On 18-Mar-99 Ingvar Bogdahn wrote:

> aber von 84 MB swap selten mehr als 100 KB benutzt. Ich habe da
> eingentlich auch speicherintensivere Sachen wie Netscape,Gimp oder
> Tkdesk benutzt; sogar wenn ich nebenbei KernelKompiliert habe, wurde
> mein Swap nie beansprucht. Nur als ich die allerorts bekannten
> Ratterprobleme hatte (die gabs übrigens nicht erst unter SuSE 6, damals
> hatte ich 5.1), war auch mein swap mit 100% belastet. Wieviel Prozent
> swap sind bei euch so normalerweise belegt? Wieviel bringt  VM, wenn man
> 
> 64Ram hat?

Du stellst die Frage falsch herum.

Der Swapspace kann in 2 Punkten das System optimieren:

* In vereinzelt auftretenden Extremsituationen verhindert ausreichend Swapspace
Probleme, wenn z.B. ein Prozeß unvorhergesehen viel Speicher schluckt. Das
System wird dann zwar langsamer, bleibt aber immerhin stabil. Ohne Swap beendet
sich der erste Prozeß, der keinen Speicher mehr bekommt - und das ist nicht
zwangsläufig der amoklaufende Auslöser, sondern möglicherweise auch ein
Daemonprozeß, der für das System wichtig ist, oder z.B. der X-Server.

* In jedem Programm gibt es Routinen und Daten, die äußerst selten belegt
werden, z.B. Fehlermeldungen oder Spezialroutinen für Sonderfälle oder auch
Initialisierungsprozesse, die ohnehin nur einmal ausgeführt werden. Landen diese
im Swapspace, läuft das System praktisch ohne Performanceeinbuße weiter. Erst
wenn auch häufiger benötigte Daten im Swapspace landen, gibt es tatsächlich
ernstzunehmende Performance-Einbußen.

Da Plattenplatz immer noch um Faktoren billiger ist als RAM, ist ein System, das
im Normalbetrieb vollständig im RAM läuft, an sich Geldverschwendung. Du
bezahlst für eine Resource, die nicht genutzt bzw. benötigt wird. Profis wissen
das und holen sich die entsprechenden Monitoring-Daten aus dem System. Wie groß
der Swap-Anteil sein darf, hängt dabei natürlich von der Anwendungsform ab und
kann so pauschal nicht gesagt werden. Das gesparte Geld kann man dann da
reinstecken, wo es wirklich mehr Performance bringt - in CPU-Geschwindigkeit,
I/O-Speed, schnellere Platten oder Hardwarebeschleuniger für bestimmte Aufgaben.

RAM ist wichtig - ja. Aber RAM ist nicht das einzige Performancekriterium. Und
so sinnlos ein PII mit 8 MB RAM sein mag, so sinnlos ist auch ein langsamer
Rechner mit endlos RAM. Am meisten fürs Geld bringt eben doch das
ausgewogene, auf den Anwendungsbereich zugeschnittene System. Und wer hat schon
zuviel Geld?

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     Erhard Schwenk - alias Bitrunner  =)B==o)
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