Servus Bastian,

On 23/09/13 08:07, Bastian Bittorf wrote:
> leider haben dir Geraete nur ein Log in der RAM-disk (weil man auf
> NAND-Flash vermeidet ständig zu schreiben) und das Log per Netzwerk
> auf einen anderen Host zu schieben funktioniert im Fehlerfall sowieso
> nicht.
Wenn der router wirklich steht (watchdog reset), dann schreibt er auch
den log ins RAM nicht mehr. Vielleicht setzt er noch ein flag im
watchdog register, aber mehr nicht. Wenn er dagegen läuft, kann er auch
an den externen log server senden. Wenn der keine marks mehr bekommt,
kann er auch einen Neustart des router auslösen. Zwei Fliegen - eine Klappe.

>  Das sind WLAN-Router die oft nichtmal eine Ethernetverbindung haben.
> (meisst ist die Ursache sowieso der WLAN-Baustein oder Treiber)
Dann tust Du Dir aber auch mit einem Ethernet-Watchdog ohne WLAN schwer
die Funktionsfähigkeit des router zu überwachen. Mit WLAN auf dem
watchdog board wirst Du die von Dir für das watchdog board
veranschlagten EUR 15,- nicht einhalten können.

>
>> Trotzdem würde ich Dir die Investition in bessere Hardware, die nicht
> Das ist zu naiv gedacht. Egal wieviel Geld du ausgibst, irgendwann
> bleibt das Board mal stehen.
Ich habe auch nichts von teurerer, sonder von _besserer_ Hardware
geschrieben. Es gibt zahlreiche Marken, deren Produkte keinen Cent wert
sind, obwohl sie eher in die oberen Preisklassen einzuordnen wären.
Dagegen gibt es aber auch sehr preiswerte, zuverlässige Hardware, wenn
man weiß welche.

> Die meissten Geraete die eingesetzt werden kosten zwischen 10 und 30
> Euro.
Mir ist klar, dass ein Verkaufsargument der Freifunk-Bewegung gerade die
billige Installation eines nodes ist. Es ist aber leider einer Tatsache,
dass gute Hardware, die praktisch keine Probleme macht, nicht aus
Komponenten bestehen kann, die schon in ihrem ursprünglichen Einsatzfeld
ausgemustert wurden, weil sie nicht mehr zuverlässig funktionierten.

Man hat also die Wahl: Entweder man kauft sich teurere, mehr oder minder
neue Hardware, die in realistischen Maßen stabil läuft, oder man fickelt
ewig an billigen Gebrauchtteilen herum, die oft von Vorne herein
konstruktive Fehler haben. Ich kenne hunderte router und Modems, die so
grottenschlecht entworfen sind, dass sie selbst fabriksneu nicht
funktionieren können. Eine Berliner Firma drängt sich da in den
gedanklichen Vordergrund.

>  Diese zu tauschen ist nicht praktikabel und auf lange Sicht kann
> auch niemand sagen ob die neuen Geraete 100% durchlaufen. Die Erfahrung
> sagt: niemals 8-)
Wenn server und Industriesteuerungen, wie die bei einigen meiner Kunden
installiert und eingeschaltet werden und dann fünf, acht oder zehn Jahre
ohne Kaltstart und größere Probleme durchlaufen, dann meine ich
behaupten zu können, die Geräte laufen stabil. Wenn tatsächlich nach
zwölf bis fünfzehn Jahren ein Gerät den Geist aufgibt, dann rede ich
nicht schlecht über den Hersteller, denn dann hat das Gerät seine
Schuldigkeit getan. Für ein Butterbrot und ein Ei bekommt man die
Qualität halt nicht.

> Im Gegensatz zu den meissten Servern und Boards die sich 24h am Tag
> langweilen, laufen die Freifunk-Kisten oft tagelang mit Volllast.
Bei Umbauten des Netzwerks in einem produzierenden Betrieb zeigt sich
auch wie gut durchdacht ein Netzwerk ausgeführt wurde, wenn ein
kompletter Pfad (temporär) abgetrennt wird und die switches im
Ersatzpfad plötzlich für Tage unter Volllast arbeiten. Hardware die das
nicht problemlos aushält würde ich niemals einsetzen. Selbst im privaten
Bereich investiere ich lieber deutlich mehr, um langfristige
Zuverlässigkeit zu bekommen. Natürlich kann man immer ein "Montagsgerät"
erwischen, aber spätestens wenn ich sehe, dass die Foren voll mit
qualifizierten, negativen Berichten über ein Produkt sind, mache ich mir
Gedanken, ob das Teil wirklich für meinen Einsatz taugt.

Letztlich ist es eine philosophische Frage und ich kann Deinen
Standpunkt sehr gut verstehen, weil ich in jungen Jahren ganz gleich
gedacht habe. Heute ist mir meine Lebenszeit zu schade, um sie mit der
schlechten Arbeit einiger Firmen zu verschwenden und ich habe das Glück
mir vernünftige Hardware leisten zu können oder die Ehrlichkeit mir
selbst gegenüber auf Dinge verzichten zu können, die ich mir nicht
leisten kann.

> Ich sehe es eher so, das dies quasi kostenlos mit abfällt. Es spielt ja
> nun wirklich keine Rolle - wenn man schon diesen Aufwand treibt - ob die
> Schaltung nun 5 oder 15 Euro kostet.
Ich fürchte, dass selbst unter optimaler Bauteilauswahl für die
Umsetzung der von Dir geplanten Funktionen und bei der verhältnismäßig
kleinen Stückzahl von nur 1000 Einheiten ein Preisrahmen von EUR 15,-
nicht annähernd einzuhalten sein wird. Selbst große Hersteller wie Texas
Instruments setzen trotz verhältnismäßig riesiger Stückzahlen für ihre
boards (zum Beispiel das Beagle Bone) höhere Preise an und das nicht
wegen der Vertriebskosten.

Ein vergleichbares Produkt ohne WLAN gibt es übrigens bereits, jedoch
habe ich dafür keinen Preis:
http://www.hw-group.com/products/ip_watchdog/index_lite_en.html

HIH,

Tiger

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