Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Andreas Labres wrote:

Da muß ich jetzt widersprechen. Schöpferisches Werk (oder wie das Urheberrecht
das nennt) kann betreffend OSM wohl nur die Datenbank in ihrer Gesamtheit sein.


Das ist umstritten. Das Urheberrecht in Deutschland schuetzt bei einer 
Datenbank maximal die Tabellenstruktur, nicht aber den Inhalt, auch 
nicht in seiner Gesamtheit. Das EU-Datenbankrecht schuetzt den Inhalt in 
seiner Gesamtheit, aber unabhaengig von dessen Schoepfungshoehe - 
ausschlaggebend ist hier lediglich der Aufwand des Zusammenstellens des 
Inhalts.



Wenn Du ein Objekt, das vor Dir 10 Leute angefasst haben, loeschst und neu
machst, dann schneidest Du natuerlich die Historie ab und rettest das Objekt
davor, dass einer in der Kette Nein zur Lizenz sagt. Streng genommen kann
derjenige Dich aber dann verklagen, weil Du sein geistiges Eigentum genommen
und unter einer von ihm nicht akzeptierten Lizenz veroeffentlicht hast - es
ist also nicht ganz korrekt.


Wie gesagt, das einzelne Objekt ist kaum schutzwürdig und einer Klage würde ich
da gelassen entgegensehen. Und dann wäre da noch die Frage, was jetzt aus
Lizenz-Sicht nicht ganz korrekt wäre: daß ich einen Punkt an einen Ort setze,
wo schon ein anderer Punkt ist/war? Daß ich Punkte verbinde? Daß ich Tags so
setzte, wie sie auf anderen Objekten sind/waren? Daß ich Relationen setzte...?


Es gibt Leute, die die Ansicht vertreten, dass eine Kneipe, die Du an 
der Kreuzung A-Strasse mit B-Strasse setzt, ein abgeleitetes Werk von 
den Datenobjekten A-Strasse und B-Strasse ist.


Es gibt Leute, die der Ansicht sind, dass selbst eine einfache in OSM 
gemappte Strasse ein schoepferisches Werk ist. Das wird zuweilen damit 
begruendet, dass die Vereinfachung der Realitaet ein schoepferischer Akt 
sei. Zuweilen wird einfach auch gesagt, dass ein simples Foto dieser 
Strasse - das Dich etwa eine Sekunde Arbeit kostet, wenn Du es mit dem 
Licht nicht so genau nimmst - auch schon vom Urheberrecht geschuetzt 
ist, wieso also nicht ein in JOSM gemalter Way?


Wenn dies unumstritten waere, dann haetten wir natuerlich kein Problem, 
dann koennte man die CC-BY-SA weiter benutzten. Ist es aber nicht - 
sieht man ja schon an Deiner Aussage ;)


Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Andreas Labres
 On 14.07.10 18:38, Heiko Jacobs wrote:
 Andreas Labres schrieb:
  An anderer Stelle

 Du meinst vermutlich das Forum?

Nein, ein anderer Thread hier, wo grade das Löschen und Neu Anlegen von
pfoten_weg diskutiert wurde.

 Frederik Ramm schrieb:
  Streng genommen ist jedes Objekt gemeinsames geistiges Eigentum aller
  Beteiligten. Wenn auch nur einer dem Lizenzwechsel nicht zustimmt,
  muesste das Objekt dann auf den Stand von vor dessen Bearbeitung
  zurueckgerollt werden.

 Ist das wirklich so?
 Müsste es nicht sogar genau umgekehrt sein?

IMO ist das nicht möglich, weil Du nicht automatisiert erkennen kannst, ob jetzt
jemand Blödsinn gemacht hat und der nächste hat es verbessert oder der eine hat
da gebastelt der andere dort oder wie. Es ist ein gemeinschaftlich entstandenes
Objekt. Möglicherweise hat sogar jemand mitgewirkt, der sich die Gegend
angesehen hat und festgestellt hat: Ok, dieses Objekt passt, das rühre ich
daher gar nicht an. Im Einzelfall kannst Du das betrachten, X hat etwas
zerstört und Y rollt das wieder zurück, aber nicht in der Gesamtheit und
automatisiert mit Script.

 Wenn wir darüber diskutieren, aufgrund Nichtzustimmung zu Lizenzwechseln
 Daten teilweise löschen zu müssen, erkennen wir ja quasi an, dass jeder
 einzelne Datensatz unter die bisheirge Lizenz fällt (zumindestens für
 den Datensatz, bei dem es um Löschung ja/nein geht, Wir lassen mal kurz
 außen vor:)

Um das vielleicht nochmal klar zu sagen: Anlegen, Verändern, Löschen, Neu
Anlegen, das ist alles Teil des Editier-Prozesses, da kann nicht der X sagen,
das ist jetzt mein Werk (isses nicht) und der Y darf es nicht mehr löschen.
Natürlich wird man bei jeder Art Korrektur die Mühen der Anderen respektieren
und Dinge im guten Sinne verbessern und nicht zerstören.

 Was ICH will wäre,
 1. dass OSM weiter geht mit allen meinen Daten drin und
 2. möglichst mit einer vernünftigen Lizenz
 in genau dieser Priorität

Wie ich grade in der anderen Mail schrieb. Irgendwas (egal aus welcher
Begründung; und egal wie wenig) zu löschen wäre keine gute Idee. IMO ist das
der Knackpunkt, über den sich die OSMF nicht hinwegsetzen sollte.

 Genau dies tut ja OSM als Datenbank ja gerade nicht. Alle Objekte bleiben
 maßstabsunabhängig in der Datenbank drin an genau ihen Ort.

Eine Datenbank ist nach AT und DE Urheberrecht ein Werk, das ist explizit
aufgeführt. Das Zusammentragen dieser Daten ist die Schöpfung dabei, und grade
bei OSM sieht man ja das mühselige dran... ;)

Das ist offenbar aber nicht auf der ganzen Welt so. Und drum, zu dem Schluß
komme ich immer mehr, gibt's überhaupt die ODbL...

Servus, Andreas


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Sven Geggus
Manuel Reimer manuel.s...@nurfuerspam.de wrote:

 Davon abgesehen, dass ich eine Abmahnung hier für mehr als überzogen halte:
 
 Es wird doch hoffentlich so bleiben, dass die Quelle zwingend genannt 
 werden muss.

Da bin überhaupt nicht dagegen.

Aber es nervt schon wenn ich hier eine URL zu meiner privaten Karte poste um
zu demonstrieren dass man die Mapquest Kacheln auch in der eigenen Anwendung
benutzen kann und dann eine Mail erhalte ich hätte keien Attribution. Alles
andere als ein patch für den Openlayers Code habe und hätte ich
diesbezüglich als Frechheit empfunden.

Sven

-- 
We don't know the OS that God uses, but the Vatican uses Linux
   (Sister Judith Zoebelein, Vatican Webmaster)

/me is gig...@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Sven Geggus
Thomas Reincke m...@thomas-reincke.de wrote:

 Was kann man da falsch machen? Das ist doch mein Ding was ich da 
 einbinde, oder etwa nicht?

Die Karte ist halt fullscreen. Das heißt der Copyrighthinweis muss in die
Karte rein und da hat Openlayers ein Control das aber per default
ausgeschaltet ist.

Gruss

Sven

-- 
Das Internet wird vor allem von Leuten genutzt, die sich Pornografie
ansehen, während sie Bier trinken, es ist daher für Wahlen nicht
geeignet (Jaroslaw Kaczynski)
/me is gig...@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Andreas Labres
 On 15.07.10 08:59, Frederik Ramm wrote:
 Andreas Labres wrote:
 Da muß ich jetzt widersprechen. Schöpferisches Werk (oder wie das 
 Urheberrecht
 das nennt) kann betreffend OSM wohl nur die Datenbank in ihrer Gesamtheit 
 sein.

 Das ist umstritten.

Gut, meine Basis ist die AT Sicht, da war eine DB schon vor der EU ein Werk
(AFAIK, IANAL).

 Das EU-Datenbankrecht schuetzt den Inhalt in seiner Gesamtheit, aber
 unabhaengig von dessen Schoepfungshoehe - ausschlaggebend ist hier lediglich
 der Aufwand des Zusammenstellens des Inhalts.

Das macht IMO den meisten Sinn. Weil daß das Zusammentragen der OSM-DB mühevoll
ist, bestreitet wohl niemand... ;)

Das folgende wieder auf Basis meiner (geringen) Kenntnisse des AT Rechtes:
 Es gibt Leute, die die Ansicht vertreten, dass eine Kneipe, die Du an der
 Kreuzung A-Strasse mit B-Strasse setzt, ein abgeleitetes Werk von den
 Datenobjekten A-Strasse und B-Strasse ist.

Ich würde schon mal bestreiten, daß das Setzen eines POI an sich ein Werk ist. 
;)

 Es gibt Leute, die der Ansicht sind, dass selbst eine einfache in OSM gemappte
 Strasse ein schoepferisches Werk ist.

Schöpfungshöhe? Wie gesagt, es mag andere Urheberrechte geben... aber nicht auf
auf Basis eines aus unserer Gegend. Und DB ist eine einfache Straße sicher
auch nicht.

 Das wird zuweilen damit begruendet, dass die Vereinfachung der Realitaet ein
 schoepferischer Akt sei.

Du könntest jetzt natürlich behaupten, die bildliche Darstellung einer Karten
von irgendwas sei künstlerisch schön oder so, und Du verwendest halt nicht den
Pinsel, sondern die DB dafür, von mir aus... aber weiterbringen wird uns das
nicht. ;)

 Zuweilen wird einfach auch gesagt, dass ein simples Foto dieser Strasse - das
 Dich etwa eine Sekunde Arbeit kostet, wenn Du es mit dem Licht nicht so genau
 nimmst - auch schon vom Urheberrecht geschuetzt ist

Fotos sind Werke, darüber brauchen wir glaube ich nicht zu streiten. Wie's da
mit der Schöpfungshöhe bestellt ist, wage ich nicht zu behaupten... gute Fotos
sind sicher viel Mühe...

 Wenn dies unumstritten waere, dann haetten wir natuerlich kein Problem, dann
 koennte man die CC-BY-SA weiter benutzten. Ist es aber nicht - sieht man ja
 schon an Deiner Aussage ;)

Die Frage, warum /ich/ ODbL brauche, habe ich (mir) schon gestellt. Vermutlich
würde ich sie, wenn es eine österr. DB mit nur österr. Urhebern ist, nicht
brauchen. Aber isses halt nicht... ;)

Servus, Andreas

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Ulf Lamping

Am 15.07.2010 09:45, schrieb Sven Geggus:

Manuel Reimermanuel.s...@nurfuerspam.de  wrote:


Davon abgesehen, dass ich eine Abmahnung hier für mehr als überzogen halte:

Es wird doch hoffentlich so bleiben, dass die Quelle zwingend genannt
werden muss.


Da bin überhaupt nicht dagegen.

Aber es nervt schon wenn ich hier eine URL zu meiner privaten Karte poste um
zu demonstrieren dass man die Mapquest Kacheln auch in der eigenen Anwendung
benutzen kann und dann eine Mail erhalte ich hätte keien Attribution. Alles
andere als ein patch für den Openlayers Code habe und hätte ich
diesbezüglich als Frechheit empfunden.


Hmmm, da du die Story immer nur in Teilen bringst kann ich jetzt nur 
vermuten was eigentlich genau passiert ist. Korrigier mich, wenn ich 
falsch liege ...


Wenn du deine private Karte ins öffentliche Internet stellst und nicht 
passend attributierst, dir jemand eine (vielleicht auch nicht ganz so 
freundliche) Mail deswegen schreibt, und du das mit Zitat: Nachdem ich 
von einem faschistoiden Listenteilnehmer abgemahnt worden bin weil meine 
_private_ Openlayers Karte keine Attribution hatte beantwortest - dann 
halte ich *deine* Haltung für eine Frechheit.


Wenn du wegen einer strafbewehrten Unterlassungserklärung ein paar 
hundert oder tausend Euro an einen Anwalt seiner Wahl überwiesen hast, 
kannst du so einen Tonfall bringen.


Vorher finde ich deinen Tonfall hier aber definitiv unpassend!

Gruß, ULFL

P.S: Ja, ich finde es auch überzogen bei jeder Kleinigkeit gleich 
Jehova! zu schreien. Faschistoid ist aber was *ganz* anderes.


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Frederik Ramm schrieb:
Das ist umstritten. Das Urheberrecht in Deutschland schuetzt bei einer 
Datenbank maximal die Tabellenstruktur, nicht aber den Inhalt, auch 
nicht in seiner Gesamtheit.


Dann wäre, da CC laut div. Seiten zur Lizenzumstellung das Problem
hat, dass es ausschließlich auf Urheberrecht aufbaut, ja kein einziger
deutscher Datensatz von Löschung bedroht.

Das EU-Datenbankrecht schuetzt den Inhalt in 
seiner Gesamtheit, aber unabhaengig von dessen Schoepfungshoehe - 
ausschlaggebend ist hier lediglich der Aufwand des Zusammenstellens des 
Inhalts.


Auch bei dieser Sichtweise würde sich nur das Problem stellen,
die DB als Ganzes zu portieren, aber nicht das Problem eines
jeden einzelnen Datensatzes.

Es gibt Leute, die die Ansicht vertreten, dass eine Kneipe, die Du an 
der Kreuzung A-Strasse mit B-Strasse setzt, ein abgeleitetes Werk von 
den Datenobjekten A-Strasse und B-Strasse ist.


Ich habe auch schon mal POIs, die real zwischen A und B liegen, eine
Idee weiter an A ran, in OSM nach Gefühl zwischen die vorhandenen
POIs A und B gesetzt, ein wenig weiter an A ran ...
Aber da eine andere Vorgehensweise (GPS zum Bleistift) zum
ähnlichen wenn nicht gar genau gleichen Ergebnis geführt hätte,
dann wohnt dem keine Schöpfungsöhe inne und damit keinUrheberrecht
und derzeit ist laut CC nur das relevant.

Es gibt Leute, die der Ansicht sind, dass selbst eine einfache in OSM 
gemappte Strasse ein schoepferisches Werk ist. Das wird zuweilen damit 
begruendet, dass die Vereinfachung der Realitaet ein schoepferischer Akt sei.


Im Prinzip richtig, wie ich schon im ersten Beitrag zu diesem Thema
in diesem thread schrub. Aber wie ebendort geschrieben können OSM-Daten
diesen schöpferischen Akt der Vereinfachung etc. (Verdrängung und
Generalisierung in der Kartographie genannt) gar nicht erreichen,
da wir die Wirklichkeit nur erfassen aber nicht maßstabsabhängig (!)
schöpferisch überarbeiten. Das sieht jeder beim betrachten von
OSM-Karten mit straßenbegleitenden Radwegen und Straßen neben
Bahnen, Bächen etc. nur allzu deutlich, dass gerade dieser
schöpferische Akt vollkommen abgeht ...

Zuweilen wird einfach auch gesagt, dass ein simples Foto dieser 
Strasse - das Dich etwa eine Sekunde Arbeit kostet, wenn Du es mit dem 
Licht nicht so genau nimmst - auch schon vom Urheberrecht geschuetzt 
ist, wieso also nicht ein in JOSM gemalter Way?


Lichtbildwerke sind ein eigener Abschnitt im UrhG, ein einzelner way
nicht, da würde ich die Kleine Münze in Bezug auf Gebrauchsgegenstände
für relevant halten, siehe Wikipedia zu dem Thema Kleine Münze
und Schöpfungshöhe als Einstieg ...

Wenn dies unumstritten waere, dann haetten wir natuerlich kein Problem, 
dann koennte man die CC-BY-SA weiter benutzten ...


... oder einfach alles in ODbL reinstopfen ;-)

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden M∡rtin Koppenhoefer
Am 15. Juli 2010 00:27 schrieb Heiko Jacobs heiko.jac...@gmx.de:

 ... weil sie, wie am Ende meiner Mail
 ja in den Raum gestellt, als Einzeldaten eh keine Schöpfungshöhe haben
 können?


das mag für POIs stimmen, für Linien und Flächen eher nicht, vor
allem, wenn es so was wie Wald ist. Da ist die Generalisierung
durchaus geschützt.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden M∡rtin Koppenhoefer
Am 15. Juli 2010 12:20 schrieb Heiko Jacobs heiko.jac...@gmx.de:
 Im Prinzip richtig, wie ich schon im ersten Beitrag zu diesem Thema
 in diesem thread schrub. Aber wie ebendort geschrieben können OSM-Daten
 diesen schöpferischen Akt der Vereinfachung etc. (Verdrängung und
 Generalisierung in der Kartographie genannt) gar nicht erreichen,
 da wir die Wirklichkeit nur erfassen aber nicht maßstabsabhängig (!)
 schöpferisch überarbeiten.


-1, klar arbeiten wir in einem Maßstab, nur Erfassen der
Wirklichkeit geht überhaupt gar nicht. Unser Maßstab ist halt so nah
dran wie möglich/ aus unserer Sicht sinnvoll (ca. Zoom 18-21), und
alles was dann weiter weg z.B. gerendert wird, wird automatisch aus
den Detaildaten generalisiert (oft einfach verkleinert). Im
klassischen Papiermaßstab sind wir irgendwo zwischen 1:1000 und 1:5000
(manche Mapper auch 1:5). Andererseits ist durch das digitale
Medium der Maßstab natürlich nicht fest, genausowenig wie bei einer
CAD-Zeichnung.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Andreas Labres schrieb:

 On 14.07.10 18:38, Heiko Jacobs wrote:

Andreas Labres schrieb:

An anderer Stelle

Du meinst vermutlich das Forum?


Nein, ein anderer Thread hier, wo grade das Löschen und Neu Anlegen von
pfoten_weg diskutiert wurde.


Achso ...


Ist das wirklich so?
Müsste es nicht sogar genau umgekehrt sein?


IMO ist das nicht möglich, weil Du nicht automatisiert erkennen kannst, ob jetzt
jemand Blödsinn gemacht hat und der nächste hat es verbessert oder der eine hat
da gebastelt der andere dort oder wie.


Das kommt noch erschwerend hinzu ...
Das umgekehrt war auch in erster Linie als Kontrapunkt zur anderen
These gedacht um zu zeigen, dass man es mit ähnlichem Recht auch
ganz anders betrachten kann. Zusammen mit den ganzen anderen Problemen
(Weg teilen/splitten, pfoten_weg, ...) kann man eigentlich nur zu
dem Schluss kommen, dass diese Datenauseinanderdividiererei völlig
absurd ist und absolut nie korrekt funktionieren KANN.
Solange das aber droht, kann man eigentlich kein Ok zur Umstellung geben ...


Es ist ein gemeinschaftlich entstandenes
Objekt. Möglicherweise hat sogar jemand mitgewirkt, der sich die Gegend
angesehen hat und festgestellt hat: Ok, dieses Objekt passt, das rühre ich
daher gar nicht an. Im Einzelfall kannst Du das betrachten, X hat etwas
zerstört und Y rollt das wieder zurück, aber nicht in der Gesamtheit und
automatisiert mit Script.


+1


Was ICH will wäre,
1. dass OSM weiter geht mit allen meinen Daten drin und
2. möglichst mit einer vernünftigen Lizenz
in genau dieser Priorität


Wie ich grade in der anderen Mail schrieb. Irgendwas (egal aus welcher
Begründung; und egal wie wenig) zu löschen wäre keine gute Idee. IMO ist das
der Knackpunkt, über den sich die OSMF nicht hinwegsetzen sollte.


+1024!


Genau dies tut ja OSM als Datenbank ja gerade nicht. Alle Objekte bleiben
maßstabsunabhängig in der Datenbank drin an genau ihen Ort.


Eine Datenbank ist nach AT und DE Urheberrecht ein Werk, das ist explizit
aufgeführt. Das Zusammentragen dieser Daten ist die Schöpfung dabei, und grade
bei OSM sieht man ja das mühselige dran... ;)


In meinem Zitat ging's um die Schöpfungshöhe der Einzelobjekte,
um die geht es ja, wenn wir die Löschnotwendigkeit bei Nichtzustimmung
eines Bearbeiters diskutieren.

Ob die Nichtzustimmung eines Bearbeiters evtl. die Lizenzumstellung
als Ganzes stoppen könnte, wäre wiederum eine ganz andere Frage.
Aber wie gesagt ist mir die Lizenz eher nebensächlich, für mich
hat die ungestörte Datenintegrität Vorrang, von allen Daten und
insbesondere meinen ... ;-)

Wobei die neue Lizenz ja angeblich gar nicht so viel anders sei
als die alte. Sie stopft ja angeblich nur Definitionslöcher, die
die CC nicht rechtssicher abdecken kann, soll aber im Kern das
Wesen der CC fortführen (by, sa). Von daher wäre vielleicht auch
die Frage zu diskutieren, ob wirklich eine (zustimmungspflichtige)
Korrektur vorliegt oder nur eine unwesentliche redaktionelle
Überarbeitung, aber das überlasse ich mal, da für mich nebensächlich,
den Juristen als Experten ...


Das ist offenbar aber nicht auf der ganzen Welt so.


Nach kurzem Blick in die Wikipedia hätten D-A-CH und USA kein Problem
mit Löschungen von Einzelobjekten, die Englände rund Kanadier
(und evtl. andere Länder mit Anlehnung an englisches Recht) aber
schon, weil man da auch Rechte am Einzelobjekt zu haben scheint.
Das zeigt aber auch, wie unsinnig eine global einheitliche
Vorgehensweise bei Einzelobjekten ist.
Und in das Urheberrecht JEDES Landes kann man sich aber wiederum
vermutlich auch nicht einarbeiten, so dass es irgendwo auf der Welt
immer zu Problemen kommen könnte, egal was man (nicht) macht.
Das wiederum spräche für eine globale Vorgehensweise, aber nach der
Devise: alles behalten, Augen zu und durch ...

 Und drum, zu dem Schluß komme ich immer mehr, gibt's überhaupt die ODbL...

Das ist womöglich so, ja.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

M∡rtin Koppenhoefer schrieb:

-1, klar arbeiten wir in einem Maßstab, nur Erfassen der
Wirklichkeit geht überhaupt gar nicht. Unser Maßstab ist halt so nah
dran wie möglich/ aus unserer Sicht sinnvoll (ca. Zoom 18-21), und
alles was dann weiter weg z.B. gerendert wird, wird automatisch aus
den Detaildaten generalisiert (oft einfach verkleinert).


Dann ist das aber die schöpferische Leistung des Entwicklers des
Renderers ... Nicht die des Mappers, um den geht es aber bei der Umstellung


Im klassischen Papiermaßstab sind wir irgendwo zwischen 1:1000 und 1:5000
(manche Mapper auch 1:5). Andererseits ist durch das digitale
Medium der Maßstab natürlich nicht fest, genausowenig wie bei einer
CAD-Zeichnung.


Als regelmäßiger Leser von Liste, Forum und Wiki weiß ich,
dass einige Mapper schon bei 1:500 angekommen sind und das andere
offenbar 1:50 anstreben ... ;-)
Und überall wo 1:50-Mapper unterwegs sind, werden die 1:50.000-Daten
aussterben ...

Das macht aber alles keine Schöpfungshöhe.
Die beginnt für mich als Vermesser und damit halben Kartographen
bei der echten Generalisierung und Verdrängung etc. und das macht
der OSM-Datenbestand eben nicht zumindestens nicht beständig,
allenfalls als Provisorium bis ein 1:1-Mapper vorbei kommt ;-)

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

M∡rtin Koppenhoefer schrieb:

das mag für POIs stimmen, für Linien und Flächen eher nicht, vor
allem, wenn es so was wie Wald ist. Da ist die Generalisierung
durchaus geschützt.


Generalsierung im kartographischen Sinne findet in OSM nicht statt.
Ein Wald ist ein Wald und bei dessen Erfassung in OSM-Manier gibt
es eigentlich keinen schöpferischen Spielraum.
Wer Wälder aus Yahoo-Satellitenbildern abmalt schafft zwar ein
Ergebnis, das generalisiert aussieht, aber nicht generalsiert ist,
sondern nur mit auflösungsbedingten und erfassungstechnischen
Fehlern behaftet ist. Das ist keine Generalisierung.
Eher wäre da der POI statt flächenhafter Erfassung eine Generalisierung
oder die linienhafte Erfassung der Straße statt deren flächenhafter
Erfassung. Hier liegt die schöpferische Leistung aber auch nicht beim
Mapper, sondern beim Erfinder des Datenmodells samt Modell des Taggings ...
Und jegliche Pseudo-Generalisierung hat in OSM keinen Bestand,
weil der nächste Mapper den POI flächenhaft erfasst, den Wald
in Laub- und Nadelwald trennt, den weggeneralsierten schlechten
Waldweg doch aufnimmt, ...
Und das ist ja im Prinzip so gewollt in OSM.
OSM bietet im eigentlichen Datenbestand keinen Raum für schöpferische
Leistung, nur für nicht minder wertvolle Fleißarbeit.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Georg Feddern

Moin,

M∡rtin Koppenhoefer schrieb:

Am 15. Juli 2010 12:20 schrieb Heiko Jacobs heiko.jac...@gmx.de:
  

Aber wie ebendort geschrieben können OSM-Daten
diesen schöpferischen Akt der Vereinfachung etc. (Verdrängung und
Generalisierung in der Kartographie genannt) gar nicht erreichen,
da wir die Wirklichkeit nur erfassen aber nicht maßstabsabhängig (!)
schöpferisch überarbeiten.




-1, klar arbeiten wir in einem Maßstab, nur Erfassen der
Wirklichkeit geht überhaupt gar nicht. Unser Maßstab ist halt so nah
dran wie möglich/ aus unserer Sicht sinnvoll (ca. Zoom 18-21), und
alles was dann weiter weg z.B. gerendert wird, wird automatisch aus
den Detaildaten generalisiert (oft einfach verkleinert).


natürlich arbeiten wir in einem Maßstab, aber Heiko sprach von 
*maßstabsabhängig überarbeiten* (für die Ausgabe).


Wir erfassen die Wirklichkeit in dem Sinne, dass wir die Objekte so 
genau wie möglich an ihrer tatsächlichen Position mappen (hoffentlich) 
= Tatsachen.
Die Schöpfungshöhe entsteht doch m. E. erst dann, wenn die Objekte so 
erfasst werden, dass sie im jeweiligen gerenderten 'Maßstab' mit den 
dortigen Zeicheneigenschaften auch jeweils komplett sichtbar sind = 
Verdrängung, die relativen Beziehungen untereinander aber soweit wie 
irgend möglich erhalten bleiben.
Nicht umsonst bekam man doch für den entsprechenden guten Ausdruck im 
Deutsch-Aufsatz eine 2 - und fürs Abschreiben eine 6. ;-)
Das der Renderer eine gewisse Schöpfungshöhe in den Karten erzeugt ist 
unbestritten, ob aber die Vereinfachung eines Waldpolygons auf 5 statt 
unendlich vieler Knoten in den Ursprungs-Daten(!) eine Schöpfungshöhe 
darstellt, möchte ich bezweifeln - auch wenn der Kubismus als 
Stilrichtung in der Kunst anerkannt wurde. ;-)


Gruß
Georg


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Heiko Jacobs wrote:
Das ist umstritten. Das Urheberrecht in Deutschland schuetzt bei einer 
Datenbank maximal die Tabellenstruktur, nicht aber den Inhalt, auch 
nicht in seiner Gesamtheit.



Dann wäre, da CC laut div. Seiten zur Lizenzumstellung das Problem
hat, dass es ausschließlich auf Urheberrecht aufbaut, ja kein einziger
deutscher Datensatz von Löschung bedroht.


Ich wiederhole mich:

Den Mappern bei OSM ist jahrelang gesagt worden, ihre Daten stuenden 
unter der CC-BY-SA. Es mag sein, dass respektlose Dritte die Daten nun 
nehmen und mangels Gueltigkeit der CC-BY-SA lizenzfrei weiterverwenden. 
Es kommt aber nicht in Frage, dass genau derjenige, der den Mappern 
gesagt hat, dass die Daten durch die CC-BY-SA geschuetzt seien, dies 
tut, voellig unabhaengig von der Rechtslage.


Es mag viele Grauzonen geben und viel Diskussionsbedarf. Aber wenn ein 
Node X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem bearbeitet 
wurde, und wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, dann wird 
dieser Node aus der Haupt-Datenbank entfernt werden, da gibt es gar 
keinen Zweifel.


Bye
Frederik



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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden M∡rtin Koppenhoefer
Am 15. Juli 2010 13:09 schrieb Heiko Jacobs heiko.jac...@gmx.de:
 M∡rtin Koppenhoefer schrieb:
 -1, klar arbeiten wir in einem Maßstab, nur Erfassen der
 Wirklichkeit geht überhaupt gar nicht. Unser Maßstab ist halt so nah
 dran wie möglich/ aus unserer Sicht sinnvoll (ca. Zoom 18-21), und
 alles was dann weiter weg z.B. gerendert wird, wird automatisch aus
 den Detaildaten generalisiert (oft einfach verkleinert).

 Dann ist das aber die schöpferische Leistung des Entwicklers des
 Renderers


ja, bei der Generalisierung der niedrigeren Zoomlevel, das schweift
allerdings vom Thema ab, hier geht es ja zunächst um die Daten, wie
sie eingetragen werden, und das ist eben auch in einem Maßstab, wenn
auch bisweile relativ detailliert so doch nie 1:1 bzw. die
Wirklichkeit. Das in OSM nicht gezeichnet wird, und wir nur die
Realität bzw. Fakten eintragen ist ein Mythos. Das ist für mich
durchaus ein zentraler Punkt, weil wir eben die Karte nicht
automatisch erstellen (zum Glück m.E.) sondern eigenhändig zeichnen.
Zumindest zum Teil.


 ... Nicht die des Mappers, um den geht es aber bei der Umstellung


s.o., sowohl Mapper als auch Entwickler


 Im klassischen Papiermaßstab sind wir irgendwo zwischen 1:1000 und 1:5000
 (manche Mapper auch 1:5). Andererseits ist durch das digitale
 Medium der Maßstab natürlich nicht fest, genausowenig wie bei einer
 CAD-Zeichnung.

 Als regelmäßiger Leser von Liste, Forum und Wiki weiß ich,
 dass einige Mapper schon bei 1:500 angekommen sind und das andere
 offenbar 1:50 anstreben ... ;-)


Du bestätigst das also auch, dass wir in bestimmten Maßstäben abstrahieren?


 Das macht aber alles keine Schöpfungshöhe.
 Die beginnt für mich als Vermesser und damit halben Kartographen
 bei der echten Generalisierung und Verdrängung etc. und das macht
 der OSM-Datenbestand eben nicht zumindestens nicht beständig,
 allenfalls als Provisorium bis ein 1:1-Mapper vorbei kommt ;-)


dem kann ich nicht folgen: nur weil die Daten nicht beständig sind,
sind sie doch trotzdem generalisiert, oder? Warum ist unsere keine
echte Generalisierung? Verdrängung braucht man dazu nicht m.E.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Falk Zscheile
Am 15. Juli 2010 14:18 schrieb Frederik Ramm frede...@remote.org:

 Es mag viele Grauzonen geben und viel Diskussionsbedarf. Aber wenn ein Node
 X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem bearbeitet wurde, und
 wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, dann wird dieser Node aus
 der Haupt-Datenbank entfernt werden, da gibt es gar keinen Zweifel.


Gibt es denn außer der history-Funktion eine andere Möglichkeit den
Urheber festzustellen? Die Historyfunktion an sich ist ja schön, lässt
aber keinen zwingenden Schluss auf den Urheber zu, da jeder alles
löschen und wieder hochladen kann.

Gruß, Falk

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden M∡rtin Koppenhoefer
Am 15. Juli 2010 13:21 schrieb Georg Feddern ne...@bavarianmallet.de:
 natürlich arbeiten wir in einem Maßstab, aber Heiko sprach von
 *maßstabsabhängig überarbeiten* (für die Ausgabe).


um die Ausgabe geht es mir gar nicht (und Heiko sprach auch m.E. nicht
davon). Maßstabsabhängig arbeiten wir natürlich.


 Wir erfassen die Wirklichkeit in dem Sinne, dass wir die Objekte so genau
 wie möglich an ihrer tatsächlichen Position mappen (hoffentlich) =
 Tatsachen.


die Objekte sind eben viel komplexer als die Repräsentation, die wir
dafür schaffen. Ob das individuell eine besondere Leistung darstellt,
möchte ich auch mal dahinstellen, denn natürlich macht man es auch so,
wie es schon bisher gemacht wurde.


 Die Schöpfungshöhe entsteht doch m. E. erst dann, wenn die Objekte so
 erfasst werden, dass sie im jeweiligen gerenderten 'Maßstab' mit den
 dortigen Zeicheneigenschaften auch jeweils komplett sichtbar sind =
 Verdrängung, die relativen Beziehungen untereinander aber soweit wie irgend
 möglich erhalten bleiben.


genau das versuchen wir (zumindest manche ;-) ) doch auch: soviele
Informationen wie möglich so genau wie möglich, aber eben doch
abstrakt, darzustellen. Schon die Art, wie eine Straße mündet oder
sich aufteilt, etc., sämtliche dieser Details sind schon
Generalisierungen.



 unbestritten, ob aber die Vereinfachung eines Waldpolygons auf 5 statt
 unendlich vieler Knoten in den Ursprungs-Daten(!) eine Schöpfungshöhe
 darstellt, möchte ich bezweifeln - auch wenn der Kubismus als Stilrichtung
 in der Kunst anerkannt wurde. ;-)


genau dort ist m.E. z.B. die Generalisierung: zwischen 5 und unendlich
vielen Knoten findet der Mapper die (für den größten erwarteten
Maßstab) nach seiner Einschätzung optimale Punktmenge/Auflösung zur
Darstellung.

Gruß Martin

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Falk Zscheile wrote:

Gibt es denn außer der history-Funktion eine andere Möglichkeit den
Urheber festzustellen? Die Historyfunktion an sich ist ja schön, lässt
aber keinen zwingenden Schluss auf den Urheber zu, da jeder alles
löschen und wieder hochladen kann.


Einen zwingenden Schluss auf den Urheber kann es nie geben, denn selbst 
wenn sich am gleichen Fleck ein vom Urheber geloeschtes anderes Objekt 
befindet, laesst das keinen Schluss darauf zu, inwiefern der Urheber 
davon abgemalt hat.


Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Stefan Dettenhofer (StefanDausR)

Heiko Jacobs schrieb:


Nach kurzem Blick in die Wikipedia hätten D-A-CH und USA kein Problem
mit Löschungen von Einzelobjekten, die Englände rund Kanadier
(und evtl. andere Länder mit Anlehnung an englisches Recht) aber
schon, weil man da auch Rechte am Einzelobjekt zu haben scheint.
Das zeigt aber auch, wie unsinnig eine global einheitliche
Vorgehensweise bei Einzelobjekten ist.
Und in das Urheberrecht JEDES Landes kann man sich aber wiederum
vermutlich auch nicht einarbeiten, so dass es irgendwo auf der Welt
immer zu Problemen kommen könnte, egal was man (nicht) macht.
Das wiederum spräche für eine globale Vorgehensweise, aber nach der
Devise: alles behalten, Augen zu und durch ...

Welches Urheberrecht findet denn Anwendung, wenn z.B. ein englischer 
Mapper in Deutschland etwas einträgt, oder umgekehrt ich in Kanada etwas 
verändere? Oder ich mich im Ausland befinde und von dort aus was mappe?
Weiß man überhaupt, welcher Mapper aus welchem Land kommt und welches 
Recht für welchen Mapper gilt?


Gruß,
Stefan


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Andreas Labres
 On 15.07.10 12:34, M∡rtin Koppenhoefer wrote:
 das mag für POIs stimmen, für Linien und Flächen eher nicht, vor
 allem, wenn es so was wie Wald ist. Da ist die Generalisierung
 durchaus geschützt.

Ich halte diesen Ansatz aus mehreren Gründen nicht für zielführend. Erstens mußt
Du Dich schon gewaltig anstrengen, da was hübsches zu zeichnen, damit das als
Kunstwerk durchgeht, um das mal salopp zu sagen. Will sagen, ich will nicht die
Mühen des Mappens schmälern, aber Du machst doch nicht die Arbeit für das
Einzelobjekt. Zweitens gehört Dir das einzelne Objekt ja nicht allein, wenn da
noch jemand an Deinem Kunstwerk rumzupft... Und dann halte ich es realistisch
gesehen nicht für erstrebenswert/zielführend, an dem Einzelelement
rumzustreiten, ob das jetzt für sich allein ein Werk ist. Es geht doch immer um
ein größeres Ganzes, sei das jetzt ein Kartenausschnitt oder ein Set von
Elementen, die man zum Routen braucht etc.

Servus, Andreas

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Andreas Labres
 On 15.07.10 14:18, Frederik Ramm wrote:
 Aber wenn ein Node X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem
 bearbeitet wurde, und wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, dann
 wird dieser Node aus der Haupt-Datenbank entfernt werden, da gibt es gar
 keinen Zweifel. 

Mal überlegen... Sagen wir, X ist ein POI. Gut, dann muß man sich vorher die
Position und die Tags aufschreiben, dann löscht man den Node und legt ihn wieder
an. Sorry, aber die Idee ist genauso schwachsinnig wie meine, das schon mal
prophylaktisch zu tun...

Oder sagen wir, X ist Teil eines Ways. Nun, das kann alles sein, von einem
redundanten Punkt bis zu einer wichtigen Zacke... und dann wird vielleicht noch
mehr von dem Herrn Y sein... also muß man's wieder löschen und nachher wieder
dazugeben... Oder, as said, man löscht gleich vorher den Herrn Y aus der History
raus...

Sorry, aber die Idee, das in Einzelelementen lösen zu können, ist und bleibt
Schwachsinn.

Servus, Andreas




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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Manuel Reimer

Florian Lohoff wrote:

Fuer mich ist die Odbl ein riesiger Schritt zurueck - denn sie beschraenkt
die Nutzung.

Ich bin fuer eine voelliger Freigabe - Ich moechte nicht drueber nachdenken
was ich damit darf und was nicht, und ich moechte das das auch niemand anders
muss. Je geringer die Beschraenkungen desto groesser der Gesellschaftliche
Nutzen.


Da hat wohl jeder andere Ansichten. Ich finde, dass eine gewisse 
Unfreiheit schon gewahrt werden muss. Und wenn es nur deshalb ist, um 
sicherzustellen, dass die Quelle genannt wird, und so ein Unternehmen 
die Daten nicht einfach so als seine verkaufen kann.


Auch muss sichergestellt sein, dass die Lizenz in gewisser Weise viral 
ist, um bei Veränderungen wieder zum Offenlegen zu zwingen.


Ich habe beim Schritt zur ODbL eher befürchtet, dass die neue Lizenz mir 
zu frei ist.


Ich weiß auf jedem Fall, dass ich in der Freizeit nicht letztlich für 
irgendwelche Unternehmen arbeiten will, die die Daten nehmen und 
garnichts zurückgeben wollen.


Eher würde ich jede Tätigkeit für OSM einstellen.

Gruß

Manuel


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Andreas Labres wrote:

Aber wenn ein Node X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem
bearbeitet wurde, und wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, dann
wird dieser Node aus der Haupt-Datenbank entfernt werden, da gibt es gar
keinen Zweifel. 



Mal überlegen... Sagen wir, X ist ein POI. Gut, dann muß man sich vorher die
Position und die Tags aufschreiben, dann löscht man den Node und legt ihn wieder
an.


Wenn jemand das tut - und damit praktisch gegenueber der OSMF behauptet, 
selbst der Urheber dieses Nodes zu sein - dann ist das ja recht so, dann 
bleibt der Node auch drin.


Ausser, X beschwert sich spaeter bei der OSMF und behauptet, jemand 
haette alle seine Nodes dupliziert und relizensiert, ohne dafuer eine 
Erlaubnis gehabt zu haben. In diesem Fall muesste die OSMF dann 
nachtraeglich alle diese Nodes entfernen.


Wie gesagt, die OSMF geht, unabhaengig von der tatsaechlichen 
rechtlichen Situation in einem Land, davon aus, dass ein Mapper alle 
Rechte an den von ihm erfassten Daten hat. Das mag dem einen oder 
anderen schwachsinnig erscheinen, aber alles andere wuerde zu Zeter 
und Mordio-Geschrei seitens der erklaerten Lizenzwechselgegner fuehren. 
Die OSMF moechte die Entscheidung dieser Gegner respektieren und sie 
nicht ueber den Tisch ziehen.


Bye
Frederik

--
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Stefan Schwan
Hallo!

Am 15. Juli 2010 16:15 schrieb Stefan Dettenhofer (StefanDausR)
o...@dentro.info:
 Heiko Jacobs schrieb:

 Nach kurzem Blick in die Wikipedia hätten D-A-CH und USA kein Problem
 mit Löschungen von Einzelobjekten, die Englände rund Kanadier
 (und evtl. andere Länder mit Anlehnung an englisches Recht) aber
 schon, weil man da auch Rechte am Einzelobjekt zu haben scheint.
 Das zeigt aber auch, wie unsinnig eine global einheitliche
 Vorgehensweise bei Einzelobjekten ist.
 Und in das Urheberrecht JEDES Landes kann man sich aber wiederum
 vermutlich auch nicht einarbeiten, so dass es irgendwo auf der Welt
 immer zu Problemen kommen könnte, egal was man (nicht) macht.
 Das wiederum spräche für eine globale Vorgehensweise, aber nach der
 Devise: alles behalten, Augen zu und durch ...

 Welches Urheberrecht findet denn Anwendung, wenn z.B. ein englischer Mapper
 in Deutschland etwas einträgt, oder umgekehrt ich in Kanada etwas verändere?
 Oder ich mich im Ausland befinde und von dort aus was mappe?
 Weiß man überhaupt, welcher Mapper aus welchem Land kommt und welches Recht
 für welchen Mapper gilt?

Die Datenbank ist in England, im Zweifel wird also immer deren Recht
gelten - egal von wo aus, und egal in welchem Teil der Welt editiert
wird.
Löschungen sind aber eigentlich nie ein Problem - es wurde ja niemals
jemand versprochen das Beiträge für alle Zeit behalten werden. Es ist
ja nicht so, dass man ein Recht darauf hätte, das die eigenen Daten
von OSM verbreitet werden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus:
Die Mapper erteilen der OSMF das Recht, die Daten unter CC-by-SA zu
verbreiten - ob die OSMF dieses Recht auch ausübt oder aus egal
welchen Gründen darauf verzichtet, bleibt ihr überlassen.

Gruss,
Stefan

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Manuel Reimer wrote:
Ich weiß auf jedem Fall, dass ich in der Freizeit nicht letztlich für 
irgendwelche Unternehmen arbeiten will, die die Daten nehmen und 
garnichts zurückgeben wollen.


Ich finde, dass diese Ansicht zu sehr von Neid und Missgunst gepraegt 
ist und so gar nicht zu dem Geist in diesem Projekt passt.


Schon heute ist es so, dass Unternehmen wie Privatleute OSM nutzen 
koennen, ohne etwas zurueckzugeben. Ich gehe sogar davon aus, dass die 
ganz ueberwiegende Mehrheit der OSM-Nutzer nichts zurueckgibt (z.B. 
jemand laedt sich eine Garminkarte herunter und spielt sie auf sein 
Geraet - was gibt der zurueck?).


Ich sehe darin kein Problem und keine Gefahr; wir sind grosszuegig, wir 
erlauben das. Ob das jetzt der private Wanderer ist oder das 
Unternehmen, das 500 Aussendienstmitarbeitern unsere Karte auf ihr 
Garmin-Geraet laedt - beide duerfen unsere Daten gleichermassen 
verwenden, und niemand von uns kommt an und fordert, dass das 
Unternehmen von den gesparten 10.000 Euro oder der Privatmann von den 
gesparten 20 Euro etwas abgeben solle.


Weder das Unternehmen noch der in meinem Beispiel genannte Privatmann 
muessen uebrigens nach aktueller Lizenz irgendjemandem verraten, dass 
sie OSM-Daten einsetzen.


Diese Nutzungsmoeglichkeiten existieren heute schon, dennoch wuerde 
niemand von uns deswegen behaupten, dass er in seiner Freizeit 
letztlich fuer irgendwelche Unternehmen arbeitet.


Wir arbeiten alle fuer eine freie Weltkarte. Wer die dann nutzt und fuer 
was, steht auf einem anderen Blatt und ist uns in der Regel ziemlich egal.


Bye
Frederik

--
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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Sebastian Hohmann

Frederik Ramm schrieb:

Hallo,

Manuel Reimer wrote:
Ich weiß auf jedem Fall, dass ich in der Freizeit nicht letztlich für 
irgendwelche Unternehmen arbeiten will, die die Daten nehmen und 
garnichts zurückgeben wollen.


Ich finde, dass diese Ansicht zu sehr von Neid und Missgunst gepraegt 
ist und so gar nicht zu dem Geist in diesem Projekt passt.


Schon heute ist es so, dass Unternehmen wie Privatleute OSM nutzen 
koennen, ohne etwas zurueckzugeben. Ich gehe sogar davon aus, dass die 
ganz ueberwiegende Mehrheit der OSM-Nutzer nichts zurueckgibt (z.B. 
jemand laedt sich eine Garminkarte herunter und spielt sie auf sein 
Geraet - was gibt der zurueck?).


Ich sehe darin kein Problem und keine Gefahr; wir sind grosszuegig, wir 
erlauben das. Ob das jetzt der private Wanderer ist oder das 
Unternehmen, das 500 Aussendienstmitarbeitern unsere Karte auf ihr 
Garmin-Geraet laedt - beide duerfen unsere Daten gleichermassen 
verwenden, und niemand von uns kommt an und fordert, dass das 
Unternehmen von den gesparten 10.000 Euro oder der Privatmann von den 
gesparten 20 Euro etwas abgeben solle.


Weder das Unternehmen noch der in meinem Beispiel genannte Privatmann 
muessen uebrigens nach aktueller Lizenz irgendjemandem verraten, dass 
sie OSM-Daten einsetzen.


Diese Nutzungsmoeglichkeiten existieren heute schon, dennoch wuerde 
niemand von uns deswegen behaupten, dass er in seiner Freizeit 
letztlich fuer irgendwelche Unternehmen arbeitet.


Wir arbeiten alle fuer eine freie Weltkarte. Wer die dann nutzt und fuer 
was, steht auf einem anderen Blatt und ist uns in der Regel ziemlich egal.




Dem kann ich nur zustimmen.

Letzlich wird durch eine virale Lizenz nicht erreicht, dass etwas 
zurückgegeben wird, wenn ein Unternehmen von OSM profitiert, sondern 
nur wenn es auch eigene Daten reinmischen muss. Einem anderen 
Unternehmen reichen die OSM Daten vielleicht und muss so nichts 
zurückgeben, spart aber vielleicht genausoviel ein. Ich sehe da keinen 
großen Unterschied, eigentlich finde ich es sogar eher unfair.


Denn letzlich ist es doch auch so: Wenn ein Unternehmen sich vorstellen 
kann die Hauseigenen Daten für OSM freizugeben, dann wird es das 
vielleicht sowieso tun, da es einfacher ist alle Daten aus OSM zu ziehen 
und sie somit auch noch gleich von der Community mitgepflegt werden 
(wenn es denn Daten sind die dafür geeignet sind).


Wenn aber einem Unternehmen der Aufwand zu groß ist die Daten 
bereitzustellen oder sogar garnicht dazu in der Lage ist, weil die Daten 
vielleicht jemand anders gehören, dann wird es OSM eben garnicht nutzen. 
Ich kann darin keinerlei Vorteil erkennen. Im Gegenteil, wenn ein 
Unternehmen OSM nutzt, dann wird es sicherlich auch froh sein, wenn es 
der Community gut geht und somit vielleicht auch freiwillig etwas 
spenden (muss ja nicht immer Geld sein, z.B. Hardware die sie nicht mehr 
brauchen). Und selbst wenn OSM garnichts zurückbekommt (so wie es jetzt 
faktisch gesehen ja auch schon vorkommen kann), dann ist es zumindest 
immernoch gute Werbung, wenn ein großes Unternehmen auf OSM setzt. Wenn 
z.B. Google Maps OSM Daten einsetzt und einer fragt Warum OSM, gibt 
doch schon Google Maps, dann kann man sagen Moment Mal, Google Maps 
basiert zum großen Teil auf OSM.


Außerdem finde ich sowohl die CC-BY-SA als auch die ODbL nicht gerade 
einfach zu verstehen und nicht gerade rechtlich eindeutig. Wenn man 
Abseits von Standardanwendungen erstmal einen Anwalt konsultieren muss, 
ist das dann auch wieder so eine rechtliche Hürde, die es durch OSM doch 
eigentlich nicht mehr geben sollte.


Gruß,
Sebastian

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Manuel Reimer schrieb:
Da hat wohl jeder andere Ansichten. Ich finde, dass eine gewisse 
Unfreiheit schon gewahrt werden muss. Und wenn es nur deshalb ist, um 
sicherzustellen, dass die Quelle genannt wird, und so ein Unternehmen 
die Daten nicht einfach so als seine verkaufen kann.


Das wäre nach meinem Verständnis der ODbL mit dieser weiterhin gegeben,
bei der PD-Variante nicht.

Auch muss sichergestellt sein, dass die Lizenz in gewisser Weise viral 
ist, um bei Veränderungen wieder zum Offenlegen zu zwingen.


Ist sie doch auch bei Veränderungen an OSM-Daten?

Ich weiß auf jedem Fall, dass ich in der Freizeit nicht letztlich für 
irgendwelche Unternehmen arbeiten will, die die Daten nehmen und 
garnichts zurückgeben wollen.


Das ist doch jetzt schon so, wenn die Daten nur konsumiert,
aber nicht ergänzt oder verändert werden.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Stefan Schwan schrieb:

Die Datenbank ist in England, im Zweifel wird also immer deren Recht
gelten - egal von wo aus, und egal in welchem Teil der Welt editiert
wird.


Hmm...


Löschungen sind aber eigentlich nie ein Problem - es wurde ja niemals
jemand versprochen das Beiträge für alle Zeit behalten werden. Es ist
ja nicht so, dass man ein Recht darauf hätte, das die eigenen Daten
von OSM verbreitet werden. 


Es macht für mich schon einen Riesenunterschied, ob meine Daten
verschwinden, weil
- jemand Fehler korrigiert, zugewachsene Waldwege rauslöscht, ...,
  also jemand mit den Daten sinnvoll weiter arbeitet,
- oder weil wegen so'n Lizenzwechsel-Pipifax eigentlich weiterhin
  brauchbare Daten in die Tonne getreten werden ...

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Frederik Ramm schrieb:
Das ist umstritten. Das Urheberrecht in Deutschland schuetzt bei 
einer Datenbank maximal die Tabellenstruktur, nicht aber den Inhalt, 
auch nicht in seiner Gesamtheit.



Dann wäre, da CC laut div. Seiten zur Lizenzumstellung das Problem
hat, dass es ausschließlich auf Urheberrecht aufbaut, ja kein einziger
deutscher Datensatz von Löschung bedroht.


Ich wiederhole mich:

Den Mappern bei OSM ist jahrelang gesagt worden, ihre Daten stuenden 
unter der CC-BY-SA. Es mag sein, dass respektlose Dritte die Daten nun 
nehmen und mangels Gueltigkeit der CC-BY-SA lizenzfrei weiterverwenden. 
Es kommt aber nicht in Frage, dass genau derjenige, der den Mappern 
gesagt hat, dass die Daten durch die CC-BY-SA geschuetzt seien, dies 
tut, voellig unabhaengig von der Rechtslage.


Ich hab's schon an anderer Stelle geschrieben, aber die OSMF
macht doch genau das, wenn sie in
http://www.osmfoundation.org/wiki/License/Why_CC_BY-SA_is_Unsuitable
ein ganzes Kapitel Lack of Copyright Protection dem Thema widmen,
dass es Probleme mit dem Schutz der Einzeldaten gibt.

Wenn die OSMF die Integrität des OSM-Datenbestand aber dadurch
gefährden, dass sie nicht voll hinter dieser möglichen Fehleinschätzung
stehen und deswegen zur Verschleierung dieser Fehleinschätzung
(eigentlich sind wir ja noch immer der Meinung, CC schütze...)
auf diesem völlig unpraktikablen Verfahren der Einzeldatenentscheidungen
besteht, dass einen unabschätzbar großen Teil auch meiner Daten gefährdet,
dann wird die ganze Sache noch absurder ...

Es mag viele Grauzonen geben und viel Diskussionsbedarf. Aber wenn ein 
Node X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem bearbeitet 
wurde, und wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, dann wird 
dieser Node aus der Haupt-Datenbank entfernt werden, da gibt es gar 
keinen Zweifel.


Auch das wird ein nicht zu entschuldigendes Loch in den Datenbestand
reißen.

Die Diskussion um die Grauzonen von Gemeinschaftsdaten und damit
auch über das Schicksal auch meiner Bearbeitungen beginnt leider
erst nach der Abstimmung, also wenn ich absolut keinen Einfluss
mehr darauf habe. Mag sein, dass man sich drauf einigt, dass das
Abstimmungsergebnis nur 2% der gesamten Daten betrifft und somit ok ist ...
Aber wer sagt denn, dass sich diese 2% nicht dummerweise in mir
wichtigen Bereichen konzentrieren und dadurch leider 50% meiner
Arbeit futsch ist?

 Wie gesagt, die OSMF geht, unabhaengig von der tatsaechlichen
 rechtlichen Situation in einem Land, davon aus, dass ein Mapper alle
 Rechte an den von ihm erfassten Daten hat. Das mag dem einen oder
 anderen schwachsinnig erscheinen, aber alles andere wuerde zu Zeter
 und Mordio-Geschrei seitens der erklaerten Lizenzwechselgegner fuehren.
 Die OSMF moechte die Entscheidung dieser Gegner respektieren und sie
 nicht ueber den Tisch ziehen.

... und riskiert damit das womöglich noch viel größere
Zeter-und-Mordio-Geschrei derjenigen, bei denen der Respekt
gegenüber den Lizenzwechselgegnern leider zu unbedeutenden
Kollateralschäden geführt hat?

Tut mir leid, aber ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass auch
nur ein kleiner Teil meiner Daten wegen respektvoller juristischer
Spitzfindigkeiten gefährdet wird.

Wenn meine Daten durch Bearbeitungen anderer bei Fortscheibung
der Daten verloren gehen, dann ist das für mich kein Problem,
denn das ist ja der Sinn eines sich stetig verbessernden Projektes.
Aber bei solchen Datenverlusten, wie sie beim Lizenzwechsel nicht
ausgeschlossen werden können, habe ich kein Verständnis.

Die neue Lizenz mag hinreichend gut sein oder sie mag sogar deutlich
besser sein, aber mit diesen unabschätzbaren Risiken für meine bisherige
Arbeit kann ich dem Lizenzwechsel leider NICHT zustimmen.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-15 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Heiko Jacobs wrote:

Wenn die OSMF die Integrität des OSM-Datenbestand aber dadurch
gefährden, dass sie nicht voll hinter dieser möglichen Fehleinschätzung
stehen und deswegen zur Verschleierung dieser Fehleinschätzung
(eigentlich sind wir ja noch immer der Meinung, CC schütze...)


Nein. Nicht eigentlich sind wir ja immer noch der Meinung, CC 
schuetze..., sondern: Wir sind inzwischen der Meinung, dass CC die 
Daten nicht ausreichend schuetzt, werden uns das aus Respekt vor den 
Mappern, die dem gleichen Irrtum unterlagen wie wir selbst, aber nicht 
zu Nutze machen.


Es mag viele Grauzonen geben und viel Diskussionsbedarf. Aber wenn ein 
Node X vom Mapper Y angelegt und nie von jemand anderem bearbeitet 
wurde, und wenn Mapper Y dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, dann wird 
dieser Node aus der Haupt-Datenbank entfernt werden, da gibt es gar 
keinen Zweifel.


Auch das wird ein nicht zu entschuldigendes Loch in den Datenbestand
reißen.


Das Loch koennen wir klein halten, in dem wir alle unsere Mit-Mapper 
umfassend ueber den Lizenzwechsel aufklaeren und sagen, dass es wichtig 
ist, ihm zuzustimmen.



Die Diskussion um die Grauzonen von Gemeinschaftsdaten und damit
auch über das Schicksal auch meiner Bearbeitungen beginnt leider
erst nach der Abstimmung, also wenn ich absolut keinen Einfluss
mehr darauf habe. Mag sein, dass man sich drauf einigt, dass das
Abstimmungsergebnis nur 2% der gesamten Daten betrifft und somit ok ist ...
Aber wer sagt denn, dass sich diese 2% nicht dummerweise in mir
wichtigen Bereichen konzentrieren und dadurch leider 50% meiner
Arbeit futsch ist?


Ich denke, es wird hier zu einer differenzierten Betrachtung kommen. Es 
wird ja auch nicht so sein, dass man von einem Tag auf den anderen den 
Hebel umlegt. Nachdem alle gebeten wurden, dem Lizenzwechsel 
zuzustimmen, wird man genaue Daten haben, um festzustellen, wo die 
Problemzonen sind. In der Zeit wird man die alte Lizenz noch weiter 
nutzen und nichts entfernen; dann kann man versuchen, diese Problemzonen 
zu bearbeiten. Wenn es konkret so waere, dass 50% Deiner Arbeit 
betroffen ist, weil z.B. ein bestimmter Mapper, der 50% der von Dir 
bearbeiteten Objekte angelegt hat, der neuen Lizenz nicht zustimmt, dann 
kannst Du den zum Beispiel mal persoenlich ansprechen. Es kann ja auch 
sein, dass es jemand ist, der laengst nicht mehr mitmacht und das 
Projekt nicht mehr verfolgt, bei dem aber jemand sagt ja klar, den 
kenne ich doch, ich frag ihn mal direkt oder so.



... und riskiert damit das womöglich noch viel größere
Zeter-und-Mordio-Geschrei derjenigen, bei denen der Respekt
gegenüber den Lizenzwechselgegnern leider zu unbedeutenden
Kollateralschäden geführt hat?

Tut mir leid, aber ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass auch
nur ein kleiner Teil meiner Daten wegen respektvoller juristischer
Spitzfindigkeiten gefährdet wird.


Ich sympathisiere zwar mit dieser Sichtweise; mir waere es eigentlich am 
liebsten, die OSMF wuerde sich hinstellen und sagen: Sorry Leute, war 
alles ein Irrtum, die CC-BY-SA funktioniert eh nicht, effektiv ist 
alles, was ihr beigetragen habt, ungeschuetzt, also aendern wir jetzt 
einfach die Lizenz auf X.


Das ist aber politisch nicht durchsetzbar; es wuerde unter anderem 
bedeuten, dass jeder andere sich den kompletten Datenbestand von vor der 
Umstellung krallen und praktisch als Public Domain benutzen kann (die 
OSMF hat das ja auch gemacht).



Die neue Lizenz mag hinreichend gut sein oder sie mag sogar deutlich
besser sein, aber mit diesen unabschätzbaren Risiken für meine bisherige
Arbeit kann ich dem Lizenzwechsel leider NICHT zustimmen.


Du bist damit nicht allein - die Leute haben nicht Angst vor der neuen 
Lizenz, sondern Angst davor, dass zu viele andere Angst vor der neuen 
Lizenz haben koennten.


Bye
Frederik

--
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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[Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Andreas Labres
 Hallo!

(Ich fange einen neuen Thread an, weil ich nix gefunden habe, wo ich es sinnvoll
dranhängen kann)

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Data_License_FAQ

An anderer Stelle wurde grade festgestellt, daß es problematisch ist, den ersten
Bearbeiter eines Objektes als den Urheber anzusehen (der Fall, daß jemand
Objekte löscht und unter seinem Namen neu anlegt). Ich hätte das andere
Beispiel, daß das Objekt von jemandem (zB von unserem plan.at Import) erzeugt
wurde, das aber in weiten Bereichen unrichtig war. Also wurde es verschoben,
wurden alle möglichen und unmöglichen Tags gelöscht (manchmal sogar der Name)
und durch sinnvolle/richtige ersetzt. Natürlich hätte man das Ding auch neu
machen können, aber aus dem Gefühl heraus, Ressourcen zu schonen, machte z.B.
ich es so. Wie sehr ist also der andere oder bin ich jetzt schöpferisch tätig
(die Tat, worauf sich das Urheberrecht gründet) gewesen?

IMO kann man aus der History einfach nicht herauslesen. Punkt. Drum finde ich es
nicht ok, daß beim Lizenzwechsel der erste Bearbeiter jetzt als der Urheber
des Objektes angesehen wird. Das heißt für mich, ich muß jetzt alle Objekte, die
ich je angefasst habe, neu machen, damit ich sichergehe, daß mein Werk als
solches anerkannt wird und nicht durch widrige Umstände das Objekt gelöscht
wird. -- Sorry, aber die Idee finde ich von Grunde auf falsch.

Servus, Andreas


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Andreas Labres wrote:

IMO kann man aus der History einfach nicht herauslesen. Punkt. Drum finde ich es
nicht ok, daß beim Lizenzwechsel der erste Bearbeiter jetzt als der Urheber
des Objektes angesehen wird. Das heißt für mich, ich muß jetzt alle Objekte, die
ich je angefasst habe, neu machen, damit ich sichergehe, daß mein Werk als
solches anerkannt wird und nicht durch widrige Umstände das Objekt gelöscht
wird. -- Sorry, aber die Idee finde ich von Grunde auf falsch.


Das ist aber auch nicht so.

Streng genommen ist jedes Objekt gemeinsames geistiges Eigentum aller 
Beteiligten. Wenn auch nur einer dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, 
muesste das Objekt dann auf den Stand von vor dessen Bearbeitung 
zurueckgerollt werden.


Es wird aber auch Faelle geben, in denen eine Bearbeitung klar zu 
trivial ist, um ein geistiges Eigentum zu begruenden - als ganz 
einfaches Beispiel mal so ein typischer pfoten_weg-Edit, bei dem gar 
nichts geaendert wird. Wenn nun pfoten_weg dem Lizenzwechsel nicht 
zustimmt, sollte das von der rechtlichen Beurteilung her keinen Einfluss 
haben. Wie das in der Praxis spaeter umgesetzt wird, ist noch abzuwarten 
- da werden ganz gewiss noch viele Skripte geschrieben werden muessen.


Wenn Du ein Objekt, das vor Dir 10 Leute angefasst haben, loeschst und 
neu machst, dann schneidest Du natuerlich die Historie ab und rettest 
das Objekt davor, dass einer in der Kette Nein zur Lizenz sagt. Streng 
genommen kann derjenige Dich aber dann verklagen, weil Du sein geistiges 
Eigentum genommen und unter einer von ihm nicht akzeptierten Lizenz 
veroeffentlicht hast - es ist also nicht ganz korrekt.


Klar gibt es Edits, die so weitreichend sind, dass vom Original 
praktisch nichts mehr uebrig bleibt. Auch die sollten bei einer was 
loeschen wir-Entscheidung beruecksichtigt werden. Wird alles nicht 
leicht! Aber kein Grund, jetzt in Aktionismus auszubrechen.


Bye
Frederik

___
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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Sven Geggus
Frederik Ramm frede...@remote.org wrote:

 Klar gibt es Edits, die so weitreichend sind, dass vom Original 
 praktisch nichts mehr uebrig bleibt. Auch die sollten bei einer was 
 loeschen wir-Entscheidung beruecksichtigt werden. Wird alles nicht 
 leicht! Aber kein Grund, jetzt in Aktionismus auszubrechen.

Nachdem ich von einem faschistoiden Listenteilnehmer abgemahnt worden bin
weil meine _private_ Openlayers Karte keine Attribution hatte halte ich den
Lizenzwechsel für dringend notwendig, denn zum professionellen
Abmahnwahnsinn ist es dann echt nimmer weit.

Hinweis für die Techniker unter euch, es fehlte lediglich ein
new OpenLayers.Control.Attribution() im OpenLayers.Map Konstruktor.

BTW, darüber hab ich noch nichts gelesen, wie wäre denn eigentlich die
Lizenz der OSM Kacheln käme der Lizenzwechsel durch? PD oder quasi qua
Stylefile unter CC-BY-SA weiterhin letzteres? Selbst im letzeren Fall könnte
man aber bei der neuen Lizenz ein zusätzliches PD Stylefile erstellen. Ziel
erreicht.

Gruss

Sven

-- 
Der wichtigste Aspekt, den Sie vor der Entscheidung für ein Open
Source-Betriebssystem bedenken sollten, ist, dass Sie kein
Windows-Betriebssystem erhalten. (von http://www.dell.de/ubuntu)
/me is gig...@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Manuel Reimer

Sven Geggus wrote:

Nachdem ich von einem faschistoiden Listenteilnehmer abgemahnt worden bin
weil meine _private_ Openlayers Karte keine Attribution hatte halte ich den
Lizenzwechsel für dringend notwendig, denn zum professionellen
Abmahnwahnsinn ist es dann echt nimmer weit.


Davon abgesehen, dass ich eine Abmahnung hier für mehr als überzogen halte:

Es wird doch hoffentlich so bleiben, dass die Quelle zwingend genannt 
werden muss.



BTW, darüber hab ich noch nichts gelesen, wie wäre denn eigentlich die
Lizenz der OSM Kacheln käme der Lizenzwechsel durch? PD oder quasi qua
Stylefile unter CC-BY-SA weiterhin letzteres? Selbst im letzeren Fall könnte
man aber bei der neuen Lizenz ein zusätzliches PD Stylefile erstellen. Ziel
erreicht.


Das ändert aber hoffentlich nichts daran, dass die Quelle genannt werden 
muss.


Mag ja sein, dass die PD-Lizenz für einige ganz nett ist. Aus der Sicht 
als Autor ist mir diese Lizenz aber zu frei.


Gruß

Manuel


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Lars Lingner
Am 14.07.2010 13:50, schrieb Sven Geggus:
 Frederik Ramm frede...@remote.org wrote:
 
 Klar gibt es Edits, die so weitreichend sind, dass vom Original 
 praktisch nichts mehr uebrig bleibt. Auch die sollten bei einer was 
 loeschen wir-Entscheidung beruecksichtigt werden. Wird alles nicht 
 leicht! Aber kein Grund, jetzt in Aktionismus auszubrechen.
 
 Nachdem ich von einem faschistoiden Listenteilnehmer abgemahnt worden bin
 weil meine _private_ Openlayers Karte keine Attribution hatte halte ich den
 Lizenzwechsel für dringend notwendig, denn zum professionellen
 Abmahnwahnsinn ist es dann echt nimmer weit.
 

Ha echt? Vielleicht kannst Du das nächste mal fragen warum bei osm.org
kein entsprechender Hinweis in einer der Ecken der Karte angezeigt wird,
so wie es in der legal-FAQ empfohlen wird.

Müsste man mal OSM abmahnen dann, oder? Gilt die Attributierung nur für
Fremde?

Lars


PS: ganz schön warm hier alles ;)

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Moin

Andreas Labres schrieb:
 http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Data_License_FAQ

 An anderer Stelle

Du meinst vermutlich das Forum? Da gab's die Tage zwei threads:
Lizenzumstellung. Technisch gesehen:
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=8225
Neue Lizenz (rechtlich gesehen)
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=8264

Die beiden threads bzw. die darin enthaltenen Ergebnisse
der Lizenzumstellung bereiten mir auch Bauchschmerzen.
Wollte das bei Gelegenheit auch hier reintragen, Du warst nun schneller ;-)
Ich glaube, jetzt ist der ideale Zeitpunkt mit einzusteigen, denn das
Tippen an der Tastatur ist weniger schweißtreibend als jetzt den
Plattfuß am Rad für den nächsten OSM-Einsatz zu flicken ;-)

 wurde grade festgestellt, daß es problematisch ist, den ersten
 Bearbeiter eines Objektes als den Urheber anzusehen (der Fall, daß jemand
 Objekte löscht und unter seinem Namen neu anlegt).

Auch ich habe da Probleme mit ...

Frederik Ramm schrieb:
 Streng genommen ist jedes Objekt gemeinsames geistiges Eigentum aller
 Beteiligten. Wenn auch nur einer dem Lizenzwechsel nicht zustimmt,
 muesste das Objekt dann auf den Stand von vor dessen Bearbeitung
 zurueckgerollt werden.

Ist das wirklich so?
Müsste es nicht sogar genau umgekehrt sein?

Wenn wir darüber diskutieren, aufgrund Nichtzustimmung zu Lizenzwechseln
Daten teilweise löschen zu müssen, erkennen wir ja quasi an, dass jeder
einzelne Datensatz unter die bisheirge Lizenz fällt (zumindestens für
den Datensatz, bei dem es um Löschung ja/nein geht, Wir lassen mal kurz
außen vor:)

 typischer pfoten_weg-Edit,

(später evtl. mehr dazu ...)
Warum umgekehrt? Derzeit gilt wohl CC-by-sa 2.0
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de
D.h. ich darf den Datensatz mit allen dazu gehörenden Ways, Knoten
und Relationen frei runterladen, abwandeln und dann wieder öffentlich
zugänglich machen bei Namensnennung, letzteres zufälligerweise auch auf
einem freien Straßenkartenprojekt, glaub OSM genannt ;-)
Das, was die Leute nun sehen, ist nun MEIN (abgewandelter) Datensatz,
den Vorurheber kriegen sie mit etwas Glück über die history
genannt, den Datensatz des Vorurhebers bekäme man aber nur über
kleinere Verrenkungen, an der Front von OSM steht meiner.

Bei einer Barbeiterkette A-B-C-D-E wird derzeit bei Zustimmung von A, B,
D und E und Nichtzustimmung von C offenbar davon ausgegangen, dass man
auf die Version B zurückgehen muss und C-E entfernen muss.
Derzeitig mit CC-by-sa 2.0 präsentiertes Endprodukt ist aber E,
genasuo gut könnte man argumentieren, dass man dann halt A-B aus dem
Archiv entfernt statt C-E ...

Eigentlich passiert das Entfernen von A-B ständig im OSM-Alltag
und das nicht nur über den dargestellten Trick einfach alles alte
zu löschen und komplett durch das Neue zu ersetzen, wobei dann
die history verloren geht, aber die Daten gerettet werden
(wobei das ja auch umgekeht funktioniert: ein User Händewech
könnte per Edit aller ways und Nichtzustimmung ...)

Passieren tut das bei jedem normalen splitten oder vereinigen von
Wegen, weil beim splitten ein Wegteil versionslos ist bzw. beim
Vereinigen ein Weg untergeht. Jedenfalls ist mir keine Möglichkeit
bekannt die Versionsgeschichte in solchen Fällen zurückzuverfolgen
(das könnte man btw mal versuchen zu lösen ...)

Damit kann man das ganze Hin und Her um Zustimmungsketten eigentlich
sowieso den Hasen geben ...

 Wenn Du ein Objekt, das vor Dir 10 Leute angefasst haben, loeschst und
 neu machst, dann schneidest Du natuerlich die Historie ab und rettest
 das Objekt davor, dass einer in der Kette Nein zur Lizenz sagt. Streng
 genommen kann derjenige Dich aber dann verklagen, weil Du sein geistiges
 Eigentum genommen und unter einer von ihm nicht akzeptierten Lizenz
 veroeffentlicht hast - es ist also nicht ganz korrekt.

Genau das könnte derzeit schon durch splitten und vereinigen passieren,
dass man verklagt wird ...

Apropos klagen:
Wenn nun C-E gelöscht werden, wird auch mein Urhebenrrecht, wenn ich
D oder E bin, auf's Gröbste durch Höchststrafe für ein Werk
(Vernichtung des Werkes) verletzt.

Ich frage mich, ob das überhaupt so zulässig ist, über die
Urheberrechte der Nachfolgenden hinweg zu gehen ...

Bei der jetzt vorgechlagenen Lösung hat ein Vorurheber quasi
die Macht, die Nachfolger ihres Urheberrechts zu entheben.

Übertragen auf Software etc., die unter CC (und vermutlich auch GPL
und anderen ähnlichen Lizenzen steht, vermutlich tun die sich da nix ...)
steht hieße das übertragen: wenn ich ein Werk daraus ableite und
brav unter CC/GPL/... veröffentliche, der Lizenz also brav folge,
hätte der Vorurheber nach der obigen Denkweise weiterhin Macht über
seine Zeilen im Code und könnte deren Löschung verlangen oder so ...

Das geht aber nach der Lizenz nicht. Die einzige Macht, die ein
Vorurheber hat, ist die korrekte Lizenzierung der abgeleiteten Werke,
mehr nicht.

Im Prinzip blockiert sich aber alles in beide Richtungen:
Datenlöschung ist ein Verstoß gegen das 

Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden M∡rtin Koppenhoefer
Am 14. Juli 2010 18:38 schrieb Heiko Jacobs heiko.jac...@gmx.de:
.

wer soll denn das alles lesen? Kannst Du eine Zusammenfassung
schreiben? Oder einen mehrseitigen Wikiartikel. Das hier ist eine
Mailinglist.

Gruß Martin

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http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Gehling Marc
Hallo Heiko,

auch ich habe Bauchschmerzen. Aber ich sehe keinen Sinn mehr, noch länger zu 
warten.

- Aus meiner Sicht wurde alles schon gesagt UND
- nach der Abstimmung wird geschaut, wie viele aktive Mapper zugestimmt haben. 
Dann sollen Statistiken, Karten usw. zeigen, was ein Löschen bedeuten wird. 
Danach sollen alle Mapper nochmals gefragt werden.

Damit kann ich gut leben.

Ich verstehe sowieso nicht, warum man nicht zustimmt. Mir hat das Projekt 
bisher viel Spaß gemacht und somit spende ich meine Arbeit gerne in eine neue 
offene Lizenz. Was mich stört sind Denkspiele: Wenn ich nicht zustimme und 
einige andere auch nicht, dann können wir die anderen erpressen bzw. zwingen. 

Marc

Am 14.07.2010 um 18:38 schrieb Heiko Jacobs:

 Moin
 
 Andreas Labres schrieb:
 http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Data_License_FAQ
 
 An anderer Stelle
 
 Du meinst vermutlich das Forum? Da gab's die Tage zwei threads:
 Lizenzumstellung. Technisch gesehen:
 http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=8225
 Neue Lizenz (rechtlich gesehen)
 http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=8264
 
 Die beiden threads bzw. die darin enthaltenen Ergebnisse
 der Lizenzumstellung bereiten mir auch Bauchschmerzen.
 Wollte das bei Gelegenheit auch hier reintragen, Du warst nun schneller ;-)
 Ich glaube, jetzt ist der ideale Zeitpunkt mit einzusteigen, denn das
 Tippen an der Tastatur ist weniger schweißtreibend als jetzt den
 Plattfuß am Rad für den nächsten OSM-Einsatz zu flicken ;-)
 
 wurde grade festgestellt, daß es problematisch ist, den ersten
 Bearbeiter eines Objektes als den Urheber anzusehen (der Fall, daß jemand
 Objekte löscht und unter seinem Namen neu anlegt).
 
 Auch ich habe da Probleme mit ...
 
 Frederik Ramm schrieb:
 Streng genommen ist jedes Objekt gemeinsames geistiges Eigentum aller
 Beteiligten. Wenn auch nur einer dem Lizenzwechsel nicht zustimmt,
 muesste das Objekt dann auf den Stand von vor dessen Bearbeitung
 zurueckgerollt werden.
 
 Ist das wirklich so?
 Müsste es nicht sogar genau umgekehrt sein?
 
 Wenn wir darüber diskutieren, aufgrund Nichtzustimmung zu Lizenzwechseln
 Daten teilweise löschen zu müssen, erkennen wir ja quasi an, dass jeder
 einzelne Datensatz unter die bisheirge Lizenz fällt (zumindestens für
 den Datensatz, bei dem es um Löschung ja/nein geht, Wir lassen mal kurz
 außen vor:)
 
 typischer pfoten_weg-Edit,
 
 (später evtl. mehr dazu ...)
 Warum umgekehrt? Derzeit gilt wohl CC-by-sa 2.0
 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.de
 D.h. ich darf den Datensatz mit allen dazu gehörenden Ways, Knoten
 und Relationen frei runterladen, abwandeln und dann wieder öffentlich
 zugänglich machen bei Namensnennung, letzteres zufälligerweise auch auf
 einem freien Straßenkartenprojekt, glaub OSM genannt ;-)
 Das, was die Leute nun sehen, ist nun MEIN (abgewandelter) Datensatz,
 den Vorurheber kriegen sie mit etwas Glück über die history
 genannt, den Datensatz des Vorurhebers bekäme man aber nur über
 kleinere Verrenkungen, an der Front von OSM steht meiner.
 
 Bei einer Barbeiterkette A-B-C-D-E wird derzeit bei Zustimmung von A, B,
 D und E und Nichtzustimmung von C offenbar davon ausgegangen, dass man
 auf die Version B zurückgehen muss und C-E entfernen muss.
 Derzeitig mit CC-by-sa 2.0 präsentiertes Endprodukt ist aber E,
 genasuo gut könnte man argumentieren, dass man dann halt A-B aus dem
 Archiv entfernt statt C-E ...
 
 Eigentlich passiert das Entfernen von A-B ständig im OSM-Alltag
 und das nicht nur über den dargestellten Trick einfach alles alte
 zu löschen und komplett durch das Neue zu ersetzen, wobei dann
 die history verloren geht, aber die Daten gerettet werden
 (wobei das ja auch umgekeht funktioniert: ein User Händewech
 könnte per Edit aller ways und Nichtzustimmung ...)
 
 Passieren tut das bei jedem normalen splitten oder vereinigen von
 Wegen, weil beim splitten ein Wegteil versionslos ist bzw. beim
 Vereinigen ein Weg untergeht. Jedenfalls ist mir keine Möglichkeit
 bekannt die Versionsgeschichte in solchen Fällen zurückzuverfolgen
 (das könnte man btw mal versuchen zu lösen ...)
 
 Damit kann man das ganze Hin und Her um Zustimmungsketten eigentlich
 sowieso den Hasen geben ...
 
 Wenn Du ein Objekt, das vor Dir 10 Leute angefasst haben, loeschst und
 neu machst, dann schneidest Du natuerlich die Historie ab und rettest
 das Objekt davor, dass einer in der Kette Nein zur Lizenz sagt. Streng
 genommen kann derjenige Dich aber dann verklagen, weil Du sein geistiges
 Eigentum genommen und unter einer von ihm nicht akzeptierten Lizenz
 veroeffentlicht hast - es ist also nicht ganz korrekt.
 
 Genau das könnte derzeit schon durch splitten und vereinigen passieren,
 dass man verklagt wird ...
 
 Apropos klagen:
 Wenn nun C-E gelöscht werden, wird auch mein Urhebenrrecht, wenn ich
 D oder E bin, auf's Gröbste durch Höchststrafe für ein Werk
 (Vernichtung des Werkes) verletzt.
 
 Ich frage mich, ob das überhaupt so zulässig ist, über die
 Urheberrechte 

Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Tobias Knerr
Dein Text ist leider ziemlich lang. ;)

Hier daher erst einmal nur eine Antwort zu denjenigen Punkten, die m.E.
auf einem Missverständnis der rechtlichen Situation deinerseits beruhen:

Am 14.07.2010 18:38, schrieb Heiko Jacobs:
 Bei einer Barbeiterkette A-B-C-D-E wird derzeit bei Zustimmung von A, B,
 D und E und Nichtzustimmung von C offenbar davon ausgegangen, dass man
 auf die Version B zurückgehen muss und C-E entfernen muss.

Natürlich. D und E haben für die Erstellung ihres Werkes auf die Arbeit
von C zurückgegriffen. Also ist C Miturheber an den Werken von D und E.

Die Freigabe unter einer neuen Lizenz erfordert die Zustimmung aller
Urheber.

 Derzeitig mit CC-by-sa 2.0 präsentiertes Endprodukt ist aber E,

... ein Gemeinschaftswerk der Mapper A, B, C, D und E, dessen
Veröffentlichung unter einer neuen Lizenz die Zustimmung all dieser
Urheber erfordert.

 Apropos klagen:
 Wenn nun C-E gelöscht werden, wird auch mein Urhebenrrecht, wenn ich
 D oder E bin, auf's Gröbste durch Höchststrafe für ein Werk
 (Vernichtung des Werkes) verletzt.
 
 Ich frage mich, ob das überhaupt so zulässig ist, über die
 Urheberrechte der Nachfolgenden hinweg zu gehen ...

Das Urheberrecht garantiert dir keine Veröffentlichung deines Werks.

Wenn ein Kino deinen Film nicht zeigen will, ist das keine Verletzung
deines Urheberrechts. Wenn OSM deine Straßen nicht mehr in seiner
aktiven Datenbank veröffentlichen will, ist das genausowenig eine
Verletzung deines Urheberrechts.

 Übertragen auf Software etc., die unter CC (und vermutlich auch GPL
 und anderen ähnlichen Lizenzen steht, vermutlich tun die sich da nix ...)
 steht hieße das übertragen: wenn ich ein Werk daraus ableite und
 brav unter CC/GPL/... veröffentliche, der Lizenz also brav folge,
 hätte der Vorurheber nach der obigen Denkweise weiterhin Macht über
 seine Zeilen im Code und könnte deren Löschung verlangen oder so ...

Er könnte sie in seiner Kopie des Programms löschen, klar doch!
Verlangen, dass du sie in deiner Kopie löschst, kann er nicht.

Wenn du jetzt aber plötzlich beschließt, die Software nicht mehr unter
GPL, sondern unter MyNewLicense verwenden zu wollen, dann darfst du
seine Teile des Codes nicht einfach unter eine andere Lizenz stellen.
Wenn er mit der Veröffentlichung unter MyNewLicense nicht einverstanden
ist, müsstest du in der MyNewLicense-Programmversion eben auf die Teile
des Codes verzichten, an denen er mitgewirkt hat.

Genau wie bei uns eben.

 Oder es wäre mir nicht egal und ich klage gegen OSM wegen Löschung
 meiner Daten, weil auch wenn ich einer Umstellung nicht zustimmen
 würde, wäre ich weiter Urheber der Daten und damit dürften die
 nicht so einfach vernichtet werden für den Zweck, den sie erfüllen
 sollten: der Community dienen im Original oder als Basis für
 Verbesserungen.

Du hast kein Recht auf eine Veröffentlichung deiner Daten. Siehe oben.

Ansonsten hätte schon längst jemand gegen die Nicht-Veröffentlichung
(umgangssprachlich Löschung) seines Beitrags auf Wikipedia geklagt...

Tobias Knerr

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Manuel Reimer

Gehling Marc wrote:

Ich verstehe sowieso nicht, warum man nicht zustimmt. Mir hat das Projekt 
bisher viel Spaß gemacht und somit spende ich meine Arbeit gerne in eine neue 
offene Lizenz. Was mich stört sind Denkspiele: Wenn ich nicht zustimme und 
einige andere auch nicht, dann können wir die anderen erpressen bzw. zwingen.


Eine Möglichkeit wäre, dass sich jemand einfach nicht ausreichend 
informiert fühlt.


Es müsste dringend für jedermann verständlich irgendwo niedergeschrieben 
werden, was die Lizenzumstellung direkt für Folgen hat.


Wo sind die Unterschiede?

Ich könnte mir das z.B. in Tabellenform vorstellen. Von oben nach Unten 
verschiedenen Punkte, dann je eine Spalte für jede Lizenz.


Zustimmen würde ich wohl auf jedem Fall, aber ob ich danach noch für OSM 
tätig sein will, hängt doch stark davon ab, wie ich mich mit der neuen 
Lizenz fühle.


Was ist z.B. mit den kommerziellen, die am liebsten für Lau Daten 
abziehen und möglichst viel Geld rausziehen wollen? Ist hier zumindest 
nach wie vor eine deutliche Kennzeichnung der Datenquelle 
(Openstreetmap.org Contributors) nötig? So wie ich das bisher rauslesen 
konnte, ist das noch so, aber 100%ig sicher bin ich da nicht.


Wie sieht es mit gemischten Werken aus. Also wenn jemand die OSM-Daten 
als ganzes importiert und dann für das eigene System weitere Daten 
erfasst. Stehen die dann auch automatisch unter der neuen Lizenz und 
müssen offen sein?


Sicher ablehnen würde ich Public Domain. Ich investiere doch nicht einen 
nicht unerheblichen Teil meiner Freizeit, nur dass dann jemand anders 
damit Geld verdient ohne auch nur das geringste zurückgeben zu müssen!


Gruß

Manuel


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Thomas Reincke

Am 14.07.2010 13:50, schrieb Sven Geggus:

Nachdem ich von einem faschistoiden Listenteilnehmer abgemahnt worden bin
weil meine _private_ Openlayers Karte keine Attribution hatte halte ich den
Lizenzwechsel für dringend notwendig, denn zum professionellen
Abmahnwahnsinn ist es dann echt nimmer weit.


Ich wusste bis eben nicht einmal was eine Attribution ist.


Hinweis für die Techniker unter euch, es fehlte lediglich ein
new OpenLayers.Control.Attribution() im OpenLayers.Map Konstruktor.


Was kann man da falsch machen? Das ist doch mein Ding was ich da 
einbinde, oder etwa nicht?


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Gehling Marc

Am 14.07.2010 um 20:11 schrieb Manuel Reimer:

 Gehling Marc wrote:
 Ich verstehe sowieso nicht, warum man nicht zustimmt. Mir hat das Projekt 
 bisher viel Spaß gemacht und somit spende ich meine Arbeit gerne in eine 
 neue offene Lizenz. Was mich stört sind Denkspiele: Wenn ich nicht zustimme 
 und einige andere auch nicht, dann können wir die anderen erpressen bzw. 
 zwingen.
 
 Eine Möglichkeit wäre, dass sich jemand einfach nicht ausreichend informiert 
 fühlt.

viele Informationen sind im Wiki: und manche auch auf Deutsch 
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Database_License

 
 Es müsste dringend für jedermann verständlich irgendwo niedergeschrieben 
 werden, was die Lizenzumstellung direkt für Folgen hat.
 
 Wo sind die Unterschiede?
 
 Ich könnte mir das z.B. in Tabellenform vorstellen. Von oben nach Unten 
 verschiedenen Punkte, dann je eine Spalte für jede Lizenz.
 

siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Open_Data_License/Use_Cases


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Manuel Reimer

Thomas Reincke wrote:

Hinweis für die Techniker unter euch, es fehlte lediglich ein
new OpenLayers.Control.Attribution() im OpenLayers.Map Konstruktor.


Was kann man da falsch machen? Das ist doch mein Ding was ich da
einbinde, oder etwa nicht?


Schon. Irgendwie muss halt Openstreetmap.org als Quelle genannt 
werden. Das muss nicht in der Karte geschehen, sondern kann auch daneben 
oder drunter stehen. Hauptsache es ist da und ohne allzugroßen Aufwand 
auffindbar.


Gruß

Manuel


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Tobias Knerr
Am 14.07.2010 20:11, schrieb Manuel Reimer:
 Es müsste dringend für jedermann verständlich irgendwo niedergeschrieben
 werden, was die Lizenzumstellung direkt für Folgen hat.

Kennst du schon
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:ODbL/Wir_wechseln_die_Lizenz
?

Hat auch einen Abschnitt zu den Unterschieden zwischen alter und neuer
Lizenz.

Tobias Knerr

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Falk Zscheile
Am 14. Juli 2010 20:07 schrieb Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de:
 Dein Text ist leider ziemlich lang. ;)

 Hier daher erst einmal nur eine Antwort zu denjenigen Punkten, die m.E.
 auf einem Missverständnis der rechtlichen Situation deinerseits beruhen:

 Am 14.07.2010 18:38, schrieb Heiko Jacobs:
 Bei einer Barbeiterkette A-B-C-D-E wird derzeit bei Zustimmung von A, B,
 D und E und Nichtzustimmung von C offenbar davon ausgegangen, dass man
 auf die Version B zurückgehen muss und C-E entfernen muss.

 Natürlich. D und E haben für die Erstellung ihres Werkes auf die Arbeit
 von C zurückgegriffen. Also ist C Miturheber an den Werken von D und E.

 Die Freigabe unter einer neuen Lizenz erfordert die Zustimmung aller
 Urheber.

 Derzeitig mit CC-by-sa 2.0 präsentiertes Endprodukt ist aber E,

 ... ein Gemeinschaftswerk der Mapper A, B, C, D und E, dessen
 Veröffentlichung unter einer neuen Lizenz die Zustimmung all dieser
 Urheber erfordert.


Ich finde bei der Interpretation ist zwei Aspekte bisher nicht
hinreichend berücksichtigt worden:

1. Sehr oft hat man es (meiner Meinung nach) bei der oben
dargestellten A-B-C-D-E Bearbeitung nicht mit einem echten
Gemeinschaftswerk, sondern eher mit einer Parallelurheberschaft zu
tun. Zu dieser Sicht bringt mich folgende Überlegung: Wenn ich eine
Straße entlang fahre, und Fotomapping betreibe, dann nehme ich auch
die Informationen wieder auf, die schon in der Datenbank enthalten
sind. Ich trage sie nicht ein, weil sie schon drin stehen, wäre aber
dazu grundsätzlich in der Lage. Der Einfachheit halber lösche ich den
Weg nicht und trage ihn neu ein sondern ergänze allenfalls noch
fehlende Tags.

2. Ist bisher völlig ungeklärt, wie es aus rechtlicher Sicht zu werten
ist, dass ich für einen von mir eingetragenen Weg keinen
Bestandsschutz genieße. Jeder kann kommen und den Weg löschen und
anschließend (beruhend auf eigenen Daten) erneut eintragen. Außerdem
kann jeder die Wege nach belieben zerstückeln, ohne dass jemand dann
noch sehen kann wer der tatsächliche Urheber ist. In gewisser weise
verzichte ich also möglicherweise auf die Ausübung meines
Urheberrechts, sobald ein Dritter den Weg anfasst und Daten ergänzt.
Dafür spricht auch, dass über die history-funktion nicht zuverlässig
auf einen Urheber geschlossen werden kann und ich mich auch damit
abfinde wenn ich bei OSM-Mitmache. Ich sehe also gute Gründe eher auf
die Zustimmung des letzten Bearbeiters abzustellen und dann eine
bestehende Kette rückwärts zu gehen, wenn der letzte Bearbeiter nicht
zustimmt.

All das bringt mich im Augenblick eher zu der Auffassung, dass die
möglichen Löschorgien beim Wegfall eines Bearbeiters in der
A-B-C-D-E-Kette, wie sie hier im Raum stehen, die Rechtslage viel zu
eng interpretiert.

Gruß, Falk

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Markus

Hallo Marc,


viele Informationen sind im Wiki: und manche auch auf Deutsch
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Database_License


Also ich finde die FAQ - gemessen an der Bedeutung a) eines 
Lizenzwechsels und b) dessen Folgen bei Nicht-Zustimmung und c) der 
Grösse des Projektes mit 250.000 Beteiligten und noch mehr Betroffenen - 
ausgesprochen dünn...


Der Wunsch nach Musterfällen, anhand derer die Vor- und Nachteile der 
von einigen gewünschten neuen Lizenz auch für Nicht-Juristen 
verständlich erklärt und bewertet werden ist nicht erfüllt.


Warum nicht einfach wirklich *freie Daten* machen?

Gruss, Markus

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Sven Geggus wrote:

BTW, darüber hab ich noch nichts gelesen, wie wäre denn eigentlich die
Lizenz der OSM Kacheln käme der Lizenzwechsel durch? PD oder quasi qua
Stylefile unter CC-BY-SA weiterhin letzteres? Selbst im letzeren Fall könnte
man aber bei der neuen Lizenz ein zusätzliches PD Stylefile erstellen. Ziel
erreicht.


Die Lizenz der Kacheln auf openstreetmap.org waere vermutlich CC-BY oder 
vielleicht sogar CC-BY-SA. Die Lizenz der Kacheln auf openstreetmap.de 
koennte eine andere sein, das koennen wir uns selber ueberlegen.


Ich habe frueher immer gesagt, dass Produced Works unter einer 
beliebigen Lizenz veroeffentlicht werden koennen, solange bei der 
Veroeffentlichung die Quelle genannt wird. Das wird mittlerweile von 
einigen Leuten bestritten; sie behaupten, dass die Lizenz eines 
Produced Work so gewaehlt sein muss, dass eine durchgehende Nennung 
des Urhebers auch in weiteren Ableitungsschritten gewaehrleistet ist 
(also muesste es auf eine CC-BY oder BSD-Lizenz hinauslaufen). Das ist 
zwar kein allzu drastischer Unterschied, aber es zeigt, dass es auch 
unter denen, die sich viel damit beschaeftigen, durchaus 
unterschiedliche Interpretationen gibt...


Bye
Frederik

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Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09 E008°23'33

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Thomas Ineichen
Am 14. Juli 2010 21:09 schrieb Falk Zscheile falk.zsche...@googlemail.com:

 Ich finde bei der Interpretation ist zwei Aspekte bisher nicht
 hinreichend berücksichtigt worden:

 1. Sehr oft hat man es (meiner Meinung nach) bei der oben
 dargestellten A-B-C-D-E Bearbeitung nicht mit einem echten
 Gemeinschaftswerk, sondern eher mit einer Parallelurheberschaft zu
 tun. Zu dieser Sicht bringt mich folgende Überlegung: Wenn ich eine
 Straße entlang fahre, und Fotomapping betreibe, dann nehme ich auch
 die Informationen wieder auf, die schon in der Datenbank enthalten
 sind. Ich trage sie nicht ein, weil sie schon drin stehen, wäre aber
 dazu grundsätzlich in der Lage. Der Einfachheit halber lösche ich den
 Weg nicht und trage ihn neu ein sondern ergänze allenfalls noch
 fehlende Tags.

 2. Ist bisher völlig ungeklärt, wie es aus rechtlicher Sicht zu werten
 ist, dass ich für einen von mir eingetragenen Weg keinen
 Bestandsschutz genieße. Jeder kann kommen und den Weg löschen und
 anschließend (beruhend auf eigenen Daten) erneut eintragen. Außerdem
 kann jeder die Wege nach belieben zerstückeln, ohne dass jemand dann
 noch sehen kann wer der tatsächliche Urheber ist. In gewisser weise
 verzichte ich also möglicherweise auf die Ausübung meines
 Urheberrechts, sobald ein Dritter den Weg anfasst und Daten ergänzt.
 Dafür spricht auch, dass über die history-funktion nicht zuverlässig
 auf einen Urheber geschlossen werden kann und ich mich auch damit
 abfinde wenn ich bei OSM-Mitmache. Ich sehe also gute Gründe eher auf
 die Zustimmung des letzten Bearbeiters abzustellen und dann eine
 bestehende Kette rückwärts zu gehen, wenn der letzte Bearbeiter nicht
 zustimmt.

Hier ist es ähnlich: In meinem Dorf (ca. 2'000 Einwohner) hat 2007
jemand viele Strassen eingezeichnet (wahrscheinlich vom Yahoo
Luftbild); ohne weitere Details wie Name etc.. Seit ich vor ziemlich
genau zwei Jahren bei OpenStreetMap angefangen habe, habe ich jede
Strasse bearbeitet und kompletiert und bin im Dorf mehr oder weniger
der einzige, der etwas macht. (Laut ITOworld bin ich letzer Bearbeiter
von 70% der Daten.) Der andere User hat im August 2008 sein letztes
Changeset hochgeladen und ich fürchte, dass er der neuen Lizenz nicht
zustimmen wird, da ihn OSM gar nicht mehr interessiert und er daher
vom Wechsel gar nichts mitkriegt.

Will man nun zur Version vor dem ersten Nicht-Zustimmer zurückkehren,
müsste man hier fast alle Strassen löschen. Das wäre sehr unschön,
aber rein rechtlich gesehen wahrscheinlich sicherste Vorgehensweise.

 All das bringt mich im Augenblick eher zu der Auffassung, dass die
 möglichen Löschorgien beim Wegfall eines Bearbeiters in der
 A-B-C-D-E-Kette, wie sie hier im Raum stehen, die Rechtslage viel zu
 eng interpretiert.

Ich hoffe natürlich, dass sich Deine Sichtweise durchsetzt. Denn ich
fürchte, dass diese beiden Varianten die einzigen sind, die sich (mehr
oder weniger) automatisch durchführen lassen. Sobald man zusätzliche
Sachen berücksichtigen möchte (z.B. Schöpfungshöhe, z.B.
created_by entfernt, nur einen Punkt hinzugefügt, Schreibweise
korrigiert) wird der Prozess bei unserer Datenmenge unübersichtlich
bis unmöglich..


Gruss,
Thomas

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Gehling Marc schrieb:

Ich verstehe sowieso nicht, warum man nicht zustimmt.

 Mir hat das Projekt bisher viel Spaß gemacht und somit spende
 ich meine Arbeit gerne in eine neue offene Lizenz.

Was mich stört sind Denkspiele: Wenn ich nicht zustimme und  einige

 andere auch nicht, dann können wir die anderen erpressen bzw. zwingen.

Die neue Lizenz scheint gut zu sein nach dem, was ich bisher las,
und auch besser als die jetzige. Nach Lesen eines Links eben
beshcleichen mich Zweifel, ob die Variante PD das Gelbe vom Ei wäre,
weil so die Herkunft OSM unter den Tisch fallen könnte.

Aber im Primnzip ist es mir relativ wurscht, welche Lizenz genau
verwendet wird, solange es eine der freien ist und was anderes kommt
ja sowieso rechtlich nicht in Frage.

Wesentlich wichtiger als die Lizenz ist mir, dass meine bisherige Arbeit
von genau einem freien Datenprojekt (Lizenz) A in genau ein freies
Datenprojekt (Lizenz) B übetragen wird, ohne dass dabei irgendwie
Teile zerfleddert werden, verloren gehen oder verfälscht werden
(bspw. durch nodes mit veralteten Koordinaten oder veraltete tags etc.).
Und das sehe ich derzeit nicht gewährleistet und zum Zeitpunkt der
Abstimmung auch nicht absehbar.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Tirkon
Frederik Ramm frede...@remote.org wrote:

Streng genommen ist jedes Objekt gemeinsames geistiges Eigentum aller 
Beteiligten. Wenn auch nur einer dem Lizenzwechsel nicht zustimmt, 
muesste das Objekt dann auf den Stand von vor dessen Bearbeitung 
zurueckgerollt werden.

Warum reichte für den Wikipedia Lizenzwechsel im letzten Jahr eine
Mehrheitsentscheidung, die zudem nur von der Anzahl der bei der
Abstimmung teilnehmenden Autoren ausging und nicht von Allen, die
jemals Autoren waren. Im Unterschied zu OSM haben da nicht nur die
Foundation Mitglieder abgestimmt. Und es wurde nicht ein Wort in
irgendeiner verfügbaren Sprache gelöscht. 

Warum kann das bei OSM nicht so funktionieren?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Neue-Lizenz-fuer-Wikipedia-219819.html

Die Maßnahme ist vollkommen problemlos binnen kürzester Zeit
durchgekommen, obwohl an Wikipedia sämtliche renommierten
Enzyklopädien wie z.B. Microsoft Encarta oder Brockhaus zugrunde
gegangen sind, die ein Interesse daran gehabt haben dürften, Wikipedia
zu torpedieren. Auch Widerstände von quertreibenden Autoren sind im
Sande verlaufen.


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Tirkon wrote:

Warum reichte für den Wikipedia Lizenzwechsel im letzten Jahr eine
Mehrheitsentscheidung, die zudem nur von der Anzahl der bei der
Abstimmung teilnehmenden Autoren ausging und nicht von Allen, die
jemals Autoren waren. Im Unterschied zu OSM haben da nicht nur die
Foundation Mitglieder abgestimmt. Und es wurde nicht ein Wort in
irgendeiner verfügbaren Sprache gelöscht. 


Warum kann das bei OSM nicht so funktionieren?


Dazu koennen andere sicher genauer Auskunft geben. Ich meine, dass die 
Situation grob so war:


* Die zuvor verwendete GFDL hatte eine or later-Klausel
* Es kam eine neue GFDL raus, die eine spezielle Klausel hatte, die den 
Umzug von Inhalten von GFDL nach CC-BY-SA ermoeglichte

* Dann wurde umgezogen

Alle Autoren hatten also diesem Prozess schon vorher zugestimmt, indem 
sie die GFDL mit der darin enthaltenen Upgrade-Klausel und die 
Definitionshoheit der FSF (oder wer sonst die GFDL rausgibt) akzeptiert 
hatten.


Die CC-BY-SA hat auch eine Upgrade-Klausel. Wenn nun Creative Commons 
mitspielen wuerde und eine CC-BY-SA Version 4.0 rausbringen wuerde, in 
der steht Inhalte duerfen unter ODbL relizensiert werden, dann wuerden 
wir in der Tat den ganzen Mumpitz nicht machen muessen, dann koennte das 
alles sogar gegen den erklaerten Willen der Mapper passieren.


Aber Creative Commons wird nicht mitspielen - nach deren Meinung sollten 
Datensammlungen wie unsere CC0 lizensiert werden.


Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Tobias Knerr
Am 14.07.2010 23:54, schrieb Tirkon:
 Warum reichte für den Wikipedia Lizenzwechsel im letzten Jahr eine
 Mehrheitsentscheidung, die zudem nur von der Anzahl der bei der
 Abstimmung teilnehmenden Autoren ausging und nicht von Allen, die
 jemals Autoren waren.

Die Free Software Foundation hat in eine neue Version ihrer GFDL-Lizenz,
die von der Wikipedia ja genutzt wurde, extra so etwas reingeschrieben:

The operator of an Massive Multiauthor Collaboration Site may
republish an MMC contained in the site under CC-BY-SA on the same site
at any time before August 1, 2009

Kam auch bei Heise:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/GFDL-1-3-Ausweg-aus-der-Lizenz-Einbahnstrasse-215081.html

 Warum kann das bei OSM nicht so funktionieren?

Weil die Leute bei Creative Commons uns keine solche Hintertür in ihre
Lizenz eingebaut haben.

Tobias Knerr

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Frederik Ramm schrieb:
Aber Creative Commons wird nicht mitspielen - nach deren Meinung sollten 
Datensammlungen wie unsere CC0 lizensiert werden.


Sie sind der Meinung, man sollte? (Nach fragen aller ...)

Oder sind sie der Meinung, dass man die jetzigen CC-by-sa-2.0-Daten auch
so jetzt schon auf CC0 umefinieren könnte, weil sie, wie am Ende meiner Mail
ja in den Raum gestellt, als Einzeldaten eh keine Schöpfungshöhe haben können?
Sobald sie unter CC0 stünden kann man sie sich doch im Prinzip und
beliebig ungefragt und ruckzuck verwurschteln?
Also auch ...
... ähm ...
... in einem ODbL-Projekt?!? *flöt* ;-)

Bei der ersten Meinung wären wir nicht weiter,
bei der zweiten hätten wir gerade eine mumpitzsparende Kette gefunden ...
Aber da bin ich wohl zu optimistisch? ;-)

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Florian Lohoff

Hallo Marc,

On Wed, Jul 14, 2010 at 07:57:07PM +0200, Gehling Marc wrote:
 Ich verstehe sowieso nicht, warum man nicht zustimmt. Mir hat das Projekt
 bisher viel Spaß gemacht und somit spende ich meine Arbeit gerne in eine neue
 offene Lizenz. Was mich stört sind Denkspiele: Wenn ich nicht zustimme und
 einige andere auch nicht, dann können wir die anderen erpressen bzw. zwingen. 

Ich habe mit OSM angefangen weil es endlich so schien als wenn ein
Globaler, sehr detailierter, routingfaehiger _FREIER_ Geodatensatz
existiert oder entsteht.

Fuer mich ist die Odbl ein riesiger Schritt zurueck - denn sie beschraenkt
die Nutzung.

Ich bin fuer eine voelliger Freigabe - Ich moechte nicht drueber nachdenken
was ich damit darf und was nicht, und ich moechte das das auch niemand anders
muss. Je geringer die Beschraenkungen desto groesser der Gesellschaftliche 
Nutzen.

Ich bin fuer eine art Debian Social Contract - also ein Manifest was wir
als generierer der Geodaten uns _wuenschen_ wie man mit den Daten umgeht,
und einer voelligen Freigabe.

Schlechte Spieler die dann eben keine Quellenangabe haben kann man dann ja in
einer Hall of Shame veroeffentlichen.
Ganz ehrlich sehe ich das Problem aber nicht - denn OSM wird irgendwann
als Qualitaetsmerkmal gelten - so wie Linux heute - so das Nutzer
das Stolz oben drauf kleben ...

Flo
-- 
Florian Lohoff f...@zz.de
Es ist ein grobes Missverständnis und eine Fehlwahrnehmung, dem Staat
im Internet Zensur- und Überwachungsabsichten zu unterstellen.
- - Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble -- 10. Juli in Berlin 


signature.asc
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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Tirkon schrieb:

Warum reichte für den Wikipedia Lizenzwechsel im letzten Jahr eine
Mehrheitsentscheidung, die zudem nur von der Anzahl der bei der
Abstimmung teilnehmenden Autoren ausging und nicht von Allen, die
jemals Autoren waren. Im Unterschied zu OSM haben da nicht nur die
Foundation Mitglieder abgestimmt. Und es wurde nicht ein Wort in
irgendeiner verfügbaren Sprache gelöscht. 


Warum kann das bei OSM nicht so funktionieren?


Irgendwie ist mir auch noch dunkel in Erinnerung, dass da sowas
durchgehuscht ist ... Und das relativ problemlos ... Und ich hatte
mich auch schon gefragt, warum nicht so einfach. Wobei in der
Wikipedia zumindestens diejenigen, die sich nicht einfach was aus
Quellen zusammenschustern, wirklich echte Schöpfungshöhe in Form
neuer einmaliger Texte erschaffen und nicht nur 1:1 die Realität
abbilden, was jeder 1:1 genauso nachmachen könnte, um ziemlich
genau das gleiche Ergebnis zu erreichen, theoretisch jedenfalls.
Die Lizenzierungskette scheint einfacher gewesen, sagt Frederik,
aber vielleicht kann man doch ein wenig über den Zaun gucken,
wie der Nachbar sein Blumenbeet gedüngt hat, dass es so prächtig
wächst, blüht und gedeiht ...

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Frederik Ramm

Hallo,

Heiko Jacobs wrote:

Oder sind sie der Meinung, dass man die jetzigen CC-by-sa-2.0-Daten auch
so jetzt schon auf CC0 umefinieren könnte, weil sie, wie am Ende meiner 
Mail ja in den Raum gestellt, als Einzeldaten eh keine Schöpfungshöhe haben 
können?


Nein, dieser Meinung sind sie nicht.

Du hast zwar recht, wenn Du logisch folgerst:

1. OSMF behauptet, CC-BY-SA schuetze unsere Daten nicht
2. also kann man unsere ungeschuetzten Daten ja einfach nehmen und ODbL 
lizensieren


aber die OSMF hat ja jahrelang den Mappern vorgemacht, CC-BY-SA *sei* 
eine gute Lizenz fuer das Projekt, da waere es schon moralisch sehr 
fragwuerding, jetzt zu sagen aetschibaetsch, reingelegt!.


Bye
Frederik

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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Tobias Knerr schrieb:

Apropos klagen:
Wenn nun C-E gelöscht werden, wird auch mein Urhebenrrecht, wenn ich
D oder E bin, auf's Gröbste durch Höchststrafe für ein Werk
(Vernichtung des Werkes) verletzt.

Ich frage mich, ob das überhaupt so zulässig ist, über die
Urheberrechte der Nachfolgenden hinweg zu gehen ...


Das Urheberrecht garantiert dir keine Veröffentlichung deines Werks.

Wenn ein Kino deinen Film nicht zeigen will, ist das keine Verletzung
deines Urheberrechts. Wenn OSM deine Straßen nicht mehr in seiner
aktiven Datenbank veröffentlichen will, ist das genausowenig eine
Verletzung deines Urheberrechts.


Deswegen das Beispiel mit dem Bonatz-Bahnhof. Die Klage von Dübbers
ist zwar noch nicht abschließend entschieden, aber auf die Idee kam er
ja erst, wiel es schon Gerichtsurteile gab, nach denen Schöpfungen
von Künstlern und Architekten nicht einfach so zerstört oder
entstellend verändert werden dürfen bzw. nur unter bestimmten
Bedingungen bis 70 Jahre nach den Tod des Schöpfers.
... wenn Schöpfungshöhe gegeben ist. Eigentümer von Einfamilienhäuschen
von der Stange, die dem vom Nachbarn zum Verwechseln ähnlich sehen,
müssen jetzt keine Angst haben ;-)

Natürlich habe ich keinen Anspruch auf Veröffentlichung meiner Daten
auf genau dieser Plattform.
Anderswo zu veröffentlichen ist aber unsinnig.
Aber das meine Daten wegen der Einzelentscheidung eines anderen aus dem
Projekt gekegelt werden, die mit der Qualität der Daten nix zu tun hat,
warum sollte ich da einfach zuschauen und das akzeptieren?
Wenn wir dabei bleiben, dass jeder einzelne kleine Datensatz unters
Urheberrrecht fallen kann und so jeder Einzelne das Recht hat, dem
Projekt bei der Umlizenzierung seine Daten und damit auch fremder
Leute Daten zu entziehen, dann habe ich automatisch auch das Recht
zu versuchen, genau das zu verhindern. Wenn keine Klage gegen die
Nichtveröffentlichung meiner Daten möglich ist, dann halt der andere
Weg durch Ablehnung der Umlizenzierung ...


Übertragen auf Software etc., die unter CC (und vermutlich auch GPL
und anderen ähnlichen Lizenzen steht, vermutlich tun die sich da nix ...)
steht hieße das übertragen: wenn ich ein Werk daraus ableite und
brav unter CC/GPL/... veröffentliche, der Lizenz also brav folge,
hätte der Vorurheber nach der obigen Denkweise weiterhin Macht über
seine Zeilen im Code und könnte deren Löschung verlangen oder so ...


Er könnte sie in seiner Kopie des Programms löschen, klar doch!
Verlangen, dass du sie in deiner Kopie löschst, kann er nicht.


Genau!


Wenn du jetzt aber plötzlich beschließt, die Software nicht mehr unter
GPL, sondern unter MyNewLicense verwenden zu wollen, dann darfst du
seine Teile des Codes nicht einfach unter eine andere Lizenz stellen.
Wenn er mit der Veröffentlichung unter MyNewLicense nicht einverstanden
ist, müsstest du in der MyNewLicense-Programmversion eben auf die Teile
des Codes verzichten, an denen er mitgewirkt hat.

Genau wie bei uns eben.


Richtig, dann muss ich ( / wir ) eben bei der alten Lizenz bleiben.

... wenn wir weiter auf dem Standpunkt stehen bleiben, die
Einzeldaten hätten Schöpfungshöhe, die ja erst das Urheberrecht
erzeugt und somit erst das Fragen aller Urheber nötig macht.

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Frederik Ramm schrieb:

Du hast zwar recht, wenn Du logisch folgerst:

1. OSMF behauptet, CC-BY-SA schuetze unsere Daten nicht
2. also kann man unsere ungeschuetzten Daten ja einfach nehmen und ODbL 
lizensieren


aber die OSMF hat ja jahrelang den Mappern vorgemacht, CC-BY-SA *sei* 
eine gute Lizenz fuer das Projekt, da waere es schon moralisch sehr 
fragwuerding, jetzt zu sagen aetschibaetsch, reingelegt!.


Teufel: Wenn's der Wahrheitsfindung dient
Wendl:  Wenn's schee macht

http://www.osmfoundation.org/wiki/License/Why_CC_BY-SA_is_Unsuitable

An important case from U.S. law is Fiest v. Rural, which established
that facts are not copyrightable.

Da sagen sie doch schon ätschibätsch, also alles geritzt:
Der einzelne node und way und tag hat kein copyright
(es sei denn jeder hat in schöpferischer Umnachtung Atlantis
in die OSM-Daten gemalt) und kann somit morgen früh (ohne
Atlantis) einzeln in ODbL geschoben werden. Punkt. Thema erledigt.
Meinetwegen auch übermorgen früh, so human bin ich ja ... ;-)
In guter OSM-Tradition: nicht lange diskutieren, sondern machen ;-)

Gruß Mueck


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Re: [Talk-de] Lizenzwechsel

2010-07-14 Diskussionsfäden Heiko Jacobs

Heiko Jacobs schrieb:

http://www.osmfoundation.org/wiki/License/Why_CC_BY-SA_is_Unsuitable

An important case from U.S. law is Fiest v. Rural, which established
that facts are not copyrightable.


Wenn ich mal auf die Schnelle Wikipedia durchblätter, dann ist
die Rechtslage mindestens in den USA (Fakten) und in D-A-CH
(Schöpfungshöhe und Kleine Münze, die nur bei richtiger
Kunst auch niedrige Schöpfungshöhe anerkennt, nicht aber bei
Gebrauchskunst und Alltagsgegenständen, die nicht zum dran ergötzen,
sondern zum Gebrauch geschaffen wurden und anderes ist OSM nicht)
recht günstig.
Die Engländer und Kanadier müssen mit ihren Sweat of the brow
noch etwas länger einen Ausweg suchen ...

Man müsste das mal für alle Länder zusammen stellen, wieviele von
welchen Regelungen betroffen wären.
Aber derzeit sehe ich in D-A-CH und USA und womöglich vielen anderen
Ländern keinerlei Grundlage für die vorgesehenen Löschungen
von durch Nichtakzeptierende infizierten Daten ...

Gruß Mueck


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