Durch Einüben allein lässt
sich die Natur nun einmal nicht überlisten.
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Ob so eine Anregung in dieser Diskussion schon einmal aufkam, ist mir
nicht bekannt. Die Diskussion ist zu umfangreich, als dass ich sie nun
noch nachvollziehen könnte.

Es kommt nicht darauf an, die Tastenbelegung zu verbessern, sondern sie
zu vermenschlichen. In dem Sinne ist der Ansatz gemeint, die vier ←↑↓→
auf die Grundposition zu legen. Daraus können sich weitere
Möglichkeiten ergeben.

Bei den anderen dem Navigationsblock zuzuordnenden Funktionen spielen
deren Funktionenbigramme eine erhebliche Rolle, und die bessere
Erreichbarkeit der wichtigeren bzw. häufigeren Funktionen. Die
Merkbarkeit ihrer Anordnung spielt zwar weiterhin eine Rolle, jedoch
nicht auf Kosten der Wichtigkeit bzw. Bigramme anderer Tasten.

Zudem kann überlegt werden, ob manche Anforderungen verzichtbar sind,
z. B. Escape in die obere linke Ecke zu legen. In der Bevölkerung wird
es zu wenige Anwender geben, die Escape tatsächlich oft genug gebrauchen
(dazu zähle ich mich), als dass für Escape ein so guten Platz
gerechtfertigt werden könnte. Naja, bei ſ wird es auch so sein - ob
es einen so guten Platz halten können wird, wenn erst viele Menschen
mit Neo zu tun haben und Wünsche äußern, wage ich zu bezweifeln.

Mit netten Grüßen
Karl



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