Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-18 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Montag, 17. August 2009 22:26:11 schrieb Ulf Bro:
  Neuanfang

 Könntest du ein Beispiel geben? (Egal, wie spekulativ oder an den Haaren
 herbeigezogen)

• Der Kernpunkt der Neo3 ist die Vermeidung von Kollisionen; es geht also im 
Wesentlichen um die Abwendung des momentan gültigen Paradigmas:
„unvermeidbare ‚worst case‘ Szenarien, wie das Hoch- Runterspringen von 
Fingern sollten statistisch irrelevant bleiben.“
Ziel ist es also, die Belegung der Ebene 1 zu ändern. Eine bewusst vorsichtige 
Änderung (gegenüber Neo2) wäre ein nicht gewollter Kompromiss auf der Suche 
nach einer optimalen (!) Belegung.
• Um Kollisionen zu vermeiden und die kleinen Finger zu entlasten, könnten 
Funktionstasten (Mod, Enter, Tab, …) in der Mitte der Tastatur angeordnet 
werden.
• Die Hardware der Tastatur könnte geändert werden. In dem Fall würde Neo3 zu 
einem Bausatz.
• Die Ebenen 4, Pseudo, 5 und 6 werden wahrscheinlich modularisiert, so dass 
man neben Navigation/Zahlen, Griechisch und Mat/Nat auch Kyrillisch, 
Chinesisch, IPA, … wählen kann.

Da die Entwicklung – ähnlich wie die Neo2 – einige Jahre in Anspruch nehmen 
wird, ist noch gar nicht abzusehen, welche anderen Ideen auftreten werden.

Gerade weil alte Zöpfe abgeschnitten werden sollen, ist aber wichtig, diese 
sehr gute Tastaturbelegung als Neo2 zu veröffentlichen und zu erhalten.


Gruß,
Pascal

-- 
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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-18 Diskussionsfäden Matthias Wächter

On 8/18/2009 8:02 AM, Pascal Hauck wrote:
Gerade weil alte Zöpfe abgeschnitten werden sollen, ist aber wichtig, diese 
sehr gute Tastaturbelegung als Neo2 zu veröffentlichen und zu erhalten.


Ich möchte hier auch nicht falsch interpretiert werden: Ich bin auch dafür, Neo2 zu veröffentlichen. Sollte es aber auf der Ebene 1 zu keinen 
Verbesserungen mehr kommen, sollte zumindest dieses Faktum beim Namen genannt werden, d.h. dass eine diesbezügliche Optimierung eben nicht statt 
gefunden hat und zukünftigen Versionen vorbehalten sein wird.


Ich sehe nach deinen Ausführungen Neo3 als große Spielwiese, deren Ziele wohl nicht alle erreicht und auch nicht von allen Entwicklern getragen 
werden. Daraus entstehende Teilergebnisse werden aber in entsprechende Revisionen der bestehenden Neo2, wie z.B. Neo2.1, eingehen können. Kommt mir 
etwa so vor wie LaTeX3¹.


– Mœsi

1: Gemeint ist hier die Entwicklung bis vor wenigen Monaten, in letzter Zeit tut sich ja offensichtlich wieder mehr in diese Richtung, und man will 
LaTeX2ε endlich freezen, siehe z.B. http://www.latex-project.org/l3news/l3news02.pdf




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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-18 Diskussionsfäden Frank Stähr
 Datum: Tue, 18 Aug 2009 08:02:07 +0200
 Von: Pascal Hauck

 • Der Kernpunkt der Neo3 ist die Vermeidung von Kollisionen;

→ der Kernpunkt der Veränderungen gegenüber Neo 2
Kern von Neo bleibt sicher „häufige Buchstaben auf gut zu erreichende Tasten“.

Der eine oder andere überschätzt die Bedeutung der Kollisionen hier vielleicht 
ein wenig. Nicht vergessen: Selbst bei einem zufälligen (nicht optimierten) 
Layout sind nur wenige Bigramme Kollisionen (vielleicht jedes fünfte oder 
zehnte) – es tippen doch schließlich acht Finger! Die Bedeutung der 
Einzelbuchstaben-Häufigkeiten kann nicht überschätzt werden. Meine Meinung.

Schon Hanno schrieb: „Die Annäherung der Werte hoch entwickelter ergonomischer 
Layouts zeigt allerdings auch, dass sich alle einem gewissen Maximum annähern, 
das keine großartigen Steigerungen mehr zulässt.“

 • Die Hardware der Tastatur könnte geändert werden. In dem Fall würde
 Neo3 zu 
 einem Bausatz.

Das fände ich zwar auch schön, es würde allerdings mehr Sinn machen, wenn auch 
deutschlandweit alle so eine Tastatur verwenden würden. Und das dauert noch ne 
Weile …

Und jetzt fahr ich Wasserski!!

tschau

Frank



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Matthias Wächter ſchrieb am 13.08.2009 14:28 Uhr:

On 8/12/2009 8:51 PM, Ulf Bro wrote:
Ich persönlich gebe mich mit der Tastatur in der vorliegenden Form 
zufrieden. Mir genügen diese Ergebnisse.


Schade. Aber wir werden uns früher oder später mit diesen 
Verbesserungen und Auswertungen beschäftigen müssen, und da soll mir 
dann keiner schreien, »macht mir Neo 2 nicht schlecht!« 


Niemand will eine Diskussion unterdrücken, schließlich kann man auf 
dieser Mailingliste das grundsätzliche Interesse an einem 
alternativen/quasi Tastaturlayout quasi als gegeben vorausſetzen :-).


Wobei aber grundsätzliche Neujustierungen nicht mehr in Neo 2 einfließen 
sollten. Ich würde also eher »Macht mir Neo 3 noch besser!« schreien ;-).



Viele Grüße,
Dennis-ſ




Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Bernd Steinhauser ſchrieb am 13.08.2009 22:01 Uhr:
Weißt du, auch der »größte Wurf« nutzt rein gar nichts, wenn der 
Werfer ihn nicht irgendwann mal ausführt.

Man wird immer optimieren und verändern können.
Wenn man den Anspruch eines Perfektionisten hat, wird man hier 
sicherlich verleitet werden, die Arbeit nie zu beenden.
Manchmal ist es einfach nötig, dass man einfach mal einen 
Schlussstrich zieht, insbesondere, wenn man mit dem aktuellen Ergebnis 
sicher mehr als zufrieden sein kann. ;)


Das sehe ich genauso, und Neo ist nicht nur viel besser als Qwertz (oder 
Neo 1), sondern inzwischen auch im längeren praktischen Einsatz erprobt 
– und auch das ist ein sehr wichtiger und nicht zu unterschätzender Punkt.


Vor allem gibt so etwas auch die Möglichkeit, mit etwas mehr Abstand 
das Projekt neu zu betrachten, was dann sicherlich wieder neue Ideen 
bringt.
Schwächen werden sich immer finden lassen, das ist unvermeidbar, wenn 
es um komplexe Zusammenhänge geht.


→ Neo 3 :-)

Deshalb sollte man das manchmal auch akzeptieren und sich lieber an 
den Stärken erfreuen. ;)


Auch hier sprichst Du mir erneut aus der Seele :-).


Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Bernd Steinhauser ſchrieb am 13.08.2009 22:06 Uhr:

Dennis Heidsiek wrote:
Ich fürchte, dass ich in diesem Punkt eine weitaus pessimistischere 
Sicht als Du einnehme. Die breite Masse hält vermutlich Neo- wie 
Dvorak-Nutzer für Freaks ;-).

So war es gar nicht gemeint.
Ich meinte schlicht und einfach den viel schnelleren 
Informationsaustausch.
Vor 50 Jahren hätte man sich zu Dvorak sicherlich nur informieren 
können, wenn man explizit danach gesucht hätte und sich schon dafür 
interessiert hätte.


An diesen Aspekt hatte ich gar nicht gedacht, aber ich muss Dir 
zustimmen. Die Informationsmöglichkeiten, die uns heutzutage zur 
Verfügung stehen sind schon sehr beeindruckend und keinesfalls mit 
früher zu vergleichen :-). Ich neige wohl manchmal dazu, das zu vergessen.


Damit wollte ich nur darauf hinweisen, dass es für mich 
selbstverständlich ist, dass Dvorak einen großen Teil seiner Existenz 
im Dunklen verbrachte. ;-) 


Okay, damit hast Du mich etwas positiver gestimmt, wobei ich trotzdem 
noch große Zweifel daran habe, ob Neo jemals Qwertz verdrängen wird. Da 
müsste es wohl überall schon als Standard voreingestellt (und auf den 
Tastaturen aufgedruckt) sein, damit schon die Allerjüngsten gleich von 
Anfang an mit Neo tippen :-).


Andererſeits iſt das vielleicht gar nicht mal ſo undenkbar, ſchließlich 
ſind wir Deutſchen leider viel zu ſchnell dazu bereit, Vorgaben von oben 
zu übernehmen, ob ſie nun ſinvoll ſein mögen oder nicht … ſonſt hätten 
wir unſer Alphabet nicht einfach ſo um ſeinen ſchönſten Buchſtaben 
beraubt, nur weil der Gröfaz das ſo wollte :-(.



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Matthias Wächter

On 8/17/2009 8:35 AM, Dennis Heidsiek wrote:

Matthias Wächter ſchrieb am 13.08.2009 14:28 Uhr:
Schade. Aber wir werden uns früher oder später mit diesen 
Verbesserungen und Auswertungen beschäftigen müssen, und da soll mir 
dann keiner schreien, »macht mir Neo 2 nicht schlecht!« 


Niemand will eine Diskussion unterdrücken, schließlich kann man auf 
dieser Mailingliste das grundsätzliche Interesse an einem 
alternativen/quasi Tastaturlayout quasi als gegeben vorausſetzen :-).


Wobei aber grundsätzliche Neujustierungen nicht mehr in Neo 2 einfließen 
sollten. Ich würde also eher »Macht mir Neo 3 noch besser!« schreien ;-).


Danke Dennis!

Mir fällt halt auf, insbesondere wieder in den letzten paar Tagen, dass hier 
Neo 2 wortreich höher gelobt wird, als es eigentlich stehen sollte.

Ich bin auch für einen baldigen Abschluss des derzeitigen Neo 2, aber bitte nicht durch wegdiskutieren seiner Mängel, bei allen Vorteilen, die es 
bietet. Warum nicht – endlich! – Neo 2 veröffentlichen, aber erhobenen Hauptes auch dazu sagen, dass es eben nicht nach allen Gesichtspunkten 
optimiert ist, wie es uns die bisherige Werbung verkaufen will? Wer mit diesem Faktum nicht leben kann, muss halt die Veröffentlichung solange hinaus 
schieben, bis er die bekannten Mängel ausgemerzt hat, aber sie zu verschweigen ist keine Lösung und nicht seriös.


Wir sind nicht glaubwürdig, wenn der erste klügere Kopf Neo 2 ausprobiert und anschließend Basht, weil wir zu stolz von einer Perfektion schwärmen, 
die so nicht vorhanden ist.


Vielleicht sollten wir es sogar Neo 1.9 nennen? Untertitel: „Das Beste auf dem 
Weg zu Neo 2!“

– Mœsi



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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Matthias Wächter ſchrieb am 17.08.2009 10:04 Uhr:
Mir fällt halt auf, insbesondere wieder in den letzten paar Tagen, 
dass hier Neo 2 wortreich höher gelobt wird, als es eigentlich stehen 
sollte.


Na ja, ich glaube schon das wir auf das bisher erreichte stolz sein 
können. Was nicht heißt, dass wir bereits der Wahrheit letzen Schluss 
erreicht hätten.


Ich bin auch für einen baldigen Abschluss des derzeitigen Neo 2, aber 
bitte nicht durch wegdiskutieren seiner Mängel, bei allen Vorteilen, 
die es bietet. Warum nicht – endlich! – Neo 2 veröffentlichen, aber 
erhobenen Hauptes auch dazu sagen, dass es eben nicht nach allen 
Gesichtspunkten optimiert ist, wie es uns die bisherige Werbung 
verkaufen will?


Ich bin auch der Meinung, dass Mängel nicht verschwiegen, sondern beim 
Namen genannt werden sollten. Wobei ich weniger von Mängeln als von 
weiteren Verbesserungsideen sprechen würde. Aber die Dokumentation 
(sprich das Wiki) steht ja allen offen :-). Und einen optimistischer 
Grundton bei den »Propagandamaterialien« halte ich durchaus für ganz 
normal und vertretbar, schließlich sind die auch auf Qwertz-Umsteiger 
ausrichtet.


Vielleicht sollten wir es sogar Neo 1.9 nennen? Untertitel: „Das Beste 
auf dem Weg zu Neo 2!“


Ich glaube, dafür ist es einfach zu spät, schon da die aktuellen 
Linux-Distributionen bereits mit einer Neo 2.0 (Beta, RC, oder so) 
ausgeliefert werden. Ein Rückschritt bei einer Versionsnummer wäre doch 
etwas arg ungewöhnliches. Ich persönlich finde Versionsnummern, die ewig 
lange vor der nächsten Hauptversionsnummer herumeiern (wie »Lame 
3.98.2«), sowieso etwas merkwürdig. Wenn über das gegenwärtige Layout 
hinaus wirklich noch größere Verbesserungen erzielt werden können, wird 
es sich damit auch den Namen Neo 3 verdienen :-). Und wenn sich hingegen 
(wider Erwartens) nur wenig verändern sollte, kann es ja immer noch 
Neo 2.1, 2.5 oder so heißen.



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Montag, 17. August 2009 10:04:35 schrieb Matthias Wächter:
 dass es eben nicht nach allen Gesichtspunkten optimiert ist

Ja, man kann die Belegung noch auf Einfingerkollisionen hin optimieren – das 
ist bislang aber auch der einzige Kritikpunkt!
Dies wird als das „große Manko“ von Neo2 hingestellt; jedoch hat noch niemand 
überzeugend begründet, dass solche Kollisionen überhaupt einen signifikanten 
Einfluss haben. Ein wenig spitz kann man behaupten, dass der Glaube an die 
Relevanz der Kollisionen zum Ziel hat, das Hobby „Layout entwickeln“ nicht zu 
einem endgültigen Abschluss bringen zu müssen.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Gerade um die Relevanz der Kollisionen 
abzuschätzen, ist ein völliger Neuanfang, den Neo3 vorsieht, interessant und 
sollte unbedingt versucht werden.
Hinsichtlich aller anerkannter Kriterien, insbesondere der Neo-Paradigmen, ist 
Neo2 aber eine hervorragende und nicht mit Mängeln behaftetet 
Tastaturbelegung. Eine Veröffentlichung „erhobenen Hauptes“ (sic!) ist also 
überhaupt keine Frage!


 Vielleicht sollten wir es sogar Neo 1.9 nennen?

Neo3 wird einen völligen Neuanfang mit neuen Paradigmen darstellen, der 
möglicherweise wenig Gemeinsamkeit mit Neo2 haben wird – dies rechtfertigt 
allemal den Namen Neo3.
Zugleich ist weder absehbar, ob die Entwicklung der Neo3 (die zweifellos 
einige Jahre Entwicklungszeit mit sich bringen muss!) überhaupt signifikant 
bessere Ergebnisse bringen wird, noch, ob dieser Entwicklungszeit jemals 
abgeschlossen werden wird (obwohl ich nicht glaube, dass dieses Projekt so 
schnell im Sande verlaufen wird). Dies rechtfertigt allemal die 
Veröffentlichung unter dem Namen Neo2.


Gruß,
Pascal

-- 
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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-17 Diskussionsfäden Ulf Bro
 Neo3 wird einen völligen Neuanfang mit neuen Paradigmen darstellen, 

Könntest du ein Beispiel geben? (Egal, wie spekulativ oder an den Haaren
herbeigezogen)

 der 
 möglicherweise wenig Gemeinsamkeit mit Neo2 haben wird

Wirklich — ist das dein Ernst???






Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-13 Diskussionsfäden Matthias Wächter

On 8/12/2009 8:51 PM, Ulf Bro wrote:

Ja, das ist klar. Matthias sprach aber auch den Smerzfaktor an…

Der angesprochene „Schmerzfaktor“ hat mir aber auch sehr zu denken
gegeben. Was ist am schlimmsten — den Zeigefinger seitlich strecken, den
Zeigefinger schräg strecken, oder mit dem Mittelfinger auf die untere
Reihe greifen?


Es geht nicht um die Frage, was am Schlimmsten ist. Im Zweifel bewertest du diese Bewegungen halt gleich. Interessanter wird es, wenn du 
Schmerzfaktoren für Abfolgen verteilst, z.B. Mittelfinger runter gefolgt von Zeigefinger schräg rauf wird deutlich schlechter behandelt. Ist 
dazwischen ein Zeichen der anderen Hand zu tippen, verbessert sich der Wert, bei zwei anderen Zeichen wird er noch besser etc. Umgekehrt kann man 
mehrere Zeichen hinter einander in einer von der Grundlinie abweichenden Reihe besser bewerten, da sich die ganze Hand auf diese Verschiebung einstellt.


Bei den Schmerzfaktoren spielt die exakte Vergleichbarkeit einzelner Abfolgen nicht die große Rolle – die Idee ist ja, mit dem 
Schmerz-/Geschwindigkeits-modell einen Text tippen zu lassen, um dann anhand des finalen Gesamt-Schmerzes Aussagen über den Grad einer Verbesserung 
oder Verschlechterung gegenüber einer anderen Belegung machen zu können. Damit kommt man von so diffusen Floskeln wie »l lag dort aber doch viel 
besser als hier« oder »damit haben wir viel weniger schlecht tippbare Bigramme« weg, hin zu einer objektiveren Sicht auf die Qualität eines Layouts, 
eventuell auch abhängig vom Finger-/Hand-Modell und natürlich dem Text bzw. der Zeichensequenz.


Ein Vorteil ist auch, dass man sich beim Finger-/Hand-Modell ganz auf dieses, unabhängig von konkreten Belegungen konzentrieren kann – wäre vielleicht 
eine Diplomarbeit wert⁉ Nach Auswahl bestimmter Texte lässt man bestimmte oder auch zufällige Layouts über die Schmerzanalyse fahren und kann 
empirisch oder auch automatisch/algorithmisch Verbesserungen vornehmen.



So könnte man auswerten, was am schlimmsten ist — a, e und o wie jetzt
neben einander, oder zum Beispiel über einander, etwa so:

  A 
  U I E

Ü Ö Ä O

Nur als Beispiel — ich habe eigentlich nicht vor, das Rad neu zu
erfinden.


Trau dich nur! Erst wenn du beim Hinterfragen gescheitert bist, kannst du einer 
Sache richtig sicher sein! :-)




Ich persönlich gebe mich mit der Tastatur in der vorliegenden Form
zufrieden. Mir genügen diese Ergebnisse.


Schade. Aber wir werden uns früher oder später mit diesen Verbesserungen und Auswertungen beschäftigen müssen, und da soll mir dann keiner schreien, 
»macht mir Neo 2 nicht schlecht!«


– Mœsi



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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-13 Diskussionsfäden Mayer, Stefan
Matthias Wächter schrieb am 13.08.2009 14:28 Uhr:

 Ein Vorteil ist auch, dass man sich beim Finger-/Hand-Modell ganz auf dieses, 
 unabhängig von konkreten Belegungen konzentrieren kann – wäre vielleicht 
 eine Diplomarbeit wert⁉ 

Wollte im kommenden Sommersemester Neo mal in einem Seminar
(»Human Factors«) vorstellen (falls ich es belege). Vielleicht
läßt sich da schon was in die Richtung machen (im Sinne von »in
wissenschaftlichem Rahmen überprüfen«) …

Gruß,
Stefan
-- 
In dubio pro Neo.

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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-13 Diskussionsfäden Bernd Steinhauser

Matthias Wächter wrote:
Zweitens geht Dvorak meiner Meinung nach einfach nicht weit genug, um 
sich wirklich auf einem breiten Markt durchzusetzen.


Das halte ich für übertrieben bewertet. An Neo haben mich in erster 
Linie die zusätzlichen Ebenen fasziniert und die progressive Haltung zum 
ẞ, aber mit einer Dvorak-(ähnlichen) Belegung wäre ich wohl auch 
zufrieden gewesen. Wichtig ist jedenfalls der Schritt weg von QWERTZ, 
außerdem ist Dvorak in manchen Tests sogar besser als das derzeitige Neo.

Ich denke, du hast mich da falsch verstanden.
Ich kann mir schon vorstellen, dass es diverse Dinge gibt, bei denen 
Dvorak besser abschneidet. Ein perfektes Tastaturlayout gibt es ja 
ohnehin nicht, man muss schließlich immer Kompromisse eingehen. Aber 
darauf war die Aussage gar nicht bezogen.
Meine Aussage, dass Dvorak nicht weit genug geht bezog sich auf das 
Konzept des Tastaturlayouts, nicht z.B. auf die Anordnung der Buchstaben 
(was sicherlich aber ein Teil des Konzepts ist).
Das ist sicherlich auch dadurch mitbegründet, dass Dvorak einfach schon 
recht alt ist und zu anderen Zwecken erstellt wurde.


Der große Vorteil von Neo ist meiner Meinung nach, dass es große 
Benutzergruppen anspricht.

Ein Programmierer profitiert zum Beispiel nicht wirklich von Dvorak.
Sicher, der hat auch recht viele Zeichen zu tippen, aber viel lästiger 
ist für ihn, dass die Sonderzeichen unpraktisch liegen.

Genauso bietet Neo für viele andere Benutzergruppen Vorteile.

Eben deshalb ist meiner Meinung nach die Chance von Neo, sich auf einem 
größeren Markt durchzusetzen, wesentlich größer als bei Dvorak.
Ob es dann letztendlich reicht muss man aber abwarten, die Chance sehe 
ich jedoch gegeben, was ich bei einem Tastaturlayout, welches sich auf 
die reine Neuanordnung der Buchstaben beschränkt ausdrücklich nicht sehe.
Wecke keine schlafenden Hunde! Schnell ist das Projekt Nvorak 
aufgesetzt! ;-)

Nun, ich denke nicht, dass solch ein Projekt falsch wäre.
Dvorak war ja wesentlich auf die englische Sprache optimiert, ein Ziel, 
das Neo nicht hat.
Eine Art »Englisches Neo« wäre dennoch sicherlich für viele 
Benutzergruppen erstrebenswert, auch wenn es sicherlich schon 
englischsprachige Nutzer gibt, die mit Neo arbeiten.
Insofern würde ich solch ein Projekt gar nicht mal als Konkurrenz sehen, 
sondern vor allem auch als kooperative Ergänzung.
Nicht zuletzt würde solch ein Projekt – insbesondere im Bereich der 
Sonderzeichen – ja gleiche Ziele verfolgen, da könnte man Kräfte bündeln.
Ich finde weiterhin schade, dass wir Neo 2.0 als größten Wurf seit dem 
seligen Dvorak betrachten, aber wesentliche Schwächen nicht mehr 
ausbügeln wollen.
Weißt du, auch der »größte Wurf« nutzt rein gar nichts, wenn der Werfer 
ihn nicht irgendwann mal ausführt.

Man wird immer optimieren und verändern können.
Wenn man den Anspruch eines Perfektionisten hat, wird man hier 
sicherlich verleitet werden, die Arbeit nie zu beenden.
Manchmal ist es einfach nötig, dass man einfach mal einen Schlussstrich 
zieht, insbesondere, wenn man mit dem aktuellen Ergebnis sicher mehr als 
zufrieden sein kann. ;)
Vor allem gibt so etwas auch die Möglichkeit, mit etwas mehr Abstand das 
Projekt neu zu betrachten, was dann sicherlich wieder neue Ideen bringt.
Schwächen werden sich immer finden lassen, das ist unvermeidbar, wenn es 
um komplexe Zusammenhänge geht. Deshalb sollte man das manchmal auch 
akzeptieren und sich lieber an den Stärken erfreuen. ;)


Viele Grüße,
Bernd



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-13 Diskussionsfäden Bernd Steinhauser

Dennis Heidsiek wrote:

Hallo allerseits,


Bernd Steinhauser ſchrieb am 12.08.2009 09:57 Uhr:
Heute lässt sich ein Layout wie Neo ? bzw. deren Vorteile ? wesentlich 
besser und schneller verbreiten als es früher der Fall war. Ich denke 
auch Dvorak hat seitdem das Internet unser Leben durchzieht, an 
Bedeutung gewonnen.


Ich fürchte, dass ich in diesem Punkt eine weitaus pessimistischere 
Sicht als Du einnehme. Die breite Masse hält vermutlich Neo- wie 
Dvorak-Nutzer für Freaks ;-). Wobei Du mit dem Computeraspekt vollkommen 
recht hast: Eine Schreibmaschine war mechanisch »festverdrahtet«, 
wogegen man beim Computer das Tastaturlayout einfach so ohne Probleme 
auswechseln kann. Von daher ist der Wechsel schon einfacher geworden, 
auch wenn er noch immer von viel zu wenigen durchgeführt wird.

So war es gar nicht gemeint.
Ich meinte schlicht und einfach den viel schnelleren Informationsaustausch.
Vor 50 Jahren hätte man sich zu Dvorak sicherlich nur informieren 
können, wenn man explizit danach gesucht hätte und sich schon dafür 
interessiert hätte.


Ich könnte aber wetten, dass die meisten der heutigen Neolinge und der, 
die sich dafür interessieren (aber es evtl. (noch?) nicht nutzen), es 
eher per Zufall entdeckt haben.


Selbst wenn 90% der Leute, die sich schon einmal mit Neo befasst haben, 
die Nutzer des Layouts für Freaks halten, so haben es sicherlich – auch 
verhältnismäßig gesehen – wesentlich mehr Leute kennengelernt als das 
bei Dvorak in den früheren Jahren der Fall war.


Damit wollte ich nur darauf hinweisen, dass es für mich 
selbstverständlich ist, dass Dvorak einen großen Teil seiner Existenz im 
Dunklen verbrachte. ;-)


Viele Grüße,
Bernd



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-12 Diskussionsfäden Bernd Steinhauser


Quoting Dennis Heidsiek:
Gleichzeitig macht mich die Erwähnung von Dvorak ein bisschen  
nachdenklich, da es sich hier um eine Qwertz klar überlegene (und  
Neo etwas unterlegene ;-)) Tastaturbelegung handelt, die es schon  
lange gibt und die sogar bei Windows standardmäßig mitgeliefert  
wird, sich aber trotzdem nie auf breiter Front gegen Qwertz  
durchsetzen konnte. Man kann die Pferde zur Tränke führen, aber  
saufen müssen sie allein ?

Ich finde das gar nicht so verwunderlich.
Erstens sollte man berücksichtigen, dass Dvorak einen großen Teil  
seiner Zeit ohne Medien wie das Internet verbrachte. Heute lässt sich  
ein Layout wie Neo ? bzw. deren Vorteile ? wesentlich besser und  
schneller verbreiten als es früher der Fall war. Ich denke auch Dvorak  
hat seitdem das Internet unser Leben durchzieht, an Bedeutung gewonnen.
Zweitens geht Dvorak meiner Meinung nach einfach nicht weit genug, um  
sich wirklich auf einem breiten Markt durchzusetzen.
Neo 2.0 spricht wesentlich mehr Benutzergruppen an, durch die vielen  
sinnvollen Zusatzzeichen, die sinnvolle Anordnung von Sonderzeichen  
und dem Fokus auf  korrekte Typographie.

Dazu kommen eben noch Dinge wie die integrierte Navigationsebene.

Ich bin deshalb der Meinung, dass Dvorak nicht »etwas« unterlegen ist,  
gegenüber Neo, sondern klar überlegen.
»Etwas« unterlegen ist es bezogen auf die erste Ebene, das stimmt,  
aber in allen anderen Belangen schlägt Neo Dvorak mehr als deutlich,  
das Gesamtkonzept des Layouts ist einfach viel stimmiger, um Neo die  
Stirn bieten zu können müsste man schon ein Dvorak entwerfen, das das  
Ebenenkonzept (insbesondere die ersten 4 Ebenen) umsetzt.

Evtl. ist das ja gar kein so schlechter Ansatz.

Ich will nicht behaupten, dass sich Neo wirklich weit verbreiten wird,  
ob das der Fall ist hat vermutlich auch viel mit Zufall zu tun, aber  
die Überlegenheit des Gesamtkonzepts ist meiner Meinung nach schon  
mehr als deutlich. ;-)


Viele Grüße,
Bernd




Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-12 Diskussionsfäden Ulf Bro
 Nimm’s mir nicht übel, aber erstmal: Schau auf
 http://wiki.neo-layout.org/wiki/Mailingliste#Stilregeln.
 HTML scheint das Online-Mailarchiv nicht zu mögen (Firefox macht dort
 bei mir keine Zeilenumbrüche), von meinem Mailprogramm ganz zu
 schweigen. Aber vor allem mit Tofu stellst du mir echt eine schwere
 Aufgabe, ich weiß nämlich bei deinen angesprochenen Punkten gar nicht so
 genau, worauf sie sich beziehen. Zitiere andere Mails und schreib
 einfach direkt darunter deinen Beitrag, das ist für uns wesentlich
 übersichtlicher.

Jetzt bin ich wieder in Deutschland bei der Linux-Maschine, jetzt wird
alles wieder gut. Das Verschicken von Emails mit dem Browser ist
offensichtlich nicht gut. (Web.de).

 Du hast dabei wohl das w vergessen, aber nicht so schlimm.

Ich habe es zu spät bemerkt. Es ändert die Ergebnisse nicht.

 Du hast dich mit deinem Modell auf den Handwechsel konzentriert. Die
 Zahl, die du da zum Schluss erhalten hast (Qwertz: 344, Neo: 113), ist
 ein schöner Parameter für ein Layout. Das Skript sollten wir für
 zukünftige Analysen im Hinterkopf behalten.

Ich muss noch mal sagen, damit andere die Ergebnisse wiederholen können:

Es sind nicht die 344 am häufigst getippten Kombinationen, sondern die
Kombinationen, mit denen am meisten Zeichen getippt werden. Die Zahl ist
die Anzahl mal die Länge.

 Ziemlich leicht (?) mit einbauen könntest du noch Fingerkollisionen, wie
 Matthias schon schrieb,

Ja, das ist klar. Matthias sprach aber auch den Smerzfaktor an…

Der angesprochene „Schmerzfaktor“ hat mir aber auch sehr zu denken
gegeben. Was ist am schlimmsten — den Zeigefinger seitlich strecken, den
Zeigefinger schräg strecken, oder mit dem Mittelfinger auf die untere
Reihe greifen?

So könnte man auswerten, was am schlimmsten ist — a, e und o wie jetzt
neben einander, oder zum Beispiel über einander, etwa so:

  A 
  U I E
Ü Ö Ä O

Nur als Beispiel — ich habe eigentlich nicht vor, das Rad neu zu
erfinden.

 Das Ergebnis hat mich zugegeben sogar sehr überrascht. Ich wusste zwar,
 dass Neo auch danach optimiert ist, aber ich hätte doch eher erwartet,
 dass die Buchstabenhäufigkeiten die mit Abstand wichtigste Rolle spielen
 und es eher schwer ist, dies bewusst zu optimieren. Es scheint, als ob
 das Zuammenlegen aller Vokale tatsächlich den klaren 113-zu-344-Sieg für
 Neo ermöglichte.

Passen wir auf: ein Sieg ist es eigentlich nicht. Es ist nur eine
Eigenschaft.



Ich persönlich gebe mich mit der Tastatur in der vorliegenden Form
zufrieden. Mir genügen diese Ergebnisse.




Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-12 Diskussionsfäden poelzi
Bernd Steinhauser wrote:

 Ich bin deshalb der Meinung, dass Dvorak nicht »etwas« unterlegen ist,
 gegenüber Neo, sondern klar überlegen.

Ich habe vor Neo Dvorak (en) gelernt gehabt, und wirklich versucht warm
zu werden damit — aber einige Tasten hatten mich auf Dauer so gestört,
daß ich doch wieder bei quertz geblieben bin. l war z.B. einer der nerv
Kandidaten.

Dabei sollte ich erwähnen, daß ich etwa 50/50 Deutsch/Englisch schreibe
und viel programmiere. Daß ich mit Neo mich in beiden Sprachen sehr sehr
wohl fühle, konnte ich von Dvorak nicht behaupten…

Grüße
 poelzi



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-11 Diskussionsfäden Frank Stähr
Willkommen auf der Liste, Ulf!

Nimm’s mir nicht übel, aber erstmal: Schau auf
http://wiki.neo-layout.org/wiki/Mailingliste#Stilregeln.
HTML scheint das Online-Mailarchiv nicht zu mögen (Firefox macht dort
bei mir keine Zeilenumbrüche), von meinem Mailprogramm ganz zu
schweigen. Aber vor allem mit Tofu stellst du mir echt eine schwere
Aufgabe, ich weiß nämlich bei deinen angesprochenen Punkten gar nicht so
genau, worauf sie sich beziehen. Zitiere andere Mails und schreib
einfach direkt darunter deinen Beitrag, das ist für uns wesentlich
übersichtlicher.


Dann zu deiner Analyse. Ich wollte sie erst gar nicht verstehen, bis ich
gemerkt habe, dass du immer nur die Kombinationen betrachtest, die man
mit nur einer Hand tippt. Ein schöner Ansatz!
Du hast dabei wohl das w vergessen, aber nicht so schlimm.

Am Montag, den 10.08.2009, 15:31 +0200 schrieb Ulf Bro:
 (2) Den Schmerzfaktor: Wenn mir hier einer helfen kann, wie du sagst
 3 Zahlen zu vergeben. Das ist, glaube ich, sehr produktiv. Ich habe
 darüber nachgedacht, aber die einzige Methode, die mir eingefallen
 ist, ist wie gemacht, die Kombinationen aufzulisten und nachher
 einzeln subjektiv begutachten. Das muss irgendwie besser gehen.
 
 (3) Die Szenarien: Ganz genau! Das hier war ein deutscher Text der
 besonders konservativ ist. Man muss auch einen medizinischen Text
 nehmen, einen englischen (nur zu gucken, was passiert). Die dritte
 Ebene auszuwerten wird nicht einfach. Das geht wohl nur subjektiv.
 Oder?

In der Tat nicht so klar.
Ich denke, Matthias ist bei seiner Mail ganz schön weit gegangen. Zwar
ist eine Analyse umso besser, je mehr sie berücksichtigt, aber ein guter
Analyst/Statistiker/was-auch-immer abstrahiert das Problem aufs
Wesentliche – also repräsentative Beispieltexte und ein
Optimierungsziel.

Du hast dich mit deinem Modell auf den Handwechsel konzentriert. Die
Zahl, die du da zum Schluss erhalten hast (Qwertz: 344, Neo: 113), ist
ein schöner Parameter für ein Layout. Das Skript sollten wir für
zukünftige Analysen im Hinterkopf behalten.
Ziemlich leicht (?) mit einbauen könntest du noch Fingerkollisionen, wie
Matthias schon schrieb, und evtl. Trommelabläufe von innen nach außen
(Neo-Paradigma № 3). Das Letzte und Wichtigste wären natürlich noch die
Buchstabenhäufigkeiten (also ich meine, dass häufige Buchstaben schnell
erreichbar sind). Wenn man ein Layout nach diesen drei (oder vier)
Dingen optimiert, ist man schon gut mit bei. Die Frage wäre hier noch,
wie wichtig diese drei Aspekte im Gesamtbild sind und inwiefern weitere
Ziele in die Analyse aufgenommen werden sollten.
(Die menschliche Komponente, dass also z. B. äöü zusammengehören, hab
ich hier mal außen vor gelassen. Natürlich ist das auch sehr wichtig,
aber schwer als Regel programmierbar.)

 Zusammenfassend gebe ich zu, das ich mich vielleicht etwas mehr mit
 Neo befassen soll, bevor ich bei den großen Jungs, die schon länger
 dabei waren, den Mund aufmache ...

Keine falsche Bescheidenheit, deine Handwechselanalyse finde ich sehr
interessant.
Das Ergebnis hat mich zugegeben sogar sehr überrascht. Ich wusste zwar,
dass Neo auch danach optimiert ist, aber ich hätte doch eher erwartet,
dass die Buchstabenhäufigkeiten die mit Abstand wichtigste Rolle spielen
und es eher schwer ist, dies bewusst zu optimieren. Es scheint, als ob
das Zuammenlegen aller Vokale tatsächlich den klaren 113-zu-344-Sieg für
Neo ermöglichte.

 Ob es noch besser geht, weiß ich nicht.

Ein ganz bisschen vielleicht noch, aber dann ist Schluss ;-)

Wenn du gut mit bei in der deutschen „Dvorak-Szene“ warst, kannst du
dort ja Werbung für Neo machen.

Achja, an alle: Was ist eigentlich aus dem yaml-Projekt geworden? Wieso
Python und geht’s da noch voran? Ich hätte da eher an ein ganz kleines
Perl- (= mein Favorit) oder eben (wie hier) awk-Skript gedacht, es
scheint doch möglich …

tschau

Frank




Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-11 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Matthias Wächter ſchrieb am 10.08.2009 13:03 Uhr:
Interessante Analyse, wobei ich betonen möchte, dass mich (als 
ehemaliger Klavierspieler) die Verwendung einer Hand bei Buchstaben 
hinter einander eigentlich gar nicht so sehr stört, die Abwechslung 
der Hände also in meinen Augen nicht wirklich zwingend ist, auch wenn 
eine möglichst gleichmäßige Nutzung der Hände sicher kein Nachteil wäre.


Also ich empfinde das häufige Abwechseln der Hände bei der 
Neo-Tastaturbelegung als sehr gelungen und angenehm. Aber wahrscheinlich 
ist das auch mal wieder eine Geschmacksſache.



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-11 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Ulf Bro ſchrieb am 10.08.2009 00:12 Uhr:


Ich habe den Eindruck, dass hier einige Linux-Anwender sind.



Wir haben da zwar niemals irgendwelche Zahlen erhoben, aber ich glaube, 
dass sie hier auf dieser Liste sogar eindeutig die Mehrheit stellen.


Der Text, den ich soeben untersucht habe, ist Schnee von Alexander 
Kielland. Der ist etwas altmodisch und unterstreicht deshalb 
besonders, wie sehr Neo an die deutsche Sprache angepasst ist.


Ich halte einen Roman durchaus für eine angemessene Textbasis für eine 
Tastaturanalyse, schon allein da ein gewisser Umfang einfach notwendig 
ist. Und so altmodisch sind Bücher ja nun auch wieder nicht – hoffe ich 
zu mindestens :-).


Deine Analyse fand ich sehr interessant zu lesen, grade die enorme 
Bevorzugung der Grundlinie (im Vergleich zu Qwertz) und die sinnvolle 
Anordnung vieler Bi- und Trigramme weiß auch ich sehr an der 
Neo-Tastatur zu schätzen :-).



Ich hoffe, das ihr euch in euer Wahl der Tastatur bestätigt fühlt.



Ja, ich fühle mich in meiner Entscheidung für Neo bestätigt. Ehrlich 
gesagt weiß ich gar nicht mehr, wie ich es so lange mit der 
Qwertz-Tastaturbelegung aushalten konnte.


Ich habe jetzt keinen Vergleich mit Dvorak einprogrammiert - und das 
obwohl ich ein Promi in der deutschen Dvorak-Szene war... bei 
Interesse kann das nachgeholt werden.




Interessant, Dvorak habe ich seinerzeit auch ernsthaft erwogen. Ich bin 
dann aber bei Neo gelandet, da es speziell für die deutsche Sprache 
entworfen wurde, viele interessante Konzepte (insb. die zusätzlichen 
Ebenen 3-6) beinhaltet und vor allen Dingen eine hier im Internet sehr 
agile Nutzergemeinde hat :-).


Gleichzeitig macht mich die Erwähnung von Dvorak ein bisschen 
nachdenklich, da es sich hier um eine Qwertz klar überlegene (und Neo 
etwas unterlegene ;-)) Tastaturbelegung handelt, die es schon lange gibt 
und die sogar bei Windows standardmäßig mitgeliefert wird, sich aber 
trotzdem nie auf breiter Front gegen Qwertz durchsetzen konnte. Man kann 
die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie allein …



Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-10 Diskussionsfäden Ulf Bro



Ich kann leider diese Nachricht nicht lesen, sodass ich sehen kann, was du 
machen willst. Bei mir steht a-circumflex, eurosign, grad, a-circumflex, 
eins-hoch.

Sei dem nun wie dem sei - meine Schlussfolgerung habe ich bereits geschrieben: 
beim zweimaligen Anschlag mit dem gleichen Finger auf zwei verschiedenen Tasten 
ist der Geschwindigkeitsverlust denkbar gering. Und, wie bereits geschrieben, 
vertippen kann man sich nicht. Und wie jeder Musiker weiß: Der Schlüssel zur 
Geschwindigkeit ist die Fehlerfreiheit. Ich möchte die Tasten a und l da 
behalten, wo sie sind.

Es hat Überwindung gekostet, von Dvorak auf Neo umzusteigen, insbesondere als 
ich den Eindruck bekam, dass nicht viele gründlichen Untersuchungen der 
Neo-Tastatur durchgeführt worden sind. Man kauft also die Katze im Sack!

Ich tippe den ganzen lieben langen Tag und verdiene mein Geld teils durch 
schnelles Arbeiten, teils durch gründliches Arbeiten. Als Arzt kann ich selber 
bestimmen, wieviel ich über jeden Patienten schreibe. Da die meisten anderen 
Ärzte keine guten Tipper sind (warum eigentlich?), enthält meine 
Dokumentationssoftware jede Menge Hilfsmittel in Form von Kürzeln, 
Textbausteinen usw. Damit werden die Patienten nach meiner Meinung zu 
Standardfällen gemacht. Diese Hilfsmittel nutze ich gar nicht, sondern 
schreibe in Klartext. Ich habe die erfahrung gemacht, dass der größte 
Informationsgehalt in den persönlich gefärbten Dokumentationen liegt. Man 
erinnert sich gleich zweifach: einerseits, was man geschrieben hat, 
andererseits warum man es genau so formuliert hat. Letzteres braucht ggf. gar 
niemand anders zu wissen.

Ich habe bei alledem den Eindruck bekommen, dass Dvorak dem Qwertz haushoch 
überlegen ist. Das habe ich auch an anderer Stelle hinreichend dokumentiert. 
Ich habe über de-ergo gelesen und werde damit nicht warm. Ich weiß nicht warum. 
Neo habe ich vor einer Woche kennen gelernt. Das Progrämmchen habe ich in Neo 
getippt - von null aus, keine Recycling alten Codes. Ebenso alle Emails, 
einschließlich dieser. Ich habe also Neo sehr schnell gelernt. Ich tippe zwar 
fürchterlich langsam, dafür aber einigermaßen richtig.

Meine Untersuchung hat dokumentiert, wieso jemand innerhalb einer Woche diese 
Tastatur lernen kann:

Wenn auch der eine Finger ausschweift, halten die anderen die Stellung. 
Insgesamt neigt man dazu, mit Neo sehr wenig Fehler zu machen. Neo dürfte ideal 
für Kinder sein.

Und es dürfte noch einfacher sein, einen Tipptrainer für Neo zu schreiben als 
für Dvorak - und das war schon sehr leicht. Mit Kenntnis der häufig 
auftretenden Kombinationen kann der Tipptrainer so gestaltet werden, dass der 
Tipper von Anfang an das lernt, was ihn später schnell machen soll.

Normale Tipptrainer begnügen sich damit, den Leuten beizubringen, wo die Tasten 
sind. Unser Tipptrainer sollte da anfangen, wo die anderen aufhören - richtig?

Also - ich sehe keinen Grund, etwas an Neo zu ändern. Kein Neo-3. Grund sehe 
ich, weitere Untersuchungen zu machen, Feldversuche, auch mit Kindern zu machen 
- und einen Tipptrainer zu machen.



Übrigens - da Neo spezifisch der deutschen Sprache angepasst ist, ist die 
schnellste Methode, Neo zu lernen, vermutlich, gewönliches Deutsch zu tippen. 
Ich selber schreibe ein Buch ab, das ich ohnehin vor hatte, gründlich zu lesen, 
2-3 Stunden jeden Tag.

 
*Von:* Pascal Hauck n...@pascalhauck.de
*Gesendet:* 10.08.09 00:37:43
*An:* Neo-Layout 
*Betreff:* Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur



Am Montag, 10. August 2009 00:12:25 schrieb Ulf Bro:
 Die erste kleine unannehmlichkeit ist al, wo der verwöhnte Neo-Tipper
 zweimal den gleichen Finger benutzen muss.

Das ist bereits mehrfach bemerkt worden und hat zu einer größeren Diskussion 
geführt, die letztlich in der Planung einer Neo3 gemündet ist.
Sehr früh wurde bereits vorgeschlagen, die Buchstaben ›l‹ und ›g‹ zu 
tauschen, 
da sie beide auf dem selben Finger (dem Ringfinger) liegen, deren Tausch also 
keine Verschlechterung nach sich zöge, und außerdem keine Änderung auf einer 
höheren Ebene notwendig wäre. Dafür wären alle Kombinationen von ›l‹ und 
einem Vokal mit einem Handwechel möglich – ›g‹ tritt dagegen oft in 
Kombinationen wie ›ng‹ (vor allem ›ung‹), ›gn‹ oder ›gr‹ auf.
Die Diskussion ist dann allerdings verebbt, da man (vielleicht zu Recht) 
befürchtete, dass es nicht bei einem Tausch bliebe. Eine große Umgestaltung 
soll aber erst mit der Neo3 erfolgen.

Dennoch bin ich – gerade wegen des folgenlosen Tauschs von ›l‹ und 
›g‹ – nach 
wie vor neugierig und habe ihn auf meiner Tastatur zum Testen einmal 
vorgenommen.
Es wäre interessant, zu erfahren, was dein Analyseverfahren für einen Tausch 
ergäbe und ob ein deutlicher Vorteil sichtbar würde.


Gruß,
Pascal

-- 
GPG-Schlüssel-ID: 0xC237D6DE
Fingerabdruck: 14ED FAFD 0273 F505 8FD0 F7B8 E8A0 03EB C237 D6DE


var bodytag = ; document.body.style.fontFamily =Verdana; function 
strip(value

Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-10 Diskussionsfäden Matthias Wächter

On 8/10/2009 12:12 AM, Ulf Bro wrote:


Ich habe den Eindruck, dass hier einige Linux-Anwender sind.

Ich habe ein Mini-Progrämmchen als ersten Entwurf geschrieben, um die Folgen zu 
beschreiben, die es hat, auf Neo umzusteigen.


Ich denke, man müsste ein Programm schreiben, das weniger Analysen einer 
Belegung macht als eine echte Bewertung der eigentlichen Arbeit des Typisten:

• Finger- und Handbewegungen statt reine Buchstabenpositionen
• Einbeziehung der kleinen Finger (Shift, sonstige Ebenen-Operationen für 
Sonderzeichen)
• Tipp-Geschwindigkeit unter Einbeziehung verschiedener Benutzermodelle
• Penalties für schnelle Fingerbewegungen und häufige Fingerwiederholungen
• Penalties oder Bonuspunkte für aufeinander folgende Nutzung einer 
verschobenen Handhaltung

Man könnte also eine Belegung mit mehr oder weniger zwei Zahlen charakterisieren, der Tippgeschwindigkeit und dem „Schmerzfaktor“, die man dann in 
Relation zur Textlänge stellen kann. D.h. es sollte nicht um Bi- und Trigramme sondern um ein Gesamtbild der Wirkung eines Textes auf den Schreiber 
gehen. Außerdem muss man auch fit für die Analyse alternativer Benutzungsszenarien sein wie z.B. Eingabe von Programmcode mit viel Ebene 3 oder die 
Aufzeichnung von Editiersessions unter Berücksichtigung von Ebene 4.


Mit deinem Programm hast du einen gewissen Teil der Arbeit in diese Richtung gemacht, man müsste aber hier aber noch ein besseres Hand- und 
Fingermodell einfließen lassen, um die Gesamtwirkung evaluieren zu können.



Bitte ab hier eine MONOSPACE FONT einschalten !!!


:-) Das hat mir aber auch nicht viel genützt, die Spalten sind dennoch stark 
versetzt …



[…] das sind insgesamt 113 Kombinationen


Interessante Analyse, wobei ich betonen möchte, dass mich (als ehemaliger Klavierspieler) die Verwendung einer Hand bei Buchstaben hinter einander 
eigentlich garnicht so sehr stört, die Abwechslung der Hände also in meinen Augen nicht wirklich zwingend ist, auch wenn eine möglichst gleichmäßige 
Nutzung der Hände sicher kein Nachteil wäre.


Viel schlimmer wiegt da die Nutzung eines Fingers mehrfach hinter einander. Vielleicht passt du in einem ersten Schritt das Programm dahin gehend an, 
dass du diese Kombinationen dann unterbrichst, wenn die Hand gewechselt wird _oder_ der gleiche Finger doppelt verwendet wird? Oder habe ich den Sinn 
deiner Analyse falsch verstanden?



(2c) Schaut euch mal die Kombinationen an, die ein Neo-Tipper machen muss! Die ersten, 
die man lernt, sind ei und ie und nd. Sie liegen auf der Grundstellung. Der arme 
Qwertz-Tipper tut uns bereits jetzt leid - seine häufigsten sind in und un. 


Ich habe gegen ›in‹ auf QWERTZ nichts per se – es geht um den Kontext! Es ist z.B. ein Unterschied, ob es durch ›din‹, ›nin‹, ›hin‹ oder ›zin‹ 
zustande kommt, und auch davon, was danach kommt. Bei Kombinationen wie ›din‹ zählt z.B. auch die Möglichkeit, die Finger der rechten Hand auf ihre 
Arbeit lange genug vorbereiten zu können, dann ist der schnelle Bewegungsaufwand für den einzelnen Finger auch nicht mehr so hoch wie bei ›zin‹.



Das nächste Problem, was der Qwertz-Tipper bekommt, ist, dass er der, er und
te tippen muss, sodass er mit zwei Tasten nach einander die Grundstellung verlassen 
muss.


›der‹ hat das Problem der Fingerkollision; die Qualität der anderen Kombinationen ergibt sich wieder aus dem Zusammenhang – es gilt das Gesagte über 
die Vorbereitungszeit für die Finger.


Bei ge wird es richtig schwierig, die Orientierung zu halten. Ganz anders der 
Neo-Tipper. Mit ic, ht, au, lic, st und zu verlässt er kurzfristig die 
Grundstellung, aber nur mit dem einen Finger! 


Es scheint wohl eine Frage des Zugangs zum Tippen zu sein. Wenn ich langsam tippe und insbesondere eine Belegung neu lerne, wandern hier einzelne 
Finger aus der Grundstellung, während die anderen auf ihrem Platz bleiben, und der Finger kommt auch immer brav zurück. Bei schnellerem Schreiben 
bewegen sich die Hände, werden Tasten in unterschiedlichem Tempo aus unterschiedlicher Vorbereitung und je nach Kontext auch mal außerhalb der 
Grundlinie belassen, wenn es opportun scheint.


Und ich möchte hier nicht von so abwegigen Dingen wie alternativer Fingernutzung durch Handverschiebung reden (z.B. ein ›S‹ mit der nach rechts 
verschobenen linken Hand oder ein ›\‹ mit dem Ringfinger, während der kleine Finger das linke Mod3 drückt).


Der Neo-Tipper weiß fast immer, wo er ist, 
der eine Finger mag ausschweifen, der andere hält die Stellung!


Ja, zugegeben, er ist wesentlich häufiger in der Grundlinie anzutreffen, wobei man durchaus diskutieren darf, ob das wirklich wichtig ist. Ich denke, 
es kommt auf die Abfolge der Zeichen an.



Die erste kleine unannehmlichkeit ist al, wo
der verwöhnte Neo-Tipper zweimal den gleichen Finger benutzen muss. Vertippen kann er 
sich dabei aber nicht.


Wieso?

Solche Wiederholungen sind nicht zu vermeiden, und bei der 
Entwicklung von Tastaturen braucht dieses keine Berücksichtigung zu finden.


Eine 

Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-10 Diskussionsfäden Ulf Bro


Das sind neue Gesichspunkte.

(1) Einbeziehung des kleinen Fingers: Das ist mir schon gewaltig aufgefallen, 
das ich jetzt mit Neo viel weniger Klein- und Ringfingereinsatz habe als mit 
Dvorak.

(2) Den Schmerzfaktor: Wenn mir hier einer helfen kann, wie du sagst 3 Zahlen 
zu vergeben. Das ist, glaube ich, sehr produktiv. Ich habe darüber nachgedacht, 
aber die einzige Methode, die mir eingefallen ist, ist wie gemacht, die 
Kombinationen aufzulisten und nachher einzeln subjektiv begutachten. Das muss 
irgendwie besser gehen.

(3) Die Szenarien: Ganz genau! Das hier war ein deutscher Text der besonders 
konservativ ist. Man muss auch einen medizinischen Text nehmen, einen 
englischen (nur zu gucken, was passiert). Die dritte Ebene auszuwerten wird 
nicht einfach. Das geht wohl nur subjektiv. Oder?

(4) Gleicher Hand. Gleicher Finger: Ich habe hier nur gezählt, was eine Hand 
machen muss, bevor sie gewechselt wird. Eins der Prinzipien von Prof. Dvorak 
war, dass die Kombinationen von außen nach innen getippt werden sollen. Bei Neo 
ist das umgekehrt, was ja direkte Auswirkung auf den kleinen Finger hat. Die 
Einstellung dazu, ob zwei Tasten hintereinander mit dem gleichen Finger in 
Ordnung oder ganz grausam ist, ist vielleicht nicht einheitlich. Ich halte es 
für unvermeidbar und nicht schlimm. Aber vielleicht gibt es ja jemanden, der 
tatsächlich ein Design schafft, wo es auch ohne geht. 

(5) in bei Qwertz: Das ist keine Fingerwiederholung, stimmt. Ich nehme alles 
zurück, es war ein Fehler!

(6) Außerhalb der Grundlinie: Wie du schreibst - beim schnelleren Tippen kommt 
man auch weg von der Grundlinie. Das stimmt. Ich habe aber das Gefühl, das 
dieses bei Neo weniger passiert. Meine Arbeitstastatur ist eine 
Sonderanfertigung - sie ist überhaupt nicht beschriftet, auch nicht die 
Funktions-, Pfeil-, Ziffernblocktasten. Das Ding ist komplett schwarz! Und es 
befindet sich unter der Tischplatte. Ich komme also tatsächlich zurück zur 
Grundstellung, egal, wo ich gewesen bin, keine Sorge.

Zusammenfassend gebe ich zu, das ich mich vielleicht etwas mehr mit Neo 
befassen soll, bevor ich bei den großen Jungs, die schon länger dabei waren, 
den Mund aufmache... Hier bitte ich um Nachsicht - es ist die Begeisterung des 
Anfängers... Ich habe jedenfalls viele Denkanstöße in deiner Mail bekommen. 
Andererseits wollte ich mich durch meine Untersuchung aber selbst überzeugen, 
dass ich mit dieser Tastatur das Richtige mache. Die Ergebnisse, die ich 
gemacht habe, wollte ich dabei nicht geheim halten.

Ich halte es nach wie vor für sehr wichtig, dass eine sinnvolle deutsche 
Tastatur entwickelt wird, und finde persönlich, dass Neo in dieser Form das 
beste ist, was ich bisher gesehen habe. Ob es noch besser geht, weiß ich nicht.
*Von:* Matthias Wächter matth...@waechter.wiz.at
*Gesendet:* 10.08.09 13:04:41
*An:* Neo-Layout DISKUSSION@NEO-LAYOUT.ORG
*Betreff:* Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur



On 8/10/2009 12:12 AM, Ulf Bro wrote:
 
 Ich habe den Eindruck, dass hier einige Linux-Anwender sind.
 
 Ich habe ein Mini-Progrämmchen als ersten Entwurf geschrieben, um die Folgen 
 zu beschreiben, die es hat, auf Neo umzusteigen.

Ich denke, man müsste ein Programm schreiben, das weniger Analysen einer 
Belegung macht als eine echte Bewertung der eigentlichen Arbeit des Typisten:

• Finger- und Handbewegungen statt reine Buchstabenpositionen
• Einbeziehung der kleinen Finger (Shift, sonstige Ebenen-Operationen für 
Sonderzeichen)
• Tipp-Geschwindigkeit unter Einbeziehung verschiedener Benutzermodelle
• Penalties für schnelle Fingerbewegungen und häufige Fingerwiederholungen
• Penalties oder Bonuspunkte für aufeinander folgende Nutzung einer 
verschobenen Handhaltung

Man könnte also eine Belegung mit mehr oder weniger zwei Zahlen 
charakterisieren, der Tippgeschwindigkeit und dem „Schmerzfaktor“, die man 
dann in 
Relation zur Textlänge stellen kann. D.h. es sollte nicht um Bi- und Trigramme 
sondern um ein Gesamtbild der Wirkung eines Textes auf den Schreiber 
gehen. Außerdem muss man auch fit für die Analyse alternativer 
Benutzungsszenarien sein wie z.B. Eingabe von Programmcode mit viel Ebene 3 
oder die 
Aufzeichnung von Editiersessions unter Berücksichtigung von Ebene 4.

Mit deinem Programm hast du einen gewissen Teil der Arbeit in diese Richtung 
gemacht, man müsste aber hier aber noch ein besseres Hand- und 
Fingermodell einfließen lassen, um die Gesamtwirkung evaluieren zu können.

 Bitte ab hier eine MONOSPACE FONT einschalten !!!

:-) Das hat mir aber auch nicht viel genützt, die Spalten sind dennoch stark 
versetzt  


 [ ] das sind insgesamt 113 Kombinationen

Interessante Analyse, wobei ich betonen möchte, dass mich (als ehemaliger 
Klavierspieler) die Verwendung einer Hand bei Buchstaben hinter einander 
eigentlich garnicht so sehr stört, die Abwechslung der Hände also in meinen 
Augen nicht wirklich zwingend ist, auch wenn eine möglichst gleichmäßige 
Nutzung der Hände

Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-10 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Hallo Ulf,

drei Dinge:

 Zusammenfassend gebe ich zu, das ich mich vielleicht etwas mehr mit Neo
 befassen soll, bevor ich bei den großen Jungs, die schon länger dabei waren,
 den Mund aufmache  

Zurückhaltung ist gut, dennoch glaube ich, dass die meisten auf dieser Liste 
auch mit forschen Anfängern umgehen können. Und gerade die Eindrücke eines 
Neo-Neulings halte ich für sehr wertvoll. Ich tippe seit fast 5 Jahren auf 
einer Neo; da wird man betriebsblind.


Am Montag, 10. August 2009 15:31:47 schrieb Ulf Bro:
 *Von:* Matthias Wächter  hier stand eine Emailadresse

Bitte vermeide, die Emailadressen bei Zitaten anzufügen. Auf einer 
öffentlichen Liste führt dies schnell dazu, dass diese Adressen von Spamern 
ausgenutzt werden.


 – Mœsi

Das bestätigt meine Vermutung, die ich bereits in einer anderen Mail geäußert 
habe: dein System beherrscht kein utf-8.
Da auf dieser Liste sehr viele solche Zeichen verwendet werden, wirst die 
meisten Mails nicht (oder nur in Teilen) gut verstehen können.


Gruß,
Pascal

-- 
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Fingerabdruck: 14ED FAFD 0273 F505 8FD0 F7B8 E8A0 03EB C237 D6DE


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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-10 Diskussionsfäden Dennis Heidsiek

Hallo allerseits,


Franz Seidl ſchrieb am 10.08.2009 21:12 Uhr:

ironie
Man könnte ja „Neo” in „XVLCWK” umbenennen.
/ironie


¡LOL!

ironie
Ich würde aber eher für »uiaeo« (ausgesprochen Uhi-äo?) plädieren.
/ironie


Viele Grüße,
Dennis-ſ



Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-09 Diskussionsfäden Pascal Hauck
Am Montag, 10. August 2009 00:12:25 schrieb Ulf Bro:
 Die erste kleine unannehmlichkeit ist al, wo der verwöhnte Neo-Tipper
 zweimal den gleichen Finger benutzen muss.

Das ist bereits mehrfach bemerkt worden und hat zu einer größeren Diskussion 
geführt, die letztlich in der Planung einer Neo3 gemündet ist.
Sehr früh wurde bereits vorgeschlagen, die Buchstaben ›l‹ und ›g‹ zu tauschen, 
da sie beide auf dem selben Finger (dem Ringfinger) liegen, deren Tausch also 
keine Verschlechterung nach sich zöge, und außerdem keine Änderung auf einer 
höheren Ebene notwendig wäre. Dafür wären alle Kombinationen von ›l‹ und 
einem Vokal mit einem Handwechel möglich – ›g‹ tritt dagegen oft in 
Kombinationen wie ›ng‹ (vor allem ›ung‹), ›gn‹ oder ›gr‹ auf.
Die Diskussion ist dann allerdings verebbt, da man (vielleicht zu Recht) 
befürchtete, dass es nicht bei einem Tausch bliebe. Eine große Umgestaltung 
soll aber erst mit der Neo3 erfolgen.

Dennoch bin ich – gerade wegen des folgenlosen Tauschs von ›l‹ und ›g‹ – nach 
wie vor neugierig und habe ihn auf meiner Tastatur zum Testen einmal 
vorgenommen.
Es wäre interessant, zu erfahren, was dein Analyseverfahren für einen Tausch 
ergäbe und ob ein deutlicher Vorteil sichtbar würde.


Gruß,
Pascal

-- 
GPG-Schlüssel-ID: 0xC237D6DE
Fingerabdruck: 14ED FAFD 0273 F505 8FD0 F7B8 E8A0 03EB C237 D6DE


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Re: [Neo] Betrachtungen über die Neo-Tastatur

2009-08-09 Diskussionsfäden Martin Roppelt
On Mon, Aug 10, 2009 at 12:36:50AM +0200, Pascal Hauck wrote:
 Am Montag, 10. August 2009 00:12:25 schrieb Ulf Bro:
  Die erste kleine unannehmlichkeit ist al, wo der verwöhnte Neo-Tipper
  zweimal den gleichen Finger benutzen muss.
 
 Das ist bereits mehrfach bemerkt worden und hat zu einer größeren Diskussion 
 geführt, die letztlich in der Planung einer Neo3 gemündet ist.
 Sehr früh wurde bereits vorgeschlagen, die Buchstaben ›l‹ und ›g‹ zu 
 tauschen, 
 da sie beide auf dem selben Finger (dem Ringfinger) liegen, deren Tausch also 
 keine Verschlechterung nach sich zöge, und außerdem keine Änderung auf einer 
 höheren Ebene notwendig wäre. Dafür wären alle Kombinationen von ›l‹ und 
 einem Vokal mit einem Handwechel möglich – ›g‹ tritt dagegen oft in 
 Kombinationen wie ›ng‹ (vor allem ›ung‹), ›gn‹ oder ›gr‹ auf.
 Die Diskussion ist dann allerdings verebbt, da man (vielleicht zu Recht) 
 befürchtete, dass es nicht bei einem Tausch bliebe. Eine große Umgestaltung 
 soll aber erst mit der Neo3 erfolgen.
 
 Dennoch bin ich – gerade wegen des folgenlosen Tauschs von ›l‹ und ›g‹ – nach 
 wie vor neugierig und habe ihn auf meiner Tastatur zum Testen einmal 
 vorgenommen.
 Es wäre interessant, zu erfahren, was dein Analyseverfahren für einen Tausch 
 ergäbe und ob ein deutlicher Vorteil sichtbar würde.

Ich habe das auch mal ausprobiert, und bin zu keinem zufriedenstellenden 
Resultat gekommen. Zur 
Verdeutlichung: Es verursacht Probleme (Transtypierung: probgeme, eine sehr 
schlecht zu tippende Kombination) 
;). Ich habe die Belegung auch durch das (modifizierte) Skript laufen lassen: 
Es ergeben sich 15 
Kombinationen bei den 90% häufigsten mehr (das ist schlecht). Zudem rankt die 
Kombination „ge“ ganz weit 
vorne, eine wirklich blöd zu tippende Kombination. Außerdem habe ich dauernd g 
und l verwechselt; das ist 
aber auch nicht verwunderlich, da ich ja an Neo (2) gewöhnt bin :).
Fazit: (imho) kein Vorteil, eher eine deutliche Verschlechterung, auch bei 
anderem (habe ich jetzt nicht 
aufgezählt); Aber die Idee fand ich gut, nur passt sie im Rahmen der übrigen 
Anordnung nicht.

Gruß,
Martin

--
Nichts ist die absolute Wahrheit, auch dieser Satz nicht. ;)