On Sat, 20 Mar 1999, joerg wendt wrote:
> 
> Thomas Mueller wrote:
> > 
> > joerg wendt wrote:
> > 
> > > hm, ich meine auch, dass swap eine unnoetige sache ist. entweder hat eine
> > > workstation / ein server genug ram oder nicht !!

Fuer die an den Hintergruenden Interessierten waere vielleicht
nochmal die Grundlagen-Literatur zu empfehlen (Maurice (sp?) J.
Bach "The Design of the UNIX Operating System", u.a.).  Swapping
war frueher mal und betraf ganze Prozesse am Stueck.  Spaeter
kam Paging dazu, entschaerfte einige kritische Faelle und machte
den Mechanismus um einiges effizienter.  Selbst wenn heutzutage
Swapspace kaum im taeglichen Betrieb IN ANSPRUCH GENOMMEN wird,
ist dessen Existenz fuer den Mechanismus ESSENTIELL.  Nur der
vernuenftigen Implementation unter Linux ist zu verdanken, dass
der Platz nicht wirklich belegt wird, weil schon die executables
im Filesystem ein passendes Format haben.  Beliebtes Gegenstueck
dazu ist OS/2, das beim Booten schonmal um die 70MB EXEn und
DLLs in den Swapspace schaufelt, ohne die jemals ueber die
ganze Sitzung hinweg notwendigerweise anzufassen.

Wenn dann noch dazukommt, dass 128 oder 256 MB Plattenplatz
ohnehin da sind und in denkbaren (nicht einmal unrealistischen)
Situationen die Weiterarbeit ermoeglicht, sprichts NICHTS
GEGEN die Einrichtung, aber vieles DAFUER.

> ok - ich moechte diese sache hiermit beenden, da die ansichten ueber swap doch
> wohl weit auseinanderlaufen - nur noch eins:

Das eine sind die Meinungen, das andere die Notwendigkeiten.
Freilich kannst Du bei Bedarf das memory management anpassen
oder unter den heutigen Gegebenheiten (aus Deiner Sicht)
korrigieren. :>  Aber warum soll man sinnvolle Mechanismen
ueber Bord werfen, ohne echte Alternativen anbieten zu koennen?

> eine konstruktions-stunde kostet zwischen 200 und 1500 dm - 1gb ram zwischen
> 1200 
> und 4000 dm (ja nach workstation). wenn dadurch nur die arbeit ein wenig
> fluessiger
> lauft ist die anschaffung gedeckt - vor der abschreibungsfrist - und es ergibt
> sich
> sogar ein buch.-gewinn. bei tonstudios ist es wohl aehnlich - selbst bei nur
> gelegendlicher
> verwendung.

Nur dimensioniert man die Technik nach den UEBLICHEN
Anforderungen (bzw etwas darueber) und nicht nach dem MAXIMUM.
DAS waere immer zu teuer.  BTW erlaubt Dir der Swapspace z.B.,
mit dem Konstruieren (oder Deiner anderen Haupttaetigkeit)
fortzufahren, auch wenn jemand einem nebenher rennenden Daemon
alle drei Tage einmal Arbeit vorlegt.  Dann fliegt naemlich
der KAUM gebrauchte Prozess raus (zumindest mit den Teilen,
die ueberhaupt schonmal den Weg bis in den RAM gefunden haben)
statt Deine wesentliche Applikation zu blockieren.

BTW finde ich es praktisch, nach nur fuenf Minuten (Einrichtung
eines Swapfiles, ohne Booten) eine Anwendung laufen lassen zu
koennen, an deren Start ich beim Einkaufen der Technik nicht
dachte (nicht denken konnte?).  Soviel zum Thema "Brauche ich
nicht und denke immer vorher an alles".  Speicheraufruestung
kostet immer einen Neustart und die Lieferzeit.  Und erklaere
mal Deinem Mitarbeiter, warum die Arbeit an dem Vormittag
fuer umsonst war (Abbruch mit "Speicher voll"), nur weil
der Rechner fuer "nur" 150% des normalen Datenaufkommens
dimensioniert war ...  Selbst die Verschiebung dieses Limits
(300%, 500%, ...)  aendert nichts an dem Sachverhalt, sondern
verschlechtert nur das Kosten-/Nutzen-Verhaeltnis.

> => swap speicher ist der teuerste speicher uebhaubt - selbst wenn festplatten 
>    verschenkt werden. 

Das scheint mir etwas kurzsichtig.  Ich habe auch noch nie
einen Airbag in Anspruch genommen und habe den Sicherheitsgurt
nur einmal wirklich gebraucht, und ueberhaupt:  was geht mich
die Standfestigkeit meiner Bremsen an, wenn ich nur auf die
Arbeit fahren will ...


Gerhard Sittig
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