Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: Deine Zitierweise könnte man so interpretieren das du mir unterstellen willst ich würde die admins da ausdrücklich in eine rechte ecke stellen wollen. Dies unterstreichst du mit gleich zwei links die ich nicht gepostet habe sondern du. Im gegenzu löscht du den link den ich gepostet habe und um so anderen den zugang zu alternativ bedeutungen zu erschweren. also wer führt hier eine diskussion mit Ideologien? (um hier mal dieser mail etwas vorzugreifen) Ich wollte Dir lediglich vor Augen führen, das Du da einen zumindest negativ konotierten Begriff benutzt. Das hat nicht damit zu tun, was ich oder Du dem Begriff zuschreiben. Und egal, was jetzt tatsächlich seine Bedeutung ist: Es wird schon etwas an dem so Bezeichneten hängenbleiben. Und wenn man jemanden so bezeichnet, dann kann man nicht mehr erwarten, dass dieser noch bereit ist, wohlwollend zu diskutieren. Das war die Kernaussage. Alles Weitere, was Du da in Deinem Gesamtposting bezüglich meiner Person konstruierst, ist an den Haaren herbeigezogen. Man zitiert den zentralen Punkt, auf den man reagiert. Alles andere kann man in den Postings zuvor nachlesen. Würde jeder hier ein Fullquoting der Vorpostings machen, würde das nach spätestens zehn Antworten niemand mehr lesen wollen. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 08.05.2010, at 18:37, Tirkon wrote: Man zitiert den zentralen Punkt, auf den man reagiert. Alles andere kann man in den Postings zuvor nachlesen. Würde jeder hier ein Fullquoting der Vorpostings machen, würde das nach spätestens zehn Antworten niemand mehr lesen wollen. Man zitiert aber nicht sinnentfremdend! cu AssetBurned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 30.04.2010 10:42, schrieb Ulf Lamping: Witzigerweise hat die Wikipedia mal eher mit b) angefangen und (gerade auch die deutsche) WP ist dann immer mehr in Richtung a) gedriftet. Da wurden irgendwann Mission Statements aufgestellt [1] [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist Die Seite gibt es seit Juni 2002 (als Übersetzung aus der englischen Wikipedia), also ganz in der Anfangszeit. Die deutsche Wikipedia hatte zu dem Zeitpunkt noch keine 5000 Seiten. Vielleicht liegt es sogar genau an diesen Grundsätzen, dass Wikipedia so groß geworden ist. Andere Wikis ohne diesen enzyklopädischen Anspruch gab es ja schon einige Jahre davor. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 30.04.2010, at 19:14, Tirkon wrote: AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: Blockwart -- http://de.wikipedia.org/wiki/Blockwart oh ein parade beispiel dafür wie blindes vertrauen in die wikipedia zum schuß nach hinten werden kann. und übrigens gerade in diesen konkreten fall schon ein sehr altes beispiel. Ich kenne das Artikel-Versionsarchiv und die Diskussionsseiten. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blockleiteraction=history drum habe ich explizit auf die version verlinkt auf die ich mich beziehe und nicht irgend einen link aller such's dir selber hingepfeffert. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blockleiteraction=historysubmitdiff=66902423oldid=66779604 tatsächlich mal ein vorteil der Wikipedia das, zumindest von nicht gelöschten artikeln, alle versionen einsehbar sind und halt dinge die später herrauseditiert werden. übrigens genau dieses vorgehen ist in der WP ja auch beliebt. Zitate von leuten so zu verstümmeln das deren aussagen in ein schlechteres licht gerückt werden, auch nicht gerade ein umfeld in dem man gerne diskussionen führt. Deine Zitierweise könnte man so interpretieren das du mir unterstellen willst ich würde die admins da ausdrücklich in eine rechte ecke stellen wollen. Dies unterstreichst du mit gleich zwei links die ich nicht gepostet habe sondern du. Im gegenzu löscht du den link den ich gepostet habe und um so anderen den zugang zu alternativ bedeutungen zu erschweren. also wer führt hier eine diskussion mit Ideologien? (um hier mal dieser mail etwas vorzugreifen) allerdings sind diese personen in meinen augen... nun sie treten halt nicht ausreichend in den vordergrund. warum auch immer. und irgendwann greift leider, in solchen fällen, die sippenhaft. Ich weiß nicht. Für mich klingt Dein letzter Beitrag reichlich ideologisch und steht so vollkommen im Gegensatz zu der IMHO wohlabgewägten Analyse, mit der Frederik den Thread begonnen hat. Bist Du ernsthaft der Meinung, mit solchen Mitteln zu einem Ergebnis zu kommen? ok anderer vergleich da du dich wohl nicht von alternativen bedeutungen eines begriffes überzeugen lassen willst. ist ja jedem sein gutes recht zu glauben/lernen oder sich blenden zu lassen vom was man will. vergleiche ich mal die Administratoren mit den Freundlichen Managern in der Weltwirtschaft. da gibt es ja auch solche und solche. Den freundlichen Manager eines unternehmens der sich den arsch aufreißt um seinen laden am laufen zu halten und seinen mitarbeitern nicht kündigen zu müssen. und natürlich die unfreundlichen herren die für irgendwelche theoretisch erreichbaren ziele nochmal 10.000 leute mehr auf die straße setzen und nen paar filialen schließen. auch in den konzernen wo letztere arbeiten wird es personen aus der ersten gruppe geben aber was kommt bei den mitarbeitern an? nun kann man die WikiPedia nur bedingt mit der wirtschaft vergleichen. die WP finanziert nicht unser täglich Brot und leute mit interesse können leichter projekte wechseln als IRL jobs. man kann meine haltung gerne als genau so überspitze haltung ansehen wie die haltung jener die ich da kritisiere... steht jeden frei selber zu entscheiden. für mich ist allerdings klar das man mit freundlichen Du, Du, Du an den entsprechenden stellen nix mehr bewegen kann. daher eher ist die Basar taktik viel fordern und sich dann runterhandeln lassen der nächste logische schritt und wenn das nur über wege geht die unbequem sind ist es dennoch besser als die hände in den schoß zu legen. immerhin bin ich ja noch bereit zu diskutieren und nicht wie andere die schon zum atomaren erstschlag auszuholen (um es mal so auszudrücken wie es in einigen kreisen schon genannt wird, oder ist dir diese übersetzung von lets go nuclear and fork auch irgendwie böse am aufstoßen?) und einen fork zu verlangen. das würde, in meinen augen, sicherlich mehr schaden als nutzen. von daher und um deine letzte frage zu beantworten... ich hoffe ja, ich glaube allerdings nicht dran. darum ja auch meine damalige entscheidung in der WP die segel zu streichen. eine entscheidung die ich bei OSM wohl nicht so schnell tätigen werde da hier die art von Managern fehlt. oh und analysen hab ich in den vorigen postings gebracht, kann ich hier aber gerne wiederholen. Artikel Stubs: in der WP-DE nicht mehr zugelassen, in OSM aber von einer vielzahl gerne gesehen (punkt für OSM) Artikel Löschungen: in der WP-DE häufig genutzt wenn artikel den relevanzkriterien nicht entsprechen, in OSM hingegen nicht getätigt sollange man anderen ihre funktionen nicht zersemmelt oder wirklich grobe schnitzer macht (wieder nen punkt für OSM) Probleme durch unüberschaubare Bürokratie: in der WP-DE täglicher alltag gerade für neulinge, in OSM nicht vorhanden (punkt für OSM) Probleme durch unüberschaubare technologien: einiges ist in der WP reichlich unschön gelöst, jedoch finde ich (klar subjektiv) die softwartechnische hürde für neulinge bei OSM
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 2. Mai 2010 02:29 schrieb AssetBurned openstreet...@assetburned.de: könnte jetzt gerne so weiter machen, aber damit würde die mail nur unnötig lang und der ganze krams ist eh schon geschrieben worden. danke, unnötig lange Mails will hier kaum einer lesen. Gruß Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hi, Am 29. April 2010 00:17 schrieb Frederik Ramm frede...@remote.org: Irgendwann habe ich gesehen, dass der Wikimedia e.V. eine Zeitung herausgibt, da dachte ich mir, Junge Junge, die haben wohl zu viele Germanisten eingestellt und wissen jetzt nicht wohin mit der Arbeitskraft. Dieser Gedanke kann IMHO eigentlich nur durch die falsche Vorstellung entstehen, dass WM-DE ein rein Community-zentrierter Verein wäre. Eine seiner Hauptaufgaben ist aber auch die externe Darstellung und - ganz wichtig - das Sammeln von Spenden. Wenn du Spenden sammelst, kommst du an einem hübschen gedruckten Jahresbericht und einer professionellen im regelmäßigen Turnus erscheinenden Publikation nicht vorbei (oder du beschneidest deine Geldeinsammelmöglichkeiten ganz erheblich). Aber unabhängig davon ist es tatsächlich so, dass ein großer Anteil der Mitglieder im WM-DE keine aktiven Wikipedianer sind, sondern Menschen wie meine Mutter, die die Wikipedia und die Idee die dahinter steckt fördern möchten. Das Interesse (und manchmal auch die technischen Möglich- und Fertigkeiten) Neuigkeiten über das Projekt aus Mailinglisten oder an anderen Stellen online in Erfahrung zu bringen ist oft nicht da und eher bei den Technikern/Geeks zu finden und nicht in der Mitte der Gesellschaft. OSM ist (meiner Einschätzung nach) noch sehr technikzentriert. Die Anzahl derjenigen, die sich losgelöst von Technik und Geofachwissen dafür interessieren und dabei über die zukünftige Ausgestaltung diskutieren und diese auch beeinflussen können, scheint mir vergleichsweise (sic) gering zu sein. Aber Wikipedia ist keine Zeitung, kein Magazin und auch keine Suchmaschine, sondern eine Enzyklopädie und soll das Wissen dieser Welt speichern. Wo kommt diese Definition eigentlich her? Ich habe schon einige Leute sagen hoeren: Meine Guete, wann begreifen die endlich, dass die Wikipedia in erster Linie ein Wiki ist und nicht in erster Linie eine Enzyklopaedie. Innerhalb der Wikipedianer ist das sicherlich eine Mindermeinung. Warum? Man braucht ein gemeinsames Ziel, wenn man an einem Projekt mitarbeitet. Das gemeinsame Interesse bei der WP ist die Erstellung einer Enzyklopädie. Das Wiki wurde dafür als Mittel zum Zweck gewählt und war kein Selbstzweck. In den Anfangszeiten (theoretisch gilt das auch noch heute) war durchaus die Überlegung in den Köpfe (und den Mailinglisten), dass man das technische Hilfsmittel Wiki später auch durch etwas anderes ersetzten würde, sofern sich herauskristallisieren würde, dass ein solcher Wechsel für die Erstellung einer Enzyklopädie besser geeignet wäre. In der Praxis ist das heute eigentlich nicht mehr denkbar, u.a. wegen der speziellen Weiterentwicklung und Ausgestaltung von MediaWiki auf Zwecke der WP und die schiere Größe/Aufwand. Tschüss, Tim. -- http://wikipedistik.de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 30.04.2010 08:52, schrieb Tim 'avatar' Bartel: Wo kommt diese Definition eigentlich her? Ich habe schon einige Leute sagen hoeren: Meine Guete, wann begreifen die endlich, dass die Wikipedia in erster Linie ein Wiki ist und nicht in erster Linie eine Enzyklopaedie. Innerhalb der Wikipedianer ist das sicherlich eine Mindermeinung. Warum? Man braucht ein gemeinsames Ziel, wenn man an einem Projekt mitarbeitet. Das gemeinsame Interesse bei der WP ist die Erstellung einer Enzyklopädie. Hier prallen zwei Sichtweisen aufeinander: a) Der eine möchte ein klares Ziel haben, daß er dann versucht zu erreichen. Dazu werden Pläne und Regeln aufgestellt, ... b) Der andere legt einfach los und schaut mal, was draus wird. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Witzigerweise hat die Wikipedia mal eher mit b) angefangen und (gerade auch die deutsche) WP ist dann immer mehr in Richtung a) gedriftet. Da wurden irgendwann Mission Statements aufgestellt [1], Regeln wieviele Bilder in einem Artikel drin sein sollten, usw.. Ob dieses Richtung der WP wohl auf die Dauer eher nutzen oder schaden wird? Bei OSM haben wir klar mit b) angefangen und sind da noch mitten drin. Ich sehe bei OSM allerdings auch nicht das eine Ziel auf das wir überhaupt hinarbeiten könnten. Dafür gibt es zuviele unterschiedliche Interessen - und ich persönlich möchte keinem sagen wollen: du kommst hier nicht rein, weil deine Interessen nicht zu unserem Ziel passen. Diese ganze Argumentationskette wir brauchen ein Ziel - dann haben wir auch nicht soviel Müll in der Datenbank - dann kann ich besser/einfacher/schöner an meinem Ziel arbeiten ist doch irgendwie Mist, weil es auf Ausgrenzung setzt. OSM lebt davon, Leute mit unterschiedlichsten Interessen an einer gemeinsamen Sache arbeiten zu lassen. Das filtern nach Zielen kann und muß später bei den Anwendungen erfolgen. Gruß, ULFL [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 30.04.2010, at 06:54, Tirkon wrote: Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de wrote: Abstraktes Beispiel: WP sortiert weiter in relevant und irrelevant, löscht aber nicht. Bei einer Volltextsuche werden erst alle relevanten Ergebnisse genannt, danach die irrelevanten. Das funktioniert deswegen nicht, weil Wikipedia ein Wiki ist. Dann geht nämlich der Streit darum los, ob irrelevante Artikel in relevanten verlinkt werden dürfen. mit einer entsprechenden software wäre das kein problem. die würde als relevant makierte artikel als solche erkennen und deren verlinkung immer anzeigen, verlinkungen auf unrelevante artikel aber nur dann wenn der nutzer es ausdrücklich wünscht. abgesehen davon. es gibt in der WP ja auch keine diskussion ob in lesenswerten artikeln links sein dürfen die auch nicht als solche (oder gar als ungeprüft) makierte artikel vorhanden sein dürfen. komme ich also wieder zu den punkt: wenn die WP mehr zeit in sinnvolle arbeit (hier also ausbau der MediaWiki) stecken würde, und nicht in Blockwart verhalten... dann könnte man mit der WP deutlich mehr spass haben und es gäbe auch weniger zoff. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 30.04.2010, at 08:52, Tim 'avatar' Bartel wrote: Aber unabhängig davon ist es tatsächlich so, dass ein großer Anteil der Mitglieder im WM-DE keine aktiven Wikipedianer sind, sondern Menschen wie meine Mutter, die die Wikipedia und die Idee die dahinter steckt fördern möchten. Das Interesse (und manchmal auch die technischen Möglich- und Fertigkeiten) Neuigkeiten über das Projekt aus Mailinglisten oder an anderen Stellen online in Erfahrung zu bringen ist oft nicht da und eher bei den Technikern/Geeks zu finden und nicht in der Mitte der Gesellschaft. äh das mag jetzt aber auch mit einem leichten missverständnis zu tuen haben. den WikiMedia ist nicht gleich WikiPedia. jetzt könnte ich mal die karte pullen wieviel prozent (und absolut) der spenden einnahmen, von WikiMedia Deutschland geht tatsächlich in die hardware zum betrieb der Wikipedia? oder Wieviel geht in die aktive entwicklung von software? aber das mach ich jetzt nicht... das kann jeder selber nachlesen. in meinen bekanntenkreis hat das dazu geführt das die spenden jetzt wieder an andere vereine (Kirchen, Umweltschutz etc) gehen und nicht mehr an WikiMedia-Deutschland. zugegeben ein nicht ganz zu unterschätzender grund für diese unausgewogenheit liegt an der deutschen gesetzgebung, aber verwunderlich ist es schon das da keine andere lösung gefunden wurde. nun das leitet sich wohl auch vom zwecke der WikiMedia ab förderung freien wissens und nicht als hauptzweck Förderung der WikiPedia. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hi, Am 30. April 2010 10:42 schrieb Ulf Lamping ulf.lamp...@googlemail.com: Hier prallen zwei Sichtweisen aufeinander: a) Der eine möchte ein klares Ziel haben, daß er dann versucht zu erreichen. Dazu werden Pläne und Regeln aufgestellt, ... b) Der andere legt einfach los und schaut mal, was draus wird. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich sehe das nicht so klar getrennt. Man kann b) auch verfolgen, wenn man unter a) ein ganz klares Ziel definiert hat, welches man erreichen möchte. Witzigerweise hat die Wikipedia mal eher mit b) angefangen und (gerade auch die deutsche) WP ist dann immer mehr in Richtung a) gedriftet. Da wurden irgendwann Mission Statements aufgestellt [1], Regeln wieviele Bilder in einem Artikel drin sein sollten, usw.. Ob dieses Richtung der WP wohl auf die Dauer eher nutzen oder schaden wird? Also WP:WWNI (die von dir angesprochene Seite) hat - wenn ich mich recht entsinne - seine Wurzeln in der englischsprachigen Wikipedia und dürfte fast so alt sein wie die Wikipedia. Ich bin mir fast sicher, dass es die schon 2002/3 gab, also sehr zu Beginn des Projektes. Bei OSM haben wir klar mit b) angefangen und sind da noch mitten drin. Ich sehe bei OSM allerdings auch nicht das eine Ziel auf das wir überhaupt hinarbeiten könnten. Dafür gibt es zuviele unterschiedliche Interessen - und ich persönlich möchte keinem sagen wollen: du kommst hier nicht rein, weil deine Interessen nicht zu unserem Ziel passen. Das sehe ich ähnlich. Man könnte erwarten, dass es eine ich will aber nur eine schöne Karte-Fraktion gibt, aber die diversen Interessen an OSM sind ja deutlich breiter gestreut inzwischen. Tschüss, Tim. -- http://wikipedistik.de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hi, Am 30. April 2010 13:01 schrieb AssetBurned openstreet...@assetburned.de: äh das mag jetzt aber auch mit einem leichten missverständnis zu tuen haben. den WikiMedia ist nicht gleich WikiPedia. Korrekt. Es war eine ziemlich dumme (aber damals sehr lustige) Idee, die Namen von Wikipedia, Wikimedia und Mediawiki so eng zusammenzulegen. Sorgt für Verwirrung. Noch mal zusammengefasst (dir ja eh bekannt): Wikimedia Foundation (WMF) = Gemeinnützige Stiftung mit Sitz in den USA und dem Ziel Freies Wissen zu fördern, Betreiber verschiedener Projekte (u.a. Wikipedia) Wikimedia Deutschland (WM-DE) = gemeinnütziger Verein zur Förderung Freien Wissens, ein Chapter, aber rechtlich unabhängig von der WMF MediaWiki = Wiki-Software, die vor allem durch die Wikipedia bekannt ist jetzt könnte ich mal die karte pullen wieviel prozent (und absolut) der spenden einnahmen, von WikiMedia Deutschland geht tatsächlich in die hardware zum betrieb der Wikipedia? oder Wieviel geht in die aktive entwicklung von software? aber das mach ich jetzt nicht... das kann jeder selber nachlesen. Dann sollte an dieser Stelle auch der entsprechende Link folgen: http://wikimedia.de/index.php?id=20 in meinen bekanntenkreis hat das dazu geführt das die spenden jetzt wieder an andere vereine (Kirchen, Umweltschutz etc) gehen und nicht mehr an WikiMedia-Deutschland. Es führt jetzt an dieser Stelle zu weit, da es nichts mehr mit OSM zu tun hat, aber ja - es ist das erklärte Ziel von Wikimedia Deutschland mehr als nur die Technik zu unterstützen und fördern (das der WMF auch). zugegeben ein nicht ganz zu unterschätzender grund für diese unausgewogenheit liegt an der deutschen gesetzgebung, aber verwunderlich ist es schon das da keine andere lösung gefunden wurde. Mit der Gesetzgebung hat das wenig zu tun. Die bedingt nur, dass wir nicht ohne weiteres Geld einfach an die Foundation weiterreichen können (was aber auch nicht sinnvoll wäre). nun das leitet sich wohl auch vom zwecke der WikiMedia ab förderung freien wissens und nicht als hauptzweck Förderung der WikiPedia. Exakt. Tschüss, Tim. -- http://wikipedistik.de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 30. April 2010 10:42 schrieb Ulf Lamping ulf.lamp...@googlemail.com: Beides hat seine Vor- und Nachteile. Witzigerweise hat die Wikipedia mal eher mit b) angefangen und (gerade auch die deutsche) WP ist dann immer mehr in Richtung a) gedriftet. ... Bei OSM haben wir klar mit b) angefangen und sind da noch mitten drin. Ich sehe bei OSM allerdings auch nicht das eine Ziel auf das wir überhaupt hinarbeiten könnten. Dafür gibt es zuviele unterschiedliche Interessen - und ich persönlich möchte keinem sagen wollen: du kommst hier nicht rein, weil deine Interessen nicht zu unserem Ziel passen. schön gesagt, das sehe ich genauso und bin auch froh, wenn wir bei b) bleiben. Diese ganze Argumentationskette wir brauchen ein Ziel - dann haben wir auch nicht soviel Müll in der Datenbank - dann kann ich besser/einfacher/schöner an meinem Ziel arbeiten ist doch irgendwie Mist, weil es auf Ausgrenzung setzt. OSM lebt davon, Leute mit unterschiedlichsten Interessen an einer gemeinsamen Sache arbeiten zu lassen. +1 Das filtern nach Zielen kann und muß später bei den Anwendungen erfolgen. +1 Gruß Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 30. April 2010 16:13 schrieb Tim 'avatar' Bartel openstreet...@computerkultur.org: a) Der eine möchte ein klares Ziel haben, daß er dann versucht zu erreichen. Dazu werden Pläne und Regeln aufgestellt, ... b) Der andere legt einfach los und schaut mal, was draus wird. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich sehe das nicht so klar getrennt. Man kann b) auch verfolgen, wenn man unter a) ein ganz klares Ziel definiert hat, welches man erreichen möchte. sowas wie die vollständige Kartierung der Erde? Das könnte ich auch unterschreiben. Sobald man halt anfängt, Ziele wie das Straßennetz mit allen routingrelevanten Informationen zu definieren, werden vermutlich Stimmen kommen die sowas sagen wie: Gebäude oder landuse brauchen wir eigentlich nicht für unser Ziel, das belastet nur unnötig die Datenbank und erzeugt traffic, und dann hätten wir den Exkludismus hier, bei uns, in diesem schönen Projekt. Gruß Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: komme ich also wieder zu den punkt: wenn die WP mehr zeit in sinnvolle arbeit (hier also ausbau der MediaWiki) stecken würde, und nicht in Blockwart verhalten... dann könnte man mit der WP deutlich mehr spass haben und es gäbe auch weniger zoff. Ich beschränke mich in der Wikipedia auf die Artikelarbeit und kann keine kompetenten Aussagen zur Programmierung machen. Offensichtlich war es so, dass die freiwilligen Programmierer das von Dir Geforderte nicht schultern konnten. Auch beim letzten CCC Kongress wurde Wikipedia thematisiert und auch dort wurden die Forderungen nach verbesserter Benutzerfreundlichkeit laut. Ein entsprechender Aufruf an das mit Programmierern reich gesegnete CCC-Auditorium fand allerdings wohl keine Resonanz. Und deswegen wurde wohl nun auch der Programmierer bei Wikimedia eingestellt. Die Beta Version von Mediawiki kann jetzt - allerdings nur als angemeldeter Benutzer der Wikipedia - eingeschaltet werden und macht beispielsweise ausgiebig vom Mouse-Hoovering (Drüberhalten) auch innerhalb eines Artikels Gebrauch. Es gibt auch einen Rückmeldekanal. Vielleicht magst Du reinschauen und Deine hier geäußerte Kritik formulieren. Mit der Einstellung des Programmierers fördert Wikimedia nicht nur die Wikipedia, sondern auch jedes andere Projekt, das die Mediawiki Software nutzt, also auch OSM. Möglicherweise ein Grund mehr für diejenigen, welche als Programmierer die Möglichkeiten ahnen, dort Stellung zu beziehen. Blockwart -- http://de.wikipedia.org/wiki/Blockwart Ich finde das bei allem Verständnis für Verärgerung eine unangemessene und diskriminierende Bezeichnung für Leute, welche die Drecksarbeit machen, z.B. Tag für Tag und unendlich oft f..., Ar... sowie sonstiges Gestrüpp aus Wikipedia entfernen, das man ansonsten anstatt von Artikeln zu sehen bekäme. Die Wikipedia verkäme zu einer Müllhalde, die weder Inkludisten noch Exkludisten sehen wollten. Die Bezeichnung ist geeignet, Fronten zu verhärten anstatt aufzuweichen. Ich würde es als einen guten Willen zum Aufbau einer Internet Kultur mit Anstand ansehen, wenn man da eine angemessenere Bezeichnung finden könnte. Mit dem Begriff Hausmeister könnte ich mich schon eher anfreunden. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 30.04.2010, at 16:22, Tim 'avatar' Bartel wrote: jetzt könnte ich mal die karte pullen wieviel prozent (und absolut) der spenden einnahmen, von WikiMedia Deutschland geht tatsächlich in die hardware zum betrieb der Wikipedia? oder Wieviel geht in die aktive entwicklung von software? aber das mach ich jetzt nicht... das kann jeder selber nachlesen. Dann sollte an dieser Stelle auch der entsprechende Link folgen: http://wikimedia.de/index.php?id=20 [...] zugegeben ein nicht ganz zu unterschätzender grund für diese unausgewogenheit liegt an der deutschen gesetzgebung, aber verwunderlich ist es schon das da keine andere lösung gefunden wurde. Mit der Gesetzgebung hat das wenig zu tun. Die bedingt nur, dass wir nicht ohne weiteres Geld einfach an die Foundation weiterreichen können (was aber auch nicht sinnvoll wäre). nun das leitet sich wohl auch vom zwecke der WikiMedia ab förderung freien wissens und nicht als hauptzweck Förderung der WikiPedia. Exakt. nun und genau dies ist eines der haupt probleme des deutschen vereines. für otto normal spender erscheint es so das man mit einer spende an die WikiMedia Deutschland direkt der Wikipedia geld zufließen lässt. aus dem grunde hatten viele in meinem bekannten kreis, tatsächlich auch entsprechend gespendet. wenn dann aber bei der durchsicht der ausgaben auffällt das eigentlich nur ein einziger proxy von der wikimedia deutschland finanziert wurde (um die antwortzeiten für europäische nutzer zu verringern) und auch diese anschaffung eher ein verlegenheitslösung war, da ansonsten nur geld für reisekosten, büromaterialen und anderer krams ausgegeben wurde... da musste ich schon einige überzeugungsarbeit leisten das dieses geld nicht verpufft und aufgrund neuer räumlichkeiten dezentraler strukturen (reisekosten) und ähnlichen ausgegeben wurde. das abfließen der hiesigen einnahmen an die zentrale beschreibt genau den punkt den ich als gesezliches problem einstufe. nun es ist verständlich, aber andererseits auch reichlich nervig den auf der anderen seite des atlantiks sitzen nunmal die haupt infrastruktur teile der WP und dort, so hat es jedenfalls den anschein, werden auch entscheidungen über wer macht gegen bezahlung was für das projekt getroffen. wenn dann hier ein verein ist der auf dem geld hockt (nichtmal gewillt ist für eigene presse veranstaltungen) ausreichend geld springen zu lassen, sorry dann laufen irgendwann die sponsoren weg. und genau so ging es in meinen bekanntenkreis. kombiniert mit meinen anderen erfahrungen im WP projekt, rate ich den leuten inzwischen eher geld an andere organisationen zu spenden. zugegeben ich weiß nicht ob das bei der WikiMedia deutschland immer noch so ist, aber was ich so lese legt es nahe. und persönlich fehlt mir auch der nerv mich mit dem projekt so auseinander zu setzen das ich es wieder guten gewissens empfehlen kann. das es auch anders gehen kann sieht man an wauland.de der Wau Holland Stiftung. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Tim 'avatar' Bartel openstreet...@computerkultur.org writes: Ich sehe das nicht so klar getrennt. Man kann b) auch verfolgen, wenn man unter a) ein ganz klares Ziel definiert hat, welches man erreichen möchte. Vielleicht, aber nicht so, wie das von den deutsche artikel-wächtern gehandhabt wird. Wales hatte man gesagt, es ist alles relevant, was jetzt oder in absehbarer zukunft 100 leute interessieren könnte; die deutschen wächter setzen jedoch fest, dass z.b. nur die fußballspieler, die profis sind oder waren (in DE 1-3. liga), reinkommen--all die anderen werden gelöscht. Wie man bei diesen vorgaben b) verfolgen kann, ist mir nicht ganz klar... Auch wurden zu meiner zeit immer gern stubs gelöscht oder dörfer bzw. stadtteile mit mehr als 100 einwohnern als nicht relevant eingestuft (und gelöscht). Ähnliche tendenzen gibt es bei OSM auch immer mal wieder, wenn beispielsweise radwege zu attributen von fahrbahnen verallgemeinert werden und dabei schnell unter den tisch fällt, dass so ein radweg nicht selten einen ganz andere vorfahrtsregelung an der nächsten kreuzung hat. -- Karl Eichwalder ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hi, Am 30. April 2010 17:48 schrieb AssetBurned openstreet...@assetburned.de: On 30.04.2010, at 16:22, Tim 'avatar' Bartel wrote: nun das leitet sich wohl auch vom zwecke der WikiMedia ab förderung freien wissens und nicht als hauptzweck Förderung der WikiPedia. Exakt. nun und genau dies ist eines der haupt probleme des deutschen vereines. für otto normal spender erscheint es so das man mit einer spende an die WikiMedia Deutschland direkt der Wikipedia geld zufließen lässt. Es ist sicherlich neben der direkten Spende an die WMF (die dann leider nicht von der Steuer absetzbar ist) der direkteste Weg, Wikipedia (finanziell) zu unterstützen, ja. wenn dann aber bei der durchsicht der ausgaben auffällt das eigentlich nur ein einziger proxy von der wikimedia deutschland finanziert wurde (um die antwortzeiten für europäische nutzer zu verringern) und auch diese anschaffung eher ein verlegenheitslösung war, da ansonsten nur geld für reisekosten, büromaterialen und anderer krams ausgegeben wurde... da musste ich schon einige überzeugungsarbeit leisten das dieses geld nicht verpufft und aufgrund neuer räumlichkeiten dezentraler strukturen (reisekosten) und ähnlichen ausgegeben wurde. Weia. a) Der einzige Proxy besteht aus 30+ leistungsfähigen Servern und ist einer von drei Standorten weltweit, die dafür sorgen, dass die Wikipedia zum Leser kommt. Was passiert, wenn er ausfällt, konnte man vor ~5 Wochen für einige Stunden gut beobachten. b) Daneben finanzieren wir den Toolserver-Cluster. Alleine in diese beiden Posten sind letztes Jahr mehr als 100.000 Euro geflossen. b) Mir ist vollkommen unklar, wie du auf die Mär der Verlegenheitslösung kommst. c) Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du deine unhaltbaren Vorwürfe der Spendergeldverschwendung nicht öffentlich äußern würdest, sofern du sie nicht belegen kannst. das abfließen der hiesigen einnahmen an die zentrale beschreibt genau den punkt den ich als gesezliches problem einstufe. nun es ist verständlich, aber andererseits auch reichlich nervig den auf der anderen seite des atlantiks sitzen nunmal die haupt infrastruktur teile der WP und dort, so hat es jedenfalls den anschein, werden auch entscheidungen über wer macht gegen bezahlung was für das projekt getroffen. Wie du unschwer am Beispiel der gesichteten/geprüften Versionen sehen kannst, ist das nicht so einfach. Natürlich sind unsere Investitionen (monetär und inhaltlich) größtenteils mit der WMF abgestimmt - wäre auch dumm das nicht zu tun, da wir das gleiche Ziel verfolgen und gut zusammenarbeiten. wenn dann hier ein verein ist der auf dem geld hockt (nichtmal gewillt ist für eigene presse veranstaltungen) ausreichend geld springen zu lassen, sorry dann laufen irgendwann die sponsoren weg. und genau so ging es in meinen bekanntenkreis. Der Verein hockt nicht auf dem Geld. Aber all dies kannst du auch dem Jahresbericht entnehmen. kombiniert mit meinen anderen erfahrungen im WP projekt, rate ich den leuten inzwischen eher geld an andere organisationen zu spenden. Dein gutes Recht. Tschüss, Tim. PS: Ich schlage vor, diese Diskussion bei Bedarf an eine andere Stelle deiner Wahl zu verlagern - ich könnte mir vorstellen, dass sie nicht für jeden OSMler unbedingt interessant ist, wie ich mit meinem Offtopic-Hinweis in der Vormail schon angedeutet hatte. -- http://wikipedistik.de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 30.04.2010, at 16:59, Tirkon wrote: AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: komme ich also wieder zu den punkt: wenn die WP mehr zeit in sinnvolle arbeit (hier also ausbau der MediaWiki) stecken würde, und nicht in Blockwart verhalten... dann könnte man mit der WP deutlich mehr spass haben und es gäbe auch weniger zoff. Ich beschränke mich in der Wikipedia auf die Artikelarbeit und kann keine kompetenten Aussagen zur Programmierung machen. Offensichtlich war es so, dass die freiwilligen Programmierer das von Dir Geforderte nicht schultern konnten. Auch beim letzten CCC Kongress wurde Wikipedia thematisiert und auch dort wurden die Forderungen nach verbesserter Benutzerfreundlichkeit laut. Ein entsprechender Aufruf an das mit Programmierern reich gesegnete CCC-Auditorium fand allerdings wohl keine Resonanz. Und deswegen wurde wohl nun auch der Programmierer bei Wikimedia eingestellt. tja nur weil man die ressourcen hat, heißt es noch lange nicht das die ressourcen auch wollen :-) es ist halt wirklich die frage in wie weit jemand lust hat etwas freiwillig für ein projekt zu machen das a) kohle hat um sie in den augen der freiwilligen zu verpulvern (ja die realität mag anders aussehen aber so kam es zeitweise bei einigen an) und b) immer wieder auf ein eingeschlagen hat. ich meine auf den schulhof ist man ja auch nicht zum klassen rowdy gegangen und hat ihm nen schluck von seiner milch abgegeben, man wusste ja eh das man wieder vermöbelt wird und nachher keine milch mehr hat aber dafür reichlich blaue flecken. Die Beta Version von Mediawiki kann jetzt - allerdings nur als angemeldeter Benutzer der Wikipedia - eingeschaltet werden und macht beispielsweise ausgiebig vom Mouse-Hoovering (Drüberhalten) auch innerhalb eines Artikels Gebrauch. Es gibt auch einen Rückmeldekanal. Vielleicht magst Du reinschauen und Deine hier geäußerte Kritik formulieren. na das werde ich doch glatt mal die tage machen. danke für den tip! Mit der Einstellung des Programmierers fördert Wikimedia nicht nur die Wikipedia, sondern auch jedes andere Projekt, das die Mediawiki Software nutzt, also auch OSM. Möglicherweise ein Grund mehr für diejenigen, welche als Programmierer die Möglichkeiten ahnen, dort Stellung zu beziehen. Blockwart -- http://de.wikipedia.org/wiki/Blockwart oh ein parade beispiel dafür wie blindes vertrauen in die wikipedia zum schuß nach hinten werden kann. und übrigens gerade in diesen konkreten fall schon ein sehr altes beispiel. so wurde doch der komplette absatz Weitere Wortbedeutungen für „Blockwart“ komplett entfernt :-) mal schauen ob dieser recht lange links heil rüber kommt: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blockleiteraction=historysubmitdiff=66902423oldid=66779604 für interessierte: der entsprechende absatz wurde gelöscht nachdem die diskussion zum blog.fefe.de hochkochte und dort die bösen der Admins permanent als blockwarte beschimpft wurden. so sollte versucht werden die durchaus berechtigte kritik am vorgehen der WP so darzustellen als wenn hier alle admins mit nazies gleichgestellt werden. und wie es ausschaut, war es bislang noch nicht relevant genug alternative bedeutungen dieses begriffes wieder in die WP aufzunehmen ;-) Ich finde das bei allem Verständnis für Verärgerung eine unangemessene und diskriminierende Bezeichnung für Leute, welche die Drecksarbeit machen, z.B. Tag für Tag und unendlich oft f..., Ar... sowie sonstiges Gestrüpp aus Wikipedia entfernen, das man ansonsten anstatt von Artikeln zu sehen bekäme. Die Wikipedia verkäme zu einer Müllhalde, die weder Inkludisten noch Exkludisten sehen wollten. Die Bezeichnung ist geeignet, Fronten zu verhärten anstatt aufzuweichen. Ich würde es als einen guten Willen zum Aufbau einer Internet Kultur mit Anstand ansehen, wenn man da eine angemessenere Bezeichnung finden könnte. Mit dem Begriff Hausmeister könnte ich mich schon eher anfreunden. nun wie heißt es so schön jeder zieht sich den schuh an von dem er meint das er passt. zugegeben es gibt auch reichlich leute die tatsächlich einen Hausmeisterlichen tätigkeit nachkommen, so wie du den hausmeister beschreibst. wobei ich nun hausmeister auch nicht immer ein positiver begriff sein muß, gibt genau so beispiele für hausmeister die bekannt dafür sind das sie spitzeln und mobben. allerdings sind diese personen in meinen augen... nun sie treten halt nicht ausreichend in den vordergrund. warum auch immer. und irgendwann greift leider, in solchen fällen, die sippenhaft. nen bier produzent fängt ja auch nicht an jedes einzelne gersten korn zu analysieren, da wird geguckt ob die stichprobe der lieferung OK ist und keinen (oder einen vernachlässigbaren kleinen teil) von unrat enthält und sonst wird die wahre als schlecht wieder zurück gewiesen. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: wenn dann aber bei der durchsicht der ausgaben auffällt das eigentlich nur ein einziger proxy von der wikimedia deutschland finanziert wurde (um die antwortzeiten für europäische nutzer zu verringern) Naja, ganz so schlimm ist es nun doch nicht: Beispielsweise wurden für 15.000 Euro drei Server angschafft, die OSM für Wikipedia spiegeln und OSM-bezogene Tools hosten, z.B. Karte in Landessprache der jeweiligen Wikipedia. und auch diese anschaffung eher ein verlegenheitslösung war, da ansonsten nur geld für reisekosten, büromaterialen und anderer krams ausgegeben wurde... da musste ich schon einige überzeugungsarbeit leisten das dieses geld nicht verpufft und aufgrund neuer räumlichkeiten dezentraler strukturen (reisekosten) und ähnlichen ausgegeben wurde. Es gibt Wikipedia Autoren, die leicht vierstellige Beträge aus der Privatschatulle für Literatur ausgegeben, um ihre Artikel schreiben zu können. Wenn dann aber zur weiteren Verbesserung ein Einzelwerk benötigt wird, das schon dreistellig die Privatkasse belastet, hört der Spass auf. Dann bewilligt Wikipedia für engagierte Autoren Literaturstipendien: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Literaturstipendium Auch der eingestellte Mediawiki Programmierer dürfte im mehrfachen fünfstelligen Bereich jährlich zu Buche schlagen. Übrigens: Ich weiß nicht, woran es liegt. Aber wenn ich bei Deinen Postings auf Zitieren klicke, erscheinen sie - anders als bei jedem anderen Poster - ohne Zeilenumbruch. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: Blockwart -- http://de.wikipedia.org/wiki/Blockwart oh ein parade beispiel dafür wie blindes vertrauen in die wikipedia zum schuß nach hinten werden kann. und übrigens gerade in diesen konkreten fall schon ein sehr altes beispiel. Ich kenne das Artikel-Versionsarchiv und die Diskussionsseiten. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blockleiteraction=history allerdings sind diese personen in meinen augen... nun sie treten halt nicht ausreichend in den vordergrund. warum auch immer. und irgendwann greift leider, in solchen fällen, die sippenhaft. Ich weiß nicht. Für mich klingt Dein letzter Beitrag reichlich ideologisch und steht so vollkommen im Gegensatz zu der IMHO wohlabgewägten Analyse, mit der Frederik den Thread begonnen hat. Bist Du ernsthaft der Meinung, mit solchen Mitteln zu einem Ergebnis zu kommen? ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Ulf Lamping ulf.lamp...@googlemail.com wrote: Dafür gibt es zuviele unterschiedliche Interessen - und ich persönlich möchte keinem sagen wollen: du kommst hier nicht rein, weil deine Interessen nicht zu unserem Ziel passen. Ich meine, den bisherigen Diskussionen entnehmen zu können, dass historische und nicht mehr existente Strukturen als auch imaginäre Welten in der OSM Datenbank zumindest derzeit aus technischen Gründen mehrheitlich abgelehnt werden. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de [Thu, Apr 29, 2010 at 04:20:08PM CEST]: moin ok eigentlich hatte ich ja für mich nen persönlichen schlußstrich gezogen und wollte nicht weiter WP bashing betreiben. aber dieses posting war einfach zu verlockend und hat mich gerade doch echt 2 stunden antwortschreiben gekostet :-/ Das ist an mich leider verschwendet: Keine Zeilenumbrüche, sparsamer Umgang mit der Shift-Taste, schade, der Inhalt hätte nich interessiert. -- Johannes Hüsing There is something fascinating about science. One gets such wholesale returns of conjecture mailto:johan...@huesing.name from such a trifling investment of fact. http://derwisch.wikidot.com (Mark Twain, Life on the Mississippi) ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
openstreet...@computerkultur.org (Tim 'avatar' Bartel) am 30.04.10: OSM ist (meiner Einschätzung nach) noch sehr technikzentriert. Die Anzahl derjenigen, die sich losgelöst von Technik und Geofachwissen dafür interessieren und dabei über die zukünftige Ausgestaltung diskutieren und diese auch beeinflussen können, scheint mir vergleichsweise (sic) gering zu sein. ack. Um das zu ändern, müßte über einfacher bedienbare Interfaces und erheblich verbesserte Hilfefunktionen nachgedacht werden. Abbiegerelationen- oder Hausnummernassistenten z.B. Das gemeinsame Interesse bei der WP ist die Erstellung einer Enzyklopädie. Nicht immer und bei allen WP-Mitarbeitern hat man den Eindruck, daß das heute noch so sei. Rainer -- ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin ok eigentlich hatte ich ja für mich nen persönlichen schlußstrich gezogen und wollte nicht weiter WP bashing betreiben. aber dieses posting war einfach zu verlockend und hat mich gerade doch echt 2 stunden antwortschreiben gekostet :-/ On 28.04.2010, at 23:24, Tirkon wrote: OSM dito. Das wird sich dann verschärfen, wenn die Karte mit immer Details übersäät wird und nur der technisch Versierte zu filtern in der Lage ist. Das Gleiche gilt für die Zunahme der Komplexität z.B. der Relationen. Nur der technische Versierte wird sich zurechtfinden, wenn die Linienbündel nicht mehr mehr explizit, sondern per Relation gebildet werden. Hier kann nur eine entsprechende benutzerfreudliche Software helfen, mit der man die Spuren/Linien zusammenklicken kann. Du beginnst hier zwei punkte zu vermengen. zum einen die sicht des puren konsumenten als auch des aktiven dauer-/gelegenheits-/frischlings-mappers. klar lässt es sich in beiden fällen per software regeln wie komplex die sachen werden, aber die interessen sind grundsätzlich unterschiedliche. Ein mapper wird genervt sein wenn ihn das eingabeformular die X-te frage zur beschaffenheit des fußbodens an einer kreuzung befragen wird. egal wie sehr er in der materie drinne ist. ich betrachte mich inzwischen als jemand der (in seinem mapping fachbereich) schon lange nicht mehr zu den anfängern gehört, aber wenn ich dann doch die wiki bemühe um nochmal nachzuschauen ob ich alles gemappt habe zu einer sache pack ich mir jedesmal an kopf und frag mich ob so ein schmarren wirklich gemapt werden muß. und da kommen wir wieder zu der zweiten gruppe den konsumenten. Hier haben wir zu bedenken das es sich um ein breites spektrum handelt. jede gruppe (sollte man sie den noch in grupen einteilen können) hat unterschiedliche interessen. PKW interessieren sich nicht für fahradparkplätze in den kleinen wohnstraßen. Fußgänger ist es auch ziemlich egal. LKW fahrer sind da schon eher interessiert, da diese parkplätze ein hinderniss darstellen und die Durchfahrtsbreite erheblich einschränken können. Motoradfahrer finden die sache zum teil auch interessant da man vor und hinter und auf der gegenüberliegenden straßenseite recht häufig noch einen passenden parkplatz findet naja und dann wären da noch die Radfahrer selber... die möchten natürlich jedes deteil wissen (überdacht? Anzahl der stellplätze? frei zugänglich? gebührenpflichtig? bewacht?). Eine neutrale betrachtung der relevanzkriterien ist bei OSM also nicht wirklich möglich, da jeder in irgend eine gruppe fällt (wie bei der WP auch). Die schlußfolgerung kann also nur sein individuelle relevanz zum entscheidungsmerkmal zu machen. und hier bietet software tatsächlich die beste lösung. Ähnlich wie sich die normale Mapnik karte von der Fahradkarte und der ÖPNVkarte unterscheidet, muß der trend zu individuelleren karten gehen. Und das wird mit Rendering in echtzeit enden, ob in speziellen anwendungen oder auf eigenen servern lass ich mal im raume stehen. jedenfalls wird der nutzer sich aussuchen können welche POIs für ihn wichtiger sind und welche nicht. und da hab ich es auch schon geschrieben und beide gruppen wieder zusammen gefasst... die nutzer werden langfristig auch die möglichkeit haben editoren zu nutzen die eher ihren interessen zugute kommen. eventuell nicht direkt als individuelle anwendungen aber doch als profile innerhalb dieser. Dort werden dann einige dinge in abgespeckten verfahren eingetragen und andere bis zum letzten fitzel eingetragen werden können. Autofahrer werden die möglichkeit haben jedes deteil ihres parkplatzes eingeben zu können aber eventuell nur sagen können ok da gibt es noch ort wo man fahrräder abstellen kann. Der radfahrer wird hingegen nicht die stellzahl der PKWs eintragen können dafür aber jeden fitzel seies parkplatz eintragen können. Im prinzip gibt es ja auch schon den ersten schritt in diese richtung. es gibt schon anwendungen die es nur ermöglichen POIs einzutragen ohne ways nutzen zu können. zum teil liegt es an den programmierern die es noch nicht implementiert haben... zum anderen aber auch daran das es nicht wirklich von allen nutzern gefordert wird. Klar wird es weiterhin die tools geben mit denen man alles machen kann. aber warum soll man sich nen MS-Word auf die platte hauen wenn ein Postit und nen Kuli reichen? Beispielsweise ein großer Vorteil der Relevanzregeln: Es kann nicht das Leben eines beliebigen Menschens an die Öffentlichkeit gezerrt und verzerrt werden, der das im Falle einer Computerabstinenz nicht einmal wahrnehmen würde. Ohne Relevanzregeln wäre Wikipedia dermassen überschwemmt, dass niemand von den Hausmeistern es wahrnehmen würde. Ähnliches gilt für die falschen Darstellungen jedes anderen Artikelgegenstandes. Ohne Relevanzregeln wäre der Weg zum Artikel über Begtriffsklärungen ein unendlich langer. Um zum Beispiel eine Frau Merkel zu finden, von der man nur den Namen kennt, müsste man sich
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: On 28.04.2010, at 23:24, Tirkon wrote: OSM dito. Das wird sich dann verschärfen, wenn die Karte mit immer Details übersäät wird und nur der technisch Versierte zu filtern in der Lage ist. Das Gleiche gilt für die Zunahme der Komplexität z.B. der Relationen. Nur der technische Versierte wird sich zurechtfinden, wenn die Linienbündel nicht mehr mehr explizit, sondern per Relation gebildet werden. Hier kann nur eine entsprechende benutzerfreudliche Software helfen, mit der man die Spuren/Linien zusammenklicken kann. Du beginnst hier zwei punkte zu vermengen. Ich habe hier nur exemplarisch ein Beispiel herausgegriffen, wie es jemand sehen könnte, da ich hier kein umfassendes Buch schreiben möchte. Im Prinzip geht es darum, dass ein Projekt niemals wirklich frei sein kann. Und der Grund dafür ist: aber die interessen sind grundsätzlich unterschiedliche. in genau diesen fall zeigt die WP nämlich wie man es nicht machen sollte. Sowohl bei der anwendung der relevanzkriterien als auch bei der begründung jener. Einen gemeinsamen Nenner wird es wohl nicht geben. Es gibt einfach zuviele selbsternannte Richter, welche teilweise sehr rigide argumentieren. So etwas findet man aber auch im restlichen Internet und nicht nur bei Wikipedia. Und das müssen nicht unbedingt Administratoren sein. Es gibt IMHO unter den einfachen Usern auch genügend solche. Ich kann nur dazu raten, solche emotionalen Diskussionen schlichtweg zu ignorieren und den Blick auf die restlichen 99,x Prozent zu richten. Einen Großteil der heiß diskutierten Punkte in Artikeln interessiert ein Jahr später kein Schwein mehr. Das ist interessanterweise oft auch dann der Fall, wenn sich jemand ein Herz genommen hat und diese Stelle qualitativ hochwertig ausgebaut hat. Eine Community wirkt nach innen und später auch nach außen so schlecht oder so gut, wie sie sich fühlt. Wenn ich einen artikel suche wo mir nur stichworte bekannt sind, suche ich per Google in der Wikipedia... die suche ist eine wirkliche zumutung und kommt mit einer kombination aus mehreren wörtern einfach nicht zu recht. Selbst zur zeit wo die WP entwickelt wurde mit damaligen mitteln hätte man die suche schon besser machen können. man hätte zum beispiel direkt eine funktion einbinden können um Personensuchen zu ermöglichen oder die treffer auf bestimmte themen gebiete (medizin, sport...) einschränken zu können. aber das wurde nie gemacht. Es geht schlicht darum, dass man anhand des Namens einer Person diese auch findet - und zwar ohne Hintergrundinfos. Eine Angela Merkel Bundeskanzler wäre problemlos zu finden. Auch hier nur exemplarisch genannt, um deutlich zu machen, dass ich bei einer ausufernden Wikipedia immer mehr Hintergrundinformationen brauche, um die richtige Person/Artikel zu finden. Dabei sind das gerade die Hintergrundinformationen, die ich aus dem Artikel gewinnen möchte. wenn eine ordentliche suche möglich wäre, wären relevanzkritärien wie sie aktuell genutzt wären überflüssig. Um es klar zu sagen: Es müssen bessere Mittel und auch Inhalte zum Auffinden der Infos addiert werden. Blödes Beispiel: Anhand des Namens einer Anschlussstelle muss die zugehörige Autobahn identifizierbar sein. Aber das, was ich hier beschreibe, hat nichts mit einer wirksamen Suchfunktion zu tun. Warum soll der 16jährige torschützenkönig aus der kreislieger nicht auch in die WP dürfen ... Die Frage ist nicht, ob er in die Wikipedia darf. Die Frage ist, ob er !!muss!!. Unter dem Deckmantel eines Wikipedia Artikels werden hier alle Personen aufgefordert, die etwas über sein Leben aussagen können, dieses in aller Akribie und Detailliertheit an eine Weltöffentlichkeit zu zerren, während man andererseits die Staatsschnüffelei sowie Fehler und Methoden bei sozialen Netzwerken geißelt. Wenn dann Wikipedia noch ausufert, wird kein Hausmeister mehr in der Lage sein, diese Person vor Denunziation zu schützen. Und dieser Malus schlüge alles bisher Dagewesene bei Wikipedia. Manches Lokalblatt hätte bald seinen örtlichen Aufhänger. Die Person rückt also noch weiter ins öffentliche Licht ... und wird für Wikipedia noch relevanter. Man kann über Relevanz diskutieren. Aber gerade bei Personen plädiere ich daher für eine hochrestriktive Relevanz. Es darf nicht sein, dass das Kind erst in den Brunnen fällt. Hier muss der Schutz präventiv sein. Eine Wikipedia, die das nicht leistet, wäre sicher das wirkliche Ende für viele engagierte Autoren. Der freie Geist des Einen beschränkt den freien Geist des Anderen. Von Kaputttramplen mag ich daher nicht reden. Wenn jemand nicht bereit ist, seine Software benutzerfreundlich zu machen, so ist das sein freier Geist und aus seiner Sicht sein gutes Recht. Gleichzeitig verschafft er sich damit einen Machtvorsprung vor demjenigen, der technisch nicht so versiert ist. Und schon ist der Ärger da. wofür die WP ein parade beispiel ist. Aus der Sicht von technisch weniger bedarften Usern kann OSM
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm frede...@remote.org wrote: Ohne Relevanzregeln wäre der Weg zum Artikel über Begtriffsklärungen ein unendlich langer. Um zum Beispiel eine Frau Merkel zu finden, von der man nur den Namen kennt, müsste man sich im Extremfall durch ein weltweites Telefonbuch mit allen Merkels kämpfen müssen. Ein schier hoffnungsloses Unterfangen, wenn man nicht wenigstens Anfangskenntnisse zur Person hat. Die Relevanzkritereien stellen hier sicher, dass eine maximale Anzahl von Usern in einer maximalen Anzahl der Fälle dasjenige findet, was er sucht. Naja, oben schreibst Du in Bezug auf OSM, dass gute Software durchaus solche Probleme auffangen kann - kann man dann vielleicht formulieren: So etwas wie die Relevanzregeln entsteht, wenn ein eher technisches Problem (wie finde ich aus allen Merkels weltweit schnell den Eintrag, der mich interessiert) aus Mangel an technischer Kompetenz auf anderem Wege zu loesen versucht wird. Hier geht es darum, dass man zum Auffinden eines Artikels Hintergrundinformationen braucht, die man eigentlich dem Artikel entnehmen wollte. Das kann man mit keiner Suchfunktion kitten. Nun hatte ich ja gerade postuliert, dass gute Technik einen eben gerade vor willkuerlichen Regeln schuetzen kann. Gibt es zwischen mangelhafte Technik, daher ueberforderte Menschen, die diese Ueberforderung durch willkuerliche Regeln a la Relevanzkriterien zu kompensieren suchen und ueberhandnehmende Technik, die den Menschen alles vorschreibt und keine Freiheiten laesst einen guten Mittelweg? Manche Programme haben mehrere Userlevel, die man bei Interesse nach und nach erschließen kann. Bei Wikipedia ist man wenigstens so ehrlich, dass man diese Regeln für jeden sichtbar auch bekanntgibt. Bezogen auf diese Liste hier: Sie schirmt sich durch eine Mailingliste ab, in welche man nur mit Hilfe eines Clients schreiben kann, der nur mit eingehendem technischen Verständnis konfigurierbar ist. Ich frage mich manchmal, ob man vielleicht auch einen ganz anderen Weg der Ehrlichkeit gehen kann: Indem man naemlich ehrlich sagt fuer 99% der Weltbevoelkerung ist OSM nichts. Dass man also gar nicht erst den Anschein erweckt, hier koennte einfach so jeder ohne technischen Sachverstand mitmachen (nur um dann, bewusst oder unbewusst, eben doch wieder Huerden aufzubauen wie eine Mailingliste). Da ich hier kein Buch schreiben möchte, war das nur exemplarisch gedacht. schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen Das ist zumindest bei Wikimedia Deutschland nicht so. Das eingestellte Personal soll ausdrücklich nur unterstützen, aber nicht in die Enzyklopädie an sich eingreifen. Da waere meine Haltung halt: Entweder, das Projekt hat genug Power, dass diese Arbeit von Freiwilligen gemacht wird, oder man laesst es. Irgendwann habe ich gesehen, dass der Wikimedia e.V. eine Zeitung herausgibt, da dachte ich mir, Junge Junge, die haben wohl zu viele Germanisten eingestellt und wissen jetzt nicht wohin mit der Arbeitskraft. So ähnlich stellt sich das Vielen dar. Ich vermag das nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall dürften in der nächsten Zeit Uservorschläge auflaufen. Mein Vorschlag wäre es in diesem Zusammenhang, den Usern professionelle Rechtshilfeartikel an die Hand zu geben. Bei OSM könnten wir so etwas auch gut gebrauchen. Denn denn die Rechtsfragen bleiben hier recht ungeklärt. Der freie Geist des Einen beschränkt den freien Geist des Anderen. Von Kaputttramplen mag ich daher nicht reden. Wenn jemand nicht bereit ist, seine Software benutzerfreundlich zu machen, so ist das sein freier Geist und aus seiner Sicht sein gutes Recht. Gleichzeitig verschafft er sich damit einen Machtvorsprung vor demjenigen, der technisch nicht so versiert ist. Und schon ist der Ärger da. Da waere zu ueberlegen, ob man daran arbeiten muss, diese Zustaende abzuschaffen, oder ob man sie stattdessen zum Prinzip erheben, dann aber auch ehrlich dokumentieren sollte, indem man etwa ganz klar sagt, dass Programmierer in OSM mehr Macht haben als Nichtprogrammierer und dass das auch so gewuenscht ist. Das wäre zum Beispiel ein erheblicher Unterschied zu Wikipedia. Die Bots dürfen da nur recht wenig. Eine Rücksprache mit der Community ist sehr erwünscht. Ein Bot muss langsam und von jedem zu stoppen sein. Das ist aber alles ein so vager und spekulativer Bereich, dass ich mir nie anmassen wuerde, irgendein rosiges Ziel zu proklamieren, wenn ich nicht solide Informationen haette - und da hoffe ich halt ein bisschen darauf, dass man durch Analyse der sozialen Prozesse bei der Wikipedia solche Informationen gewinnen koennte. Wir brauchen jetzt Philosophen. ;-) Du sprachst vom Beispiel Wikipedias und was OSM daraus lernen könne. Ich bin dort schon einige Jahre unterwegs. Nach meinem Empfinden sollte ein Wikipedia Autor der Vermittler zwischen Quellen und Leser sein. Das ist ein Journalist aber auch.
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
On 29.04.2010, at 21:00, Tirkon wrote: Man kann über Relevanz diskutieren. Aber gerade bei Personen plädiere ich daher für eine hochrestriktive Relevanz. Es darf nicht sein, dass das Kind erst in den Brunnen fällt. Hier muss der Schutz präventiv sein. Eine Wikipedia, die das nicht leistet, wäre sicher das wirkliche Ende für viele engagierte Autoren. gerne aber dann sollten die kriterien bitte auch für verständlich sein. und das Spitzenkandidaten im Landagswahlkampf nicht relevant sind naja ok warum sagt man nicht einfach jede person die ein politisches amt gewählt wurde oder für dieses kandiediert, ist für die WP relevant ? da man als politiker eh ein öffentliches amt bekleidet gelten da schonmal andere persönlichkeitsrechte und man kann davon ausgehen das diese person es sich selber ausgesucht hat. gut aber lassen wir mal die personen debatte bei seite. bitte was ist an themen wie: http://de.wikipedia.org/wiki/Bauchnabelfussel oder http://de.wikipedia.org/wiki/Fremdkörper_in_Anus_und_Rektum so relevant das es in eine Enzyklopädie gehören? oder warum gehört eine liste aller pokemon episoden in einer Enzyklopädie? http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pokémon-Episoden sorry aber da scheint man sich nicht wirklich über ein einheitlichen begriff von relevanz einigen zu können. selbst als Star Trek fan frag ich mich gelegentlich was die zahllosen artikel über Star Trek in der WP zu suchen haben? wobei ich zugegebener maßen die halb integration wie sie in der deutschen WP zu finden ist eher nervig finde als die deteil verliebtheit zum gleichen thema in der englisch sprachigen... sorry aber da würde ich ein verweiß auf Memory Alpha für sinnvoller halten. vergleichbar mit OSM wäre dann Memory Alpha quasi vergleichbar mit den ganzen OSM schwester projekten (Cycle map, ÖPNV karte...). das arschl* von admin mag mich ja eh nicht ... Mein Tipp: Als IP schreiben. ok also diskussionen aller der ars* von admin ist ja eh immer gegen artikel zu diesen thema! ;-) klar OSM ist keine enzyklopädie. aber solange sich die bekannteste, weigert die daten aufzunehmen und es leute gibt die sowas interessiert... was spricht dagegen? platten platz nicht, und es schadet auch keinen. Wie oben gehabt. Das Auffinden eines gesuchten Artikels wird wegen der Informationsfülle immer schwieriger. Zum Finden braucht man die Hintergrundinfos, die man eigentlich dem Artikel entnehmen wollte. Mal sehen, ob OSM das Wissen der Welt besser speichert als Wikipedia. was bitte ist dadran so falsch die kategorien als weitere suchkriterien herran zu ziehen? wenn ich eine Angla Merkel suche, weiß ich zunächst nicht ob ich eine politikerin suche oder gar eine sportlerin. richtig, aber dann möchte ich bitte auch alle aufgelistet bekommen. wenn ich hingegen weiß das es eine Bundeskanzlerin ist die ich da suche, dann dürfte es doch nicht so schwierig sein ein kleines kreuzchen bei politik zu setzen. gerne auch mit multi auswahl wenn ich nicht weiß ob es eine politikerin oder eine sportlerin ist die ich suche. wenn ich nach dem begriff MAD suche suche ich ihn im kontext zu etwas (nachichtendienst, zeitschrift, militär, politik) oder ich weiß es nicht und will nur wissen was die abkürzung bedeutet, dann will ich ne liste haben. all das GIBT ES SCHON in der wikipedia. artikel sind in kategorien, warum werden diese nicht zur suche benutzt? darauf will ich raus. wenn ich das so in Google angebe bekomme ich ja auch einen sinvollen hit. http://tinyurl.com/376eufl (google suche nach MAD militär und wikipedia) also wo bitte ist das erschlagende menge an informationen? da beisst sich die katze in den schwanz. auf der einen seite wird argumentiert wir brauchen bessere such machanissmen um mehr informationen verwalten zu können und auf der anderen seite wird gesagt och die suche geht doch wie sie ist, wir ham ja alles (durch löschen unwichtiger sachen) unter kontrolle. zurück zu OSM geht das leider nicht so einfach, da das rendern der kacheln nicht über solch halbwegs einfach zu bedienenden oberflächen möglich wäre. also zu sagen wir haben heute den monat der radfahrer. bitte nehmt euch diesen monat besonders diese zielgruppe vor und mappt was das zeug hält. Das wäre eine Richtung, in welche man die Idee von der Kundenorientiertheit weiterspinnen könnte. Im Grunde geht es darum, ein Mittel zu finden, das vorhandene Potential so zu steuern, dass man mit- und nicht gegeneinander arbeitet, wie es eben in der Wikipedia passiert. Im Zuge des Aktionszeitraumes könnte man beispielsweise auch gleich das Tagging im Umfeld des Themas optimieren, da viele Diskussionspartner zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist allerdings, dass zumindest das Straßennetz einigermaßen vollständig ist, um eine räumliche Orientierung zu ermöglichen. na da komm wir doch auf einen nenner :-) Daher könnte ein erstes Thema sein, zumindest die Straßen Deutschlands einigermaßen vollständig zu erfassen. Man mappt
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: Ich lasse jetzt mal die Grundsatz-Wikipedia Debatte raus. Das hat schon an anderen Orten zu keinen Ergebnissen geführt. das arschl* von admin mag mich ja eh nicht ... Mein Tipp: Als IP schreiben. ok also diskussionen aller der ars* von admin ist ja eh immer gegen artikel zu diesen thema! ;-) Um nicht missverstanden zu werden. Man soll nicht als IP schreiben, um das arschl* von admin sagen zu konnen. Vielmehr sollte man seine Artikel als IP schreiben, um zu vermeiden, dass der Admin (oder wer auch immer) meine Beiträge nur deswegen löscht oder ändert, weil er mich nicht mag. was bitte ist dadran so falsch die kategorien als weitere suchkriterien herran zu ziehen? wenn ich eine Angla Merkel suche, weiß ich zunächst nicht ob ich eine politikerin suche oder gar eine sportlerin. richtig, aber dann möchte ich bitte auch alle aufgelistet bekommen. wenn ich hingegen weiß das es eine Bundeskanzlerin ist die ich da suche, dann dürfte es doch nicht so schwierig sein ein kleines kreuzchen bei politik zu setzen. gerne auch mit multi auswahl wenn ich nicht weiß ob es eine politikerin oder eine sportlerin ist die ich suche. wenn ich nach dem begriff MAD suche suche ich ihn im kontext zu etwas (nachichtendienst, zeitschrift, militär, politik) oder ich weiß es nicht und will nur wissen was die abkürzung bedeutet, dann will ich ne liste haben. all das GIBT ES SCHON in der wikipedia. artikel sind in kategorien, warum werden diese nicht zur suche benutzt? darauf will ich raus. Dem widerspreche ich nicht, sondern befürworte es. Ich widerspreche nur einer Artikelfülle, die vor lauter ähnlichen Lemmas die relevanten nur mit Hilfe der Hinmtergrundinformationen (Kontext, Suchwörter) finden lassen, die ich eigentlich im Artikel erfahren wollte. wenn ich das so in Google angebe bekomme ich ja auch einen sinvollen hit. http://tinyurl.com/376eufl (google suche nach MAD militär und wikipedia) also wo bitte ist das erschlagende menge an informationen? da beisst sich die katze in den schwanz. auf der einen seite wird argumentiert wir brauchen bessere such machanissmen um mehr informationen verwalten zu können und auf der anderen seite wird gesagt och die suche geht doch wie sie ist, wir ham ja alles (durch löschen unwichtiger sachen) unter kontrolle. zurück zu OSM geht das leider nicht so einfach, da das rendern der kacheln nicht über solch halbwegs einfach zu bedienenden oberflächen möglich wäre. Das wäre eine Richtung, in welche man die Idee von der Kundenorientiertheit weiterspinnen könnte. ... na da komm wir doch auf einen nenner :-) ... +1 genau so wie zum rest :-) Schön :-) ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Tirkon schrieb: Es geht schlicht darum, dass man anhand des Namens einer Person diese auch findet - und zwar ohne Hintergrundinfos. Eine Angela Merkel Bundeskanzler wäre problemlos zu finden. Auch hier nur exemplarisch genannt, um deutlich zu machen, dass ich bei einer ausufernden Wikipedia immer mehr Hintergrundinformationen brauche, um die richtige Person/Artikel zu finden. Es gibt viele Methoden, Wikipedia-Inhalte zu finden, die hiervon überhaupt nicht betroffen wären - z.B. interne und externe Links, Listen, Auszüge (gedruckt oder virtuell) und Kategorien. In all diesen Fällen ist der Kontext bereits klargestellt und es wird ohne Umschweife der richtige Artikel angesteuert. Hier, ein wahllos herausgegriffener Artikellink: http://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_M%C3%BCller_(Pater) Stört dich beim Anklicken dieses Links, dass es noch viele andere Artikel über Träger dieses Namens gibt? Insofern stellen irrelevante Artikel keinesfalls ein Problem für die Nutzung der Wikipedia an sich dar, sondern höchstens für die Volltextsuche. Eine Behebung des Problems sollte also bitte auch nicht die anderen Methoden, Wikipedia zu nutzen, einschränken. Abstraktes Beispiel: WP sortiert weiter in relevant und irrelevant, löscht aber nicht. Bei einer Volltextsuche werden erst alle relevanten Ergebnisse genannt, danach die irrelevanten. Ich nehme an, dass sich in der Praxis auch etwas weniger extreme Lösungen finden ließen, um relevantere Suchergebnisse in den Ergebnislisten nach oben zu befördern. Google muss ja auch nicht allen Angela Merkels verbieten, private Homepages zu betreiben... Um die Kurve zu OSM wieder zu bekommen: Bei OSM haben wir im Allgemeinen wohl verstanden, dass zusätzliche Details, die in einer bestimmten Anwendung/Karte stören, nicht aus der Datenbank gelöscht werden, sondern von der Anwendung ausgefiltert werden sollen. Dieser tolerante Ansatz macht das momentane OSM-Projekt für mich schon einmal deutlich angenehmer als WP. Tobias Knerr ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 29. April 2010 22:21 schrieb Tirkon tirko...@yahoo.de: Um nicht missverstanden zu werden. Man soll nicht als IP schreiben, um das arschl* von admin sagen zu konnen. Vielmehr sollte man seine Artikel als IP schreiben, um zu vermeiden, dass der Admin (oder wer auch immer) meine Beiträge nur deswegen löscht oder ändert, weil er mich nicht mag. und so einen Laden willst Du als Vorbild hinstellen?? Gruß Martin ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
M?rtin Koppenhoefer dieterdre...@gmail.com wrote: Um nicht missverstanden zu werden. Man soll nicht als IP schreiben, um das arschl* von admin sagen zu konnen. Vielmehr sollte man seine Artikel als IP schreiben, um zu vermeiden, dass der Admin (oder wer auch immer) meine Beiträge nur deswegen löscht oder ändert, weil er mich nicht mag. und so einen Laden willst Du als Vorbild hinstellen?? Ich denke mal, aus dem Rest meines Postings geht hervor, dass ich so etwas nicht gutheiße, was aber nichts zu meiner Meinung zum Gesamtergebnis der Wikipedia aussagt. Man wird bei einem Projekt, das den unbeschränkten Zugang benötigt und so prominent ist, negative Elemente nicht ausschließen können und damit leben müssen. Zudem steht es jedem zu, in einem Fork zu zeigen, dass es besser geht oder Wikipedia selbst zu einem Besseren zu verändern. Einen existierenden Ableger von enttäuschten Wikipedianern kann man - zumindest bisher - als gescheitert ansehen: http://www.wikiweise.de/ ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de wrote: Abstraktes Beispiel: WP sortiert weiter in relevant und irrelevant, löscht aber nicht. Bei einer Volltextsuche werden erst alle relevanten Ergebnisse genannt, danach die irrelevanten. Das funktioniert deswegen nicht, weil Wikipedia ein Wiki ist. Dann geht nämlich der Streit darum los, ob irrelevante Artikel in relevanten verlinkt werden dürfen. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm frede...@remote.org wrote: schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen, und und und. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm frede...@remote.org wrote: ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Sich sorgen, ist in vielen Fällen der Anfang allen Übels, auch in der Wikipedia. Es wird nach meinem Dafürhalten zu wenig betont, was letzendlich bisher herausgekommen ist. Ich denke, es ist besser, es nicht als Sorge zu empfinden und einen möglichst kühlen Kopf zu bewahren, was natürlich - auch mir - nicht immer leichtfällt. ;-) Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. Das Projekt macht auf mich den Eindruck, als ob es langsam an Buerokratie zu Grunde geht. Die Dynamik und der freie Geist, den das Projekt frueher hatte, werden erstickt in Regeln, Rechten, Hierarchien. Etwas Analoges ist bei OSM schon fleissig im Gange. Aber anders als Du denkst, wie ich unten im Detail ausführen werde. Zunächst aber in Richtung Makrokosmos: Das Problem ist weder ein Wikipedia- noch OSM-Spezifisches und spiegelt das Übliche wider: Eine Welt beginnt mit Anarchie, in der sich Regeln herausbilden, bei denen manche besser und manche schlechter wegkommen. Manche nutzen die Regeln im Sinne des Erfinders. Andere machen sie zur Institution, ohne die Intention der Väter zu kennen oder kennen zu wollen. Gerichtsurteile, über welche die Welt den Kopf schüttelt, sind das Ergebnis. Diejenigen, die schlechter dabei wegkommen, beschweren sich, sofern sie es realisieren. Das passiert insbesondere dann, wenn die Ressourcen knapp werden. Bezogen auf Wikipedia wären das die Beiträge, die man selbst zu leisten in der Lage ist, aber schon von Anderen besetzt sind und bei OSM analog. Auch bei OSM gibt es im Gegensatz zu Wikipedia ein Machtinstrument, mit dem Regeln durchgesetzt werden können, nämlich die Software. Zumindest zur Zeit ist die Macht, damit eine Regel durchzusetzen, größer als man sie mit einer lediglich geschriebenen Regel bei Wikipedia durchsetzen könnte. Hier wäre auch noch die englische/deutsche Homepage von OSM zu nennen, auf welche die OSM-Community im Gegensatz zur en/de Wikipedia Hauptseite keinen Zugriff hat. Alle Machtinstrumente lassen sich sowohl zum Positiven als auch zum Negativen nutzen. So kann beispielsweise ein angebotener proprietärer OSM-Editor dazu genutzt werden, dessen User auszuspähen, obwohl das Projekt an sich ein freies ist - insbesondere dann, wenn dieser eine Anmeldung erfordert. Um aber störende Fehler der OSM Datenbank nachzuvollziehen und deren Entstehung im Editor zu überprüfen, kann man nicht umhin, sich dort anzumelden. (Zur Erinnerung hier noch drei Regelwerke, die sich aus der Anarchie entwickelten: Bei den Regeln der großen Welt - sprich der Erde - kommen die Menschen offensichtlich ganz gut weg, denn letztendlich wird nahezu keiner von Tieren beherrscht oder gefressen, während man sich umgekehrt von Kindesbeinen an ihrer ohne jeden Skrupel und wie selbstverständlich nach Belieben bedient. So konnte sich der Mensch dem Regelwerk in der Tierwelt, nämlich dem dort existierenden Kannibalismus entziehen.) Mich erinnert das manchmal an die Kritik, die gern an Hilfsorganisationen geuebt wird: Von einem Euro, die man an die Organisation X spendet, kommen nur 10 Cent bei den Beduerftigen an! - bei der Wikipedia scheint mir inzwischen, dass von der insgesamt geleisteten Arbeit 10% in die Verbesserung der Inhalte fliessen, waehrend der ganze Rest irgendeinem Buerokratie-Eiertanz zum Opfer faellt. Altgediente Wikipedia-Mitarbeiter wenden sich ab; Leute, die Jahre ihres Lebens wirklich mit dem Herzen am Projekt hingen, sind verbittert und enttaeuscht. Es bildet sich eine Clique, ein innerer Kreis. Dito bei OSM, zum Beispiel in dieser Liste und bei den Konferenzen. Die Presse greift das dann natuerlich gerne auf - zum Beispiel hier ein Zitat aus dem Spiegel vom Januar (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,689588,00.html): In diesem Fall ist die Presse im wahrsten Sinne des Wortes nur ein vorgehaltener Spiegel, allerdings nur für den inneren Kreis. Die schweigende Mehrhet der Autoren juckt das wenig. Sie produziert weiter 500 Artikel pro Tag und baut existierende weiter aus, so dass 3100 lesenswerte und unermesslichen Content. Die . Die Wikipedia ist kein Projekt vieler, sondern ein Projekt weniger. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass alle Nutzer gemeinsam und demokratisch zu ihr beitragen, dass sie ein Produkt von Schwarm-Intelligenz sei. Die deutsche Wikipedia hat mehrere hunderttausend angemeldete Nutzer. Aber [...] Ein halbes Prozent aller aktiv gewordenen Nutzer ist für fast zwei Drittel der Editierungen verantwortlich - ein Kreis von nicht einmal 2000 Personen. OSM dito. Das wird sich dann verschärfen, wenn die Karte mit immer Details übersäät wird und nur der technisch Versierte zu filtern in der Lage ist. Das Gleiche gilt für die Zunahme der Komplexität z.B. der Relationen. Nur der technische Versierte wird sich zurechtfinden, wenn die Linienbündel nicht mehr mehr explizit, sondern per
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, Tirkon wrote: Hier wäre auch noch die englische/deutsche Homepage von OSM zu nennen, auf welche die OSM-Community im Gegensatz zur en/de Wikipedia Hauptseite keinen Zugriff hat. Beide sind im SVN bzw. bei der englischen jetzt Git, grundsaetzlich kann da jeder was dran aendern, aber beim Installieren auf dem Server wird ein Admin nochmal druebergucken. Ohne Relevanzregeln wäre der Weg zum Artikel über Begtriffsklärungen ein unendlich langer. Um zum Beispiel eine Frau Merkel zu finden, von der man nur den Namen kennt, müsste man sich im Extremfall durch ein weltweites Telefonbuch mit allen Merkels kämpfen müssen. Ein schier hoffnungsloses Unterfangen, wenn man nicht wenigstens Anfangskenntnisse zur Person hat. Die Relevanzkritereien stellen hier sicher, dass eine maximale Anzahl von Usern in einer maximalen Anzahl der Fälle dasjenige findet, was er sucht. Naja, oben schreibst Du in Bezug auf OSM, dass gute Software durchaus solche Probleme auffangen kann - kann man dann vielleicht formulieren: So etwas wie die Relevanzregeln entsteht, wenn ein eher technisches Problem (wie finde ich aus allen Merkels weltweit schnell den Eintrag, der mich interessiert) aus Mangel an technischer Kompetenz auf anderem Wege zu loesen versucht wird. Aehnlich haben wir es bei uns ja mit dem Thema Strassen als Flaechen - dem schlaegt Ablehnung entgegen, weil es schwer handhabbar wuerde; wuerde die Technik aber eine leichte Handhabbarkeit sicherstellen, beduerfe es der Einschraenkung nicht. siehe dazu oben: OSM wird zunehmend technisch überladen = Technokratrie. Die Regeln sind in Software gegossen. Nun hatte ich ja gerade postuliert, dass gute Technik einen eben gerade vor willkuerlichen Regeln schuetzen kann. Gibt es zwischen mangelhafte Technik, daher ueberforderte Menschen, die diese Ueberforderung durch willkuerliche Regeln a la Relevanzkriterien zu kompensieren suchen und ueberhandnehmende Technik, die den Menschen alles vorschreibt und keine Freiheiten laesst einen guten Mittelweg? Bei Wikipedia ist man wenigstens so ehrlich, dass man diese Regeln für jeden sichtbar auch bekanntgibt. Bezogen auf diese Liste hier: Sie schirmt sich durch eine Mailingliste ab, in welche man nur mit Hilfe eines Clients schreiben kann, der nur mit eingehendem technischen Verständnis konfigurierbar ist. Ich frage mich manchmal, ob man vielleicht auch einen ganz anderen Weg der Ehrlichkeit gehen kann: Indem man naemlich ehrlich sagt fuer 99% der Weltbevoelkerung ist OSM nichts. Dass man also gar nicht erst den Anschein erweckt, hier koennte einfach so jeder ohne technischen Sachverstand mitmachen (nur um dann, bewusst oder unbewusst, eben doch wieder Huerden aufzubauen wie eine Mailingliste). Eigentlich wuensche ich mir das nicht; ich glaube, dass OSM besser wird, wenn viele verschiedene Leute mitmachen und nicht nur Standard-Geeks. Aber vielleicht betreibt man da auch Augenwischerei, wenn man immer betont, OSM sei fuer alle offen. Allein schon das Vorstellungsvermoegen, das jemand braucht, um mit sowas wie einer Karte und Geodaten ueberhaupt umzugehen, egal wie einfach der Editor wird, ueberfordert vermutlich viele. Indem man immer die Parole wiederholt, dass ja wirklich jeder bei OSM mitmachen kann, schafft man vielleicht auch eine falsche Erwartungshaltung. Ich bitte zu beachten, dass das hier ein paar Gedankenspiele sind, die unter einem grossen Vielleicht stehen. Nicht dass mir jemand nachher behauptet, der Frederik haette gesagt, man soll einen OSM-Fuehrerschein einfuehren ;-) schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen Das ist zumindest bei Wikimedia Deutschland nicht so. Das eingestellte Personal soll ausdrücklich nur unterstützen, aber nicht in die Enzyklopädie an sich eingreifen. Da waere meine Haltung halt: Entweder, das Projekt hat genug Power, dass diese Arbeit von Freiwilligen gemacht wird, oder man laesst es. Irgendwann habe ich gesehen, dass der Wikimedia e.V. eine Zeitung herausgibt, da dachte ich mir, Junge Junge, die haben wohl zu viele Germanisten eingestellt und wissen jetzt nicht wohin mit der Arbeitskraft. Der freie Geist des Einen beschränkt den freien Geist des Anderen. Von Kaputttramplen mag ich daher nicht reden. Wenn jemand nicht bereit ist, seine Software benutzerfreundlich zu machen, so ist das sein freier Geist und aus seiner Sicht sein gutes Recht. Gleichzeitig verschafft er sich damit einen Machtvorsprung vor demjenigen, der technisch nicht so versiert ist. Und schon ist der Ärger da. Da waere zu ueberlegen, ob man daran arbeiten muss, diese Zustaende abzuschaffen, oder ob man sie stattdessen zum Prinzip erheben, dann aber auch ehrlich dokumentieren sollte, indem man etwa ganz klar sagt, dass Programmierer in OSM mehr Macht haben als Nichtprogrammierer und dass das auch so gewuenscht ist. Lassen wir den freien Geist nach vorne?
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 28.04.2010 23:24, schrieb Tirkon: Frederik Rammfrede...@remote.org wrote: ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Sich sorgen, ist in vielen Fällen der Anfang allen Übels, auch in der Wikipedia. Es wird nach meinem Dafürhalten zu wenig betont, was letzendlich bisher herausgekommen ist. Es geht nicht darum was früher mal geleistet wurde (vielleicht weil das Projekt damals noch freier war?), sondern wie der heutige Zustand ist und wie es in Zukunft sein wird. In der deutschen Wikipedia fehlt bei genauerem Hinsehen noch sehr, sehr vieles, aber es ist anscheinend wichtiger bestehendes zu pflegen und vermeintlich falsches oder unperfektes zu entsorgen als fehlendes (auch erstmal unvollständig) zu ergänzen. Wenn man dafür eintritt auch unperfektes zu erhalten wird man dann schonmal als Messie bezeichnet. Ich habe vor einigen Tagen meine recht aktive Teilnahme an der Wikipedia komplett eingestellt, weil mir unter anderem die ganzen Hausmeistereien und Gartenzwergzüchter irgendwann gehörig auf den Senkel gegangen sind. Das scheint einigen anderen hier ähnlich gegangen zu sein. Wenn das Projekt aber nur noch aus Hausmeistern und Vandalen besteht - ist das eine ganz schlechte Voraussetzung für die Zukunft. Wenn wir eine Sache von der deutschen Wikipedia lernen wollen: Anderen seine eigenen Qualitätsmaßstäbe aufzuzwingen, ist der Sache nicht dienlich, so gut es auch gemeint sein mag ... Gruß, ULFL ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm frede...@remote.org [Thu, Apr 29, 2010 at 12:17:51AM CEST]: [...] Wo kommt diese Definition eigentlich her? Ich habe schon einige Leute sagen hoeren: Meine Guete, wann begreifen die endlich, dass die Wikipedia in erster Linie ein Wiki ist und nicht in erster Linie eine Enzyklopaedie. Bei OSM haben wir ja als Definition so einen La-La-Satz, den Steve Coast irgendwann mal auf die Wikiseite gepinnt hat, und weil jede Diskussion darueber furchtbar ausufern wuerde, behaelt man einfach den Satz ;-) Das wäre die Frage, soll OSM mehr so werden wie Wikipedia oder mehr wie das Ur-Wiki http://c2.com/cgi/wiki?WelcomeVisitors. [...] Unsere knappe Ressource sind die Mapper, und noch knapper die Techniker, also muss das Projekt so beschaffen sein, dass diese Personengruppen sich zu OSM hingezogen fuehlen und Spass dabei haben. Mir ist auch mehr darum zu tun, dass die Mapper und Techniker einander nicht vergraulen. -- Johannes Hüsing There is something fascinating about science. One gets such wholesale returns of conjecture mailto:johan...@huesing.name from such a trifling investment of fact. http://derwisch.wikidot.com (Mark Twain, Life on the Mississippi) ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 27.04.2010 00:52, schrieb Stephan Wolff: Gewisse Hierarchien innerhalb der User können auch nützlich sein. Wenn Frederik gelegentlich einen User gesperrt oder ein Changeset annulliert hat, erschienen mir diese Möglichkeiten sinnvoll. Ich möchte aber nicht, dass diese Werkzeuge jedem User auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. Das Thema hat auch einen *ganz* entscheidenden Unterschied zur deutschen Wikipedia. Frederik ist bei solchen Aktionen *sehr* vorsichtig und fragt lieber zweimal nach, bevor er in Aktion tritt. Er versucht im Zweifel lieber erstmal eine Lösung zu finden (was bestimmt nicht immer ganz leicht ist). Der admin Revert ist - erst dann - die Ultima Ratio. Das sieht - trotz andersartiger Lippenbekenntnisse - bei der deutschen Wikipedia leider ganz anders aus. Gruß, ULFL ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, Ulf Lamping wrote: Frederik ist bei solchen Aktionen *sehr* vorsichtig und fragt lieber zweimal nach, bevor er in Aktion tritt. Er versucht im Zweifel lieber erstmal eine Lösung zu finden (was bestimmt nicht immer ganz leicht ist). Der admin Revert ist - erst dann - die Ultima Ratio. Dazu mal kurz ein paar Sachen zur Erklaerung: Wenn ich Edits revertiere, dann geschieht das grundsaetzlich ohne irgendwelche Super-Admin-Powers, ich benutze ganz normal die API, so wie das jeder andere auch kann. Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass ich da mittlerweile ein bisschen Erfahrung hab, wie man das am besten macht, und (im Gegensatz zu allem anderen in OSM) diese Erfahrung auch ein kleines bisschen bunkere und nicht gerade eine Wikiseite schreibe, auf der jeder nachlesen kann, wie man am besten einen Edit-War automatisiert ;-) Das einzige, was ich an Spezial-Power habe, ist, dass ich, wie alle anderen Mitarbeiter der Data Working Group der OSMF, das Moderator-Flag in der API habe. Dadurch kann ich andere Benutzer bis zu 36 Stunden sperren und sie zwingen, eine Nachricht zu bestaetigen, bevor sie ihren Account wieder benutzen koennen. Das Feature ist dafuer gedacht, dass man schnell irgendeinen wildgewordenen Bot anhalten kann oder einen offensichtlichen Vandalen (der sich spaeter ja durchaus manchmal als jemand entpuppt, der nicht wusste, dass seine Edits live sind etc). Ich bin damit mehr oder weniger ein Beta-Tester dieses Features; es ist geplant, dass in jedem Land mehrere OSM-Community-Mitglieder dieses Feature bekommen sollen, um bei Gefahr im Verzug schnell reagieren und ggf. schlichten zu koennen. Dauerhafte Sperrungen oder zum Beispiel der Zugriff auf die echte E-Mail-Adresse oder IP-Nummern sind aber mit dem Moderator-Feature nicht verbunden, das muss alles ueber die Data Working Group und die Admins in London gehen. Bye Frederik ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Stephan Wolff glaubte zu wissen: Am 25.04.2010 13:00, schrieb Frederik Ramm: Der Tonfall in dieser Liste ist glücklicherweise meist halbwegs freundlich und konstruktiv. Trotzdem haben sich hier schon einige Benutzer verabschiedet, wenn ihre Vorschläge nicht angenommen wurden oder sie sich ungerecht kritisiert fühlten. Derartiges wird sich bei einem solchen Projekt wie OSM auch nie verhindern lassen. Da treffen zu viele verschiedene Charaktere zusammen. Wir hatten hier schon wenige Fälle von Vandalismus, SPAM und Spaßeinträgen und sehr viele Fälle, in denen User unabsichtlich Daten zerstört haben. Ich hätte nichts dagegen, wenn meine Uploads auf dem Server nochmals automatisch validiert würden. Es könnte getestet werden, ob alle Hauptstraßen unterbrechungsfrei sind und die Relationen nicht zu viele Mitglieder verloren haben, etc.. Würde ein Test anschlagen, könnte ein anderer User die Daten als Peer-Review ansehen. Für mich wäre dies kein Misstrauen sondern eine zusätzliche Sicherheit. Mit so etwas könnte ich mich anfreunden. Mir würde es nicht gefallen, wenn jeder Edit von einem oder gar mehreren Usern freigegeben werden müßte. Gewisse Hierarchien innerhalb der User können auch nützlich sein. Wenn Frederik gelegentlich einen User gesperrt oder ein Changeset annulliert hat, erschienen mir diese Möglichkeiten sinnvoll. Ich möchte aber nicht, dass diese Werkzeuge jedem User auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. +1 Jedes Mehrfamilienhaus hat eine Hausordnung mit austauschbarem Inhalt, jeder Sportverein hat ähnliche Organisationsstrukturen. Trotzdem ist das Zusammenleben überall unterschiedlich. Ich glaube, dass es weniger auf die Organisationsstruktur einer Gemeinschaft sondern viel mehr auf den tatsächlichen Umgang ankommt. Die Gefahr, dass sich die unschönen Auswüchse bei der Wikipedia bei OSM wiederholen, lässt sich am besten durch respektvollen Umgang miteinander verhindern. +1 flo -- Leute die andere nicht lesen sind beschränkt und deshalb lese ich sie nicht! [Barbara Gon in dsnu] ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned openstreet...@assetburned.de wrote: ich meine in OSM ist es halt so das dinge auftauchen die im extrem fall nur einen menschen interessieren und solange das nicht im konflikt mit anderen dingen steht wird es einfach da gelassen, stört ja keinen. ACK! Hatte ich ja im letzen Jahr schon geschrieben, dass OSM kein Relevanzproblem hat. Sven -- Software patents are the software project equivalent of land mines: Each design decision carries a risk of stepping on a patent, which can destroy your project. (Richard M. Stallman) /me is gig...@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 25.04.2010 13:00, schrieb Frederik Ramm: Hallo, ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. Das Projekt macht auf mich den Eindruck, als ob es langsam an Buerokratie zu Grunde geht. Die Dynamik und der freie Geist, den das Projekt frueher hatte, werden erstickt in Regeln, Rechten, Hierarchien. Ich habe vor einigen Jahren ganze Semesterferien in Arbeit an der Wikipedia versenkt, allerdings damals schon mehr in der englischen, weil die deutsche schon zu sehr Bürokratisiert war. Zu OSM bin ich teilweise auch durch meine Frustration mit Wikipedia gekommen. Was OSM derzeit noch besser macht, ist, dass es trotz aller Übereinkünfte und gewachsener Strukturen immer noch ein recht flaches Projekt bleibt. Wer die Hürden der Grundbegriffe und Editorbedienung genommen hat kann sinnvolle Beiträge leisten, ohne dass seine Änderungen als zu klein wieder rückgängig gemacht werden. Ich denke da liegt auch einer der Vorteile von OSM: Dadurch, dass es keine Artikel gibt und alles irgendwie zusammenhängt, können uns einige der Bürokratismen der Wikipedia nicht so leicht passieren. Zusätzlich kann das, was von vielen Neulingen in der Wikipedia (zurecht) als Arroganz empfunden wird in OSM durch die ungeheure lokalität in lokalen Usergruppen vermieden werden. Damit meine ich, dass ja die allermeisten Edits in der eigenen physikalischen Umgebung vorgenommen werden, und sich also potentielle Streithähne im persönlichen Gespräch bei der lokalen OSM Usergruppe austauschen können, bevor es kracht. Mögliche Probleme sehe ich beim September der niemals endete, bzw. dem OSM-Äquivalent, wenn also zu viele neue User hinzukommen, die nicht im Geist von OSM sozialisiert werden können. Dabei denke ich nicht nur an ein anpassen von neuen Usern an den Status Quo, sondern einen gesunden Dialog zwischen althergebrachtem und neuen Ideen, wie ich denke, dass es ihn in OSM immer noch gibt. -- Dirk-Lüder Deelkar Kreie Bremen - 53.0901°N 8.7868°E signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 26.04.2010 02:09, schrieb André Reichelt: Ich halte ein Regelwerk wie die Mapfeatures für unumgänglich! Allerdings dürfen wir uns nicht von den Wikipedianern verführen lassen, diese zu unserer Bibel zu erklären. Die Mapfeatures müssen das bleiben, was sie gerade sind: Der kleinste gemeinsame Nenner. Dadurch tun sie niemandem Weh und trotzdem habe ich die Möglichkeit, mir neue Dinge auszudenken. Wenn wir jedoch dazu übergehen würden zu sagen, nur was in den Mapfeatures steht darf gemappt werden, alles andere wird wieder entfernt, dann meine Freunde, dann würden wir in den selben bodenlosen Abgrund fallen wie die Wikipedia es langsam aber sicher immer schneller tut. +1 Gruß, olvagor ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm schrieb am 25.04.2010 19:52: Das stimmt nicht; ein Artikel ueber etwas, das die Relevanzkriterien erfuellt, geniesst keineswegs Bestandsschutz. Der Artikel kann z.B. geloescht werden, weil die Relevanz, selbst wenn objektiv vorhanden, in ihm nicht klar genug rueberkommt, oder weil er zu wenig Information enthaelt. Die Relevanzkriterien schützen schon in gewissen Masse vor Löschfanatikern. Wenn nämlich Relevanz nach diesen Kritereien gegeben, kann der Artikel nur noch durch einen anderen Grund gelöscht werden - zB Urheberrecht verletzt, Fantasieartikel o.ä. Gibt die Wikipedia-Geschichte Anlass zu der Annahme, dass gleiche Wahlen unter Benutzern automatisch zu einem fuer das Projekt vorteilhaften Ergebnis fuehren - oder ist das einfach nur was, was man macht, damit es keinen Streit gibt (was ja auch wiederum dem Projekt schaden koennte)? Naja, prinzipiell gilt wohl auch hier Churchill: Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen. Man hat bislang nur noch nichts besseres gefunden. Dass Volksentscheide zuweilen ziemlich dumme Resultate liefern, weiß man ja nicht erst seit der Schweiz. Zumindest sind Abstimmungen ein gutes Mittel um Streitigkeiten zu beenden. Das Problem ist oft nur, dass man bei einigen Abstimmungen dann 10 Leute hat die sich richtig tief mit der Materie auseinandergesetzt haben, deren Meinungen aber von 10 anderen übertrumpft werden, die nur mal eben im Vorbeiflug nach Belieben Pro/Kontra stimmen. Es ist wie in der Politik - es ist schwer eine Grenze zu ziehen zwischen Entscheidungen per Vox populi und Entscheidungen durch gewählte Volksvertreter. Ersteres hält das Volk bei Laune und motiviert zum Mitmachen, letzteres bewahrt das System vor Populismus und Entscheidungen die geltende Rechtsordnungen verletzen. Alex -- http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Alexrk2 ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, Am Montag 26 April 2010 07:52:05 schrieb Patrick Kolesa: Aber eine Mailingliste für jede Großstadt finde ich dann doch etwas übertrieben bei den momentanen Nutzerzahlen. Wieso, gibt es doch schon für jede _Groß_-Stadt, siehe https://lists.openstreetmap.de/mailman/listinfo ;-) *duckundweg* Wolfgang ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 26.04.2010, at 07:52, Patrick Kolesa wrote: Am 26.04.2010 01:55, schrieb Daniela Duerbeck: Deshalb fände ich lokale Mailinglisten sehr gut. Es gibt in München z.B. zwar einen Stammtisch, aber eine Mailingliste wäre viel effizienter. Die Kommunikation der Münchner läuft größtenteils über die Bayern-Mailingliste. Was ich allerdings befürchte, nicht jeder Bayer schaut in die talk-de Liste oder nicht jeder Mapper hat die Bayern-Liste abonniert. OSM könnte da sozialer werden, indem zB alle Mapper im Bayern-Polygon auf der Website eine Linksammlung zur Bayern-Mailingliste, Bayern-Wiki, etc. findet, um den Anschluss zu finden. Aber eine Mailingliste für jede Großstadt finde ich dann doch etwas übertrieben bei den momentanen Nutzerzahlen. naja in bremen und osnabrück gibt es auch getrennte mailinglisten. finde ich persönlich ne gute sache. so kann man treffen besser nachbereiten ohne die DE liste volltexten zu müssen. einfach mal einen blick in http://lists.openstreetmap.de/mailman/listinfo riskieren und schauen ob es für die eigene stadt ne liste gibt. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm glaubte zu wissen: ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. Das Projekt macht auf mich den Eindruck, als ob es langsam an Buerokratie zu Grunde geht. Die Dynamik und der freie Geist, den das Projekt frueher hatte, werden erstickt in Regeln, Rechten, Hierarchien. +1 Ich wollte eigentlich gerade bei Wikipedia mit einsteigen, vor allem Artikel ergänzen, Typos beseitigen usw., evtl auch den einen oder anderen Artikel selber schreiben. Zeitgleich kam dieses tolle System, daß jede Änderung quasi genehmigt werden muß. Meine Änderungen hingen dann wochenlang in der Luft und ich mußte teilweise noch begründen, warum ich einen deutlich sichtbaren Rechtschreibfehler korrigiert habe. Zusammen mit dem Rest der Regeln hätte ich einen großen Teil meiner Zeit für sinnlose Diskussionen verplempert. Da hab ich dann doch besseres zu tun. Es ist immerhin meine Freizeit, dich einem derartigen Projekt widme. Auf mich würde es abstoßend wirken, wenn jemand jeden meiner Edits prüfen und freischalten müßte (nach eventueller Rückfrage bei mir oder gar einer Diskussion) oder ich so etwas bei Neueinsteigern machen soll. Wenn jemand unsicher ist und Angst hat Fehler zu machen, biete ich ihm Hilfe an, wenn er möchte schau ich mir auch ein paar seiner Changesets an, geb ihm Tips soweit ich kann und greif auch mal ein, bevor sich vor Verzweiflung selber erhängt. ;-) Ob er meine Hinweise beachtet ist aber sein Bier, solange er dabei keinen Schaden anrichtet. Hierarchien usw. möchte ich hier nicht sehen, sonst hab ich schnell ein neues Hobby. Den einen oder anderen Störenfried wird es immer geben, solange sich die Anzahl in Grenzen hält, sollten die Community mit denen problemlos fertig werden. Wenn es Überhand nimmt, wird man sich etwas einfallen lassen müssen, aber nicht wie bei Wikipedia. flo -- Kennst du nicht den Spruch: Frechheit siegt! Und auserdem muss man immer wieder mit der Dummheit von anderen Rechnen. Du kannst nie so blöd denken wie andere sind. Dabei will ich mich selbst nicht einmal ganz davon ausschliessen. [WoKo in dag°] ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Thomas Reincke glaubte zu wissen: Vielleicht haben wir einfach Glück das es in den OSM-Tools keinen Button gibt Änderungen nachverfolgen. Dann merke ich überhaupt nicht das der User blutigerAnfaenger273 meine Straße um 5 m nach Norden verschoben hat. Währst du arg enttäuscht, wenn es so etwas gäbe? flo, hoffentlich fällt die Enttäuschung nicht zu arg aus ;-) -- Wir haben nicht durchdacht, wie wir weniger Kosten als Linux verursachen können. [Steve Balmer, Microsoft] ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hi, Tobias Knerr wrote: Relevanskriterien gibt es auch bei OSM und die sind auch notwendig. Hier bin ich deutlich anderer Meinung. Wir brauchen keine (formalisierten) Relevanzhürden, und sollten einiges daran setzen, dass wir keine bekommen. +1 Und wenn es Probleme beim Atom-Mappen gibt, dann muss eben die Genauigkeit erhöht werden :-) Gibt es eigentlich eine theoretische/praktische Maximalauflösung in der aktuellen OSM API ? Und: Wenn jemand Flugrouten einträgt, die aber außer den Benutzern des Flugroutenlayers nie ein Laie zu Gesicht bekommt - dann ist das ebenfalls keine Gefahr für die Qualität z.B. des Autobahnnetzes. Gibt es bereits Layer in OSM? und/oder schon irgendwelche Funktionen in JOSM bei denen man sagen kann flight_route=* bitte ausblenden/nicht runterladen? Viele Grüße, Alexander ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 26.04.2010 02:09, schrieb André Reichelt: die Admins handeln meistens nach gutdünken. Dies können sie, da sie nur von den 0,5% gewählt werden, die eh ihrer Meinung sind -- die Anderen umgehen die Wahlen, da sie berechtigt alleine sowieso nichts ändern könnten. Nanu? In einer Abstimmung mit Mehrheitsentscheidung können 99,5% sowieso nichts ändern? Wir haben wie die Wikipedia eine gewisse Manpower zu verteilen. Diese fließt dort, wie richtig angemerkt, zu rund 90% in die Verwaltung eines Bürokratiemonsters. Eigentlich nicht: die Teilnehmer sind unbezahlte Freiwillige und machen im wesentlichen das, wozu sie Lust haben. Und wenn Leute monatelang darüber diskutieren wollen, ob der Donauturm ein Fernsehturm ist, oder ob Radwege als highway=cycleway oder highway=path+bicycle=designated getaggt werden, dann sollen sie das halt tun. Alle anderen können das ja problemlos ignorieren. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, Am 26.04.10 schrieb Alexander (AddisMap.com): Gibt es eigentlich eine theoretische/praktische Maximalauflösung in der aktuellen OSM API ? Es gibt sieben Nachkommastellen für die Koordinaten. Eine Umrechung in Meter gibt es auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Genauigkeit_von_Koordinaten Gibt es bereits Layer in OSM? Es gibt nur Layer, um die relative Anordnung von Objekten untereinander festzulegen, um z.B. Hochstraßen zu sortieren. Gruß, Fabian.___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Patrick Kolesa wrote: Die Kommunikation der Münchner läuft größtenteils über die Bayern-Mailingliste. Wußte ich nicht. Aber eine Mailingliste für jede Großstadt finde ich dann doch etwas übertrieben bei den momentanen Nutzerzahlen. Nee, klar, so paßt das schon. Hab die Bayern-Liste soeben abonniert. Ganz vielen lieben Dank, Dani ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Wolfgang wrote: Wieso, gibt es doch schon für jede _Groß_-Stadt, siehe https://lists.openstreetmap.de/mailman/listinfo ;-) *duckundweg* Wolfgang :- Vor Jahren schrieb die Süddeutsche Zeitung mal über ein Bundesligaspiel HSV-Bayern München (aus dem Gedächtnis zitiert): Hat doch der HSV schon seit langem nicht mehr daheim gegen die Bayern gewinnen dürfen und damit mit zum Irrglauben der Münchner beigetragen, als Großstadt mithalten zu können mit Hamburg. In diesem Sinne, Viele Grüße von Dani ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Moin! Am 25.04.2010 13:00, schrieb Frederik Ramm: ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. Das Projekt macht auf mich den Eindruck, als ob es langsam an Buerokratie zu Grunde geht. Die Dynamik und der freie Geist, den das Projekt frueher hatte, werden erstickt in Regeln, Rechten, Hierarchien. Um es vorweg zu sagen, ich war bei Wikipedia nie wirklich aktiv. In der Anfangszeit habe ich bei einem Dutzend Artikeln einige Fakten in jeweils ein bis drei Sätzen ergänzt. Inhaltlich sind meine Ergänzungen nie verschwunden, aber sprachlich wurden alle Texte seitdem stark verbessert. Ich entnehme auch nur der Presse und den Berichten einiger enttäuschter Wikipedianer, dass sich parallel zur Professionalisierung eine starke Hierarchie und ein unschöner Umgang miteinander entwickelt hat. Der Tonfall in dieser Liste ist glücklicherweise meist halbwegs freundlich und konstruktiv. Trotzdem haben sich hier schon einige Benutzer verabschiedet, wenn ihre Vorschläge nicht angenommen wurden oder sie sich ungerecht kritisiert fühlten. Die Wikipedia ist kein Projekt vieler, sondern ein Projekt weniger. [...] Ein halbes Prozent aller aktiv gewordenen Nutzer ist für fast zwei Drittel der Editierungen verantwortlich - ein Kreis von nicht einmal 2000 Personen. Ist das bei OSM ganz anders? Wenn man die 1000 aktivsten Mapper in Deutschland betrachtet, haben sie wahrscheinlich auch zwei Drittel der Editierungen gemacht. Ich finde so eine Tatsache nicht tragisch. Es ist auch denkbar, dass es ab einer gewissen Projekt-Groesse einfach gar nicht mehr anders geht; eventuell ist nur 10% der Arbeit kommen dem Projekt zugute vielleicht wirklich das theoretisch moegliche Maximum. Wir haben es natürlich leichter. Während bei Wikipedia vielleicht 90% des Inhalts aus frei formulierten Texten und nur 10% aus technischen Fakten z.B. in Listenform besteht, ist es bei OSM umgekehrt. Der weit überwiegende Teil unseres Datenbankinhalts besteht aus gemessenen Daten und der Anwendung einfacher Regeln. Wo es um Fragen der Datenbankstruktur, Abgrenzung der Objektklassen oder Relevanz geht, wird hier ebenso leidenschaftlich gestritten. Würde ein Presseartikel polemisch thematisieren, wieviele Beiträge in dieser Liste und im Forum zur Neudefinition eines Tags stattfinden bevor nur ein klärender Satz im Wiki akzeptiert wird, käme wahrscheinlich etwas ähnliches wie bei der Kritik an Wikipedia heraus. Ich würde es begrüßen, wenn am Ende einer Diskussion nach mehrfacher Nennung aller Argumente auch eine Entscheidung entweder durch Abstimmung oder durch ein halbdemokratisches Gremium steht. Ich stelle mir die Frage, ob unser Projekt OpenStreetMap Gefaehr laeuft, sich aehnlich zu entwickeln, ob wir auch in eine Richtung steuern, bei der wir uns immer mehr von denen da draussen abkapseln, mehr und mehr unsere eigenen Regeln aufstellen, Buerokratie aufbauen, Hierarchien erzeugen, schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen, und und und. Einige Entwicklungen sind wahrscheinlich unvermeidlich, wenn man die OSM-Daten verfeinern und für zusätzliche Nutzungen erweitern will. Vor zwei Jahren bestand eine Kreuzung zweier Hauptstraßen mit getrennten Richtungsfahrbahnen aus vier Kreuzungspunkten. Das konnte jeder User eingeben. Heute sind zusätzlich die baulich getrennten Radwege erfasst, so dass sich 16 Kreuzungspunkte ergeben. Über die Kreuzung verlaufen möglicherweise zwei Buslinien mit zusammen vier Relationen. Dazu kommen zwei Relationen für Abbiegeverbote und zwei für Umkehrverbote. Um diese Daten fehlerfrei zu editieren ist schon eine längere Einarbeitung in die Konzepte aller Relationen nötig. Wenn in Zukunft die Abbiegespuren erfasst werden sollen, wird die Komplexität nochmals deutlich steigen. Das hehre Ziel, dass jeder ohne langes Regelstudium alles machen kann, müssten wir dann aufgeben. Wir hatten hier schon wenige Fälle von Vandalismus, SPAM und Spaßeinträgen und sehr viele Fälle, in denen User unabsichtlich Daten zerstört haben. Ich hätte nichts dagegen, wenn meine Uploads auf dem Server nochmals automatisch validiert würden. Es könnte getestet werden, ob alle Hauptstraßen unterbrechungsfrei sind und die Relationen nicht zu viele Mitglieder verloren haben, etc.. Würde ein Test anschlagen, könnte ein anderer User die Daten als Peer-Review ansehen. Für mich wäre dies kein Misstrauen sondern eine zusätzliche Sicherheit. Hätten wir die finanziellen Mittel, könnten die stupiden Arbeiten der Kontrolle und Fehlerbeseitigung auch gern von bezahlten Kräften übernommen werden. Dann könnte wir sicherlich eine höhere Datenintegrität erreichen. Gewisse Hierarchien innerhalb der User können auch nützlich sein. Wenn Frederik gelegentlich einen User gesperrt oder ein Changeset annulliert
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, Alexander (AddisMap.com) wrote: Gibt es bereits Layer in OSM? Nein, und das durch bereits suggerierte kommt bestimmt irgendwann bezweifle ich auch ;-) bei OSM werden Objekte in der Regel nicht aktiv vom Eintragenden auf irgendeinen Layer gesetzt, sonder der, der die Daten herausholt, entscheidet das. und/oder schon irgendwelche Funktionen in JOSM bei denen man sagen kann flight_route=* bitte ausblenden/nicht runterladen? Ausblenden ja, nicht runterladen nicht - wobei ich mir vorstellen kann, dass letzteres irgendwann kommt. Das Ausblenden geht mit der Filterfunktion, die bei aktuellen JOSM-Versionen jetzt standardmaessig angeschaltet ist (Trichtersymbol links). Bye Frederik -- Frederik Ramm ## eMail frede...@remote.org ## N49°00'09 E008°23'33 ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
[Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. Das Projekt macht auf mich den Eindruck, als ob es langsam an Buerokratie zu Grunde geht. Die Dynamik und der freie Geist, den das Projekt frueher hatte, werden erstickt in Regeln, Rechten, Hierarchien. Mich erinnert das manchmal an die Kritik, die gern an Hilfsorganisationen geuebt wird: Von einem Euro, die man an die Organisation X spendet, kommen nur 10 Cent bei den Beduerftigen an! - bei der Wikipedia scheint mir inzwischen, dass von der insgesamt geleisteten Arbeit 10% in die Verbesserung der Inhalte fliessen, waehrend der ganze Rest irgendeinem Buerokratie-Eiertanz zum Opfer faellt. Altgediente Wikipedia-Mitarbeiter wenden sich ab; Leute, die Jahre ihres Lebens wirklich mit dem Herzen am Projekt hingen, sind verbittert und enttaeuscht. Es bildet sich eine Clique, ein innerer Kreis. Die Presse greift das dann natuerlich gerne auf - zum Beispiel hier ein Zitat aus dem Spiegel vom Januar (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,689588,00.html): Die Wikipedia ist kein Projekt vieler, sondern ein Projekt weniger. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass alle Nutzer gemeinsam und demokratisch zu ihr beitragen, dass sie ein Produkt von Schwarm-Intelligenz sei. Die deutsche Wikipedia hat mehrere hunderttausend angemeldete Nutzer. Aber [...] Ein halbes Prozent aller aktiv gewordenen Nutzer ist für fast zwei Drittel der Editierungen verantwortlich - ein Kreis von nicht einmal 2000 Personen. Ich will dabei niemandem irgendeine Schuld zuweisen; ich weiss wohl, dass es die Wikipedia ebensowenig gibt wie die Deutschen, und vieles von dem, was wir heute bei der Wikipedia beobachten, ist ja nicht das Resultat einer bewussten Entscheidung oder Weichenstellung, sondern es ergab sich halt so mit der Zeit. Es ist auch denkbar, dass es ab einer gewissen Projekt-Groesse einfach gar nicht mehr anders geht; eventuell ist nur 10% der Arbeit kommen dem Projekt zugute vielleicht wirklich das theoretisch moegliche Maximum. Fuer mich steht fest, dass bei der Wikipedia einiges falsch laeuft, aber es ist denkbar, dass es so, wie es laeuft, die am wenigsten falsche Moeglichkeit ist, etwas zu erreichen. Ich stelle mir die Frage, ob unser Projekt OpenStreetMap Gefaehr laeuft, sich aehnlich zu entwickeln, ob wir auch in eine Richtung steuern, bei der wir uns immer mehr von denen da draussen abkapseln, mehr und mehr unsere eigenen Regeln aufstellen, Buerokratie aufbauen, Hierarchien erzeugen, schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen, und und und. Aus Sorge vor verkrusteten Strukturen bin ich ja immer gleich einer der ersten, der dagegen argumentiert, wenn mal wieder jemand mit irgendwelchen Demokratie-Ideen fuer OpenStreetMap ankommt. Meiner Ansicht nach hat ein fehlgeleitetes Verstaendnis von Demokratie zu der Misere bei der Wikipedia beigetragen - sowas wie die Relevanzkriterien ist automatisches Produkt des verzweifelten Versuchs, irgendetwas gerecht zu machen. Viele nehmen an, dass es automatisch gerecht ist, wenn wenigstens klare Regeln existieren, nach denen entschieden wird. Auf der anderen Seite ist es denkbar, dass das in der Wikipedia genau so gelaufen ist und dass die Strukturen, die wir jetzt sehen, eben die sind, die sich von selbst entwickeln, wenn ein Projekt sich weigert, das aktiv zu tun. Es ist denkbar, dass es einem freien Geist im Projekt eher foerderlich waere, jetzt in einigen Punkten Autoritaet zu wagen, anstatt sich zurueckzuhalten und zu warten, bis die Leute sich den freien Geist selber kaputttrampeln. Die Wikipedia scheint aus welchen Gruenden auch immer ein Vergroesserungsglas fuer schlechte Eigenschaften von Menschen zu sein - Arroganz, Angeberei, Machtversessenheit, Ueberheblichkeit, die Freude, sich ueber einen Neuling zu erheben, weil man selbst ja schon seit einer Woche dabei ist, und so weiter. Vermutlich ist das nicht die Mehrheit der Leute, und vermutlich tun selbst viele von denen, die als Ekel rueberkommen, trotzdem noch gute Arbeit, aber dennoch ist das ein ziemliches PR-Desaster. Lassen sich eventuell bei genauerer Analyse der Wikipedia-Geschichte bestimmte Dinge identifizieren, wo man heute sagt: Dies und das haette man eventuell anders gemacht, wenn man damals gewusst haette, dass sich das so entwickeln wuerde? An welchen Stellen laeuft OSM Gefahr, dieselben Probleme zu bekommen wie die Wikipedia, und an welchen Stellen sind wir unterschiedlich genug, um dagegen immun zu sein? Koennen wir aus den Fehlern (oder Maengeln) von Wikipedia etwas lernen und einige Probleme dadurch vielleicht von vorn herein umschiffen? Ich weiss, dass einige von Euch einen soliden Wikipedia-Background haben (ganz im Gegensatz zu mir). Hat vielleicht jemand von Euch Lust, auf der
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo Frederik ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. Das Projekt macht auf mich den Eindruck, als ob es langsam an Buerokratie zu Grunde geht. Die Dynamik und der freie Geist, den das Projekt frueher hatte, werden erstickt in Regeln, Rechten, Hierarchien. Ich denke das dies eine Folge des Wachstums ist. Am Anfang von Wikipedia war die Form eines Artikels egal, man war froh um jeden Inhalt der erstellt wurde. Mittlerweile ist Wikipedia die einzig verbliebende Enzyklopädie. Dadurch ist der Anspruch an die Qualität extrem gestiegen und die Bedingungen eines guten Artikels werden zwangsweise durch Regeln definiert. Das sorgt einerseits für eine gewisse Qualität aber andererseits auch dafür, das es Einsteigern viel schwerer gemacht wird neue Inhalte zu erstellen. Das Projekt hat sich bedingt durch das Wachstum geändert und das ist bei sehr vielen Projekten der Fall weil es einfach nicht anders geht. Auf einzelne User kann man da immer weniger Rücksicht nehmen und die freiheiten in dem Projekt werden zwangsweise beschnitten. Ich habe sowas übrigens in abwandelter Form auch bei Mozilla miterlebt und in OSM wird etwas ähnliches passieren außer das Projekt setzte sich nicht durch. Man muss versuchen das beste daraus zu machen. faellt. Altgediente Wikipedia-Mitarbeiter wenden sich ab; Leute, die Jahre ihres Lebens wirklich mit dem Herzen am Projekt hingen, sind verbittert und enttaeuscht. Es bildet sich eine Clique, ein innerer Kreis. Das ist eine Folge der Änderung des Projektes durch das Wachstum. Die Regeln sind eine Folge des Wachstums weil dadurch die Leute sich immer mehr auf die Füße getreten haben was in unendlich langen Diskussionen endet. Ich denke die meisten werden mitbekommen haben das sich gewisse Diskussionen einfach nicht lösen lassen weil am Ende keiner mehr nachgeben will. Der Spiegel Artikel zeigt so ein extremes Beispiel. Es ist auch denkbar, dass es ab einer gewissen Projekt-Groesse einfach gar nicht mehr anders geht; eventuell ist nur 10% der Arbeit kommen dem Projekt zugute vielleicht wirklich das theoretisch moegliche Maximum. Fuer mich steht fest, dass bei der Wikipedia einiges falsch laeuft, aber es ist denkbar, dass es so, wie es laeuft, die am wenigsten falsche Moeglichkeit ist, etwas zu erreichen. Bei Wikipedia sind IMO die Regeln durch die enstandenen Diskussionen zu streng geworden und beschneiden die Freiheit des Projektes zu stark. Ich stelle mir die Frage, ob unser Projekt OpenStreetMap Gefaehr laeuft, sich aehnlich zu entwickeln, ob wir auch in eine Richtung steuern, bei der wir uns immer mehr von denen da draussen abkapseln, mehr und mehr unsere eigenen Regeln aufstellen, Buerokratie aufbauen, Hierarchien erzeugen, schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen, und und und. Aus Sorge vor verkrusteten Strukturen bin ich ja immer gleich einer der ersten, der dagegen argumentiert, wenn mal wieder jemand mit irgendwelchen Demokratie-Ideen fuer OpenStreetMap ankommt. Meiner Ansicht nach hat ein fehlgeleitetes Verstaendnis von Demokratie zu der Misere bei der Wikipedia beigetragen - sowas wie die Relevanzkriterien ist automatisches Produkt des verzweifelten Versuchs, irgendetwas gerecht zu machen. Viele nehmen an, dass es automatisch gerecht ist, wenn wenigstens klare Regeln existieren, nach denen entschieden wird. Relevanskriterien gibt es auch bei OSM und die sind auch notwendig. Sollen in OSM auch Flugrouten, Gullideckel, Grashalme, Bahnschwellen, unterirdische Leitungen und ganz übertrieben einzelne Atome gemappt werden ? Es gibt auch noch andere Regeln in OSM : wie tagge ich etwas (straßenschilder mit Abkürzungen oder nicht, Multipolygone..) Es gibt kaum Diskussionen in Gegenden, wo ein/zwei Mapper alles einpflegen. Kommen dann neue User ind er Gegend dazu, dann kann es durchaus Diskussionen geben und das wird immer schlimmer, je mehr User OSM gewinnt. Man muss eine gute Balance für OSM finden aber das wird nicht einfach werden. Ab einer gewissen größe wird sich die Community nicht mehr vernünftig selbst organisieren können ohne Regeln und Admins. Matthias ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm frede...@remote.org [Sun, Apr 25, 2010 at 01:00:33PM CEST]: [...] ich mache mir Sorgen, wenn ich die Wikipedia betrachte. Trotz allem, was die Wikipedia erreicht hat, ist das kein Projekt mehr, dass ich irgendwie sympathisch finde. In Erwartung eines dem Wetter zum Trotze Rekordthreads: Sowohl bei Wikipedia als auch bei Openstreetmap kommen die wesentlichsten Beiträge zuerst: Erst Ballungsräume, dann Einöde, erst Autobahnen, dann Friedhofswege. Ein Vorteil bei beiden gegenüber der Welt der Freien Software ist, dass es die Beitragenden an etwa derselben Stelle juckt wie die Kunden. Das Argument was soll ich mit noch einem Fenstermanager, ich will Steuertricks 2010 zählt hier viel weniger. Der aktive Mapper möchte auf einer Karte auch erst einmal die Magistralen fertiggestellt sehen, ähnlich wie Otto Normalnutzer. [...] Mich erinnert das manchmal an die Kritik, die gern an Hilfsorganisationen geuebt wird: Von einem Euro, die man an die Organisation X spendet, kommen nur 10 Cent bei den Beduerftigen an! - bei der Wikipedia scheint mir inzwischen, dass von der insgesamt geleisteten Arbeit 10% in die Verbesserung der Inhalte fliessen, waehrend der ganze Rest irgendeinem Buerokratie-Eiertanz zum Opfer faellt. Im Umkehrschluss zu dem, was ich oben geschrieben habe, wird das, was hinzukommt, immer weniger wichtig, für alle Beteiligten. Wichtig im Sinne von wissenswert, aber auch von korrigier- und pflegbar. Wenn ich in einem 100-Seelen-Dorf in der Altmark einen auffälligen Baum als Eiche eintrage, obwohl es eine Buche ist, hat diese Fehlinformation eine gute Chance, 5 Jahre zu überstehen. Mit der inhaltlichen Ausweitung wird es gleichzeitig immer schwerer, gemeinsame Standards zu finden. Jemand, der dann aufs Geratewohl einträgt, hat dann tatsächlich erst 10 Prozent der Arbeit übernommen. In der Diskussion vor ein paar Tagen war die Meinung deutlich: Besser die 10 Prozent, die jemand anders zusammenführen und überarbeoten kann, als wäre da gar kein Originaleintrag. Bei der Wikipedia haben die die Oberhand, die sagen: Besser wäre der Artikel nie geschrieben worden. Das finde ich aus folgendem Grunde erstaunlich: Sicher gibt es auch bei Wikipedia Bots und Mechanismen, die Fakten automatisch abgrasen und in Listen und wasweißich zusammenfassen. Aber bei OSM ist man viel mehr darauf angewiesen. Dennoch sind diejenigen, die auf strenge Standards pochen, hier (noch) viel weniger vertreten als bei Wikipedia. Aus einem weiteren Grunde ist dies erstaunlich: Bei einer Wissensbasis kann man immer weiterschreiben. Bei einer Landkarte sagt, wenn der letzte Hydrant eingetragen ist, wirklich jeder nu ist gut. Wer dann noch weiter vermeintlich Irrelevantes einträgt, sollte sich viel mehr den Zorn der Exklusionisten zuziehen. Aber: Eines begünstigt das relativ liberale Klima hier. Die Frage, ob eine Straße unclassified oder tertiary ist, bringt hier zwar einige in Wallung, die Wortwahl des Eintrags zu Nagorny-Karabach, Ronald Barnabas Schill oder Scientology birgt aber realistisch betrachtet doch etwas mehr Zündstoff. Altgediente Wikipedia-Mitarbeiter wenden sich ab; Leute, die Jahre ihres Lebens wirklich mit dem Herzen am Projekt hingen, sind verbittert und enttaeuscht. Es bildet sich eine Clique, ein innerer Kreis. Die Presse greift das dann natuerlich gerne auf - zum Beispiel hier ein Zitat aus dem Spiegel vom Januar (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,689588,00.html): Die Wikipedia ist kein Projekt vieler, sondern ein Projekt weniger. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass alle Nutzer gemeinsam und demokratisch zu ihr beitragen, dass sie ein Produkt von Schwarm-Intelligenz sei. Die deutsche Wikipedia hat mehrere hunderttausend angemeldete Nutzer. Aber [...] Ein halbes Prozent aller aktiv gewordenen Nutzer ist für fast zwei Drittel der Editierungen verantwortlich - ein Kreis von nicht einmal 2000 Personen. Und wie ist das bei uns? Bei dem von mir duch Itoworld angesehenen Ausschnitt haben auch sechs Leute mehr als die Hälfte der Wege eingetragen. Wer nicht mal 2000 als zu wenig für einen Schwarm ansieht, dem wünsche ich mal ein Hornissennest auf den Dachboden :-) Entscheidend ist ja mehr, dass die 2000 das Werk von 8 wieder ungeschehen machen. Das soll nicht sein. Wenn jemand einen Knoten mit place_of_warship einträgt und jemand anders spöttisch denkt soll das ein historisches Schlachtfeld sein und wieder löscht, dann ist das unanständig. Nicht die Arbeit anderer ungeschehen, sondern daraus das beste zu machen. Du hast die Orts- ich die Methodenkenntnis, das sollte einander nicht aufheben, wie es das manchmal in Wikipedia tut, sondern ergänzen. Wenn ich aber von zwei Knoten, die beide den Bahnhof Neustadt an der Weinstraße wiedergeben sollen, einen lösche, oder von 100 Knoten, die die Trasse eines Sessellifts bezeichnen sollen, nur die beiden äußersten übrig lasse, dann traue ich mir das schon zu und nehme das auf meine Kappe. Da gibt es
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Johannes Huesing schrieb: Aber: Eines begünstigt das relativ liberale Klima hier. Die Frage, ob eine Straße unclassified oder tertiary ist, bringt hier zwar einige in Wallung, die Wortwahl des Eintrags zu Nagorny-Karabach, Ronald Barnabas Schill oder Scientology birgt aber realistisch betrachtet doch etwas mehr Zündstoff. Alles was halt irgenwie mit Religion zu tun hat. Das können auch Bewohner zweier rivalisierender Nachbarstädte sein. Der große Vorteil von OSM. In WP wird ein Artikel der nur rudimentäre Basics enthält gelöscht. In OSM käme niemand auf die Idee einen Ort in dem nur 20% gemappt sind vollständig zu löschen. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
-BEGIN PGP SIGNED MESSAGE- Hash: SHA1 Johannes Huesing schrieb: Entscheidend ist ja mehr, dass die 2000 das Werk von 8 wieder ungeschehen machen. Das soll nicht sein. Wenn jemand einen Knoten mit place_of_warship einträgt und jemand anders spöttisch denkt soll das ein historisches Schlachtfeld sein und wieder löscht, dann ist das unanständig. Nicht die Arbeit anderer ungeschehen, sondern daraus das beste zu machen. Du hast die Orts- ich die Methodenkenntnis, das sollte einander nicht aufheben, wie es das manchmal in Wikipedia tut, sondern ergänzen. Wenn ich aber von zwei Knoten, die beide den Bahnhof Neustadt an der Weinstraße wiedergeben sollen, einen lösche, oder von 100 Knoten, die die Trasse eines Sessellifts bezeichnen sollen, nur die beiden äußersten übrig lasse, dann traue ich mir das schon zu und nehme das auf meine Kappe. Da gibt es natürlich eine breite Grauzone. Mein Gedanke ist, ob man hier statt einem Regelwerk fürs Bearbeiten viel mehr einen Code of Ethics fürs Zusammenarbeiten braucht. Dass unpassende Änderungen eben nicht defaultmäßig gelöscht/rückgängig gemacht werden, dass man kommuniziert, dass man Neulinge nachsichtig behandelt und dass man auch Fehler im Datenbestand akzeptiert. Ich meine damit weniger konkrete demokratische Verfahren, wie Konflikte beigelegt werden (das wäre ja wieder technisches Regelwerk ;)). Ich schreib das als jemand der keine Wikipedia-Geschichte hat und auch nicht so lange bei OSM ist. Gibt es sowas in freien Projekten? Mir ist klar, dass diese Dinge (manches zunindest) eigentlich Teil jeder guten Erziehung sein sollte. Aber ich kenn mich ja selbst. Beste Grüße, Rainer -BEGIN PGP SIGNATURE- Version: GnuPG v1.4.9 (MingW32) iQEcBAEBAgAGBQJL1F0qAAoJEPT/XJzV1tNzfhQH+gNjeYbrt/4c+Bn0C+zMH/K8 dd9inMM+3WxStQ5Qa/8Nxxwc34QwXCAt9xTkQk3oBPVAG54KjE6aMb+SADCTjTDT yJ/O6lDIq0cL+EshTz4s3iu3FO5QuDzfXW0M7QiibD0jN4L066ZZqTxhgmeUAYYX zgpYhuMSn3MgWVT9dbp1wZte1ivNDRS3QoobM3C7aUefbIAf4HBuGBfyHV8tqQM1 jCuG1O+InT0n9YLWEjoVovLWMl86fraikgwL33B6BcfGrEeci3Qh/cF4PBWvW21E 5qQRDnFItjgfERK8nEkAEEELzeoPv9xmRR+eq4KFwZiXlUPZR5xD1wjay1TsDHA= =995d -END PGP SIGNATURE- ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Ich bin seit 2 Jahren in der WP hauptsächlich im Bereich Kartenwerkstatt zugange. Ich habe meist nur positiv und konstruktiv denkende Leute getroffen. Natürlich trifft man auch ab und zu (wie im richtigen Leben) auf Sturköpfe, die keinerlei Argumentation aufgeschlossen sind. Ich denke mal, das ist bei OSM ähnlich. Ich verstehe nicht, wieso Bürokratie und Regeln immer als etwas Negatives angesehen werden. Ich sehe das genau andersrum: Regeln können dazu dienen, die User zu schützen und sie mit Rechten auszustatten. Die Relevanzkriterien sind ein solches Beispiel; sie geben einen Rahmen vor, in dem Artikel Bestandsschutz genießen. Allerdings werden in WP Regeln häufig nicht als Schutz verstanden, sondern als Werkzeug für selbsternannte Hilfssheriffs. Leider hat WP (und wohl auch OSM) einige Funktionen, die solch Hilfssherifftum oder auch Stalking geradezu noch unterstützen. Zum Beispiel die Edit-Historie eines Users. Da laufen in der WP grad Diskussionen ob man die einsehbare Historie nicht auf ein paar Tage beschränken sollte um das persönliche Hinterherspitzeln und Profilen zu unterbinden. Bürokratie muss transparent bleiben. Das ist bei WP viel zu unstrukturiert. Als Neuling muss man sich durch zig Diskussionen und Hilfeseiten durchlesen, um halbwegs die Mechanismen der WP-Bürokratie zu verstehen. Komplexität ist anfürsich nichts Schlechtes solange es ein klares User Interface dafür gibt. Ich verstehe auch nicht wie meine Mikrowelle funktioniert; muss ich auch nicht - ich muss nur wissen welchen Knopf ich zu drücken habe. Zum Vergrößerungsglas: das trifft nicht nur für die WP zu, sondern für das Internet insgesamt. Anonym benehmen sich die Menschen nunmal viel häufiger daneben als face à face. Dagegen kann man wohl genausowenig machen wie gegen die Tatsache, dass manch Büroblümchen auf der Autobahn im Schutze seiner Blechkarosse plötzlich zum Raudi wird. Wenn ich überlege was man hätte besser machen können oder was man bei OSM für künftige Entwicklungen beachten könnte würde ich sagen: * Begreift, dass ohne Regeln keine Gemeinschaft bestehen kann und versucht die Regel-Etablierung nur nicht einzelnen Querköpfen zu überlassen * Macht von Anfang an alle Regeln, Beschlüsse und Meinungsbilder den Usern transparent; macht den Usern klar, welche Abstimmungen/Wahlen es gibt an denen man sich beteiligen kann. * Überlegt wie ihr eure User schützen könnt; zB durch Schutz der Privatsphäre (siehe oben, Datenschutz) oder Unterbinden persönliche Angriffe * Und mE *das Wichtigste überhaupt*: auch wenn man sich seine User nicht aussuchen kann, versucht neben IT-Spezies auch eine breite Palette anderer User in's Boot zu bekommen (Männlein wie Weiblein). Nach meiner Erfahrung bilden zu viele Techies/Männer auf einen Haufen nunmal keine gesunde Diskussionsgrundlage (siehe Telepolis/Heise :)) Alex -- http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Alexrk2 ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Matthias Versen schrieb: Dadurch ist der Anspruch an die Qualität extrem gestiegen und die Bedingungen eines guten Artikels werden zwangsweise durch Regeln definiert. Das sorgt einerseits für eine gewisse Qualität aber andererseits auch dafür, das es Einsteigern viel schwerer gemacht wird neue Inhalte zu erstellen. Die hohen Einstiegshürden sind ein Faktor, den ich bei Wikipedia auch sehe. Das hat zwei Komponenten: Es ist schwerer geworden, bestehende Artikel zu verbessern, und es ist schwerer geworden, neue anzufangen. 1. Bestehende Artikel sind schwer zu verbessern: Das liegt natürlich zuvorderst an der bereits hohen Qualität vieler Artikel. Daneben spielt aber auch die technische Komplexität eine Rolle: Templates, (sortierbare) Tabellen, Mediendateien mit ihren Parametern, Einzelnachweise - das ist alles nicht so einfach handhabbar. Wenn man dann noch bedenkt, dass sich die Wikipedia-Bearbeitungstools seit Jahren nicht wesentlich weiterentwickelt haben, sollten die Probleme von Einsteigern nicht verwundern. 2. Neue Artikel sind schwerer zu erstellen: Wikipedianer führen hier öfters an, dass eben die meisten einfachen Themen schon abgedeckt sind. Das ist völlig korrekt und wird in gewisser Weise auch bei OSM passieren, wenn es immer weniger weiße Flecken gibt. Ein Teil des Problems ist aber auch auch hier hausgemacht, da viele noch unbehandelte Themen als irrelevant deklariert und damit für die Erstellung neuer Artikel ausgeschlossen worden sind. (Dass es besonders frustrierend ist, von dieser Einschränkung erst nach der Arbeit mit dem Artikel zu erfahren, sollte niemanden wundern.) Manche Aspekte der Entwicklung von Wikipedia sind meiner Ansicht nach also unvermeidliche Folgen von Wachstum und Qualitätssteigerung. Aber man könnte versuchen, den Effekt zumindest abzuschwächen durch * kontinuierliche Weiterentwicklung der Werkzeuge * durchschaubare technische und soziale Strukturen * größtmögliche Freiheit der Nutzer bei der Entscheidung, was sie zu OSM beitragen wollen Relevanskriterien gibt es auch bei OSM und die sind auch notwendig. Hier bin ich deutlich anderer Meinung. Wir brauchen keine (formalisierten) Relevanzhürden, und sollten einiges daran setzen, dass wir keine bekommen. Sollen in OSM auch Flugrouten, Gullideckel, Grashalme, Bahnschwellen, unterirdische Leitungen und ganz übertrieben einzelne Atome gemappt werden ? Das ist für sich genommen nicht die richtige Frage, wenn es um die Notwendigkeit von Relevanzhürden geht. Entscheidend ist vielmehr: Besteht die Gefahr, dass durch das Eintragen von irrelevanten Informationen die relevanten Bereiche von OSM beeinträchtigt werden? Denn: Ich will keine Grashalme und auch keine Atome. Aber da das niemand ernsthaft eintragen will, besteht hier auch keine Gefahr für wichtigere Daten - und keine Notwendigkeit für Relevanzhürden. Und: Wenn jemand Flugrouten einträgt, die aber außer den Benutzern des Flugroutenlayers nie ein Laie zu Gesicht bekommt - dann ist das ebenfalls keine Gefahr für die Qualität z.B. des Autobahnnetzes. Bei anderen Beispielen ist das natürlich nicht immer offensichtlich. Da wir (anders als die Wikipedia) einen Filtervorgang zwischen Datenbank und Anwendungen haben, kann die Problematik aber von vornherein höchstens die Handhabbarkeit beim Bearbeiten betreffen. Im Moment jedenfalls gehe ich nicht davon aus, dass von Hand erfasste Geodaten zu existierenden, aber irrelevanten Objekten die Qualität der sonstigen Daten in OSM jemals großflächig beeinträchtigen und damit Relevanzhürden notwendig machen werden. Tobias Knerr ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Auf der anderen Seite ist es denkbar, dass das in der Wikipedia genau so gelaufen ist und dass die Strukturen, die wir jetzt sehen, eben die sind, die sich von selbst entwickeln, wenn ein Projekt sich weigert, das aktiv zu tun. Es ist denkbar, dass es einem freien Geist im Projekt eher foerderlich waere, jetzt in einigen Punkten Autoritaet zu wagen, anstatt sich zurueckzuhalten und zu warten, bis die Leute sich den freien Geist selber kaputttrampeln. Suchen wir mal ein Positiv-Beispiel: Ich finde, dass das Debian Projekt seine Arbeit sehr gut macht. Die Qualitaet ist enorm hoch und das Projekt lebt schon laenger als Wikipedia. Auch hier gibt es sehr klare Strukturen und Regeln und trotzdem ist die Einstiegshuerde fuer Helfer nicht hoeher als bei irgendeiner anderen Distribution. Vielleicht kann man von denen lernen? Sonnige Gruesse, -- Jonas Stein n...@jonasstein.de ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Hallo, Alexrk wrote: Ich verstehe nicht, wieso Bürokratie und Regeln immer als etwas Negatives angesehen werden. Ich sehe das genau andersrum: Regeln können dazu dienen, die User zu schützen und sie mit Rechten auszustatten. Die Relevanzkriterien sind ein solches Beispiel; sie geben einen Rahmen vor, in dem Artikel Bestandsschutz genießen. Das stimmt nicht; ein Artikel ueber etwas, das die Relevanzkriterien erfuellt, geniesst keineswegs Bestandsschutz. Der Artikel kann z.B. geloescht werden, weil die Relevanz, selbst wenn objektiv vorhanden, in ihm nicht klar genug rueberkommt, oder weil er zu wenig Information enthaelt. Allerdings werden in WP Regeln häufig nicht als Schutz verstanden, sondern als Werkzeug für selbsternannte Hilfssheriffs. Sobald es eine Regel gibt, kann jeder, der eine Woche dabei ist und sie gelesen hat, einem Neuling um die Ohren hauen und sich dabei gross und stark fuehlen. * Macht von Anfang an alle Regeln, Beschlüsse und Meinungsbilder den Usern transparent; macht den Usern klar, welche Abstimmungen/Wahlen es gibt an denen man sich beteiligen kann. Gibt die Wikipedia-Geschichte Anlass zu der Annahme, dass gleiche Wahlen unter Benutzern automatisch zu einem fuer das Projekt vorteilhaften Ergebnis fuehren - oder ist das einfach nur was, was man macht, damit es keinen Streit gibt (was ja auch wiederum dem Projekt schaden koennte)? * Und mE *das Wichtigste überhaupt*: auch wenn man sich seine User nicht aussuchen kann, versucht neben IT-Spezies auch eine breite Palette anderer User in's Boot zu bekommen (Männlein wie Weiblein). Nach meiner Erfahrung bilden zu viele Techies/Männer auf einen Haufen nunmal keine gesunde Diskussionsgrundlage (siehe Telepolis/Heise :)) Da ist sicher was dran; wenn man schon auf Demokratie setzt, dann bekommt man sicher mehr Sicherheit gegen Spinnerei, wenn man das ganze auf eine breite Basis stellt. Sonst kriegt man sowas wie geistigen Inzest - wenn es immer nur der gleiche Ideenpool ist, der da umgeruehrt wird, kann eine unnoetig einseitge Entwicklung ihren Lauf nehmen. Bye Frederik -- Frederik Ramm ## eMail frede...@remote.org ## N49°00'09 E008°23'33 ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin ich schnippel mal nen grosteil an wikipedia kritik weg. ich hab mir schon häufiger hier auf die finger geschlagen wenn ich anfangen wollte etwas wie lasst uns doch von der WP was lernen. meines erachtens gibt es da eher negatives (wie soll man was nicht machen) zu lernen. und genau das find ich auch wiederrum positiv an der WP. wenn die sich da nicht so verändert hätten, würde ich wohl immer noch WP artikel schreiben und dort fotos hochladen. aber nun bastel ich mit an OSM karten rum und versuche diese zu verbessern. das bringt mir inzwischen mehr da ich diese auch auf reisen nutzen kann... WP artikel sind ja eher so das man sie in die welt setzt und nicht wirklich zur produktiven arbeit nutzen kann. On 25.04.2010, at 13:00, Frederik Ramm wrote: Ich stelle mir die Frage, ob unser Projekt OpenStreetMap Gefaehr laeuft, sich aehnlich zu entwickeln, ob wir auch in eine Richtung steuern, bei der wir uns immer mehr von denen da draussen abkapseln, mehr und mehr unsere eigenen Regeln aufstellen, Buerokratie aufbauen, Hierarchien erzeugen, schliesslich bezahltes Personal beschaeftigen muessen, weil wir unseren eigenen Freiwilligen nicht mehr ueber den Weg trauen koennen, und und und. bezahltes personal muß nicht umbedingt negativ sein. ich hatte schonmal angesprochen das es wohl sinnvoll gewesen wäre einige Progger dafür zu bezahlen das sie eine software für iPhone und co schreiben und einnahmen aus der Software zum teil auch OSM zu gute kommen. das hat nicht wirklich was mit misstrauen zu tuhen, sondern eher mit lass uns das mal vernünftig machen. vorallem hätte man dan auch einen rückkannal einbauen können aber das ist nen anderes thema. Ob sich OSM in die richtung entwickelt wie die WP hängt stark von den personen ab die sich einbringen und wie groß die oposition ist. der umstand das es nicht wirklich herachieebenen gibt wie bei der WP gibt, behindert schonmal diesen trend. Aus Sorge vor verkrusteten Strukturen bin ich ja immer gleich einer der ersten, der dagegen argumentiert, wenn mal wieder jemand mit irgendwelchen Demokratie-Ideen fuer OpenStreetMap ankommt. Meiner Ansicht nach hat ein fehlgeleitetes Verstaendnis von Demokratie zu der Misere bei der Wikipedia beigetragen - sowas wie die Relevanzkriterien ist automatisches Produkt des verzweifelten Versuchs, irgendetwas gerecht zu machen. Viele nehmen an, dass es automatisch gerecht ist, wenn wenigstens klare Regeln existieren, nach denen entschieden wird. naja verkrustete strukturen haben wir ja... sieht man an der diskussion zu den russischen militär stützpunkten... da unsere struktur so verkrustet ist, wie sie ist... ist es nicht ohne weiteres möglich da mal schnell was zu löschen ;-) Auf der anderen Seite ist es denkbar, dass das in der Wikipedia genau so gelaufen ist und dass die Strukturen, die wir jetzt sehen, eben die sind, die sich von selbst entwickeln, wenn ein Projekt sich weigert, das aktiv zu tun. Es ist denkbar, dass es einem freien Geist im Projekt eher foerderlich waere, jetzt in einigen Punkten Autoritaet zu wagen, anstatt sich zurueckzuhalten und zu warten, bis die Leute sich den freien Geist selber kaputttrampeln. wie gesagt, es sind nicht die freigeister die sichkaputt trampeln, sondern das leute an schlüsselstellen geraten die dann ein machtgefühl ausleben und freigeister vertreiben. Die Wikipedia scheint aus welchen Gruenden auch immer ein Vergroesserungsglas fuer schlechte Eigenschaften von Menschen zu sein - Arroganz, Angeberei, Machtversessenheit, Ueberheblichkeit, die Freude, sich ueber einen Neuling zu erheben, weil man selbst ja schon seit einer Woche dabei ist, und so weiter. Vermutlich ist das nicht die Mehrheit der Leute, und vermutlich tun selbst viele von denen, die als Ekel rueberkommen, trotzdem noch gute Arbeit, aber dennoch ist das ein ziemliches PR-Desaster. PR hin PR her... schau dir an welches hohes ansehen die WP immer noch hat, obwohl spitzenkandidaten für lantagswahlen dort nicht gelistet werden dürfen aber artikel zu fremdkörpern in darm und rektum mehrere bildschirmseiten füllen (um mal das aktuellste beispiel aus Fefes-blog zu nennen). cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
On 25.04.2010, at 15:00, Matthias Versen wrote: Es gibt kaum Diskussionen in Gegenden, wo ein/zwei Mapper alles einpflegen. Kommen dann neue User ind er Gegend dazu, dann kann es durchaus Diskussionen geben und das wird immer schlimmer, je mehr User OSM gewinnt. Man muss eine gute Balance für OSM finden aber das wird nicht einfach werden. Ab einer gewissen größe wird sich die Community nicht mehr vernünftig selbst organisieren können ohne Regeln und Admins. wo ich das lese, sehe ich noch einen anderen unterschied. In der WP sehen viele authoren artikel als ihr geistiges werk an und änderungen dadran sehr kritisch. Persönlich war ich eher angepieselt wenn meine atikel gelöscht wurden, nicht aber wenn sie sinnvoll in andere eingearbeitet wurden oder überarbeitet wurden ich sehe meine tätigkeiten eher als Fire and Forget an und stelle häufig überrascht fest das ich nach einiger zeit (manchmal bis zu jahren) wieder am gleichen krams mitarbeite, wie gesagt inzwischen nicht mehr bei der WP aber bei anderen projekten. in der WP ist diese methode allerdings weniger gerne gesehen. dort muß etwas perfekt ausgearbeitet sein und danach muß man _seinen_ artikel ständig verteidigen, bemuttern und ständig wachsam sein. OSM ist hier anders... eher so wie es mein verständnis von dieser art der gemeinschaftlichen arbeit näher kommt... nicht wirklich fire and forget aber es ist nicht wirklich schlimm wenn man sich einige tage rein kniet und dann die sache dem nächsten überlässt. In vielen gegenen gibt es leute die diese ecken als ihr viertel ansehen, aber wenn sich andere an änderungen dort beteiligen wird es allgemein eher als positiv empfunden. zumindest wenn ich die bereiche anschaue die mich interessieren. kann jeder machen was er für richtig hält und wo er es will. gelegentlich gibt es mal eine diskussion über das bessere vorgehen und dann ist auch gut. es gibt keine leute die ihre ecken 24/7 kontrolieren und änderungen sofort wieder löschen und so in einen edit-war laufen. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de wrote: Das ist für sich genommen nicht die richtige Frage, wenn es um die Notwendigkeit von Relevanzhürden geht. Entscheidend ist vielmehr: Besteht die Gefahr, dass durch das Eintragen von irrelevanten Informationen die relevanten Bereiche von OSM beeinträchtigt werden? Genau darum gings ja bei dem Flamewar neulich bzgl. flächig erfasster Straßen, was ich nach wie vor für Unfug halte. Sven -- and on the third day he rebooted into Linux-1.3.84 (Linus Torvalds, Easter Kernel Release 1996) /me is gig...@ircnet, http://sven.gegg.us/ on the Web ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
moin On 26.04.2010, at 00:31, Sven Geggus wrote: Tobias Knerr o...@tobias-knerr.de wrote: Das ist für sich genommen nicht die richtige Frage, wenn es um die Notwendigkeit von Relevanzhürden geht. Entscheidend ist vielmehr: Besteht die Gefahr, dass durch das Eintragen von irrelevanten Informationen die relevanten Bereiche von OSM beeinträchtigt werden? Genau darum gings ja bei dem Flamewar neulich bzgl. flächig erfasster Straßen, was ich nach wie vor für Unfug halte. naja aber du musst doch zugeben das man in OSM eigentlich immer zu einer Lösung kommt die alle betroffenden irgendwie zufriedenstellt oder das bestimmte lösungen zumindest vernünftig begründet werden. im klaren unterschied zur WP. Wenn hier jemand schreibt hey könntet ihr bitte den grünstreifen zwischen gehweg und straße mappen. dann sagt man im ersten moment nö warum?, ist mir zuviel arbeit oder ich hab kein bock druff aber wenn dann gesagt wird hey aber wir brauchen das hier für nen projekt für blinde, wärt ihr dann bitte zumindest so freundlich und löscht das nicht? dann sagen doch alle na wenns so ist, jo klar löschen wir das nicht. ich meine in OSM ist es halt so das dinge auftauchen die im extrem fall nur einen menschen interessieren und solange das nicht im konflikt mit anderen dingen steht wird es einfach da gelassen, stört ja keinen. aber in der WP ist es ja so das selbst dinge gelöscht werden die jahrelang da waren und auf einmal keine relevanz mehr haben. in OSM wäre es so als wenn man einfach länder grenzen löschen würde nur weil da zwei zusammen gewachsen sind. wenn da jemand aber drum bittet das diese grenze mit einem historisch zusatz versehen wird, dann bleibt sie halt auf eine art drinne das sie andere nicht stört. cu assetburned smime.p7s Description: S/MIME cryptographic signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Frederik Ramm wrote: Die Wikipedia ist kein Projekt vieler, sondern ein Projekt weniger. Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass alle Nutzer gemeinsam und demokratisch zu ihr beitragen, dass sie ein Produkt von Schwarm-Intelligenz sei. Die deutsche Wikipedia hat mehrere hunderttausend angemeldete Nutzer. Aber [...] Ein halbes Prozent aller aktiv gewordenen Nutzer ist für fast zwei Drittel der Editierungen verantwortlich - ein Kreis von nicht einmal 2000 Personen. Also, als ich im Dezember Änderungen vornahm, wurden diese gesichtet und dann übernommen. Das Vorgehen fand ich völlig in Ordnung, weil es einen gewissen Schutz gegen Vandalismus bedeutet. Ich habe halt meine Änderungen begründet, ein Plausibilitätsargument gebracht und den Rest mit einem Telefonat mit der in der Wikipedia genannten Person begründet. Das war jetzt nicht mal direkt überprüfbar, aber das Plausiargument hat wohl gezogen. Man kann meine Änderungen zwar schon auf Korrektheit überprüfen, aber es ist halt mühsam. Ich will dabei niemandem irgendeine Schuld zuweisen; ich weiss wohl, dass es die Wikipedia ebensowenig gibt wie die Deutschen, und vieles von dem, was wir heute bei der Wikipedia beobachten, ist ja nicht das Resultat einer bewussten Entscheidung oder Weichenstellung, sondern es ergab sich halt so mit der Zeit. Was ist am Einsatz von Moderatoren/Rezensenten so verwerflich? Ich finde, dass das ein Weg zur Qualitätserhaltung und -steigerung ist. Ich denke schon, dass ein Projekt der Größe von osm ein schönes Ziel für Vandalismus darstellt und daher fände ich den Einsatz von Drüberschauern sogar extrem wünschenswert. Viele Grüße von Dani ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Matthias Versen wrote: Relevanskriterien gibt es auch bei OSM und die sind auch notwendig. Sollen in OSM auch Flugrouten, Gullideckel, Grashalme, Bahnschwellen, unterirdische Leitungen und ganz übertrieben einzelne Atome gemappt werden ? Warum nicht? Wenn es die Datenbank hergibt, dann können sich meinetwegen die Mapper verkünsteln, wie sie wollen. Mir ist eigentlich nur der pragmatische Ansatz wichtig, nämlich, dass ich aus den Daten eine Karte generieren kann, die das enthält, was mich interessiert. Deshalb wäre ich dafür, dass neue tags z.B. überprüft werden, dass eben z.B. mehr proposed features auch wirklich angenommen werden, dass es etwas mehr Vereinheitlichung beim Wildwuchs gibt. Wenn manche Leute Bahnschwellen so wichtig finden, dann bitte mit einem einheitlichen Tag, dann paßt es doch. Ich mag halt nur nicht eine Bahnschwelle dann dann als tourism=attraction in meiner Karte vorfinden. Es gibt auch noch andere Regeln in OSM : wie tagge ich etwas (straßenschilder mit Abkürzungen oder nicht, Multipolygone..) Es gibt kaum Diskussionen in Gegenden, wo ein/zwei Mapper alles einpflegen. Kommen dann neue User ind er Gegend dazu, dann kann es durchaus Diskussionen geben und das wird immer schlimmer, je mehr User OSM gewinnt. Deshalb fände ich lokale Mailinglisten sehr gut. Es gibt in München z.B. zwar einen Stammtisch, aber eine Mailingliste wäre viel effizienter. Ich langweile oft das ganze Publikum in dieser Mailingliste, wenn ich eine Frage habe, die einer mit Ortskenntnis viel besser beantworten könnte. Und ich bekomme auch oft Antworten, die von jemanden kommen, der sich nicht mal die Stelle, die ich meinte überhaupt angeschaut hat, sondern nur so allgemein mal schwafeln möchte. Man muss eine gute Balance für OSM finden aber das wird nicht einfach werden. Ab einer gewissen größe wird sich die Community nicht mehr vernünftig selbst organisieren können ohne Regeln und Admins. Jo, das glaube ich auch. Und tragisch finde ich das auch nicht. Ganz im Gegenteil, ich denke, es hilft der Qualitätsverbesserung. Viele Grüße von Dani ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 25.04.2010 13:00, schrieb Frederik Ramm: [...] Hallo, ich habe die anderen Beiträge nicht gelesen, kann mich aber Deiner Meinung nur anschließen: Die Wikipedia ist verkommen zu einem Haufen weniger Machthaber, die völlig undurchschaubar Regeln vordiktieren. Die bürokratischen Strukturen sind längst nichtmehr durchschaubar und die Admins handeln meistens nach gutdünken. Dies können sie, da sie nur von den 0,5% gewählt werden, die eh ihrer Meinung sind -- die Anderen umgehen die Wahlen, da sie berechtigt alleine sowieso nichts ändern könnten. Da müsste schon ein Sturm, eine Art Revolution losbrechen. Ich werde mit Kräften daran arbeiten, dass so etwas bei uns nicht passieren wird. Wir müssen alle wachsam sein und rechtzeitig gegensteuern, wenn wir merken, dass wir in eine Sackgasse laufen, wie dies mit der Wikipedia geschehen ist. Und ich sage das als aktiver Autor, der schon seit einer vierstelligen Anzahl an Tagen dabei ist. Richtig ist, dass wir auf Dauer nicht ohne Regeln klar kommen werden. Es ist jedoch um jeden Preis zu verhindern, dass sich eines Tages ein Gremium bilden wird, dass einen Alleinstellungsanspruch darauf hat, irgendwelche verbindlichen Regeln vorzuschreiben. So etwas wird wie bei der Wikipedia zwangsläufig in der Katastrophe enden. Ein weiteres Problem der Wikipedia ist es, dass die Werkzeuge zu einer Zeit geschaffen wurden, zu der das Projekt noch in den Kinderschuhen steckte. Seither liegt die Entwicklung der Werkzeuge brach! Wie sonst erklärt sich, dass seit fünf Jahren immer der selbe Editor im Einsatz ist -- unverändert. Ich als alter Hase habe keine Probleme mit mehrfach verschaltelten Vorlagen und rießigen Tabellen, dem Anfänger bricht das jedoch das Genick. Wir haben wie die Wikipedia eine gewisse Manpower zu verteilen. Diese fließt dort, wie richtig angemerkt, zu rund 90% in die Verwaltung eines Bürokratiemonsters. Unser Ziel muss es sein, die Kraft zu dritteln. Ein Teil muss in der Diskussion landen: Damit meine ich ausdrücklich nicht sinnlose Diskussionen zu Themen bei denen von vorn herein feststeht, dass die Diskussion ins Leere laufen wird; ich spreche von Diskussionen, wie man Neuerungen am Besten einsetzt, was man an den Werkzeugen verbessern kann und ähnliche Punkte. Natürlich zählt auch die Diskussion auf OSB dazu. Ein weiteres Drittel muss in die konsequente Entwicklung der Datenbasis fließen. Dazu zählt natürlich auch die Meldung von Fehlern bei OSB. Das letzte Drittel ist das Wichtigste: Die konsequente Verbesserung der Werkzeuge. Es darf nicht passieren, dass sich die Stammnutzerschaft bewusst oder unbewusst von den neuen Nutzern abkapselt, indem sie absichtlich oder unabsichtlich die Werkzeuge so unbedienbar gestaltet, dass neue Nutze mit diesen nichts mehr anfangen können. Wir als alte Hasen müssen uns immer wieder an die eigene Nase packen -- immer wieder schauen, dass die Tools bedienbar bleiben -- uns immer wieder in die Lage eines Neulinges versetzen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir es besser machen als die Wikipedia. In meinen Augen sind wir aber noch weit vom Perfekt entfernt. So ist die Bedienung durch das Aufblühen der Relations deutlich komplizierter geworden. Eine grafische Oberfläche zu deren Erzeugung fehlt jedoch bis auf wenige Presets noch gänzlich. Auch im Wiki gibt es immer wieder zu tun. Wir müssen die Informationen noch auffindbarer gestalten! Ich halte ein Regelwerk wie die Mapfeatures für unumgänglich! Allerdings dürfen wir uns nicht von den Wikipedianern verführen lassen, diese zu unserer Bibel zu erklären. Die Mapfeatures müssen das bleiben, was sie gerade sind: Der kleinste gemeinsame Nenner. Dadurch tun sie niemandem Weh und trotzdem habe ich die Möglichkeit, mir neue Dinge auszudenken. Wenn wir jedoch dazu übergehen würden zu sagen, nur was in den Mapfeatures steht darf gemappt werden, alles andere wird wieder entfernt, dann meine Freunde, dann würden wir in den selben bodenlosen Abgrund fallen wie die Wikipedia es langsam aber sicher immer schneller tut. In diesem Sinne, André signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
AssetBurned schrieb: in der WP ist diese methode allerdings weniger gerne gesehen. dort muß etwas perfekt ausgearbeitet sein und danach muß man _seinen_ artikel ständig verteidigen, bemuttern und ständig wachsam sein. Vielleicht haben wir einfach Glück das es in den OSM-Tools keinen Button gibt Änderungen nachverfolgen. Dann merke ich überhaupt nicht das der User blutigerAnfaenger273 meine Straße um 5 m nach Norden verschoben hat. ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
Re: [Talk-de] Von Wikipedia lernen
Am 26.04.2010 01:55, schrieb Daniela Duerbeck: Deshalb fände ich lokale Mailinglisten sehr gut. Es gibt in München z.B. zwar einen Stammtisch, aber eine Mailingliste wäre viel effizienter. Die Kommunikation der Münchner läuft größtenteils über die Bayern-Mailingliste. Was ich allerdings befürchte, nicht jeder Bayer schaut in die talk-de Liste oder nicht jeder Mapper hat die Bayern-Liste abonniert. OSM könnte da sozialer werden, indem zB alle Mapper im Bayern-Polygon auf der Website eine Linksammlung zur Bayern-Mailingliste, Bayern-Wiki, etc. findet, um den Anschluss zu finden. Aber eine Mailingliste für jede Großstadt finde ich dann doch etwas übertrieben bei den momentanen Nutzerzahlen. Gruß Patrick signature.asc Description: OpenPGP digital signature ___ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de