Moin, moin,

M∡rtin Koppenhoefer schrieb:
Am 24. Juni 2010 16:59 schrieb Georg Feddern <ne...@bavarianmallet.de>:
Habe ich keinen Anlass zu. Auf Nachfrage dort kam die Auskunft:
--- Fahrweg, dem öffentlichen Verkehr gewidmet ---
So sind er und seine Kollegen übrigens auch in jeder topografischen oder
Straßenkarte verzeichnet - und in deren Legende als "Fahrweg" zwischen
"Nebenstraße (Breite mind. 4 m)" und "Wirtschaftsweg (Feld-,Waldweg)" zu
finden.

Nur OSM weigert sich standhaft, diese Kategorie anzuerkennen.

Du kannst es Dir hier m.E. aussuchen: entweder Du machst einen Straße
draus (unclassified) und gibst die Breite mit an, sowie die
Oberfläche,

gibt zwar den von anscheinend vielen geforderten rechtlichen Status wieder, ist aber aus den bereits geschilderten Gründen nicht sinnvoll. Ein LKW passt durch eine 3 m breite Durchfahrt, aber diese Fahrwege sind für normale LKW (Züge und Auflieger) wegen der Kurvengestaltung grundsätzlich nicht und wegen der nur teilweise (eben nur zwei Radspuren) befestigten Oberfläche nicht bei jeder Witterung befahrbar. Sie sind halt nur für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt und werden halt auch nur von vereinzelten Ortskundigen bzw. Freizeitverkehr überhaupt benutzt.

oder Du machst einen track draus und gibst per access-tags
allen das Nutzungsrecht (access=yes oder so),

Ich bin geneigt, Letzteres (access) sicherheitshalber zu tun wegen dieser ewigen Fehlinterpretation - obwohl der track keine Einschränkung impliziert.

wobei Breite und
Oberfläche da natürlich auch nicht schaden.

ist im Zuge der OSM-Erfahrung sowieso Standard bei mir geworden.

Beides hat vermutlich den
einen oder anderen Nachteil und beschreibt dennoch die Situation
einigermaßen gründlich.

"Straße" hat wie geschildert deutliche Nachteile, bei track entstehen die Nachteile eigentlich nur in einigen Köpfen. Selbst wenn tracks beim Durchgangs-Routing ignoriert werden, hat das für den Verkehr keine Nachteile (abgesehen von vereinzelten kürzeren Routen), Zielverkehr - wenn überhaupt vorhanden - müsste sowieso dahin geroutet werden. Straße dagegen führt bei einigen Verbindungswegen wegen der fehlenden Unterscheidbarkeit (z.B. Geschwindigkeit) zu deutlichen Nachteilen, track kann aber beim Routing anders (Malus) bewertet werden.

Wenn Dir das alles überhaupt nicht zusagt, und Du schon seit einem
Jahr mit diesem "Problem" kämpfst: mach doch ein Proposal für eine
neue highway-Klasse, ist der übliche Weg.

Ist nicht erforderlich - track so wie im Wiki angegeben - deckt alle grundlegenden Eigenschaften einschließlich der rechtlichen ab. Auch die öffentliche motorisierte Befahrbarkeit - ist halt zusätzlich teilweise "bewegweisert". Es ist nun nicht so, dass ich für Renderer oder Router tagge - es entspricht schlicht der Realität.

Ist das denn (abgesehen von Wikipedia) irgendwo eine Straßenklasse?
(Gibts da irgendwelches amtliches Papier z.B. Normen zum Unterhalt,
etc.)? Ich habe dazu auf die Schnelle nichts gefunden.

Amtliches abgesehen von der Einteilung der "amtlichen" Kartografen und nur einer mündlichen Aussage eines Mitarbeiters der Straßenverwaltung habe ich leider auch nicht.
Gesetzlich ist es keine Kategorie, aber ...

Dadurch, dass
der Weg dem öffentlichen Verkehr gewidmet ist, würde ich ihn als
Straße sehen, wo ist das das Problem?

gesetzlich gibt es im StrWG S-H unterhalb der Orts- und Gemeindeverbindungsstraßen sowieso nur noch "Sonstige öffentliche Straßen" - und da sind eben alle anderen öffentlichen Wege wie Feld*wege,* Wander*wege*, Rad*wege*, Fuß*wege* enthalten. Nein, ich frag jetzt nicht, ob ich schonmal umtaggen soll, ich komme mit der OSM-Einteilung ganz gut zurecht. ;-)

Die Kategorie ist halt im Verkehrswesen historisch gewachsen - ich berufe mich daher mal auf Gewohnheitsrecht ;-) - und weist eben gegenüber klassischen Straßen deutliche Einschränkungen auf. Ernsthaft, ich kann dazu nur empfehlen, sich mal mit der Entwicklung des Straßenwesens und alten wie neuen Karten (z.B. http://greif.uni-greifswald.de/geogreif/) zu beschäftigen. Deren Einteilung hat sich über Jahrzehnte sowohl in der Darstellung wie auch beim Routing durchaus bewährt. Sei es auf "Straßen" im Berufsverkehr wie auch auf "Fahrwegen" in der Freizeit. ;-)

 --- ausser halt in so abgelegenen
Gegenden wie offensichtlich hier ;-)

Na! Unsere auswärtigen Besucher (die übrigens jedesmal zu recht über ihr Navi und einen dieser Fahrwege schimpfen ;-) ) behaupten zwar auch, wir leben am Ende der Welt - aber das ist doch erst 10 km weiter nördlich, wo sich Himmel und Meer vereinen und man über den Rand der Scheibe fällt! ;-)

Gruß
Georg


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